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MITTEILUNGEN
des ^eatsQ\)'f^[i\eT\\(aT)\sQ\)eT)
Techniker-Verbandes
(National Association of German-American Technologists.)
Fünfter Band.
-OKTOBER 1899- AUGUST 1900.
NEW YORK, N. Y.
1900.
'■1
. 272-1', t
l :.__...
LEOPOLD KACZANDER.
Präsident des D. A. Techniker- Verbandes im Jahre 1898/99.
/iHENEV/YORi-
mmiC LIBRARY
VoLV.
Oktober, J899.
53^(Ä,S=.
MITTEILUNGEN
des
Deutsch-Amerikanischen
Teci^niker-Verbandes.
(National Association of German-American Technologists.)
PUBL15HED BI-MONTHLY.
INHALT:
Seite
An die Verbands-Mitglieder - 2
Die 15. Jahres- Versammlung des D. A. Techniker-Verbandes - - 3
Jahres-Bericht des Verbands-Präsidenten 6
Bericht des Verbands-Sekretärs 7
Bericht der Centralstelle für Stellen-Vermittelung 8
Protokoll der 15. Delegaten-Versammlung ------ 10
Regulaliv der Stellenvermittellung 14
Statuten des D. A. Techniker- Verbandes _---.- 15
Der Internationale Schutz des geistigen Eigentums. Vortrag v. P. Goepel 21
Verbandsprotokolle des Vorortes: T. V. New York, N. Y. - - - 28
" " T. V. Baltimore, Md. - - - - 30
Vereinsprotokolle: T. V. Baltimore, Md. 32
T. V. Brooklyn, N. Y. 34
T. V. New York, N. Y. - . - - - - 36
, T. V. Philadelphia, Pa. 38
T. V. Pittsburg, Pa. 47
T. V. Washington, D. C. 51
Allgemeine Nachrichten und Personalien:
Zum hundertjährigen Jubiläum der technischen Hochschule Berlin-
Charlottenburg 51
Professor O. Fuchs, 60. Geburtstag. — f G. W. Wundram - - - - 53
Vom T. V. Philadelphia 54
Tanzkränzchen und Abend-Uuterhaltung des T. V. Pittsburg - - 55
Richard Skalweit— H. Freygang — M. W. Alexander — W. C. Willenbücher
C. A. Ditten 56
Ewald Schmitt— E. H. Stück— Besuch der Ausstellung in Philadelpia durch
Mitglieder des T. V. Brooklyn und New York 57
Druckfehlerberichtigung -57
Annoncen.
REDAKTION:
PAUL GOEPEL, 290 Broadway, New York, N. Y
MITTEILUNGEN
des t>eiAtsQ\)'f{[i\eT\\(^T)\SQt)eT)
Techniker-Verbandes
(National Association of German-American Technologrsts.)
Fünfter Band.
-OKTOBER 1899-AUCUST 1900.
NEW YORK, N. Y.
1900.
f
■»«.... »lI N li
Jahresbericht des Verbandspräsidenten. 7
stets im Vordergrunde haltend, zu erledigen. Sollte er gerechten
Erwartungen nicht entsprochen haben, so hat es doch an auf-
richtig gutem Willen und gleichem Streben gewiss nicht gefehlt,
und indem ich meinen Herren Kollegen im Vorstande für ihre
stets bereitwillige und freudige Unterstützung besten Dank
spreche, überantworte ich unser Gebahren Ihrem wohlwollenden
Urteile.
L. Kacz ANDER, Präsident.
Bericht des Verbands-Sekretärs»
Der Vorort hat die Geschäfte des Verbandes in bis jetzt
14 Sitzungen erledigt.
Betreffs Mitgliederstand des Verbandes ist eine Abnahme
von 10 Mitgliedern gegen das Vorjahr zu verzeichnen.
Die nachstehenden Tabellen geben eine Uebersicht über die
Mitgliederzahl der Einzel- Vereine, sowie deren Zu- und Ab-
nahme, und weiter eine detaillierte Aufstellung der Zahl der
Mitglieder in den einzelnen Specialfächern.
Vereine.
Baltimore
Brooklyn -
New York
Philadelphia
Pittsburg
Washington
Total
1898.
1899.
Zunahme
29
27
—
37
30
—
112
126
14
133
138
5
151
138
—
47
40
—
509
499
19
Abnahme
2
7
13
7
29
Vereine.
>
. 2i
Elektro-
Techniker.
Hochbau-
Ingenieure.
5 3
II
'b
Technolo-
gisten.
Fabrikanten
Künstler.
«1
^ 1
i
1
Baltimore -
12
— i 3
I
2
9
27
Brooklvn - -
I
II
—
— I
—
II
6
—
30
New York -
27
57
I
5
12
—
14
4
I 5
126
Philadelphia -
6
44
3
3
6
5
27
44
138
Pittsburg -
24
51
5
8
5
—
12
31
2 —
138
Washington -
15
5
—
—
5 —
I
14
—
40
Total -
73
180
9
16
32 6
67
108
3
5
499
Neue Vereine sind dem Verbände nicht beigetreten, dagegen
ist ein Verein, nämlich der Verein Cincinnati, wegen Mangel an
Teilnehmern ans dem Verbände ausgetreten.
8 Mitteilungen des D. A, T. V.
Herr F. Glaser, der korr. Sekretär dieses Vereines, teilte
dem Vororte mit, dass er versuchen werde, eine Reorganisation
zu bewerkstelligen und ist zu hoffen, dass ihm dieses gelingen
möge.
Das Sammeln der Annoncen für die Mitteilungen, welches
unter Leitung des Unterzeichneten stand, hat erfreulicherweise
einen Aufschwung erfahren und ist zu hoffen, dass die seitherigen
Inserenten nicht nur für die Zukunft beibehalten werden, sondern
auch die Zahl derselben vermehrt werden wird.
F. H. Gottlieb.
Bericht der Centralstelle für Stellen- Vermittelung
des D» A. T. Verbandes
bei der (5* Jahresversammlung^ am 6* September (899^ in
Niagfar a Falls, N» ¥•
Im Laufe des letzten Jahres wurde die Centralstelle für
Stellenvermittelung von 34 Stellensuchenden in Anspruch ge-
nommen. Dieselben teilten sich ihrem Berufe nach ein wie folgt:
Maschinen-Ingenieure - - - - 16
Civil-Ingenieure 15
Architekten 5
Chemiker 3
Elektro-Techniker 5
Von diesen hatten 15 eine technische Hochschule und 17
Fach- und Gewerbeschulen besucht. Zwei waren Mitglieder von
Verbandsvereinen.
Es gelang der Centralstelle, 11 in Stellung zu bringen und
zwar: 8 Maschinen-Ingenieure, 2 Civil-Ingenieure und einen
Elektro-Techniker. Nach Architekten und Chemikern war im
Laufe des Jahres wenig Nachfrage. Am meisten witrden
Maschinen - Ingenieure und Schiffsbau - Ingenieure verlangt;
letztere infolge des grossen Bedarfes von Transportschiffen fiir
die Regierung. Unter anderen verlangte die Newport News
Shipbuilding & Dry Dock Co. 15 Ingenieure, welche jedoch trotz
Mitteilung an die verschiedenen Stellenkomitees der Einzel-
vereine, nicht geliefert werden konnten. Es musste infolgedessen
durch annoncieren in den Zeitungen der Bedarf gedeckt werden.
Der Zuzug von stellensuchenden Technikern aus Russland
und Oestereich, welcher in den vorhergehenden Jahren einen
ziemlich grossen Prozentsatz ausmachte, hat sich im Laufe des
letzten Jahres vermindert. Die schwedischen Techniker haben
seit einigen Jahren ihre eigene Organisation und ihr eigenes
Stellenvermittelungsbureau gegründet und nehnien sich ihrer
eigenen Landsleute an, um dieselben in Stellung zu bringen.
Bericht der Centralstelle für Stellenvermittelung, 9
Die besten Aussichten haben zur Zeit die Maschinen-Inge-
nieure. Die amerikanische Industrie arbeitet mit Hochdruck
und fängt allmälig an, für den Weltmarkt zu arbeiten und mit
England und Deutschland in den Wettkampf zu treten. Civil-
Ingenieure wurden nur wenige verlangt. Das Eisenbahnsystem
Nordamerikas ist mehr oder weniger ausgebaut und die vorhan-
denen Kräfte genügen vollständig für die neuen Eisenbahnen,
welche gebaut werden. Die Architekten hatten vollauf zu thun^
aber bei diesen ist meistens der Bedarf rasch nötig, und ziehen es
grössere Firmen vor, sich ihre Zeichner direkt durch annoncieren
zu suchen. Die Elektro-Techniker werden meistens aus den
Reihen der jüngeren amerikanischen Fachgenossen gewählt.
Nur für erste Klasse Konstruktions- oder fachwissenschaftliche
Stellungen werden deutsche Specialisten berufen. Die chemische
Industrie verlangte wenig neue Kräfte und scheint mit dem vor-
handenen Material ausgekommen zu sein.
Hier mag eine interessante Thatsache erwähnt werden.
Durch die Ausbildung der amerikanischen Universitäten, welche
im Gegensatz zu den deutschen alle wissenschaftlichen Fächer,
einschliesslich der technischen, vereinigen, wächst ein Stamm von
gut vorgebildeten jungen Technikern heran, welche nach und
nach in die vorhandenen Stellungen einrücken und damit im
Verhältnisse die Chancen der von Europa eingewanderten Tech-
niker vermindern. Bis heute sind die in Europa ausgebildeten
Techniker, was die Gründlichkeit anbetrifft, dem hiesigen Mate-
rial überlegen; es wird aber bald die Zeit kommen, wo die
hiesigen jungen Leute vorgezogen werden, besonders da die
älteren deutschen Fabrikanten und Konstrukteure aussterben und
den jüngeren Kräften die bessere Kenntnis der Sprache zu statten
kommt Infolgedessen werden die Chancen der eingewanderten
Techniker sich vermindern und nur ganz vorzügliche Kräfte
Aussicht auf Erfolg haben, und auch dann nur, wenn solche der
englischen Sprache mächtig sind.
Es ist erfreulich, dass die Verhältnisse in Deutschland günstig
genug sind, um die grosse Zahl der dort ausgebildeten Techniker
zu beschäftigen, so dass nur eine kleine Anzahl gezwungen ist,
sich zur Auswanderung zu entschliessen. Es ist kaum zu er-
warten, dass die Industrie sich hier zu Lande so bedeutend ent-
wickeln wird, dass eine grössere Anzahl von eingewanderten
Technikern untergebracht werden könnte, obgleich tüchtige
Kräfte, besonders wenn die Kenntnis der englischen Sprache vor-
handen ist, immer noch in guten Stellungen untergebracht werden
können. Im allgemeinen jedoch ist die Einwanderung deutscher
Techniker, ausgenommen zum Studium der hiesigen Verhältnisse,
nicht besonders zu ermutigen.
Für die Centralstelle:
Paul Gokpel.
lo Mitteilungen des D, A, T, V.
Protokoll
der 15» Delegfaten-Versammlungf des D* A» Techniker-Verbandes,
abgfehalten in Niagfara Falls, am
3» und 4» September I899»
Herr J. Aue vom T. V. New York eröffnet die Sitzung.
Anwesend sind die Herren :
J. Aue vom T. V. von New York.
Dr. L. H. Friedburg, T. V. Brooklyn.
Otto Fuchs, T. V. Baltimore.
M. W. Alexander, T. V. Pittsburg.
A. Heilbrunn, T. V. Philadelphia.
von Ezdorf, T. V. Washington.
Nach längerer Besprechung wird Baltimore als nächster
Vorort gewählt und infolge dessen übernimmt Herr Otto Fuchs
das Amt des Protokollführers.
Das Protokoll der vorjährigen Delegaten -Versammlung wird
verlesen.
Die Diskussion des Antrages '^Brooklyn", die Verzögerung
der Veröflfentlichung des Berichtes des von den vorjährigen Dele-
gaten ernannten Revisions- Komitees für redaktionelle Aenderun-
gen der Verbands Statuten betreflfend, wird bis zur Zeit der
möglichen Anwesenheit des Herrn Paul Goepel, auf morgen ver-
schoben.
Von den Anträgen Pittsburg wurden die folgenden in der
Fassung, wie sie dieselben nach der Diskussion von den Delegaten
erhielten, angenommen:
1. Hervorragende Techniker, der deutschen Sprache in
Schrift und Wort mächtig, welche in Städten ohne Verbands-
Vereine wohnen, können auf Vorschlag eines und mit Zustim-
mung aller Verbands- Vereine vom Vorort zu korrespondirenden
Mitgliedern ernannt werden.
Der Verband darf jedoch nur ein solches Mitglied in jeder
Stadt haben, dessen Rechte und Pflichten erlöschen, sobald sich
in der betreffenden Stadt ein Verbands- Verein bildet.
Korrespondirende Mitglieder sind der Zahlung eines Mit-
gliedsbeitrages an den Verband enthoben und haben in der Jahres-
versammlung beratende aber nicht beschlussjassende Stimme.
Sie haben auf die Bildung eines Verbands- Vereines hinzuwir-
ken und die Stellenvermittelungs- Institution zu unterstützen.
2. Das Wesen und die Bedeutung des Verbandes ist durch
eine systematische Propaganda weiteren Kreisen des In- und
Auslandes bekannt zu machen. Zu diesem Zweck soll der Vorort
ein diesbezügliches Circular allen technischen Lehranstalten und
Vereinen des deutschsprechenden Europa* s zusenden und femer
ein mehrgliedriges Empfangs- Komitee ernennen, welches seinen
Protokoll der 75. Delegaten- Versammlung, 1 1
Sitz wenn möglich in New York haben soll und Technikern,
sowie Industriellen Europa's, die besuchsweise nach Amerika
kommen, ratend an die Hand geht.
3. Die Centrale der Stellenvermittelung befindet sich in der
Stadt New York und wird von einem, von der Delegatenversamm-
lung erwählten Commissär, nach einem von den Delegaten ange-
nommenen Regulativ verwaltet.
4. Die Statuten und Nebengesetze des Verbandes erscheinen
ausser in den Mitteilungen auch noch in einem Buche in Taschen-
format, welches überdies noch die Beamten- und Mitgliederlisten
des Verbandes und der Verbands- Vereine enthält. Dieses Buch
wird vom Vorort im Dezember jeden Jahres herausgegeben.
5. Die Mitteilungen müssen die Protokolle und Bekannt-
machungen des Vorortes, die Protokolle der Verbands- Vereine,
die im Laufe des Jahres erfolgenden Neuaufnahmen und das
Ausscheiden von Verbands-Mitgliedern, sowie Personalien der-
selben enthalten.
Das Abdrucken von im Verbände gehaltenen Vorträgen ist
dem Ermessen des Vorortes überlassen.
Die Mitteilungen erscheinen am ersten jeden Monats mit Aus-
nahme der Monate August und September.
Der Antrag Pittsburg, die Beiträge der kleineren Vereine auf
die Hälfte zu reduziren, wurde nach längerer Debatte zurück-
gezogen.
Der Verein Brooklyn dringt auf strenge Durchführung der
Vorschriften des § 20 der Statuten, betreffend der Festsetzung
eines Ortes, für den nächsten Technikertag.
Der Antrag Pittsburg, die Summe von $300.00 für die Ver-
öffentlichungskosten der Mitteilungen nicht zu übersteigen, wird
nach längerer Diskussion abgelehnt.
Zum Verbands-Commissär, wie im Antrage 3 von Pittsburg,
die Stellenvermittelung betreffend, vorgesehen, wird einstimmig
Herr M. W. Alexander erwählt.
Der Antrag Brooklyn, die Verzögerung der Veröffentlichung
der von den vorjährigen Delegaten veranlassten neuen Redaktion
der Statuten betreffend, führt zu längerer Diskussion, nach welcher
der Vorort wie folgt instruirt wird :
Die vom Revisions-Komitee für redaktionelle Aenderungen
der Verbands-Statuten unterbreitete Fassung der Statuten ist in
No. I, Vol. 5, der Mitteilungen abzudrucken, mit Berücksich-
tigung der folgenden Beschlüsse der Delegaten.
Beschlossen:
1. § 30 bleibt stehen wie in Vol. 4, No. i, Seite 19, der
Mitteilungen,
2. § 10 bleibt stehen wie in Vol. 4, No. i, Seite 16, der
Mitteilungen.
3. § 28, Vol. 4, No. I, Seite 18 und 19, der Mitteilungen
wird gestrichen. An seine Stelle wird eingeführt die Fassung
12 Mitteilungen des D, A, T, V.
des § 28 wie formulirt in den neuredigirten Statuten vom Komitee,
ernannt vom Delegatentage 1898.
Ausgelassen wird der Satz: '^unmittelbare Verbandsmitglie-
der zahlen' ' bis * 'Verbands-Schatzmeister' ' . Dafür wird
an dieser Stelle eingeführt:
* 'Siehe auch § 10".
4. § 24, Vol. 4, No. I, Seite 18, wird gestrichen und dafür
eingesetzt die Fassung wie in dem Berichte des von den Delegaten
^on 1898 ernannten Komitees vorgesehen, mit Ersetzung des
Wortes Dezember durch Oktober und bis zu den Worten
* 'Original- Arbeiten' ' . Der dann folgende, in Parenthese stehende
Satz wird als Fussanmerkuug gedruckt.
Der Antrag Brooklyn: Alle, die Statuten involvirenden Be-
schlüsse werden in Zukunft den Statuten als ** Nebengesetze"
hinzugefügt, wird angenommen.
Der Antrag Philadelphia, betreffend Richtigstellung des § 29
der Statuten wird angenommen. Dementsprechend hat dieser
Paragraph folgende Fassung:
* 'Jedem der Verbands- Vereine steht das Recht zu, den Ver-
band betreflfende Antrsige jederzeit zu stellen; solche sind bei dem
Vororte schriftlich einzureichen, von diesem den Verbands-
Vereinen zur Abstimmung zu übermitteln und nach der Beschluss-
fassung in der nächsten Nummer des Verbandsorgans zu veröflfent-
lichen. Betreffen die Anträge Statuten-Aenderungen. so müssen
dieselben durch den Delegaten des antragstellenden Vereines in
der jährlichen Delegaten -Versammlung schriftlich eingebracht
werden und zur Annahme derselben ist eine zwei Drittel Majorität
der Delegaten erforderlich."
Für den Ort des nächsten Technikertages wird Baltimore be-
stimmt, wie üblich um die Zeit des *Xabor Day".
Die Delegaten sprechen dem stellvertretenden Vorsitzenden >
Herrn J. Aue, ihren Dank aus für die sympathische und um-
sichtige Leitung der diesjährigen Sitzung.
Schatzmefstersbericht«
Uebernahme vom Vorort $222.29
Einnahmen ; 899.02
Total *.. $1121.31
Ausgaben 874.53
Bestand am 26. August 1899 $246.78
Ausstände für Annoncen $30.40
gez.: John Hknry Schakfer, Schatzmeister.
Protokoll der 75. Delegaten- Versammlung, 13
Einnahmen :
Techniker Verein von Baltimore, 4 Umlagen $ 45.00
** Brooklyn, 3 '* 46.00
** Cincinnati . ...
** New York, 4 Umlagen . . . 232.50
'* Philadelphia, 3 Umlagen .. . 192.00
** Pittsburg, 3 Umlagen 201.00
'* Washington, 3 Umlagen . . 57.00
Summa. $773-5c^
Annoncen:
Gesammtbetrag $207.90
Ab 25 Prozent Kommission 51-98
$155.92
Einnahmen 125.52
Ausstände $30-40
Uebernommen 222. 29
Summa. $1121.31
Ausgaben :
Broschüre No. r $183.56
*' 2 121. 31
" 3 124.88
" 4 110.13
^ " *' 5 156.39
" 6 106.90
$803.17
gez.: J. H. ScHAEFER, Schatzm.
Herrn Paul Goepel, Redakteur, sowie dem Redaktions-
Komitee wird für ihre umsichtige und mühevolle Arbeit der
Dank der Delegaten ausgesprochen.
Hierauf Vertagung.
Der Sekretär: Otto Fuchs.
Der Vorsitzende: Paul Goepel.
Delegaten:
L. H. Friedburg. M. W. Alexander.
A. Hkilbrunn. Rich. V. Ezdorf.
P. 5. Ueber die Annahme und Ablehnung vorstehender Be-
schlüsse, siehe das Protokoll der Vororts-Vorstandssitzung vom 23.
Oktober d. J., Seite 31, in dieser Nummer der Mitteilungen.
14 Mitteilungen des D, A. T, F.
Regulativ der Stellenvermittlung
des
D^ut$(;l7-^m^ril(a9is(:l7^9 S^ql^pil^^r-l/^rbapd^S.
(Angenommen auf der Delegaten- Versammlung am 5. Sept. 1899. Abge-
lehnt durch die spätere Abstimmung in den einzelnen Vereinen. )
1. Die Stellenvermittlung des D. A. T. Verbandes wird von dem
Kommissär der in der Stadt New York befindlichen Central-
stelle verwaltet, dessen Mitarbeiter die Stellenvermittlungs-
Komitees der Verbands- Vereine und die korrespondierenden
Mitglieder des Verbandes sind.
2. Der Kommissär der Centralstelle liquidiert seine Unkosten
beim Vororte, dem er für seine Geschäftsführung während
des Jahres verantwortlich ist. Hingegen hat er der Delega-
ten-Versammlung einen schriftlichen Bericht der Thätigkeit
der Stellenvermittlung des Verbandes vorzulegen, und hat
beratende, aber nicht beschlussfassende Stimme in der Dele-
gaten- Versammlung.
3. Zur Bestreitung der Unkosten der Centralstelle wirft der Ver-
band einen Maximalbetrag von $100.00 aus, der für die An-
fertigung von Drucksachen, für das annoncieren der Stellen-
vermittlung, für Postporto und kleinere Ausgaben zu verwen-
den ist. Ausserdem wird der Kommissär ein Betrag von
$25.00 für zu bezahlende Schreibhülfe bewilligt.
4. Der Kommissär der Centralstelle hat eine genügende Zahl
aller nötigen Drucksachen seinen Mitarbeitern zuzustellen
und mit diesen in einen für die Stellenvermittlung erspriess-
lichen, regen Wechselverkehr zu treten; er hat das Wesen der
Vermittlung in wenigstens 6 amerikanischen Fachblättern
wenigtens 4 Mal im Jahre zu annoncieren, und eine vollstän-
dige Sammlung aller an ihn eingehenden und Kopien aller
von ihm ausgesandten Schriftstücke zu machen.
5. Der Kommissär der Centralis teile hat alle offenen, technischen
Stellungen unter Benützung des Formulares '*A" sofort an
alle seine Mitarbeiter zu berichten. Ebenso hat jeder der
Mitarbeiter ihm bekannte offene technische Stellungen unter
Benützung des Formulares '*A" sofort an die Centralstelle
und die anderen Mitarbeiter zu berichten.
6. Diese Bekanntmachungen sind sogleich nach Empfang durch
die Stellenvermittlungs-Komitees der Verbands-Vereine in
den Vereinslokalen, allen Mitgliedern sichtbar, anzuschlagen.
7. Es ist die Pflicht dessen, der durch Vermittlung des D. A. T.
Verbandes eine Stellung erreicht hat, dies alsobald der Cen-
tralstelle in New York anzuzeigen.
Die letztere berichtet unter Benützung des Formulares "B"
die Besetzung einer offenen Stellung an alle Mitarbeiter.
8. Die Vortheile der Stellenvermittlung sollen in erster Hinsicht
den Mitgliedern des D. A. T. Verbandes, und erst dann auch
anderen Technikern zu gute kommen.
P, S, Die Formulare A und B sind vorgedruckte Karten, in die nur der Name
und die Art der Stellung einzutragen ist.
Statuten des D. A, Techniker- Verbandes. 15
STATUTEN
des
(National Association of German-American Technologists.)
(Angenommen auf der Delegaten-Versammlung am 4. und 5. September 1899, und in Wirksamkeit
getreten durch die Zustimmung aller Vereine-)
(Mit allen Aendcrung^ seither angenommen in den Delegaten- Versammlungen von
1896, 1897, 1898 und 1899.)
Mitgliedschaft und Name.
% I. Der Verband besteht aus in Nord- Amerika organisier-
ten deutschen technischen Vereinen und aus unmittelbaren Mit-
gliedern, und führt den Namen:
Deutsch-Amerikanischer Techniker-Verband.
(In englischer Sprache: "National Association of German-American Technologists".)
§ 2. Als deutsch-technische Vereine sind solche anzusehen,
deren in den Statuten ausgesprochener, wesentlichster Zweck in
der Förderung der technischen Wissenschaften und Künste be-
steht, deren Mitglieder zu mindestens drei Vierteilen den tech-
nischen Fächern angehören, und deren offizielle Vereinssprache
die deutsche ist. Als den technischen Fächern in obigem Sinne
angehörend sind ausübende Techniker, Architekten, Civil-,
Maschinen-, Berg- und Hütten-Ingenieure, Chemiker, Fabrikan-
ten, Kunstgewerbetreibende, Professoren und Lehrer von tech-
nischen, kunstgewerblichen und naturwissenschaftlichen Fächern
und alle solche anzusehen, deren Beruf sich auf das Studium der
Naturwissenschaften gründet.
Zweck.
§ 3. Der Zweck des Verbandes ist die Förderung und Heb-
ung der Lokalvereine, die Ermöglichung eines gemeinschaftlichen
Wirkens derselben und dadurch die Förderung der geistigen und
sozialen Interessen der Fachgenossen.
§ 4. Dieser Zweck wird erreicht durch jährliche Verbands-
Versammlungen, durch die Freizügigkeit der Mitglieder inner-
halb der zum Verbände gehörenden Vereine, durch gemeinschaft-
liche Fachpublikationen und durch die Einrichtung einer Zen-
tralstelle für Stellen- Vermittelung.
i6 Mitteilungen des D. A. T. V,
Verbands- Vereine.
§ 5. Jeder Verbands- Verein soll mindestens folgende Beamte
haben:
Einen Präsidenten.
* ' Vice-Präsidenten .
Zwei Sekretäre; deren Funktionen dem Vereine zu bestimmen
überlassen bleibt.
Einen Schatzmeister.
** Bibliothekar.
Ferner ein Komitee der Stellenvermittlung.
§ 6. Der Jahresschi uss, die Beamten wahl und die Ernennung
aller ständigen Komitees soll bei allen Vereinen im Monate
Oktober eines jeden Jahres stattfinden.
Vorort.
§ 7. Die verantwortliche Geschäftsführung des Verbandes
wird von einem der Verbands- Vereine, dem derzeitigen *' Vorort'^
geführt. Die Beamten des als Vorort fungierenden Verbands-
Vereines bilden zugleich den Vorstand des Verbandes.
§ 8. Der Vorort wechselt am Beginne eines jeden Geschäfts-
jahres unter den Verbands-Vereinen in alphabetischer Reihenfolge
ihrer Ortsnamen. Ein Verbands- Verein, der an zwei direkt
vorhergehenden Delegaten- Versammlungen nicht teilgenommen
hat, ist zur Uebernahme der Vorortsführung nicht berechtigt.
Wenn besondere Umstände vorliegen, kann die Delegaten-
Versammlung von der oben vorgeschriebenen Reihenfolge ab-
weichen; doch sollte dies nur in ausserordentlichen Fällen ge-
schehen.
§ 9. Im Falle der Auflösung eines Verbands- Vereines über-
nimmt der Vorort dessen Archiv, Bibliothek u. s. w. in Aufbe-
wahrung. Die Mitglieder des aufgelösten Vereines, die im Ver-
band verbleiben wollen und es nicht vorziehen, sich einem der
bestehenden Verbands- Vereine anzuschliessen, gehen in den
Status der unmittelbaren Verbands-Mitglieder über.
§ 10. Der Verbands- Vorort ist berechtigt, deutsche Tech-
niker, die in solchen Plätzen ansässig sind, in welchem kein dem
Verbände angehöriger Verein besteht, unter Beobachtung der
Bestimmungen der §§ 2, 21 und 22 der Statuten, als unmittelbare
Verbands - Mitglieder aufzunehmen. Solche unmittelbar dem
Verbände angehörige Mitglieder zahlen einen Beitrag von $3.oa
pro Jahr direkt an den Verbands-Schatzmeister. Sie haben die-
selben Rechte und Pflichten, wie die Mitglieder der Verbands-
Vereine, und können sich jederzeit, wenn ihre Zahl in einem
Orte auf fünfzehn oder mehr gestiegen ist, unter Berücksichtigung
der Bestimmungen der §§12 und 13, zu einem Verbands- Vereine
konstruieren.
§ II. Jeder Verein hat am Anfange eines neuen Geschäfts-
jahres seine Mitglieder- und Beamten-Liste dem neuantretendett
Statuten des D, A, Techniker- Verbandes. 17
Vororte zuzusenden, welcher dieselben zu den Akten nimmt, und
alle im Laufe des Vereinsjahres erfolgten Aufnahmen und Ab-
gänge von Mitgliedern von Fall zu Fall zu berichten.
§ 12. Die Vororts- Akten, Kasse und sonstiges Verbands-
Eigentum werben am Anfange eines jeden neuen Geschäftsjahres
von dem abtretenden an den antretenden Vorort abgeführt. Der
abtretende Vorort soll dem antretenden Vororte auch einen voll-
ständigen Rechnungs-Abschluss übergeben, aus welchem die
etwa noch ausstehenden Forderungen und alle etwa noch zu lei-
stenden Zahlungen ersichtlich sein sollen.
Das nicht zur laufenden Geschäftsführung nötige Verbands-
eigentum soll einem von der Delegaten- Versammlung zu bestim-
menden Vereine zur Autbe Währung übergeben werden, muss je-
doch auf Verlangen des jeweiligen Vorortes demselben zur Ein-
sicht übergeben werden.
Derjenige Verein, welcher mit der Aufbewahrung des Ver-
bands-Eigenthums beauftragt ist, soll ein Verzeichnis desselben
anfertigen und dem jeweiligen Vororte eine Abschrift zustellen.
Aufnahme.
§ 13. Die Anmeldung eines Vereines zur Aufnahme in den
Verband hat auf schriftlichem Wege bei dem Vororte zu erfolgen,
unter Einsendung der Mitglieder- und Beamten-Liste und der
Statuten in so vielen Exemplaren, als der Verband Vereine zählt,
plus eins. Der Vorort nimmt das eine Exemplar zu den Akten,
während er die übrigen an die Vereine aussendet. Bei der durch
den Vorort baldtunlichst zu vermittelnden Abstimmung kommt
jedem Vereine eine Stimme zu. Zur Aufnahme der candidieren-
den Vereine ist Stimmeneinheit erforderlich.
§ 14. Vereine, deren Statuten mit denen des Verbandes im
Widerspruche stehen, können nicht in den Verband aufgenom-
men werden. Der Entscheid hierüber steht dem Verbands- Vor-
stande zu, und ist im Falle einer ablehnenden Entscheidung dem
candidierenden Vereine Berufung an die jährliche Delegaten- Ver-
sammlung gestattet.
Versammlungen.
§ 15. Am Schlüsse eines jeden Geschäftsjahres findet eine
Vei Sammlung von Delegaten der Verbands- Vereine statt, vor wel-
cher der abtretende Vorort und alle etwaigen Komitees einen
Rechenschaftsbericht ablegen. Die Versammlung berät und be-
schliesst auch etwa vorliegende, den Verband betreflfende Anträge.
Jeder Verein entsendet ein Mitglied zu dieser Delegaten- Ver-
sammlung.
§ 16. Der Delegat des abtretenden Vorortes führt den Vor-
sitz und der Delegat des antretenden Vorortes das Protokoll der
Delegaten- Versammlung, welch letzteres in das hiezu bestimmte
Protokollbuch einzutragen ist.
i8 Mitteilungen des D. A, T. V,
§ 17. Die Delegaten sind verpflichtet, in der der Verbands-
Versammlung nächstfolgenden regelmässigen Versammlung ihren
Vereinen über die gefassten Beschlüsse Bericht zu erstatten. Die
Vereine sind gehalten, über diesen Bericht Beschluss zu fassen
und darüber an den Vorort zu berichten, eventuell, wenn gegen
die Beschlüsse der Delegaten Einwände erhoben werden, eine
Abschrift des betreffenden Sitzungs-Protokolles einzusenden.
Der Vorort hat nach Ablauf von zwei Monaten, vom Tage
der Publikation der Protokolle der Delegaten- Versammlung im
Verbands-Organe an gerechnet, unter Rücksichtnahme auf die
Bestimmungen des § 30 der Statuten, die von den Verbands Ver-
einen angenommenen Beschlüsse der Delegaten zu publizieren.
§ 18. Die Mitglieder der Delegaten- Versammlung bilden bis
zur nächsten Jahres- Versammlung ein Komitee, welches im Falle
der Auflösung, oder des durch sonstige Gründe veranlassten Ab-
tretens des Vororts- Vereines, die Geschäftsführung des Verbandes
bis zum Schlüsse des Geschäftsjahres übernimmt.
^19. Mit der Versammlung der Delegaten ist ein allgemei-
ner deutscher Techyiiker-Tag verbunden, der sich mit der Ab-
haltung von Vorträgen und der Pflege sonstiger Berufs- Interessen
beschäftigt und für welchen der Vorort die Tagesordnung aus-
schreibt.
§ 20. Die Jahresversammlung findet im Monate September
statt. Die Delegaten- Versammlung bestimmt Ort und Zeit der
nächsten Jahres- Versammlung. Im Falle ausserordentliche Ver-
anlassungen vorliegen, kann der Vorort unter tunlichster Berück-
sichtigung der Wünsche der Majorität der Vereine, Ort und Zeit
der Jahres- Versammlung verlegen.
Freizügigkeit.
§ 21. Mitglieder der Verbands- Vereine können sich unter
Umgehung der für die Aufnahme neuer Mitglieder bestehenden
Regeln von einem Verbands- Vereine in einen anderen übertragen
lassen. Sie haben sich zu diesem Zwecke schriftlich bei dem Ver-
eine anzumelden, in welchem sie übertragen werden wollen.
Der aufnehmende Verein hat vier Wochen vor der Aufnahme
dem abgehenden Vereine hierüber Mitteilungen zu machen; er-
folgt in der genannten Frist keine Einsprache auf Grund von § 22,
so überträgt der erstere Verein das betreffende Mitglied auf seine
Mitgliederliste und zeigt solches dem abgehenden Vereine schrift-
lich an. Ein übertretendes Mitglied, das seine laufenden Beiträge
in einem Verbands- Vereine bezahlt hat, ist für die betreffende
Periode von der Zahlung von Beiträgen an den anderen Verein
enthoben.
§ 22. Kein Verein des Verbandes soll ein von einem anderen
Verbands-Vereine ausgeschlossenes Mitglied aufnehmen, es sei
denn, dass nach dem Zeugnisse des ausschliessenden Vereines die
Ausschliessungs-Ursachen in Wegfall gekommen sind.
Statuten des D. A. Techniker- Verbandes . 19
Publikationen.
% 23. Der Verband hält ein officielles Organ. Ein Exem-
plar dieses Organes soll einem jedem Verbands-Mitgliede kosten-
frei vom Verbände geliefert werden.
§'24. **Die ** Mitteilungen'* sollen im Laufe des Verbands -
Jahres in sechs Heften herausgegeben werden. Das Heft, wel-
ches im Monat Oktober herausgegeben wird, soll enthalten :
a) die Liste der neugewählten Beamten des Verbandes, sowie die
der Einzelvereine, b) Mitgliederliste der Verbands- Vereine und der
unmittelbaren Mitglieder, c) die Verbands-Statuten, d) den Jah-
resbericht des Vororts."
§ 25. Der Vorort bestimmt die Redaktion und Auflage der
Mittheilungen und sorgt für deren Druck und Versand.
§ 26. Ueber die Zulässigkeit der für die Publikationen des
Verbandes eingesandten Arbeiten entscheidet der Vorort oder ein
von demselben ernanntes Komitee.
Gegen eine ablehnende Entscheidung kann beim Vororte Be-
rufung eingelegt werden, und kann der Autor verlangen, dass
sein Manuskript einem Fach-Committee zur Begutachtung vorge-
legt werde.
Stellen' Vermittelungswesen.
§ 27. Die Zentralstelle für Stellenvermittelung übernimmt
der Technische Verein New York, und tritt diese Zentralstelle
mit den übrigen Vereinen in diesbezüglichen Wechsel verkehr.
Die Zentralstelle liquidiert ihre jährlichen Unkosten nach Mass-
gabe von § 28 bei dem Vororte.
Kosten der Verbands-Verwaltung und Deckung derselben.
§ 28. Die Ausgaben der Verbands- Verwaltung werden durch
Plenar- Beiträge der Verbands- Vereine und durch Beiträge der
unmittelbaren Mitglieder des Verbandes gedeckt. Die Plenar-
Beiträge der Verbands- Vereine sind in drei Raten zu zahlen,
welche am i. Oktober, i. Januar und i. April fällig sind. Der
Einforderung einer jeden Verbands-Umlage hat ein Rechnungs-
Auszug für den verflossenen Teil des Rechnungsjahres beizulie-
gen. Die Ausgaben der Verbands- Verwaltung dürfen nur die
Geschäftsführung des Vororts, die Ausführung der von den Dele-
gaten gefassten und von den Verbands- Vereinen nach Bestim-
mung des § 30 genehmigten Beschlüsse, die notwendigen Vorbe-
reitungen zum Technikertage und die in §§ 23, 24 und 25 definier-
ten Einrichtungen betreffen. Beiträge der Verbands- Vereine
werden nach der Zahl ihrer Mitglieder an obigen Daten berechnet
und betragen per Mitglied 50c. für jede Rate. (Siehe auch § 10.)
Der Verbands-Schatzmeister hat eine Liste der Verbands-
Vereine zu führen und die Sekretäre der Verbands- Vereine sind
verpflichtet, ausser den in § 1 1 der Verbands-Statuten vorgesehe-
nen Mitgliederlisten auch die im Laufe des Vereinsjahres erfolg-
ten Aufnahmen und Abgang von Mitgliedern und zwar immer
von Fall zu Fall dem Vorort zu berichten.
20 Mitteilungen des D. A, T. V.
Anträge.
§ 29. Jedem der Verbands- Vereine steht das Recht zu, den
Verband betreffende Anträge jederzeit zn stellen; solche sind
bei dem Vorort schriftlich einzureichen, von diesem den Ver-
bands-Vereinen zur Abstimmnng zu übermitteln und nach der
Beschlussfassung in der nächsten Nummer des Verbands- Organs
zu veröflfentlichen. Betreffen die Anträge Statuten- Aenderungen,
so müssen dieselben durch den Delegaten des antragstellenden
Vereines in der jährlichen Delegaten- Versammlung schriftlich
eingebracht werden und zur Annahme derselben ist eine zwei
Drittel Majorität der Delegaten erforderlich.
Ausschluss.
§ 30. Aendert ein dem Verbände angehöriger Verein seine
Statuten, so hat er dem Verbands- Vorstande davon Mitteilung
zu machen, nach Massgabe von J^ 13. Findet der Vorstand, dass
die eingereichten neuen Statuten mit den Verbands-Statuten har-
momieren, so versendet er solche ohne w eiteres an die Verbands-
V^ereine. Findet der Vorstand dagegen, das diese neuen Statuten
im Widerspruche stehen mit den V^erbands-Statuten, so ersucht
er den betreffenden Verein, innerhalb einer Frist von drei Mona-
ten entsprechende Aenderungen zu machen. Lässt derselbe diese
Frist vorübergehen, oder weigert er sich, Abänderungen zu
machen, so versendet der V^erbands- Vorstand die fraglichen Statu-
ten an die Verbands- Vereine mit der Aufforderung, über das Ver-
bleiben des betreffenden Vereines im Verbände abzustimmen.
§ 31. Bleibt ein Verein mit seinen Verbands- Beiträgen ein
Jahr lang im Rückstande, so hat der Vorstand des Verbandes die
Auschliessung desselben zu beantragen.
§ 32. Zum Ausschlüsse eines Vereines ist Stimmeneinheit
erforderlich, wobei jedoch der in Betracht kommende Verein kein
Stimmrecht besitzt.
Der Verbands- Vorstand ist verpflichtet, dem betreffenden
Vereine vier Wochen vor der Abstimmung über den auf Aus-
schluss gerichteten Antrag davon Mitteilung zu machen.
Der internationale Schutz des geistigen Eigentums. 21
Der internationale Scliutz des geistigen Eigentums.
Vortrag, gehalten v. Herrn Paul Goepel auf der 15. Jahres- Versammlung
des D. A. T. Verbandes in Niagara Falls, am 5. September 1899.
Die geistige Thätigkeit der Menschen tritt in drei verschie-
denen Richtungen schaffend auf, in der Richtung auf das Wahre,
das Schöne und das Zweckmässige. Sie äussert sich nach diesen
drei Richtungen als logische, ästhetische und teleologische Vorstel-
lung. Auch die Mittel, durch welche sich die Geistesthätigkeit
äussert, sind nach denselbtn drei Richtungen verschieden. Wäh-
rend das logische Denken sich in Worten aussprictit, stellt sich die
ästhetische Vorstellmig in räumlichen Formen und das teleologische
Schaffell in bewegenden und stoffumbildenden Kräften dar.
Entsprechend diesen drei Richtungen finden wir demnach,
dass die Gegenstände des geistigen Eigentums die Schriften,
Kunstwerke und technischen Erfindtcngen oder Erzeugnisse sind.
Um di^ Produkte der geistigen Thätigkeit zu Gegenständen des
geistigen Eigentums machen zu können, müssen dieselben einer
mechanischen Wiederholung fähig sein und muss diese Repro-
duktion ein vermögensrechtliches Interesse gewähren. Ein gei-
stiges Eigentum ist nicht denkbar an den Werken der darstellen-
den Künste. Der Vortrag eines Schauspielers oder Musikers
kann nicht mechanisch reproduciert, sondern nur so nachgeahmt
werden, dass der Nachahmende dieselbe künstlerische Thätigkeit
wiederholt, die er sich zum Vorbilde genommen hat. Ebenso-
wenig kann ein geistiges Eigentum an Gegenständen stattfinden,
welche keine vermögensrechtliche Nutzung gewähren, wie zum
Beispiel an wissenschaftlichen Entdeckungen und Versuchen.
Das geistige Eigentum kan?i daher definiert werden als die
vermögensrechtliche Nutzung an der mechanischen Wiederholung
eines Produktes der geistigen Arbeit und besteht es in der unbe-
schränkten und ausschliesslichen Befugnis der Herstellung dieses
Gegenstandes. * )
Der Charakter eines Rechtes nimmt die Befugnis der Repro-
duktion erst durch die Ausschliesslichkeit an, wodurch dritten
Personen die Vervielfältigung ohne den Willen des Urhebers
untersagt bleibt.
Die Gegenstände des geistigen Eigentumes sind: i) Schriften,
welche zur Mitteilung des logischen Denkens und Wissens die-
nen; zu diesen gehören alle Bücher, Zeitungen, Musiktexte,
dramatische und musikalische Werke, Landkarten u. s. w. 2)
Kunstwerke, welche den Zweck haben, das ästhetische Gefühl
entweder durch den Ausdruck des Schönen oder durch die
Nachahmung der Natur zu befriedigen; zu diesen gehören die
*) Klostermann, Das geistige Eigentum.
22 Mitteilungen des D, A, T, V,
Werke der bildenden Künste: Malerei und Bildhauerei, die Werke
der vervielfältigenden Künste, Lithographien, Holzschnitte,
photographische Aufnahmen, und 3) Erfindungen ^ welche zur
Befriedigung der materiellen Bedürfnisse des Menschen dienen;
zu diesen gehören neue Produkte, Maschinen und technische
Processe und Fabrikationsmethoden.
Der Schutz des geistigen Eigentums gehört der neueren Zeit
an. Das Altertum kannte den Schutz des geistigen Eigentums
nicht. Während wohl die römischen Schriftsteller Verträge mit
Buchhändlern abschlössen und durch Sklaven Abschriften der
Werke in grosser Zahl machen Hessen und verkauften, so war
doch kein eigentlicher Schutz vorhanden.
Ebensowenig gab es einen Schutz für Erfindungen. Die
ganze Industrie war in den Händen der Sklaven und Freigelasse-
nen, und wurde von den Freien verachtet. Sie hatten keine
Kenntnisse von den Gesetzen der Natur und deren Anwendungen.
Die Summe des technischen Wissens waren Fertigkeiten, welche
übertragen wurden, aber keine zielbewusste Arbeit auf dem
Boden der Naturgesetze. Dieses konnte erst einer späteren Zeit
vorbehalten werden. Erst musste die Menschheit vom Fluche
der sklavischen Arbeit erlöst werden. Erst musste durch die
grosse sociale Revolution, welche durch das Christentum und die
Völkerwanderung herbeigeführt wurde, die Sklaverei und mit
ihr die ganze alte Civilisation zertrümmert werden, ehe durch die
Erkenntnis der Naturkräfte auf der Basis der freien Arbeit der
mächtige, grossartige Bau der modernen Civilisation errichtet
werden konnte.
Auch im Mittelalter gab es noch keinen Schutz für das
geistige Eigentum; erst mit der Erfindung der Buchdr ucker kunst
war das Mittel gegeben, Schriften in einer grösseren Zahl von
Exemplaren und zu einem wohlfeilen Preise zu vervielfältigen
und durch den Verkauf derselben einen pecuniären Gewinn zu
erlangen, welcher entweder dem Schriftsteller oder dem Ver-
leger zufiel. Die Erfindung der Buchdruckerkunst war der
mächtigste Hebel zur Anbahnung einer rechtlichen Geltung des
geistigen Eigentums, ähnlich wie die Erfindung der Dampf-
maschine der Ausgangspunkt für die Entwicklung der modernen
Industrie geworden ist. Die Schriftsteller suchten sich nun
durch Privilegien der Krone oder des Staates zu schützen, und
beherrschten diese vom 15. bis 16. Jahrhundert alle Zweige der
Gewerbsthätigkeit in der grössten Ausdehnung. Infolgedessen
griff die Krone in alle Verhältnisse ein und gab Privilegien für
alle möglichen berechtigten und unberechtigten Interessen, als
Belohnungen für Erfinder, für Förderung des einheimischen
Gewerbefleisses, für Bereicherungen von Günstlingen und zum
Zwecke der Erhebung neuer Kontributionen. Diese Privilegien
bildeten ein mächtiges Werkzeug der willkürlichen Regierungs-
gewalt. Dieses führte in England, unter Elisabeth und Jacob I.,
zum Kampfe zwischen der Krone und dem Parlamente, welcher
im Jahre 1623 dadurch beendigt wurde, dass die Regierung
Jacob I. den Forderungen des Parlamentes nachgeben musste
Der internationale Schutz des geistigen Eigeyitums. 23
und das Statute of Monopolies angenommen wurde. Durch dieses
Gesetz wurden sämtliche Vorrechte und Privilegien, welche mit
dem gemeinen Rechte in Widerspruch standen, abgeschafft und
die Verleihung ausschliesslicher Vorrechte ein für allemale unter-
sagt. Gleichzeitig wurde jedoch die Krone durch den Para-
graphen 6 dieses Gesetzes ermächtigt, Erfindern auf eine be-
stimmte Zeit das ausschliessliche Recht auf ihre Erfindungen zu
verleihen. Dieses Gesetz ist die Grundlage für alle weiteren
Gesetze zum Schutze des geistigen Eigentums. Diesem Statut
folgte der Rechtsschutz des literarischen Eigentums sehr bald nach
und ging auch hier England bahnbrechend voran, sodass es durch
seine aufblühende Industrie zum weltbeherrscheuden Industrie-
und Handelsstaate heranwachsen konnte. Langsam folgten die
übrigen Staaten Europas, zunächst Frankreich am Ende des
18. Jahrhunderts, sodann Preussen u. s. w.
Die von den Vereinigten Staaten von Amerika am 17. Sep-
tember 1787 angenommene Constitution ermächtigte in Art. I,
§ 8, den Kongress, die Fortschritte der Wissenschaften, Künste
und Gewerbe dadurch zu fördern, dass Schriftstellern und Er-
findern das ausschliessliche Recht auf ihre Werke und Erfindun-
gen gesichert werden solle. Im Jahre 1790 passierte der Kongress
die ersten Gesetze zum Schutze der Erfindungen und Schrift-
werke. Dieses Patentgesetz wurde die Grundlage der relativ
besten Patentgesetzgebung, welche die Welt kennt. Das Gcv^^etz
zum Schutze der Schrift- und Kunstwerke schützte jedoch in
engherziger Beschränktheit nur die einheimische Produktion und
haben wir leider bis heute noch nicht ein liberales, die Rechte
aller Schriftsteller und Künstler gleichmässig anerkennendes
Urheberrechtsgesetz. Während die Vereinigten Staaten gegen
die Erfinder im höchsten Grade liberal waren verschlossen sie
auf der anderen Seite den Ausländern die Anerkennung des
geistigen Eigentums auf dem Gebiete der Schriften und Kunst-
werke. Hoffentlich wird jedoch auch hier durch den Ausbau
der internationalen Gesetzgebung zum Schutze des geistigen
Eigentums die Zeit kommen, wo die beengenden Schranken des
Selbstinteresses fallen und die Produkte der geistigen Thätigkeit
auf allen Gebieten derselben gleich massig geschützt sein werden.
Beinahe zur gleichen Zeit, als die grundlegenden Gesetze zum
Schutze des geistigen Eigentums angenommen wurden, ent-
wickelte die Wissenschaft die Erkenntnis der Naturgesetze. Auf
den Arbeiten der wissenschaftlichen Forschungen solcher Geistes-
heroen wie Kopernicus, Galilei, Keppler, Descartes, Toricelli
Newton, Leibnitz, Volta und Faraday, konnten die Heroen der
technischen Wissenschaften, wie Watt, Cartwright, Fulton,
Stephenson, Morse, Bell, Edison und andere ihre Erfolge erzielen.
Nur auf der Erkenntnis der Naturgesetze konnte die Dampf-
maschine erfunden werden, welche den Ausgangspunkt der Ent-
wickelung unserer gesamten modernen Industrie bildet, konnte
sich die vielfältige Anwendung der Elektricität aufbauen, wie
sie sich im Telegraphen, Telephon und der elektrischen Licht-
und Krafterzeugung ausdrückt.
24 Mitteilungen des D. A. T. V.
Hand in Hand mit der mächtigen Entwicklung der Industrie
durch den Schutz, welcher den Erfindungen gewährt wurde, ging
die geistige Thätigkeit auf dem Gebiete der Schriften und Kunst-
werke und der Ausbau der Gesetzgebung zum Schutze derselben.
Hierzu kamto noch die Anerkennung der künstlerischen Thätig-
keit auf dem Gebiete der Gewerbe, wie sie sich in der Muster-
schutzgesetzgebung, und die Anerkennung der Rechte der Fabri-
kanten und Kaufleute auf ihre Waarenzeichen, wie sie sich in der
Markenschutzgesetzgebung ausdrückt, hinzu.
Der gesetzliche Schutz der Druckschriften, Kunstwerke
u. s. w., wird durch Eintragung an zuständiger Stelle bewirkt.
In beinahe allen I^ändem wird das sogenannte Anmeldungs- Ver-
fahren mit Hinterlegung von mehreren Exemplaren der be-
treflFenden Werke befolgt. Die Schutzfrist in den Vereinigten
Staaten ist 28 Jahre, mit Verlängerung auf weitere 14 Jahre.
In den europäischen Ländern ist der Termin von verschiedener
Dauer.
Zum Schutz der Patente haben sich in den verschiedenen
Ländern verschiedene Systeme entwickelt. Sie können einge-
teilt werden in vier Hauptklassen:
=i
Reines Anmeldungs-System;
Reines Vorprüfungs-System;
3) Anmeldung mit Aufgebot;
4) Vorprüfung mit Aufgebot.
Die Länder, welche diese typischen Systeme angenommen
haben, sind den Klassen entsprechend Frankreich, die Vereinig-
ten Staaten, England, Deutschland. Alle anderen Länder,
welche Patentschutz gewähren, haben sich dem einen oder dem an-
deren Systeme angeschlossen.
Was nun die Vor- und Nachteile der verschiedenen Systeme
betrifft, so treten die verschiedenen Länder je für das von ihnen
ausgeübte System ein und sehen die Nachteile nur in den Syste-
men der anderen Länder. Eine Patent Gesetzgebung, welche ein
einheitliches System für alle Länder vorschreiben würde, ist bis
jetzt noch nicht zu Stande gekommen.
^er Grundfehler des reinen Anmeldungs-Systemes ist, dass
gar keine Kontrolle betreffs der Neuheit der Anmeldung stattfindet
und infolgedessen Jahr aus Jahr ein Patente auf wohlbekannte
Dinge ausg:egeben werden. Dem reinen Vorprüfungs-System
dagegen wird vorgeworfen, dass es trotz der grössten. auf die
Vorprüfung verwendeten Sorgfalt und dem dafür geschaffenen
Beamten- Apparate nicht absolut zuverlässig sei, sondern,
ähnlich wie bei dem Anmeldungs-System, die rechtsgiltige
Anerkennung der Patente, trotz alledem den zuständigen Gerich-
ten überlässt. Das Anmeldungs-System mit Aufgebot, wie in
England, und das Vorprüfungs- System mit Aufgebot, wie in
Deutschland, entsprechen den Verhältnissen dieser Länder, und
lassen wenigstens die Durchsicht der Anmeldungen und den Ein-
spruch nach officieller Auslegung zu. Dem in Deutschland
üblichen Systeme wird vorgeworfen, dass es zu rigoros, kostspielig
Der internationale Schutz des geistigen Eigentums. 25
und schwerfällig sei. Die Einfuhrung der Gebrauchsmuster- Ge-
setzgebung und die grosse Popularität derselben deutet an, dass der
Vorwurf, der dem deutschen Systeme gemacht wird, nicht ganz
unbegründet ist.
Was das amerikanische Vorprüfungs-System betrifft, so sind
noch keine Stimmen aufgekommen, welche eine Aenderung dessel-
ben verlangen. Die grosse Entwicklung der amerikanischen In-
dustrie ist zum grössten Teil dem wohlthätigen Wirken dieses
Systemes zuzuschreiben und wird keine radikale Abänderung ver-
langt. Eine solche könnte nur dann stattfinden, wenn ein gänz-
licher Umschwung unserer socialen Verhältnisse stattfinden
sollte.
Internationale Patent-Gesetzgebung, Seit vielen Jahren be-
steht der Wunsch, die Patentgesetze der verschiedenen Kultur-
länder einheitlich zu regulieren. Im Jahre 1883 gelang
es durch den Vertrag von Paris, einen gemeinschaftlichen
Boden zum Schutze des industriellen Eigenthums zu gewinnen.
Die Vereinigten Staaten traten diesem Verträge am 30. Mai 1887
bei. Es war beinahe unmöglich, einheitliche Grund züge aufzu-
stellen, da keines der betreffenden Länder sein eigenes System
aufzugeben bereit war. In Bezug auf die Frage der Priorität
wurde eine Schutzfrist von sechs Monaten für die europäischen
Staaten und sieben Monate für die überseeischen Länder festge-
setzt. In Bezug auf den Schutz der Waaren und Fabrikzeichen
und dergleichen, wurden ebenfalls gemeinschaftliche Grundzüge
aufgestellt. Ursprünglich hatten die Vereinigten Staaten beinahe
keinen Nutzen von den unter dem Vertrage zu Paris angenom-
menen Neuerungen, da das amerikanische Patentgesetz zu sehr
von den europäischen Patentgesetzen differierte, und zwar beson-
ders deshalb, weil nach der hiesigen Gesetzgebung der Anfang
des Patentes mit dem Ausgabe-Datum, nach den europäischen
Gesetzen mit dem Anmelde-Datum beginnt. Die Prioritäts-Schutz-
frist war deshalb von Nutzen für die europäischen Erfinder,
jedoch von keinem Nutzen für die amerikanischen Erfinder. Erst
durch die Abänderung des amerikanischen Patentgesetzes, welche
am I. Januar 1898 in Kraft trat und welche im Einklänge mit den
Orundzügen der Pariser Union die Patentdauer der amerika-
nischen Patente unabhängig von den früheren Auslandspatenten
machte, und für die ausländischen Erfinder die Frist von sieben
Monaten, von dem Eiareichungsdatum des Auslandspatentes an,
feststellte, innerhalb welcher das amerikanische Patent angemeldet
werden musste, haben die amerikanischen Erfinder die der Pariser
Union erhofften Vorteile erlangt.
Es kann jetzt in den Ver. Staaten ein volle 17 Jahre dauerndes
Patent ohne Jahrestaxen und Ausübungszwang erlangt werden,
ohne dass die früher erlangten Auslandspatente den Termin des
amerikanischen Patentes beschränken, oder dasselbe ungültig
machen, vorausgesetzt, dass die Auslandspatente vor der Ausgabe
des amerikanischen Patentes angemeldet wurden. Die Neuerung
des amerikanischen Patentgesetzes, welche ausländischen Erfin-
dern eine Frist von sieben Monaten gibt und welche die Ausgabe
26 Mitteilungen des D, A. T, V.
eines rechtskräftigen Patentes verhindert, wenn das Anslands-
patent mehr wie sieben Monate vor der Ausgabe des amerikani-
schen Patentes angemeldet und ausgegeben wurde, hebt die früher
bestandene gesetzliche Verfügung auf, nach welcher ein aus-
wärtiger Patentinhaber für den Rest des Termines seines Aus-
landspatentes, zu irgend einer Zeit ein amerikanisches Patent
erlangen konnte, vorausgesetzt, dass der zu patentierende Gegen-
stand nicht mehr wie zwei Jahre im öffentlichen Gebrauche in
den Ver. Staaten war.
Der Vertrag von Paris führte jedoch zum fortschrittlichen
Ausbau der Patent-Gesetzgebung beinahe aller patentgebenden
Länder. Es wurden die bestehenden Gesetze teils den Grundbe-
dingungen desVertrages entsprechend abgeändert, teils in liberale-
rer Richtung verbessert und den modernen Verhältnissen ange-
passt. Dies ist namentlich in den skandinavischen Ländern,
Ungarn, Oestereich, Russland u. s. w. der Fall.
Deutschland ist dem Pariser Vertrage, der sein permanentes
Bureau in Bern von Beiträgen der Vertragsländer erhält, noch nicht
beigetreten. Doch hat es Special- Verträge mit Oestereich, der
Schweiz etc. geschlossen, welche gegenseitige Begünstigungen
für ihre betreffenden Reichsangehörigen enthalten. Oestereich
hat seither seine Zustimmung zum Vertrage erklärt und es wird
erwartet, dass auch Deutschland, der allgemeinen Strömung fol-
gend, früher oder später seinen Beitritt erklären wird.
Der Wunsch jedoch, die internationale Gesetzgebung rascher
und in sj^stemati scher Weise zu vervollständigen, führte im
Jahre 1897 zur Gründung der * 'Internationalen Gesellschaft für
gewerblichen Rechtsschutz", welche durch ihre in Brüssel, Wien,
London und Zürich abgehaltenen Kongresse einen bedeutenden
Einfluss auf die Fortentwickelung dieses Rechtsschutzes ausübte.
Die Gesellschaft hat den Zweck, Gegensätze auszugleichen, die
veralteten Härten der Patentgesetze zu mildem und dieselben den
modernen Verhältnissen anzupassen. Die Gesellschaft arbeitet als
ein vorbereitendes Glied zum Ausbau der Gesetzgebung zum
Schutze des geistigen Eigentums, und es ist Dank dieser Thätigkeit
wohl zu erwarten, dass im Laufe der Jahre grössere Einheitlichkeit
auf allen zum geistigen und gewerblichen Rech tsschutze gehörigen
Gebieten erlangt wird. Auch in den Ver. Staaten beginnt sich das
Interesse für diese Gesellschaft zu heben und vergrössert sich die
Zahl ihrer Mitglieder. Jedenfalls ist es zu wünschen, dass die
Bestrebungen dieser Gesellschaft von entsprechendem Erfolge
begleitet sein mögen.
Der nächste Kongress findet im Jahre 1900 in Paris, während
der Weltausstellung statt. Es wird erwartet, dass alle Patente ge-
währenden Länder daselbst vertreten sein werden. Die Ver-
öffentlichungen der Berichte und Vorträge finden in den Sprachen
der betreffenden Berichterstatter statt, doch wird eine Gesamt-
ausgabe der wichtigsten Berichte und Vorträge in englischer
Sprache gemacht, und in tausenden von Exemplaren zur Ver-
teilung gebracht.
Der internationale Schutz des geistigen Eigentums, 27
lieber den Nutzen des Schutzes des geistigen Eigentums
sollte heute kaum mehr ein Zweifel möglich sein. Die Beweise
für denselben liegen auffallend klar zu Tage in der Entwicklung
der heutigen Kulturvölker. Es hängt damit die geistige Ent-
wickelung der Völker, die Gründung und das Aufbauen neuer
Industrien und die Förderung des Gewerbfleisses zusammen.
Unter dem Schutze der Patentgesetzgebung haben in diesem
Jahrhundert eine grosse Anzahl der wertvollsten Erfindungen
einen wohlthätigen Einfluss auf das öffentliche Wohl ausgeübt.
Es ist lehrreich, die grossartigen Resultate, die dadurch erlangt
wurden, einerseits durch die Anzahl der von bedeutenden Erfin-
dern genommenen Patente, andererseits durch den Wert der In-
dustrieerzeugnisse, beispielsweise für das Jahr 1896, zu illustrie-
ren. Es haben nämlich bis zum Jahre 1896 die folgenden zehn
Erfinder je über 150 Patente erlangt:
Thomas A. Edison 711
Klihu Thomson 394
Francis H. Richards .... 34^
Edward Weston 274.
Chas. E. Scribner 248
Chas. J. Van Dtpoele - - - - 244
Rudolph M. Hunter . . . . 228
George Westinghouse - - - - 217
John W. Hyatt 198
Rudolph Eickemeyer - - - - 158
Wenn man bedenkt, welche Summe von geistiger Arbeit
darin enthalten ist, welche bedeutenden Beträge nötig waren, um
nicht allein die amerikanischen, sondern auch die ausländischen
Patente für viele dieser Erfindungen zu nehmen, welchen unge-
heuren Einfluss diese Patente auf die betreffenden Industrie-
gebiete haben, so ist dies ein erstaunliches Bild modemer
Schaffenskraft. Entsprechend dieser Thätigkeit beläuft sich der
Wert der Industrie-Erzeugnisse, wie solcher von dem "U. S.
Bureau of Labor*' für 1896 aufgestellt wurde, für Amerika auf
7000 Millionen, für England auf 4000 Millionen, für Deutschland
auf 3000 Millionen und für Frankreich auf 2000 Millionen
Dollars, und zeigen diese Zahlen die staunenswerten Errungen-
schaften der wissenschaftlichen und technischen Leistungen un-
seres Jahrhunderts an.
28 Mitteilungen des D. A. T. V.
Deut8(;l7-^meril(ai>i8(;l7erTe(;l7piKer-\/erbapd
Vorort : T. V. New York, N. Y.
Verbandsjahr 1898/99.
14» Vororts-Vorstandssitzungf am 14» September I899»
Anwesend: Leop. Kaczander, J. Aue, F. H. Gottlieb,
J. Schaefer, Karl Kaelble, W. C Wachholtz und J. Weichsel.
Zugezogen: 1,. M. Dieterich und B. Viola.
Vorsitzender: Leop. Kaczander, Präsident.
Das Protokoll der 13. V. V. Sitzung vom 5. August d. J.
wird verlesen und angenommen.
Eingelaufene Korrespondenzen :
Von Herrn A. O Hastings, Mayor von Niagara Falls, ein
Brief vom i. September d. J. und von Herrn S. A. Greenwood,
Leiter des Intern. Hotel in Niagara Falls, ein Schreiben vom 12.
Sept. d. J.
Nach Verlesung dieser Briefe, die sich auf den letzten
Techniker tag beziehen, entsteht eine Diskussion über die Thätig-
keit des Arrangements-Komitees für diesen Tag.
Folgender Antrag des Herrn L. M. Dieterich wird ange-
nommen:
Durch die direkten Anklagen der Teilnehmer am Techniker-
tage gegen den Vorort New York im allgemeinen und den
Sekretär des Arrangements- Komitees im speciellen, stelle ich den
Antrag, dass ein Komitee ernannt werde, welches unter Vorlage
der Korrespondenz des Sekretärs Herrn F. H. Gottlieb diese
Anklagen untersucht und am nächsten Donnerstag, den 21. Sep-
tember d. J. hierüber dem Vororts- Vorstande berichtet.
Der Vorsitzende ernennt in dieses Komitee die Herren
J. Aue, L. M. Dieterich und Karl Kaelble.
Die Abfassung der Dankschreiben an die Herren in Buffalo
und Niagara Falls, die sich der Arrangierung des Techniker-
tages angenommen haben, übernimmt Herr L. M. Dieterich.
Eingelaufene Rechnungen :
Die zur Herstellung der Nummer 6, Vol. IV, der Mittel-
Jungen eingelaufenen Rechnungen im Gesammtbetrage von
$106.90 wurden zur Zahlung angewiesen.
Hierauf Vertagung.
Vorort: 1\ V. New York, N. K 29
15* Vororts- Vorstands-Sitzung am 23« September 1899«
Anwesend: Leop. Kaczander, J. Aue, J. Schaefer, Karl
Kaelble, W. C. Wachholti; und J. Weichsel. Zugezogen vom
Arrangements - Komitee die Herren: L. M. Dieterich und
B. Viola.
Vorsitzender: Leop. Kaczander, Präsident,
Das Protokoll der letzten V. V. Sitzung vom 14. September
d. J. wird verlesen und angenommen.
Eingelaufene Korrespondenzen :
Ein Brief von Herrn E. F. Glaser (Cincinnati, O.) vom
31. August d. J. wird verlesen und die Einlage, ein Check mit
$6.00, wird dem Schatzmeister überwiesen.
Herr H. Lässig, vorm. Schatzmeister des T. V. Baltimore
(nächster Vorort), bestätigt unterm 20. September d. J. den
Empfang von $252.78 Vorortsgelder. Dieser Betrag wurde von
ihm an Herrn J. Maiberg, korr. Sekretär des T. V. Baltimore,
übergeben.
Hierauf berichtet Herr L. M. Dieterich im Namen des in der
letzten Sitzung ernannten Komitees, auf Grund eingehender
Durchsicht der gesamten eingelaufenen Korrespondenz und des
Kopierbuches, über die Thätigkeit des Herrn F. H. Gottlieb als
Sekretär des Arrangements- Komitees für den Technikertag, und
stellt den Antrag, dass entsprechend dem Berichte des Komitees
der Vorortsvorstand über die Art und Weise, wie der Sekretär
des Arrangements- Komitees sich seiner Pflichten entledigte, sein
Bedauern ausdrücke. Diesem Antrage wird zugestimmt.
Karl Kaklble, prot. Verb.-Sekr.
30 Mitteilungen des D. A, T. \\
Deuts(:l7-^meriKa9is(:l7er Te(:l79iKer-\/erba9d
Vorort: T- V. Baltimore, Md.
Verbands/ahr 1899 1900.
J» Vororts- Vorstands-Sitzungf am 12. Oktober 1899*
Anwesend: O. Fuchs, J. Maiberg, H. Krekel, K. R. Stern-
berg, R. Sandlass und K. Häfele.
Vorsitzender: O. Fuchs.
Eingelaufene Korrespondenzen :
Herr F. H. Gottlieb (T. V. New York) zeigt die Annahme
der Delegaten-Beschlüsse an, mit Auslassung des Passus bezüg-
lich des Empfangs- Komitees in Absatz 2. Die Aenderungen in
den Verbands- Statuten sind gleichfalls angenommen.
Herr O. H. Rosenbaum (T. V. Pittsburg) setzt den Vorort
davon in Kenntnis, dass der Verein Pittsburg alle Delegaten-
beschlüsse angenommen hat.
Ein Schreiben des Herrn F. H. Gottlieb, enthaltend als Ein-
lage einen Brief des Herrn Felix Frenkel, Bay City, Mich., in
welchem derselbe den Wunsch au5spricht, mit noch einigen
anderen Herren dem Verbände als Mitglieder beizutreten, und
um Zusendung der Verbandsstatuten ersucht.
Ein Brief des Herrn Paul Goepel (New York) bezüglich der
Mitteilungen.
Vom früheren Vortort New York sind $252.78 durch Check
des Herrn J. Schaefer eingegangen. Der Verbands-Archivar,
Herr J. Weichsel, zeigt die Uebersendung des Verbandseigen-
tumes an. Dasselbe ist mittlerweile eingetroffen und besteht aus:
i) Copierbuch, 2) Tagebuch des D. A. T. Verbandes, 3) Haupt-
buch, 4) Kassenbuch, 5) Mitgliederliste, 6) Statutenbuch,
7) Protokollbuch für die Vorstandssitzungen und 8) Briefmappe
\Letter File).
Der Vorort beschliesst, Herrn Paul Goepel die Redaktion
und den Versand der Mitteilungen für das laufende Vereinsjahr
zu übertragen.
2* Vororts-Vorstandssitzungf am J9» Oktober I899»
Anwesend sind die Herren: O. Fuchs, Th. Zwermann,
R. Sandlass, J. Maiberg, H. Krekel und K. Häfele.
Vorsitzender: Prof. O. Fuchs.
Eingela ujene Korrespon denzen :
Herr P. Bausch (T. V. Washington) zeigt die Annahme der
Delegatenbeschlüsse, mit Ausnahme der §§ 3, 4 und 5, welche
abgelehnt wurden, an.
Vorort: T. V. Baltimore, Md. 31
Die T. V. Philadelphia und Pittsburg senden die Listen ihrer
neuen Beamten ein.
Ein Brief des Herrn Paul Goepel, die Herausgabe der Mit-
teilungen betreffend. Nach weiterer Beratung über diesen Gegen-
stand erfolgt Vertagung.
3* Vororts-Vorstandssitzung: am 23* Oktober M99.
Anwesend die Herren: O. Fuchs, Th. Zwermann, J. Mai-
berg. H. Krekel und K. Häfele.
Vorsitzender: Prof. O. Fuchs.
Eingelaufc7ie Korrespondenzeyi:
Herr K. Kaelble (T. V. New York) sendet die Liste der
neuen Beamten des T. V. New York, N. Y.
Herr H. W. Bernard (T. V. Pittsburg) übersendet die Liste
der neuen Beamten des T. V. Pittsburg. Pa.
Herr Alfred Hoffbauer (T. V. Brooklyn) sendet das Protokoll
der letzten Generalversammlung des T. V. Brooklyn, N. Y.
Herr J. Sachs (T. V. Philadelphia) zeigt die Annahme der
sämmtlichen Delegatenbeschlüsse von Seiten des T. V. Phila-
delphia an und sendet das neue Mitgliederverzeichnis ein.
Die Abstimmung über die einzelnen Paragraphen der Dele-
gatenbeschlüsse von Seiten der Verbands- Vereine ergibt folgen-
des Resultat:
§1) Ist von allen Vereinen angenommen.
§ 2) Angenommen von 5 Vereinen, abgelehnt vom T. V.
Brooklyn; somit angenommen.
§ 3) Angenommen von den Vereinen: New York, Pittsburg
und Philadelphia; abgelehnt von den Vereinen: Brook-
lyn, Baltimore und Washington. Somit abgelehnt.
§ 4) Angenommen von den Vereinen: New York, Pitts-
burg, Brooklyn und Philadelphia; abgelehnt von den
Vereinen: Baltimore und Washington. Somit ange-
nommen.
§ 5) Angenommen von den Vereinen: New York, Pittsburg
und Philadelphia; abgelehnt von den Vereinen Brook-
lyn, Baltimore und Washington. Somit abgelehnt.
Die Aenderungen in den Statuten, wie sie durch die Dele-
gatenbeschlüsse geschehen, sind von allen Vereinen ange-
nommen.
Eine Rechnung von C. W. Schneidereith über Drucksachen,
im Betrage von $4.00, wird zur Zahlung angewiesen.
Herr Paul Goepel, der so liebenswürdig war, die Redaktion
der Mitteilungen wieder zu übernehmen, ist der Ansicht, dass die
Kosten für die Herausgabe derselben mit $400.00 und den Ein-
nahmen für Annoncen gedeckt werden können. Auf dieser Basis
wurde Herr Paul Goepel ermächtigt, vorzugehen.
K. HabfelK, prot. Verbands-Sekretär.
32 Mitteilungen des D, A, T. V,
VereinS'^ProtokoUe.
Techniker- Verein von Baltimore^ Md*
Wissenschaftliche Versammlung am 21* September 1899*
Anwesend: 14 Mitglieder und i Gast.
Die Sitzung wird durch den Präsidenten, Herrn Prof. O.
Fuchs, eröffnet. Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen
und angenommen.
An Korrespondenzen sind eingelaufen: ein Brief des Herrn
P. Bausch (T. V. Washington), ein Schreiben des Herrn E.
Collins (T. V. Philadelphia) und ein solches von Herrn H. Lässige
dem früheren Schatzmeister des T. V. Baltimore.
Der Präsident macht hierauf bekannt, dass laut Delegaten-
beschluss der T. V. Baltimore zum Vorort ernannt wurde, und
lässt dann als Delegat des Vereines seinen Bericht über den
Deutschen Technikertag folgen. Derselbe ist äusserst eingehend
und fesselnd gehalten und wird mit grossem Beifall aufgenommen.
Am Schlüsse seines Berichtes richtet der Präsident an die Mit-
glieder die dringende Mahnung, die Versammlungen regelmässig
und pünktlich zu besuchen, da dies mit ein häuptsächlicher
Faktor sei, um den Pflichten als Vorort des Verbandes in jeder
Hinsicht gerecht werden zu können. Herr J. Maiberg verliest
dann, da Herr H. Krekel nicht anwesend ist, einen von dem-
selben verfassten Bericht über den Besuch der Kraft- und Indu-
strie-Anlagen in Niagara Falls gelegentlich der 15. Jahresver-
sammlung des D. A. Techniker- Verbandes am 4. und 5. Septem-
ber d. J. Die in demselben enthaltenen, interessanten Ausfüh-
rungen wurden von den Anwesenden mit grosser Aufmerksamkeit
verfolgt und mit vielem Beifall aufgenommen.
Hierauf Vertagung.
General-Versammlung; am 5» Oktober I899»
Anwesend: 17 Herren.
Der Präsident, Herr Prof O. Fuchs, eröffnet die Sitzung.
Korrespondenzen: Ein Brief des Herrn P. Bausch, T. V-
Washington. Derselbe gratuliert dem Vereine zu seiner Er-
nennung als Vorort. Herr M. W. Alexander (T. V. New York)
sendet dem Vereine seine Grüsse aus Philadelphia.
Vereins-Protokolle. 33
Herr Charles Zies wird hierauf diirch Ballotage einstimmig
als Mitglied des Vereines aufgenommen.
Sodann folgen die Jahresberichte der Beamten, mit Ausnahme
desjenigen des Schatzmeisters, welcher in der nächsten Sitzung
verlesen werden soll.
Sämtliche Berichte werden angenommen und den Bericht-
erstattern der Dank des Vereines ausgesprochen.
Nach einigen einleitenden Bemerkungen des Präsidenten,
wobei derselbe den Beamten sowie den Mitgliedern des Vereines
seinen Dank für die Unterstützung und für das Interesse, welches
dieselben während des vergangenen Jahres gezeigt hatten, aus-
gesprochen, wurde zur Beamtenwahl geschritten, welche folgen-
des Resultat ergab:
Präsident: Herr Prof. O. Fuchs.
Vice-Präsident: Herr Theodor Zwermann.
Korr. Sekretär: Herr John Maiberg.
Prot. Sekretär: Herr Karl Häfele.
Schatzmeister: Herr Richard Sandlass.
Bibliothekar: Herr Hubert Krekel.
Stellenvermittelungs- Kommissär: Herr Kurt Rud. Sternbeig.
Die auf der Tagesordnung stehende Verlesung der Delegaten-
beschlüsse, sowie die Abstimmung über die einzelnen Para-
graphen derselben, sollen der vorgerückten Stunde halber auf
die nächste Sitzung verschoben werden.
Hierauf erfolgt Vertagung und Uebergang zur Fidelitas.
Gcschäfts-Sitzungf am 19» Oktober I899»
Anwesend: 14 Herren.
Die Versammlung wird durch den Präsidenten, Herrn Prof.
Fuchs, eröffnet.
Das Protokoll der letzten General-Versammlung wird ver-
lesen und genehmigt.
Eingelaufen: Ein Brief des Herrn A. Schumann. Derselbe
macht die Mitglieder unseres Vereines darauf aufmerksam, dass
der T. V. Philadelphia gerne bereit ist, denselben bei einem
eventuellen Besuche der Export-Ausstellung in Philadelphia
helfend zur Seite zu stehen.
Der nun folgende Bericht des Schatzmeisters, Herrn R.
Sandlass, ergibt ein zufriedenstellendes Resultat:
Kassenbestand am i. Oktober 1898 $51.09
Einnahmen vom i. Okt. 1898 bis i. Okt. 1899 278.31
Total $329.40
Ausgaben 244. 24
Kassenbestand am r. Oktober 1899 $85.16
Ausstände 6 r .00
Gesamtvermögen $146. 16
34 Mitteilungen des D. A. T. V.
Eine Rechnung des Herrn L. C. Schneidereith über $6.50
für gelieferte Druckarbeiten wird zur Zahlung angewiesen.
Die Delegatenbeschlüsse werden hierauf verlesen und ergibt
die Abstimmung die Annahme aller Beschlüsse mit Ausnahme
der Paragraphen 3, 4 und 5, welche abgelehnt werden.
Ausserdem soll, einem Antrage des Herrn J. .Maiberg ent-
sprechend, Absatz 2 dahin abgeändert werden, dass an Stelle
eines Zirkuläres die Nummer der Mitteilunpren, in welcher die
Verbandsstatuten enthalten sind, den erwälinten Lehranstalten
und Vereinen zu senden seien.
Herr H. Krekel meldet einen \'ortrag für die nächste wissen-
schaftliche Versammlung an.
Hierauf Vertagung.
Karl Haefele, prot. Sekretär.
Technischer Verein von Brooklyn, N^ Y^
Generalversammlung am ?♦ Oktober I899»
Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und ange-
nommen.
Hierauf verliest Dr. Friedburg das Protokoll der Delegaten-
sitzung. Es wird ihm der Dank des Vereines für seine Arbeit
ausgesprochen und sodann zur Beratung der einzelnen Beschlüsse
des Delegatentages geschritten.
Von diesen werden angenommen:
No. I, betreffend die Ernennung von Korr. Mitgliedern,
sowie deren Rechte und Pflichten.
Abgelehnt dagegen werden No. 2 und 3, betrefiend die Pro-
paganda für das Wesen und die Bedeutung des Verbandes, sowie
bezüglich der Centrale der Stellenvermittelung und des für die-
selbe erwählten Commissärs und des Regulativs.
Angenommen wird No. 4, betreffend die Herausgabe der
Statuten, Nebengesetze etc. in Buchform.
Abgelehnt wird No. 5, betreffend Inhalt der Verbands-
brochüre und die Art ihres Erscheinens.
Angenommen werden alle übrigen hier nicht ausdrücklich
erwähnten Nummern des Protokolls.
Die vorgeschlagenen Aenderungen der Verbandsstatuten be-
züglich ^S 27 und 28 werden gutgeheissen, es wird aber besonders
hervorgehoben, dass dieselben als Nebengesetze zu behandeln
sind.
Nach diesen Beratungen verliest der Präsident seinen Jahres-
bericht und der Schatzmeister den Kassenbericht.
Vereins- Protokolle. 35
Die hierauf vorgenommene Beamtenwahl ergab folgendes
Resultat:
Präsident: C. von Egloffstein, Chem., 712 Bushwick Ave.,
Brooklyn, N. Y.
Vice-Präsident: Dr. R. Schüpphaus, Chem., 80 Broadway,
Roomi32, New York.
Korresp. Sekretär: A. Hoffbauer, M. E., 224 South Qth St.,
Brooklyn, N. Y.
Prot. Sekretär: Dr. K. Stünkel, Chem., 352 Vernon Ave.,
Brooklyn, N. Y.
Schatzmeister: Dr. E. E. Lungwitz, 80 Broadway, Room 132,
Niew York.
Bibliothekar: A. R. Jacobi, M. E., 639'MaconSt., Brooklyn,
N. Y.
Zu Direktoren werden gewählt:
E. L. Heusner, M. E., 11 BartlettSt., Brooklyn, N. Y.
Theo. Luugwitz, 11 BartlettSt., Brooklyn, N. Y.
Dr. L. K. Friedburg, Chem., 292 Van Buren St., Brooklyn,
N. Y.
E. Hintze, M. E., 382 A Monroe St., Brooklyn, N. Y.
Dr. Wilh. Schad, Chem., 899 Willoughby Ave., Brooklyn,
N. Y.
Für Stellenvermittelung: G. W. Wundram, M. E., No. 316
Quincy St., Brooklyn, N. Y.
Das diesen langen Verhandlungen folgende Essen hielt die
Mitglieder noch mehrere Stunden in fröhlicher Tafelrunde bei-
sammen.
-Kräftige Salamander wurden auf den ausscheidenden und
den neu gewählten^Vorstand, sowie auf ein Blühen und ferneres
Gedeihen des Technischen Vereins von Brooklyn gerieben und
die begleitenden Reden lassen auf ein frisches, reges Leben im
neuen Vereinsjahre -schliessen.
Wilh. Schad, prot. Sekr. pro. tem.
^6 Mittcüun^en Us D. A, T. r.
Technischer Verein von New York^ N* Y.
Aussetordeatliche Versammitin^ am 2i September 1899»
.^westoid: 14 Mitglieder und als (rast Herr .Architekt
Dohrmann von Elizabeth, X. J.
\'orsitzender: Leop. Kaczander. Präsident.
Das Protokoll <ler letzten ausserordentlichen Versammlung-
wird verlest:n und angenommen.
liiuirtia urent I\ 'orrespondenzcn :
Hin Hriei von Herrn M. W. Alexander vom 23. Sept. d. J.
Herr J. Maiberg ^^ Baltimore) sendet unterm 22. September d.J.
das Protokoll der Delegatensitzung \'om leUten Technikertage^
Eine Einladung der liter. < Vosellschait von Morrisania ztnn
"Deutschen Tage' wird verlesen. Herr Paul Goepel wird den.
Verein bei dieser Gelegenheit vertreten und Bericht erstatten.
Aufnalunen: Herr K.arl Regenbogen, M. E.» (als auswär-
tiges Mitglied) und Herr Leo Kiesler, M. E-, werden ordntmgs-
mässig als Mitglieder des \'ereiues autgenommen.
Hierauf erstattet Herr Paul Goepel als Delegat des Vereines
Bericht über den letzten Technikertag und die Thätigkeit in den
Delega tensi tz unge n .
Der Berichtende verliest zuerst das Protokoll der Delegaten-
sitzungen, sodann das Regulativ ihr die S teilen vermittlnng.
Ueber die einzelnen Anträge, die noch einmal verlesen wer-
den, wird abgestimmt. Es wird sämtlichen Anträgen zugestimmt»
mit Ausnahme des Absatzes 2, >^ 2, des Antrages Pittsburg; es soll
gestrichen werden von; "und ferner ein mehrgliederiges-
Ljmpfangskomitee" bis "an die Hand gehen".
Der Delegat des \'ereines wird bevollmächtigt, behufs aus-
scheidens dieses Absatzes sich mit den Delegaten der anderen
Vereine in V^erbindung zu setzen.
Herr Paul Goepel gibt sodann in mehr heiterer Weise die
Ivindriicke wieder, die er auf dem letzten Technikertage aufge-
uonuuen hat. Desgleichen Herr J. Aue, der stellvertretender
Delegat des Vereine.^ war. Auch er weiss, trotz der unliebsamen
Vorkominnis.se, dem Teclinikertage die bessere Seite abzuge-
winnen.
Nach Sehlu.s.s der v^it/ung fand eine informelle Besprechung-
tiir die nächhte Hecuuteuwuhl statt. Die Herren Paul Goepel,
|. Stduu.ler luul Kall Raelble wurden zu einem Nominations-
kouiitee ernannt.
Vereins- Protokolle, 2il
Gcneral-Versammlong: am J4* Oktober J899*
Anwesend: 21 Mitglieder und als Gäste die Herren M. W.
Alexander (T. V. Pittsburg) und O. Guelh.
Vorsitzender: Leop. Kaczander, Präsident.
Das Protokoll der letzten Generalversammlung vom 8. Okt.
1898 wird verlesen und angenommen.
Emgelaufene Korrespondenzen :
Ein Brief des Herrn F. H. Gottlieb vom 10. Oktober d.J.,
worin die Unmöglichkeit, bei der Generalversammlung anwesend
zu sein, begründet wird.
Ein Brief des Herrn A. Schumann vom 15. September 1899,
durch den die Vereinsmitglieder' zirni Besuch der Export-Aus-
stellung in Philadelphia, Pa., eingeladen werden.
Hierauf folgt der Jahresbericht des Präsidenten. Er verliest
sodann auch die eingesandten schriftlichen Berichte des korresp.
Sekretärs, Herrn F. H. Gottlieb, und des Bibliothekars, Herrn
John Weichsel.
Schliesslich berichtet noch Herr John Schaefer als Schatz-
meister des Vereines.
Herr B. Viola gibt im Namen des Kassenrevisionskomitees
die Erklärung ab, dass die Abrechnung des Schatzmeisters in
allen Teilen übereinstimmt.
Sämtliche Berichte werden mit Beifall entgegengenommen
und die Schriftstücke dem Archive des Vereines überwiesen.
Sodann findet die Wahl der Beamten für das nächste Vereins-
jahr statt Dieselbe ergibt:
Herr Josef E. Aue, M. E , Präsident.
•• John H. Schaefer, C E-, Vice- Präsident.
** Karl Kaelble, Arch., korr. Sekretär.
" W. C. Wachholtz, M. E-, prot. Sektetär.
'* Bartol. Viola, M. E., Schatzmeister.
*' John Weichsel, M. E-, Bibliothekar.
Für Stellenvermittelung: Herr Paul Goepel.
Zu Direktoren, die Herren: Fred. Feldhusen, E. E.; L- M.
Dieterich, M. E.; Ircop. Kaczander, M. E.; Dr. B. v. Herff,
Chem.; William Mueser, C E., und Hugo B. Roelker, M. E.
Herr J. Aue, der neugewählte Präsident des Vereines, über-
nimmt den Vorsitz. In einer kurzen Ansprache bespricht Herr
J. Aue die Aufgaben für das kommende Vereinsjahr; er hoflft,
dass durch thatkräftige Unterstützung seitens der Mitglieder ein
Erfolg für die Sache des Vereines nicht ausbleiben werde. Er
selbst werde es an gutem Willen nicht fehlen lassen und sein
Bestes versuchen.
Herr J. Schaefer dankt dem abtretenden Präsidenten, Herrn
lycop. Kaczander, welcher erwidert.
Hierauf Vertagung.
Karl Kaelble, prot. Sekretär.
Mi::dtiuiii:ff! /t's D. .1.
Technischer Verdn von Philarfftpfaia» Pa*
Rcgeimä&'qge Versanmziun^ xm '^^ September (899;.
-Vn\ve=eii(i: Ja li:2:iie(ier 'inti .i • iaste.
!'r:iäident: ilcrr A. ^* hmailz. ;)erseibe ')ei:^sst iie Ver-
sammiunK 'lud -nricht iie ilorftiunif lus, iass im neuen Stimester
'iie Teiiuaiimt! «ier Miti;neticr :in ien \Vrsamniiim^en wieder eine
recht rt:i(e ^ifin moije.
N'Hcii '.Vriesimi; ier -'mtoküilc md ier ein^q^angenöi
ivorre:?|x>ndenzen eiit ier Sekretär len Austritt des lierm A.
Reiniiard iius dem '.'creme mit.
Zum ivomitee ür lie '.'ijrstandsnonunationen ernennt der
Präsident iie Herren M. "hlmaiin. A. Lct^eier :ind E. OoUinsjr.
ICs ibi^t der 'Bericht iei? ')eie5jaten :ür die \'erbandsver-
sammiunj^ lu Xiai^ara Lvdls. ilerm Alex. Heilbrunn.
In iem -ciinitliciieii Ttriie -ciiiidert f ier Vortragende in leb-
harten rart)eii die Rei>eeiiidnicke. die Annehmiichkeiten an den
Festorten Xi:ij<cira '/iiils md i^uifaio. ind verschweigt er anch
nicht die uiiiiei»«.imen /wibciieuidile. weiche /um Teil der Sorg-
losigkeit ie^ '-.'»•rort^komitee^ :lir I-^utstehen verdankten, die
iedoch /u l:fciner .uiiaitendeii Mii-sstimmuug lührten.
i)a iass DeiegaLeiibilzuiigs-i'roiokuil in .Abschrift noch nicht
vorliegt, )ericiitet lierr lleilbruiiii mdudlich über die in der
I)elegateuver^ammiung .eriiaudeiteii ( >egenstande. Es wurden
Besciilii.sse j:era55jsL Jttreits iiiderwciiigen \>rlahrens in der
Steileuvcrmitteiung, u ier Herausgabe *ies Verbandsorganes
nnd ^Uituteiiauderuiigen. Zum nächsten Vororte ist Baltimore
oruauut vordeii uad wird daMribst luch voraussichtlich, die
:ü. jaurtsvcrsummiuug >iaitrindeii.
r^ei^haiter lieii'ail :'oigte iem Berichte und sprach der Prdsi-
deuc, Herr H. Scnmaltz. iem I Delegaten den Dank des Ver-
eiiitiii ;ius.
')ie \'ersammiung ^esciiiiesst liieraut", den Vorstand mit
Durcnsiciit »ies Proiuk(»ile^ aiid Berichterstattung /.u beauibragen
und soll aisdami Ai:)sunimuug über die Beschlüsse erfolgen.
Aui" Wuuöcii Von Herrn A. Heiibrunu spricht die Versamm-
lung ihre Zustimmung .'.n den \'or>ehlägen tler Delegaten ans,
und erwartet lieselbt Kribigc :iir den Verbaud anter der An-
nahme, dass alle iitjenigen, welciie die Bestimmungen der
tiefgreifenden rniiinderungen zur Ausführung zu bringen haben,
^ich umsichtig und thätig /tigen werden.
Nach M>ledigung ier <.iescliäfte bringt Herr A. Schumann:
"Mitteilungen ulKr Riese ileUlanla^en uad neiMre KläntnsMmteSVt
für städtische Abwäsiier.*'
Die Mitteilungen ubci Rieseiteldaulagcn beziehen sich in der
liaui)t^>acIlc iiiif die vlei Kanalisation von Berlin angeschlossenen.
Ivs cxistieiL wohl keine andere Stadt, 'lei welcher Rieselfelder
von solchem l'infange wie lort voiiiauden sind. Ein Auszug ans
VereinS'Protokolle, 39
dem Magistratsbericht der Stadt Berlin bringt Zahlenangaben
über die Grösse der Felder, Kosten der Unterhaltung, Ein-
nahmen u. s. w.
Ueber Klärungsanlagen für Reinigung der städtischen
Abwässer ist der Vortragende in der Lage, einige Angaben zu
machen und werden nach einem Vortrage des Ingenieurs Schenk
folgende Systeme genannt. Letzterer unterscheidet drei Gruppen.
I. Gruppe: d) System Rothe-Degener, b) Ferrogon Polarise-
Verfahren, c) System Eichen; 2. Gruppe: System Riensch;
3. Gruppe: a) die rein biologischen Verfahren, b) das auf dem
Dibbin'schen Principe und den Untersuchungen Alex. Müller's
beruhende Verfahren des Kulturingenieurs Schweder.
Erfolg gehabt hat bisher besonders das System Rothe-
Degener und das Schweder' sehe Verfahren, welchem in neuester
Zeit grosse Aufmerksamkeit geschenkt wird und worüber vom
Redner einige spezielle Angaben gemacht werden.
Die Versammlung dankt durch Beifall. Eine Diskussion
findet' nicht statt.
Regelmässige Versammlung am 23* September J899*
Anwesend: 30 Mitglieder und 4 Gäste; unter diesen die
Delegaten Herr M. Alexander von Pittsburg und Herr R. von
Etzdorf von Washington, D. C, welche vom Präsidenten Herrn
H. Schmaltz, der die Versammlung leitet, herzlich begrüsst
werden.
Der Sekretär, Herr A. Schumann, macht Mitteilung von den
eingegangenen Korrespondenzen, der Abänderung der Statuten
und von der Aufnahme folgender Mitglieder:
Herr Carl Hendschel, Masch. Ing., Southwark Foundry,
Philadelphia, Pa.
Herr Hans Reinhard, Architekt, 1023 N. lo. Strasse, Phila-
delphia, Pa.
Herr August Stein, Hütten-Ing., 1523 N. 29. Strasse, Phila-
delphia, Pa.
Herr Franz Valtier, Masch. Ing., 1142 Daly Strasse, Phila-
delphia, Pa.
Herr Wm. Wilke, Masch. Ing., 35 N.Peari Str., Buffalo, N.Y.
Das Nominationskomitee berichtet über die aufgestellten
Nominationen.
Der Präsident erklärt, dass durch zu spätes Eintreffen der
Abschrift des Delegatenprotokolles der Vorstand seine vorbe-
reitende Arbeit noch nicht beendigen konnte und dass daher in
der nächsten Sitzung Bericht erstattet werden würde.
Nach Erledigung der Geschäfte erhält Herr Ingenieur
Willibald Trinks das Wort zu einem Vortrage:
««Technische Reisemitteilungen aus einigen Industrie-Bezirlcen der
Ver. Staaten von Nord-Amerilca."
Der Redner begann mit Schilderung der Kraftsiationen der
Niagara Catarad Constr, Comp, und der Niagara Power and
Hydranlic Comp, Es wiess hin auf die Unterschiede in Anlage,
1
. . ^^^-ZLJ. .
:).— ::
\ .. ■ ' — }:i;
VereinS'Protokolie. 4 1
Herr Trinks bespricht in seinem Reisebericht das Wasser-
werk am Erie See, das Maschinenmuseum, Worthington, HoUy
Gaskins und Lake Erie Eng. Works, Pumpen, letztere vertikal;
wichtigere Einzelheiten der verschiedenen Systeme, besonders
der neueren Maschinen; unnötige Subtilitäten der Regulierung,
Dampfverteilung, Kessel mit Zug von oben nach unten; sehr
interessante Informationsschilder, die über alle Einzelheiten der
Maschinen Auskunft geben. Die Strassenbahn-Cenirale . Lake
Erie Eng. Works uvA Ball- Dampfmaschinen', Dreh ström-, Gleich-
strom-Transformatoren mit magnetischer Hin- und Herbewegung
des Ankers, kontroUirt durch Speisepumpe; Zeichen für Maschi-
nisten durch drei Lampen; Kesselanlage mit mechanischer
Feuerung und Kohlenzuführung; Bufferbatterie für 2000 Ampere;
Zweckmässigkeit derselben. Im Erie Trockendock ist nichts
interessantes als eine unglaublich alte Dockpumpe. In einer
Dampfmaschinenanlage für einen Getreidespeicher ist eine Kund-
schieber-Steuerung und Drosselregulierung bemerkenswert ;
Härtung' s Feder-Regulator ist damit vorweggenommen.
Mcintosh, Seymour&* Co,, Auburn: Der Unterschied gegen
die Lake Erie Eng. Works macht sich sofort beim Eintritt in das
Etablissement bemerkbar. Gute Leitung und gutes System in
allen Dingen. Die Firma besteht seit vierzehn Jahren, hat die
neuesten und besten Werkzeuge, selbstgebaute Ausbohrmaschine,
spezielle Maschinen für Einzelteile, Schablonen zum bohren und
vorzeichnen, spezielle Formkästen, Arbeitskarten: allgemeine
Anordnungen der gebauten Maschinen. Zu erwähnen sind noch
die Einkleidungen gegen Oelschleudern. Die Anlage kann als
Beispiel gelten, wie weit ein System getrieben werden kann.
Die Strassenbahn - Centrale in Auburn. Die Wetherill
Tandem-Corlissmaschine hat die Eigentümlichkeit, dass ein sehr
starkes klopfen beim Leerlauf eintritt. Gründe dafür sind schwer
zu finden.
Von Auburn führte der Weg den Vortragenden nach Seneca
Falls, zur Besichtigung des Etablissements: Gould Manufaäurin^
Co. Die Seneca Falls stecken in Turbinenhäusem. Die Fabrik
ist eigentümlich gebaut, bestimmt durch Flussläufe. Das
Gebäude selbst ist eine alte Bude, seit 1848 bestehend, aber gut
in der Einrichtung, welche zeig:t, dass alte Fabriken modern
eingerichtet werden können. Gebaut werden hier nur Pumpen,
keine Antriebsmaschinen. Im einzelnen sind zu erwähnen:
400 Pumpenmodelle, Anpassung an verschiedene Verhältnisse,
dick- und dünnwandiger Rotguss tind Eisenbau, Gummiventile
oder Rotgusskugeln, bei deren Ausführung von den Normal-
ausführungen nur gegen erhöhten Preis abgewichen wird. Drei-
cylinderpumpen, gleichmässiges Drehmoment; Schablonen,
Revolverdrehbänke, Gewindeschneiden mit Maschine, Form-
maschinen, mit welchen sehr dünner Guss erzeugt wird; dieser,
so wenig als möglich, daher unansehnlich, aber auswechselbar
bearbeitet. Die Fabrik ist daher imstande, auf Vorrat zu
arbeiten.
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's.oiiicuiiiii .(:ifrKn::'^t-n. r::r' :::i:!i in»: Ccinoneniaietten. ^^ '^^^
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lil^eiiiciu .ulii-iit. vir: tri vu.nixcii .hniicher Art. iie so vieieriei
■-autM. .t:iiit:rK.L-ii^vvL-ri -: :<A-:i, .a>s .iicr ^r-v-^.se Schraiedestdcke
iu«- . 'a^:-.ti ^'.iiwti •?.'.« ri«^:!! iirrjt-.^icii: ven'.cn iiui iass zur Rost-
:llLltIIJiiIi>; .'r'-UlIIltill -LTWaiHil VtHlClK
:i tr . w;//i .- '/:•;•■' l^cnhon; ".naet -:i'r!chtails Mass»n-
abrikai:!.!! «lai:. ^t?r xvzuntr «i-'t -linztriiiLMten inci Heispieie
iaiiir :uu «.ci^-i .m au \^ -ptr/itilirii .'♦»rm kästen :ür '3aiiipi-
i«:iT !*niikir ritviii'. MK:! ■ ;eii "ULT^'.-iiiea . wijichen liiesii^er
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!.ji-.A:rvWi!.iia ^ V\-:t:rTi Xaiinma ':iR-i^*!iivrf iJahn. veiche links-
-ciLi>; ■ ti liirttii vMHi; -m:'! i u-^^i-iiue!? i:iuu«rU'iit: i"*cr i^oblenabbau
:st r.ar ^«> i-u^-^ ::ci: .••.ruernias<:i!iiitn i:iia .' i-iuptwasüerbaitting
-iuu •.iij^iauuiic:' ih: .' iiill->c'i'aci»t vieuer inireianr '.vie :n
; ie Li L-v.il iaua. ■.*< nv^t 'fc^»■:'.r^:r!i•ullü ; er :>trt: Werksanlage uiid
^jjh . L>f-»aLLt:>: tut 11 waa.-H^iria; 11111*4 - <j-iiiifl-r '.'tntiiatoren ois
u - .'k^.-j ^ iuii.iimt>-,ci . j»tr i:iiL -..crrinjitüi '.Virkungsgrad: «üe-
'CA.^tii t.-iL/tii vLvicr !N.LutKltirtii ".uti! [^itfnsoren. Redner
t:iiiv;i«vic: ■.itiüti. *!iiic iiiiiticrL-iiUtruui traji gemeinem /-u
M^iicii. «iiitj. jruiiut .'ir .it :iaiiiitii:ait t-rscijeinenden Hinrich-
.■.u.,-;t:ii .:i wer >.«jiitii i.:ij^c «^cr r^Liiitii .-.'.i -liehen.
'^er :.aciiftLt i)ei?Uv.;i .-,aiti:cr ^ta<it iitiiiitheni, -.vosseibst Herr
!'rMii>L=' ..t .'''■;.' //t'/t//^ <'/^ ' .^iK> -.iHjitiieiKi '^esicbtigte. Als
.r.-cc> ":ti "iitii .ah -.«.hl « ni;<tiulirLt .''Mizifteiir^yistem aut. Die
'\\.!n:t .itLtii viii .!iLtrt.-'..tiiLv;i> ctiviiuiii .iter Ocblääemascbinen.
A'ai.:c../..ij5^ijUi>v.;iiiitii .-.liü l'".!iijitii. ..Cc: '^LiiiÜÄteueruuKen: rast
ilit ''uiiiptii -»Jüwuiijs^iiuilos; 'iciitiHit A'ai Zeil/- ugsmascnine mit
l'itüv;i:?iaiigt a th.tu Seucii .:t> I>niii|jicyuiider>. Hier rlocht
iei Xcüiici Vtiinwi rLuij^tu ::'^ti -..ic \\ aizwtrke tili und bes-pricht
■^x ..laüa J.it i^iouci .it .^ uu-iiiin^: !\.a:n'iitii. ä.aitlteii, \'er*rchwinde-
.aiLiu^ii, 'aii/^i^ipiaiitii, "Xtilcu .lüii !N.;:r')tiii. \Veiter iblgt Be-
-•wlii^^üjuiii^ 't- \u."-I.'uiiircii> :iiv;t; "\tiieii ".tiid FCaiicnen, die
:'\jii.i Ici ■'.oiiiti- :au .it 'ci/iilcuuu^. Vrosse Werkzeng-
■:.ci.>jliiiKn li .)t,i:tii uL .:'.i^ii -v.iiaiitr • Voiiaui^^keit. Interessante
'Mii. ^lii^^i^^ii ;ei-^ljtii \ci^cii ;:iic>:titiiJ.. '.\\\ i IatnfHeri>eth\udc
:)v.iinuca -icli -vli'^LiaaiiiCt. .iiu ^er?icutnt Kompressoren der
Kaüv! 'Hiii Jf». '\s 'Ji^l<>:a -^Jic^i ^JeuitiKUiigeu lii^r die Steu-
v.:-aaL^, iiKi \<\.\ ■''^*^ 'laiauiLi. :it ^.^m.js.^c i're^^t: üir ungefähr
■v^' ■■ '\S'- ''. .;»w>v.:ai/A ■ ''ru^"<.. :it " V'asserpres-suug j.50 — 500
VtUi. '^l■..^^.l '-Va.^^^, ^ ^;-^.;\>^iAiuu.t, -i x-r l^resse stattiindet.
!'rcsspiiaip>.j;, >oa\/i:i 'clvriat, 'vjiiwau^radiosc, wie grosse
>clrAiui^i\ul])Liiiii)v:L -ii :.-..i.iLi. :il'1 ^*jr kieiueu Pumpe er iblgt
vijc R*j>;nlKM;r.j; -iLl'UäLLliaLiv;. ! Mt i.eaviitpumpe nennt Redner
».in Musu-i ' • \\ '>voi:;j;:k.,iL:on, i^l-i [uiciuiaciit ins in jede
VereifiS' Protokolle , 43
Kleinigkeit. Dieser sehr eingehend behandelte Teil des Vor-
trages schliesst mit Bemerkungen über Anordnung der Pumpen
und Einzelheiten derselben. Im Stahlgussrauni sind die Whit-
worth pumpen als alte Klapperkasten zu bezeichnen. Lager ohne
Nachstellung; das verursachte Geräusch ist so gross, dass man
in der Nähe kein Wort verstehen kann. Die Pumpen dienen zur
Herstellung von komprimiertem Stahl. Bei den Schmelzöfen ist
eine interessante Beschickungsvorrichtung erwähnenswert.
Nachdem der Vortragende noch kurze Bemerkungen über
den Kohlenbergbau im Panther Creekthale gemacht, schliesst der-
selbe seinen mit vielen Skizzen an der Wandtafel begleiteten
Vortrag, dem die Versammlung mit gespannter Aufmerksamkeit
folgte und zum Schlüsse lebhaften Beifall spendete.
Der Präsident, Herr H. Schmaltz, dankte Herrn W. Trinks
im Namen des Vereines und schlägt dann vor, der vorgerückten
Zeit wegen eine Diskussion über den Vortrag für die nächste
Versammlung aufzuheben. Die Versammlung stimmt dem zu
und es erfolgt dann Vertagung.
Viertellährliche Geschäftsversammlung am 7« Oktober 1899«
Anwesend: 36 Mitglieder und i Gast.
Herr H. Schmaltz präsidiert.
Der Sekretär, Herr A. Schumann, verliest eine Anzahl ein-
gegangener Schreiben.
Inbetrefi' der Delegatenbeschlüsse teilt derselbe mit, dass der
Vorstand vorschlägt, dieselben anzunehmen; mit Zustimmung
des letzteren verliest Herr A. Schumann eine Denkschrift, in
welcher dagegen Einwand erhoben wird, dass die Mitteilungen
des Verbandes nur Protokolle enthalten sollen; er ist der Ansicht,
dass denselben die Wiedergabe der Vorträge nicht entzogen und
das geistige Niveau der Miiieilungen nicht noch llerabgedi ückt
werden sollte.
Nach lebhafter Debatte, an welcher sich eine grosse Anzahl
der Mitglieder beteiligen, werden die einzelnen Delegaten-
beschlüsse verlesen und angenommen.
Es folgen nunmehr die Jahresberichte der Vorstandsmit-
glieder. In dem allgemeinen Berichte des Präsidenten Herrn
H. Schmaltz weist derselbe daraufhin, dass die noch gebliebenen
Gründer des Vereines ernstere Lebensanschauung^n bekommen
haben. Von den Nachfolgern, denen die Bahn zum Erfolge
geebnet worden ist, seien viele dem Vereine untreu geworden;
doch sei eine grosse Anzahl Mitglieder demselben wieder beige-
treten, deren Beruf mit den Bestrebungen des Vereines im Ein-
klänge stehe. Nachdem auf die grosse Zahl der im Vereine gehal-
tenen Vorträge hingewiesen, wodurch der Beweis erbracht worden
ist, dass die Mitglieder sich voll und ganz der Aufgabe bewusst
seien, welche die Welt an sie stelle, fährt der Bericht fort: "Der
Techniker muss heute vielseitig gebildet sein; er muss wissen,
welche Fortschritte auch auf anderen Gebieten der Technik
4+ yfilteilungen des D, A. T. V.
gemacht worden sind und mtiss versuchen, von diesen zu lernen,
um :5ie mit Vorteil auf sein eigenes Gebiet zu übertragen.
* 'Unser Verein ist die Börse des Technikers. Hier ist ihm
Gelegenheit geboten, durch die Mitglieder des Vereines sowohl
als (lie des Verbandes, mit Fachgenossen und Industriellen in
persönliche Berührung zu kommen, was ihm sonst nur schwer
möglich wäre."
Nach einem Schlusswort, in welchem die Mitglieder aufge-
fordert werden, in altbewährter Weise den Verein weiter zu
führen, und der Bestrebungen des Verbandes gedacht worden,
ruft der Bericht dem Vereine und dem Verbände ein herzliches
Glückauf zu.
Der Bericht des Sekretärs Herrn A. Schumann enthält eine
Statistik, aus welcher her\'orgeht, dass der Verein im abge-
laufenen Jahre 21 Vollversammlungen abgehalten hat. Es fianden
3 wissenschaftliche Ausflüge statt: l>ei 5 Gelegenheiten waren die
Vereinsmitglieder zur Pflege der Geselligkeit vereinigt. Es wur-
den 15 Vorträge gehalten und ausserdem in den Versammlungs-
abenden eine grosse Anzahl von technischen Fragen behandelt.
Die Zahl der Mitglieder stieg von 132 auf 143. indem 24 neue
Mitglieder dem Verein beitraten, wogegen derselbe t 3 Mitglieder,
darunter 3 durch den Tod, verlor. Der Werth der Bibliothek und
des Inventars beträgt Snoo.
Der Schatzmeister Herr A. Propfe berichtet, dass ein Kassen-
bestand von 558 02 vorhanden sei imd Ausstände im Betrage von
$40 noch einzuziehen seien.
Der Bibliothehar Herr J. Sachs kann mit Vergnügen eine
Zunahme des Bestandes der Bibliothek konstatieren und weisst
die Kasse derselben den Betrag von S19.84 auf.
Für das wissenschaftliche Komitee berichtet Herr A. Heil-
brunn, der Vorsitzende desselben, und spricht seine Befriedigung
über das Entgegenkommen, welches er bei den Mitgliedern gefun-
den hat, aus.*
Ueber Stellenvermittlung macht Herr A. Heilbrunn gleich-
falls einige Angaben.
Sämmtliche Berichte werden von der Versammlung mit gros-
sem Beifall entgegen genommen und beantragt Herr E. Buser,
den Berichterstattern den Dank des Vereins auszusprechen, wel-
chem Antrage beigestimmt wird.
Die nun folgende Neuwahl des Vorstandes, bei welcher die
Herren J. Paulus und C. D. Rinald als Stimmenzähler fungieren,
hat folgendes Ergebnis:
Herr H. Schmaltz, Präsident.
" E. CoUinsjr., Vice- Präsident.
'' I. Sachs, Sekretär.
" M. Uhlmann, stellvert. Sekretär.
" B. Schwarz, Schatzmeister.
'' L. Eichhorn, Bibliothekar.
" B. Petsche, Vors. d. wissensch. Komitees.
" A. Heilbrunn, Vors. d. Stellenverm. Komitees.
VereinS'Protokolle, 45
Der Präsident ernennt die Herren O. Schweitzer und U.
Ammann zu Kassenrevisoren, und nachdem H«rr W. Stein vor-
geschlagen hatte, dem scheidenden Vorstande durch einen Sala-
mander den Dank des Vereines zum Ausdruck zu bringen und
derselbe kräftig und **ohne zu klappern" gerieben war, erfolgte
Vertagung.
A. Schumann, Sekretär.
Regelmässige Versammlung am t4* Oktober J899*
Anwesend: 34 Mitglieder und 14 Gäste.
Vorsitzender: Präsident H. Schmaltz.
Nachdem der Vorsitzende die Anwesenden begrüsst und eine
Anzahl der Gäste der Versammlung vorgestellt hatte, wird das
Protokoll der Versammlung vom 7. Oktober d. J. verlesen und
genehmigt.
Eine Anzahl Korrespondenzen kommt zur Verlesung, diesel-
ben bieten jedoch keinen Anlass zu weiteren Erwörterungen.
Die Herren Jacob Riemer und Herm. Oske haben schriftlich
ihren Austritt aus dem Vereine angemeldet.
Nachdem Herr H. Schmaltz über die am 26. Oktober d. J. in
der hiesigen Ausstellung stattfindende * 'Deutsche Tagfeier" be-
richtet hatte, wird dafür gestimmt, dass der Verein sich an der Feier
beteiligen möge. Der Sekretär wird beauftragt, Einladungs-
karten zu verschicken.
Der Präsident macht der Versammlung bekannt, dass in
Zukunft die Vorstands-Protokolle in den Versammlungen ver-
lesen werden sollen.
Ein Besuch der Ausstellung durch den T. V. Philadelphia
wird auf den 8. November d. J. festgesetzt und wird der Sekretär
beauftragt, die Verbands- Vereine hierzu einzuladen.
Hierauf erhält Herr W. Trinks das Wort zur Vollendung
seines am 27. September d.^ J. begonnenen Vortrages resp. Reise-
berichtes und macht sehr interessante Mitteilungen über die
Anlagen und Einrichtungen der Bethlehem Steel Co.
Hierauf giebt Herr Walter Stein Erklärungen über deutsche
Schmiedepressen und Dampfhämmer, welche ebenfalls sehr
interessant sind. Eine Anzahl Zeichnungen, die er zur Hand hat, '
helfen zur Versinnbildlichung seiner Angaben.
Herr H. Schmaltz berichtet über eine auf der hiesigen Aus-
stellung gezeigte neue Art zur Erzeugung künstlichen Eises,
sowie über die durch sie erzielten angeblichen Ersparnisse und
Annehmlichkeiten im Haushalte u. s. w.
Herr W. Stein wünscht Auskunft über das in der Austeilung
angewandte Beleuchtungssystem, wozu Herr Schmaltz. eine
möglichst genaue Erklärung gibt. Herr W. Trinks berichtet
46 Mitteilungen des D, A. T. \\
über einen Mangel an dem sogen. Kitson Light. Hierauf stellt
Herr H. Schmaltz an Herrn O. Häuptner (Teilhaber der Firma
G. V. Cresson & Co.) die Frage: Welche Vorteile haben die
durch ihre Firma neu eingeführten Lagerschalen ? worauf Herr
O. Häuptner die gewünschte Erklärung gibt. Herr W. Trinks
ist der Ansicht, dass Gusseisenlager ebenso gut seien wie die von
Cresson, nur sei dabei die Schwierigkeit, dieselben genau und
passend zu legen, was bei den Weissmetall-Lagern wegfällt,
indem diesselben sich der Welle anpassen. Herr P. Ehlers
bezieht sich auf einen Vortrag des Herrn F. J. Clamer und ist der
Ansicht, dass Lager aus Weissmetall die vorteilhaftesten wären.
Herr H. Schmaltz führt einen Fall aus der Praxis au, wobei er
sich der Ansicht des Herrn W. Trinks anschliesst. Herr W. Stein
fragt über die Güte der Wellen und Schäfte sogen, cold rolled
shafts an, wozu Herr Q. Häuptner eine geeignete Erklärung gibt.
Da keine weiteren Fragen mehr gestellt werden, so erhält
Herr U. Ammann das Wort, zur Erstattung des Kassenrevisions-
Berichtes. Derselbe berichtet, dass die Kassenangelegenheit
sich in bester Ordnung befindet und drückt seine Verwunderung
darüber aus, dass trotz der geringen Einnahmen imd grossen Aus-
gaben sich doch noch ein guter Baarbestand vorfinde.
Die Kassenrevisoren werden hierauf entlastet und ihnen vom
Präsidenten der Dank ausgedrückt.
Hierauf erfolgt Vertagung.
Ein gemüthliches Beisammensein schloss sich der Vertagung
an, das bis Mitternacht währte. Es sei erwähnt, dass die Gemüt-
lichkeit einen solchen Character annahm, dass mehr als die Hälfte
der anwesenden Gäste sich entschloss, dem Vereine als Mitglied
beizutreten, darunter sind die Herren: Rud. Hirsch, Direktorder
Schrauben- und Mutterwerke von Schoeller & Co. zu Neun-
kirchen, N. Gest.; Th. Stapf, Direktor der Temitzer Stahl- und
Eisenwerke von Schoeller & Co. , N. Gest. und Jac. Neuert aus
Chicago, Erbauer von Zuckerfabriken.
J. Sachs, Sekretär.
Vereins- Protokolle. 47
Technischer Verein von Pittsburg^ Pa*
Regelmässige Versammlung am \Z* September 1899*
Anwesend: 22 Mitglieder.
Die Versammlung wurde durch den Vize-Präsidenten,
Herrn Dr. R. G. G. Moldenke, eröffnet und das Protokoll der
letzten regelmässigen Versammlung vom 28. Juni von dem stell-
vertretenden Sekretär. Herrn Armin Schotte, verlesen.
Nach Annahme desselben wurde auf Empfehlung des Vor-
standes Herr Heinrich Juers, c/o Westinghouse Electric &
Mfg. Co., Pittsburg, vom Vereine als Mitglied aufgenommen und
die Aufnahmegesuche der Herren W. Hudson Daly, M. D., und
Jos. C. Paulus, Fabrikant, an den Vorstand zur Begutachtung
über wiesen.
Auf Antrag des Herrn Armin Schotte wurde ein Nominations-
Komitee. bestehend aus den Herren E. F. Härder, G. Bippus
und H. W. Bemard, gewählt und der Vorschlag des Herrn E. F.
Härder, die Vereins-Sitzungen wieder auf den 2. und 4. Freitag
des Monates zu verlegen, an den Vorstand überwiesen.
Hierauf Vertagung.
Regelmässige Versammlung am 27« September 1899«
Anwesend: 27 Mitglieder und i Gast.
Präsident: Herr Ph. A. Lange. Sekretär: Herr O. H.
Rosenbaum.
Das Protokoll der letzten Sitzung vom 13. September wurde
verlesen und angenommen, und auf Empfehlung des Vorstandes
als Mitglieder aufgenommen:
Herr W. Hudson Daly, M. D., 516 Market Str., Pittsburg, Pa.
Herr Jos. C. Paulus, Fabrikant, 415 Commerce Str., Phila-
delphia, Pa.
Der Delegaten-Bericht des Herrn M. W. Alexander wurde
sodann verlesen und erntete reichen und wohlverdienten Bei-
fall; es wurde auf Antrag des Herrn Dr. R. G. G. Moldenke
beschlossen, dem Herrn M. W. Alexander den Dank des Vereins
für seine erfolgreiche Vertretung des Vereines Pittsburg während
des letzten Technikertages, sowie auch für seinen sorgfältig aus-
gearbeiteten Bericht schriftlich zu übermitteln.
Das Protokoll der Delegaten-Versammlung gelangte zur
Verlesung und wurden die Anträge der verschiedenen Vereine
bez. die Beschlüsse der Delegaten einer Diskussion unterworfen.
Mit Ausnahme einer kleinen Aenderung im Wortlaut nahm der
Verein sämmtliche Beschlüsse, wie verlesen, an und wurde der
Sekretär beauftragt, den Vorort hiervon in Kenntnis zu setzen.
Nach einigen Bemerkungen des Wissenschaftlichen- und des
Stellennach weisungs- Komitees, berichtet der Vorstand, dass der
Vorschlag, die Sitzungen wiederum auf den 2. und 4. Freitag
jedes Monates zu vorlegen, in der am 11. Oktober d. J. stattfin-
denden General- Versammlung zur Abstimmung gelangen werde.
48 ' Mitteilungen des D. A. T. V.
Ein weiterer Antrag des Herrn E. F. Härder, der dahin
lautet, den 4. Absatz des §9 der Statuten, die Stimmberechtigung
der bei General- Versammlungen abwesenden Mitglieder be-
treffend, zu streichen, wurde ebenfalls an die General- Versamm-
lung überwiesen.
Herr H. W. Bernard verlas sodann die Liste der vom
Nominations- Komitee in Vorschlag gebrachten Beamten für das
Vereinsjahr 1899- 1900, doch wurde beschlossen, die Nomination
seriatim vorzunehmen, da einige der vorgeschlagenen Herren sich
ausser Stande erklärten, eine Nomination annehmen zu können.
Nachdem der Präsident, Herr Ph. A. Lange, die Herren
E. F. Härder und C. Bruckmann zu Kassen-Revisoren ernannt
hatte, erfolgte Schluss der Sitzung.
General-Versaounlung am JJ* Oktober J899*
Anwesend: 28 Mitglieder und i Gast.
Vorsitzender: Herr Ph. A. Lange. Schriftführer O. H.
Rosenbaum.
Die Protokolle der letzten regelmässigen Versammlung vom
27. September 1899 und der letzten General -Versammlung vom
7. Oktober 1898 werden verlesen und ohne Debatte angenommen.
Das Aufnahme-Gesuch des Herrn H. Schreck wurde dem
Vorstande überwiesen und nach Verlesung einiger Korrespon-
denzen, resp. eines Briefes des Herrn Jno. Maiberg, korr. Sekretär
des Vorortes Baltimore, die Namen der neugewählten Beamten
des Vorortes Baltimore enthaltend, einer Einladung des T. V.
von Philadelphia an die Mitglieder des T. V. P., bei einem
eventuellen Besuch der Export-Ausstellung auch den Verein
Philadelphia in seinem Heim zu besuchen und ferner eines
Schreibens des Herrn M. W. Alexander bezüglich der Ernennung
korrespondierender Mitglieder, wurde zur Debatte und Abstim-
mung über die vorliegenden Anträge geschritten und mit mehr
als zwei-drittel Majorität beschlossen:
1. Die regelmässigen Vereins-Sitzungen am 2. und 4. Frei-
tage des Monates, an Stelle des 2. und 4. Mittwochs, und die
General- Versammlung am 2. Freitag im Oktober abzuhalten.
2. Den 4. Absatz des § 9 der Statuten, die Stimmberechti-
gung der bei General- Versammlungen abwesenden Mitglieder
betreffend, zu streichen.
Auf Antrag des Herrn H. von Wagner wurde beschlossen,
einen Frage-Kasten aufzustellen und es erbot sich HerrC. Bruck-
mann, einen solchen dem Vereine zu stiften.
Hierauf schreitet der Präsident zur Verlesung seines Jahres-
berichtes, in welchem erder Vorkommnisse des Jahres Erwähnung
that, der Thätigkeit des Vereines Pittsburg und den erzielten
Resultaten im allgemeinen Anerkennung zollt und den Mitglie-
dern des Vorstandes seinen Dank für die gewissenhafte Erfüllung
ihrer Pflichten als Beamte des Vereins ausspricht. Nachdem er
in grossen Zügen die Thätigkeit der Beamten und der Komitees
beleuchtet hatte, sprach er zum Schluss die Hoffnung aus, dasses
Vereins- Protokolle.
49
den weiteren Bemühungen des Pittburger und der Schwester-
Vereine gelingen möge, den Verband in dem nächsten Vereinsjahre
zu fördern und zu kräftigen, damit durch die Beteiligung recht
zahlreicher Vereine am Technikertage in Baltimore ein neuer
Beweis von der Existenzfähigkeit und I^ebenskraft des Verbandes
Deutscher Techniker erbracht werde.
Die detallierten Berichte des Sekretärs, des Schatzmeisters,
des Bibliothekars und der verschiedenen Komitees gewährten einen
vollständigen Ueberblick über die Vereinsthätigkeit während des
Vereinsjahres 1898- 1899 und wurde sämtlichen Berichten der
Beifall der Anwesenden zu Teil.
Aus dem Berichte des Schatzmeisters geht hervor, dass die
Kassenverhältnisse durchaus zufriedenstellend sind und wurde
der bisherige Schatzmeister Dr. K. F. Stahl auf seinen Antrag
entlastet.
Nachdem der Präsident, Herr Ph. A. Lange, die Herren:
S. H. Stupakoff, H. von Wagner und S. Brigel zu Wahlrichtem
ernannt hatte, wurde zur Wahl der Beamten für das Vereinsjahr
1899- 1900 geschritten. Das Resultat lautete wie folgt:
Präsident: Dr. R. G. G. Moldenke.
Vize-Präsident: H. Laub.
Sekretär: H. W. Bemard.
Stellvertretender Sekretär: A. Kusebauch.
Schatzmeister: O. H. Rosenbaum.
Bibliothekar: O. Gressly.
Direktoren: Ph. A. Lange, Dr. K. F. Stahl und J. M. Deforth.
Auf Antrag wurde dem aus dem Amte scheidenden Präsiden-
ten, Herrn Ph. A. Lange, sowie den übrigen Mitgliedern des
Vorstandes während des Vereinsjahres 1898- 1899 für ihre Mühe-
waltung und erfolgreiche Thätigkeit im Interesse des Vereines
Pittsburg der Dank der Mitglieder ausgesprochen
Darauf Schluss der General- Versammlung.
Regelmässige Versanunlung am 27« Oktober 1899«
Anwesend: 22 Mitglieder und 4 Gäste.
Präsident: Dr. R. G. G. Moldenke. Sekretär: H. W.
Bemard.
Nach Begrüssung und Vorstellung der anwesenden Gäste
durch den Prä^sidenten wurde das Protokoll der General-Versamm-
lung vom II. Oktober d. J. verlesen und genehmigt.
Auf Empfehlung des Vorstandes wird Herr H. Schreck, M. E. ,
c/o Ferguson Block, Pittsburg, Pa., als Mitglied in den Verein auf-
genommen und ein Gesuch des Herrn Theo. VoUkommer, Mitglied
des T. V. Philadelphia, seine Mitgliedschaft auf den T. V. Pitts-
burg zu übertragen, wird dem Vorstand überwiesen.
Korrespondenzen: Briefe der korr. Sekr, von New York,
Philadelphia und von Washington, in welchen die Namen der
i ■/// ri.nr "in
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.rs ";„-iut:'n iiiii.:n ^lU.iiii lii: '.am-Ji u-r -nn hm ii :er
i:i^.-:-..*;'i I-.. -«-inu.
\ :-^;'iT»_-i-,ii:i-..iv.' ».iv.iiu— i. 3r:cirr:i.
iju;., -.iv.,-- » .•::ni— . :. lvi-vi::i.aiin.
::i'iv [ rxinir- :. !<• ••.::•. lir.:".
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i-n. .T-^i.'i . T' ' -.1:. •::•..*•• I.'*::r::iiL*'^r ' -iiii;p-ittirEr '':n
i 5 j n . . -•..-.!.-•: ■. ■-: : • . :: ::! .. '^ii': -: :: ri: ' ^rTKii; its- 'Ejim
.1-. -.. '.-.'.': 1 L-. r. :.-.;■ .::rL- :: .::•.. Vvir'.'-* •: tit TiTHTr* .n
^ii—i.. .: ^ *:•. •:-».;:. -«:::. .:r^••:: ' -rr::^ .i:i li-n -. Viivrim-
I: : . .:■.''.. -.; . 1 .■- :: T • L -. ■ : . ;-.' 1 ' :.: : r: : -.iii '^ : .-r 3 .'-men imi ie:
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Ic w.-. ■ ..:■ ■. .: -^ . :. "...■•. :■. '::•: t'mi::'- >}^€rjzTi 1 •Tiiinirüit
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«iieuL .> -nie ira^i^/iCatüKreiiKe ar -jtanl?'"
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"'^•^•- ^'> ' i.i.v.1 ..,.>, -i ^eiiirciiteij wäre.
Vereins- Protokolle, 5 1
Der Vortragende erläuterte seine Ausführungen durch zahl-
reiche Beispiele, die ihm seine langjährige Erfahrung in diesem
Oebiet an die Hand gegeben und erntete den wohlverdienten
Dank der Anwesenden.
Hieraiif Schluss der Versammlung.
H. W. Bernard, Sekr.
Techniker- Verein von Washington, D* C*
Gcnefal-Vcfsammlung: am \\* Oktober J899*
Der Präsident, Herr W. C. Willenbücher, eröffnete in An-
wesenheit einer guten Anzahl Mitglieder die Sitzung. Nach
Verlesung und Annahme der letzten Versammlungs-Protokolle
wurden verschiedene Rechnungen, Briefe und Berichte vorgelegt
und besprochen.
Herr von Ezdorf, Ersatz-Delegat zum diesjährigen Techniker-
tage, erstattete dann seinen Bericht, in dem er neben dem
geschäftlichen Teile auch sehr viel erfreuliches und interessantes zu
-sagen hatte, was zur Hebung und engeren Verbindung der Mit-
glieder des Techniker- Verbandes beitragen wird. Diesem Berichte
folgte die Verlesung des officiellen Protokolles der Delegaten-
Versammlung und die Abstimmung über die darin vorgelegten
Beschlüsse der Delegaten.
Es wurde alsdann zur jährlichen Beamtenwahl des Vereines
geschritten und, auf Antrag hin, alle Beamten einstimmig wieder-
gewählt.
Nach Ernennung eines Kassen- Revisionskomitees wurde die
Versammlung vertagt und ging man zu einer fidelen Kneiperei
über.
Wissenschaftliche Versammlung: am 25* Oktober J899*
Der Vice-Präsident, Herr A. M. P. Maschmeyer, eröffnete
«ine gut besuchte Sitzung. Herr P. Bausch teilte der Versamm-
lung mit, dass Herr W. C. Willenbücher aus Gesundheits-
rücksichten sejne Resignation als Präsident des Vereines einge-
reicht habe, was allgemeines Bedauern hervorrief. Es wurde
dann zur Diskussion über eine Anzahl technischer Fragen über-
gegangen und so ein sehr interessanter und lehrreicher Abend
zugebracht.
H. VON Bayer, prot. Sekretär.
52 Mitteilungen des D. A. T. l\
Allgemeine Nachrichten und Personalien.
Zum hundert^ihr^en Jubiläum der technischen Hoch-
schule BerUn-Charlottenburg*
Am iS. Oktober d. J. feierte die technische Hochschule
Berlin-Charlottenburg ihr hundertjähriges Jubiläum.
König Wilhelm III. von Preussen gab im Anfange des Jah-
res 1799, um den Klagen über die ungenügende Ausbildung der
Baubeamten und der Feldmesser zu begegnen, eine auch für
damalige Verhältnisse bescheidene Summe Geldes, zur Gründung
einer Schule für Baubediente, Feldmesser und Bauhandwerker.
Diese Schule wurde mit der Bauakademie, der Unterrichtsanstalt
für Architekten, in Verbindung gebracht. Becherer, ein Schüler
des Baumeisters Goutard, war der erste Leiter dieser am 21. April
1799 mit 21 Studierenden eröflEheten Schule. Nach mehrmaligem
Umzüge, erst nach der neuen Münze, dann nach der Schinkel-
schen Bauschule, wurde im Jahre 1884 der Prachtbau der tech-
nischen Hochschule in Charlottenburg bezogen.
Seit dem Jahre 1859 war das Reifezeugnis einer Realschule
I. Ordnung die Bedingung für den Eintritt zum Studium; mit der
Zeit wurden strengere, dem Stande der Wissenschaft und der
Technik angepasste Anforderungen gestellt, und nachdem dadurch
volle akadeqjische Berechtig^ung erworben war, forderte und er-
reichte Reuleaux die Vereinigung der Bauakademie mit dem
Gewerbeinstitut und die Erhöhung derselben zu einer technischen
Hochschule mit staatlichen Prüfungen für die Architekten und
Maschinen- Ingenieure und einem den Universitäten gleichen Lehr-
körper,
Die heutige technische Hochschule hat sechs Abteilungen
und zwar für i) Architekten, 2) Bauingenieure, 3) Maschinenin-
genietu-e, 4) Schiffsbauingenieure, 5) Chemiker, 6) Hütteninge-
nieure und allgemeine Wissenschaften.
Der gegenwärtige Rektor ist Geh. Regierungarat Professor
A. Riedler, ein Mann von grosser Energie, dessen Studien und
Arbeiten in Amerika und Deutschland wohl bekannt sind, ein
Mann reich an Anregungen und wie geschaffen, helfend und för-
dernd mitten in der industriellen Bewegung unserer Zeit zu
stehen. Dass einer technischen Hochschule das Recht zur Ver-
leihung der Doktorwürde gegeben wurde, ist wohl ihm zum
grossen Teile, wenn nicht ganz zu verdanken. Dieses durch den
deutschen Kaiser der technischen Hochschule in Charlottenburg
gegebene Recht zur Auszeichnung der Techniker wird zwar in
Deutschland verschieden beurteilt, aber die Thatsache beweisst
von neuem die Sympathie des Kaisers für die Fortschritte der
technischen Wissenschaften und drückt eine verdiente Anerken-
ntmg derselben aus, indem das technische Studium ebenfalls von
einem, einer Hochschule würdigen Grade gekrönt wird.
Allgemeine Nachrichten und Personalien, 53
Vom Tcchnikef-Ver eine Baltimof e^ Md»
Die Mitglieder des T. V. Baltimore veranstalteten am
7. Oktober d. J. zu Ehren ihres Präsidenten, des Herrn Prof. O.
Fuchs, anlässlich seines 60. Wiegenfestes, ein Bankett in der
Vereinshalle, und waren sämtliche Herren des Vereines, sowie
mehrere Gäste anwesend. Auch unser ehemaliges Mitglied,
Herr Dr. E. Fahrig, aus Philadelphia, sowie Herr H. Lässig
waren erschienen und bewiesen dadurch, welcher Liebe und Ver-
ehrung sich Herr Prof. O. Fuchs von Seiten der Mitglieder des
Vereines erfreut.
Der Jubilar hatte von der ihm zu Ehren veranstalteten Fest-
lichkeit keine Ahnung und war äusserst überrascht, als er bei
seinem Eintritt in den Bankettsaal von den Anwesenden mit
stürmischem Hochrufen begrüsst wurde.
Nach einijjen einleitenden und den Zweck der Festlichkeit
erklärenden Worten des Sekretärs, Herrn J. Maiberg, sprach
Herr O. Boettger einen von ihm selbst verfassten Prolog, welcher
mit vielem Beifall aufgenommen wurde. Nachdem man sich
einige Zeit den Tafelfreuden hingegeben hatte, überreichte Herr
J. Maiberg mit einer herzlichen Anrede dem Jubilar ein präch-
tiges Album mit Widmung, welches die Photographien sämmt-
licher Mitglieder enthält. Sichtlich gerührt und mit tiefgefühlten
Worten dankte Herr Prof. O. Fuchs für die ihm erwiesene
Ehrung. Auch zwei Damen hatten für eine Ueberraschung
gesorgt und zwar in Form eines reizenden Blumenstrausses, be-
stehend aus 30 weissen und 30 rothen Rosen.
Der Rest des Abends war der Fidelitas gewidmet, es wech-
selten Toaste und gemeinschaftlich gesungene Lieder in bunter
Reihenfolge und sogar nach der Polizeistunde wurde noch
manches Glas auf das Wohl des Geburtstag- Kind es geleert.
Um das Gelingen der schönen Feier hat sich hauptsächlich
Herr John Maiberg verdient gemacht und waltete derselbe ausser-
dem noch als Ceremonienmeister, welchem Amte er in jeder
Hinsicht gerecht wurde.
Vom Technischen Vereine Brooklyn^ N» Y*
t 6. ^V. Wundram, Mitglied des T. V. Brooklyn und des
T. V. New York, starb am 9. November d. J. an einem Schlag-
anfalle. Mit ihm verlieren die beiden T. Vereine und der Ver-
band ein eifriges und thätiges Mitglied; sehr viele einen guten
und treuen Freund, alle aber einen trefflichen, selbstlosen Men-
schen mit goldenem Herzen und herrlichem Gemüte.
G. W. Wundram wird von vielen vermisst werden.
Die nächste Nummer der Mitteilungen wird einen, von einem
seiner Freunde geschriebenen Nekrolog bringen.
54 Mitteilungen des D, A. T, V,
Vom Technischen Vereine Philadelphia^ Pa«
Zum 23. August 1899 hatte der Vorstand zu einem gemüt-
lichen Zusammensein im Vereinslokale eingeladen und waren
dazu ungefähr 50 Personen beiderlei Geschlechtes erschienen.
Der praktische Zweck, der bei dieser Zusammenkunft mitverfolgt
wurde, war, die Teilnahme an dem Technikertage in Niagara
Falls anzuregen und möglichst die Anzahl der Teilnehmer festzu-
stellen. Einige der Anwesenden machten Versuche, fröhliche
Stimmung in die Gesellschaft zu bringen, was jedoch nicht ge-
lang, und als die Kegelbahn als Aushülfsmittel in Benutzung
genommen wurde, löste sich die Gesellschaft in einzelne Gruppen
auf, welche sich mehr oder weniger gut zu unterhalten wussten.
Am I . September traf hier Besuch der zum Technikertage
in Niagara Falls reisenden Vertreter der Vereine Baltimore und
Washington ein und hatte sich eine grosse Zahl der Mitglieder
des Vereines und deren Angehörige zum Empfange der Gäste
eingefunden. Es entwickelte sich bald unter den Anwesenden
ein sehr freundschaftlicher Verkehr und fröhliche Lieder ge-
langten zum Vortrage. Einzelvorträge humoristischer Natur
(Speciallieder der Vereine Baltimore und Philadelphia) trugen
nicht wenig dazu bei, die sehr angeregte Stimmung zu erhöhen
und nur ungern trennten sich die Erschienenen, doch die drohende
Gefahr des Zuspätkommens zum Zuge, der die meisten derselben
am nächsten Morgen nach Niagara Falls führen sollte, mahnte
zum Abbruche der kleinen, aber gemütlichen Festlichkeit.
An demselben Tage, an dem der Held der amerikanischen
Marine seinen Ruhmeseinzug in New York hielt, begrüssten die
Freunde und Kollegen des Herrn Walter Stein mit ihren Damen
den aus Europa Zurückkehrenden in seinem trauten Heime in
Philadelphia. Die Räume des Hauses füllte eine fröhliche
Menge, welche den lange abwesend gewesenen Freund auf.das
herzlichste empfing und demselben ehrende Ovationen dar-
brachte. Dass bei den feierlichen Anlässen, welche die Mit-
glieder des technischen Vereines der "bruderliebenden'* Stadt
zusammenführen, der Pegasus geritten wird, gehört zu den
selbstverständlichen Dingen und so war es natürlich, dass auch
bei dieser Gelegenheit eine bewährte Kraft und ein neues,
schüchternes Talent das schwer zu leitende Flügelross bestiegen,
und dass die Wagemutigen von demselben nicht abgeworfen
wurden, bewies der Beifall, den die kühnen Reiter ernteten.
Dass dem Keller des Freundes und der Küche der liebens-
würdigen Wirtin alle Ehre erwiesen wurde, braucht nicht beson-
ders hervorgehoben zu werden und sei nur erwähnt, um den
Dank daran zu knüpfen, den der Berichterstatter beauftragt
wurde, im Namen Aller, die dabei waren, auch an dieser Stelle
zum Ausdruck zu bringen. A. S.
Allgemeine Nachrichten und Personalien, 55
Vom Technischen Vereine Pittsburg:^ Pa*
**Erstes Tanzkränzchen und Abendunterhaltung des T. V.
Pittsburg am 13. Oktober** lautete die Einladung, welche den
Mitgliedern des T. V. Pittsburg einen Beweis von der I^ebens-
zähigkeit des Vergnügungs-Komitees vom Jahrgang 1898- 1899
lieferte.
Leider schien es, als ob die Hoffnung, welche das Komitee
auf einen würdigen Abschluss seiner Thätigkeit gesetzt
hatte, an einer unbegreiflich erscheinenden Teilnahmslosigkeit
des Publikums scheitern sollte. Langsam nur füllten sich die
festlich erleuchteten Räume und während der ersten Entwicke-
lungsphasen des Festes machte unser *'Ossie'^ (c/o Bakewell
Law Bldg.) entschieden den Eindruck einer geknickten Lilie.
Liess aber auch anfangs die Beteiligung zu wünschen übrig, so
schien jedoch jeder der Teilnehmer von dem Bestreben beseelt zu
sein, das Komitee in seinen Bemühungen, das Fest zu einem
Erfolg zu gestalten, wirksam zu unterstützen. Tanz, Gesangs-
Vorträge der Herren M. Scheidecker und R. Prugger und dekla-
matorische Leistungen des Herrn E. F. Härder (in der ihm am
geläufigsten Mundart Fritz Reuter' s), wechselten in rascher
Reihenfolge ab und gebührt den Vortragenden besonderes Lob für
die * 'anerkennenswerte Weise, in der sie sich ihrer Aufgabe er-
ledigten'' (bewährte Phrase unserer Pittsburger Intelligenz-
blätter).
Gegen 11 Uhr vertagte man sich in die unteren Regionen:
Ein lukullisches Mahl, bestehend aus dem üblichen * 'kalten Auf- ,
schnitt", sowie Obst, Ice Cream und (Piece de r^sistance) impor-
tierten "Frankfurtern", musste auch den weitgehendsten An-
sprüchen Genüge leisten und bald legte die animierte Stimmung
Zeugnis ab von dem physischen und psychischen Wohlbefinden
der Anwesenden; eine abermalige Huldigung der Göttin Terpsi-
chore schloss den officiellen Teil der Unterhaltung.
Man würde aber nur ein unvollständiges Bild der Ereignisse
jenes Abends erhalten, wollte ich den zweiten, unofficiellen, Teil
des Programms mit Stillschweigen übergehen. Der "Fest-
Redner" (er bleibe ungenannt!), hatte nämlich in Erfahrung
gebracht, dass der verflossene Präsident des T. V. P., Herr
Ph. A. Lange, **zufällig" am selben Abend (richtiger 'Tage")
seinen Geburtstag feiere und sofort hierin eine Gelegenheit er-
blickend, sein Talent zu entfalten, brachte er, auf die historische
Bedeutung des Tages hinweisend, ein Hoch auf den Jubilar aus,
in welches die Anwesenden begeistert einstimmten.
Auf Einladung des Gefeierten concentrierte man sich und
bald war '*Mumm" der einzige * 'trockene" in dem feuchtfröh-
lichen Kreise.
Die Scheere des Censors, sowie eine gewisse Diskretion ver-
bieten mir, auf die Details des ferneren Verlaufs jener Feier ein-
zugehen, es genüge zu erfahren, dass jeder der Beteiligten (am
nächsten Morgen) das Bewusstsein hatte, einen höchst genuss-
reichen Abend verlebt zu haben.
56 Mitteilungen des D. A. T. l\
Herr Richard A. Skalweit, Chef der **Berlitz School of
Languages*' in Pittsburg, trat Sonnabend, den 28. d. M., mit dem
Dampfer ** Pretoria" eine Fahrt nach dem alten Vaterlande an,
wo er sich bis zum Januar n. J. aufhalten wird. Seine zahl-
reichen Freunde wünschen ihm eine glückliche Reise, vergnügte
Weihnachten und ein fröhliches Wiedersehen.
Herrn Skalweit's Adresse in Deutschland ist: Kaiserstrasse
59, Magdeburg.
Herr H. Freygang, ehemaliger Bibliothekar des T. V. von
Pittsburg, seit Mai dieses Jahres aber in Kansas City ansässig als
Associ6 der Firma **The Midland Bridge Company", bereitete
seinen Freunden im T. V. P. durch sein plötzliches Erscheinen in
der Sitzung vom 28. Oktober d. J. eine angenehme Ueberrasch-
ung. Herr Freygang wird sich einige Wochen im Osten aufhal-
ten, um sodann wieder an den Schauplatz seiner Thätigkeit
zurückzukehren; ein Zweig- Verein '^Kansas City" ist bei dem
propagatorischen Talente des genannten wohl nur eine Frage der
Zeit.
Herr M. W. Alexander, Mitglied des T. V. Pittsburg, war
die letzten 3 Monate in New York thätig, er ist vor einigen Tagen
nach Chicago abgereist; um seine Stellung als Chief Draughtsman
bei der Siemens & Halske Electric Co. anzutreten. Diese Com-
pagnie ist unlängst von dem Electric Vehicle Trust angekauft
worden und soll gründlich reorganisirt werden. Es wird Herr
M. W. Alexander die Abteilung für den Bau von Automobilen
übernehmen.
Trotzdem ihm eine so grosse Aufgabe gestellt wird, hat Herr
Alexander noch die lobenswerte Absicht, in Chicago den Tech-
nischen Verein wieder in's Leben zu rufen. Wer Herrn Alexan-
der kennt, weiss, dass er in seinem eigentlichen Elemente ist,
wenn es gilt, Schwierigkeiten und Hindemisse zu bewältigen.
Vom Technischen Vereine Washingfton«
Herr Wm. C. Willenbücher, der einstimmig zum Präsidenten
der Washingtoner Vereines wiedererwählt war, hat aus Gesund-
heitsrücksichten sein Amt niedergelegt. Indem der Verein seine
Resignation sehr bedauert, hofft derselbe, dass eine nötige Ruhe
Herrn Willenbücher in kurzer Zeit wieder ganz herstellen wird
und er seine allgemein bekannte Energie in dem Vereine wieder
frei schalten lassen kann.
Herr C. A. Didden hat sich ein Haus in Mt. Pleasant gebaut
und bezog es kürzlich mit seiner Familie. Das Haus ist archi-
tektonisch tadellos ausgeführt und hat alle Bequemlichkeiten, die
heutzutage wünschenswert sind. So ist z. B. der Keller zu ebener
Erde gelegen, um den hiermit eingeladenen Technikern zu
näherer Inspektion möglichst leicht zugänglich zu sein.
"k
Allgemeine Nachrichten und Personalien, 57
Herr Ewald Schmitt, der bekanntlich lange Jahre mit der
Konstruktion der **Congressional Library'* beschäftigt war,
nahm, nachdem er nahezu zwei Jahre auf eigenen Füssen stand,
kürzlich eine gute Stellung im Konstruktionsbureau der neuen
''Government Printing Ofläce" an.
Herr E. H. Stück scheint durch die gegenwärtig allgemein
so kriegerischen Zeiten ermutigt zu sein, denn er unterzog sich
kürzlich den schweren Verfügungen des Gottes Hymen. Glück
und guten Erfolg wünschen ihm alle Freunde der Technik.
H. V, B,
Vom Technischen Vereine New York»
Samstag, den 2. November d. J. besuchten eine Anzahl Mit-
glieder des T. V. Brooklyn und New York die National-Export-
Ausstellung in Philadelphia. Herr C. von Egloffstein und Herr
Joseph Aue, die Präsidenten der beiden Vereine, übernahmen auf
Grund eines von Herrn Hermann Schmaltz, Präsident des Phila-
delphiaer Vereines, ausgearbeiteten Gehplanes, die Führung.
Am Abende ging es nach dem Clubhause des T. V. Philadelphia;
die Aufnahme war eine ebenso herzliche, wie immer, wenn
Freunde dort vorsprechen. Die Herren J. Aue und J. Schaefer ver-
gnügten sich bis spät in der Nacht am Kegelspiel, während Herr
Heusner, Herr und Frau Lungwitz, von Egloffstein, C. Steiger
und andere sich in gemütlicher Unterhaltung mit den Phila-
delphiaern in den obem Räumen aufhielten. Der nächste Tag,
Sonntag, war der Besichtigung der Stadt, des Fairmount Parks
mit seinen Denkmälern und dem Besuche der Gemäldesammlung
gewidmet. Photographische Aufnahmen wurden im ganzen nur
drei gemacht.
Druckfehlerberichtigung
in No. 6, Vol. IV, B. Viola, Verdampfen im Vakuum :
Seite 319, 4. Zeile von oben, statt benötigen, soll es heissen : bewältigen.
** 321, Ende der 2. Formel von oben soll heissen: =V! Vn
•* 325, 7. Zeile von oben, statt > &, soll es heissen: > d.
/nh.
'g
Notiz betreffs Mitgliederliste!
Die Mitgflicderliste wird mit der zweiten Nummer der
"*^MitteiIung:en'' zur Ausgfabe kommen» Es wird ersucht,
jt jt Adressenänderungen J> jt
rechtzeitig: den Sekretären der bezgL Vereine mitteilen zu wollen»
I
Mitteilungen des D. A. T. V.
Pur 4mm KmmmmcmuMä :
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rilt NbW YORK
FUÖLIC LIBRARY
GEO. W. WUNDRAM.
VoLV.
Dezember, J899.
MITTEILUNGE^■,-rÄ
des
THEjNt^W YORl
iffifctlBR
PU
LIBRAR
ANO
SCATlOIM
Deutsch-Amerikanischen
Techniker-Verbandes.
(National Association of Gernnan-American Technologists.)
PÜBLI5HED Bl-MONTHLY.
INHALT:
Seite
i Geo. W. Wundram, (Mit Bild) - - 6i
Die Entwickelung der Industrieen der Welt während des letzten halbcii
Jahrhunderts, Vortrag von Prof. O. Fuchs im T. V. Baltimore, Md. 64
Verbandsprotokolle ----- 71
Vereinsprotokolle: T. V. Baltimore, Md. 73
T. V. New York, N. Y. - 74
T. V. Philadelphia, Pa. 76
T. V. Pittsburg, Pa. 79
T. V. Washington, D. C. 83
Allgemeine Nachrichten und Personalien:
Besuch der National-Export- Ausstellung in Philadelphia. — Konzertabend
des T. V. Philadelphia - 84
Teilnahme des T. V. Philadelphia an der deutschen Tagfeier. — 25jähriges
Stiftungsfest des T. V. New York ------ 85
Familienabend des T. V. Pittsburg 86
f Fr. König. — S. H. Stupakoff. — O. E. Gressly. — Berichtigung zu den
Statuten des D. A. T. V. - - - - - - - 87
Des Ingenieurs Taschenbuch 58
Beamten- und Mitglieder-Listen:
D. A. Techniker Verband 91
T. V. Baltimore, Md. 92
T. V. Brooklyn, N. Y. - - - - 94
T. V. New York, N. Y. 96
T. V. Philadelphia, Pa. - - - loi
T. V. Pittsburg, Pa. 105
T. V. Washington, D. C. - - - - iio
Alphabetisches Namens-Register 113
Annoncen.
REDAKTION:
PAUL GOEPEL, 290 Broadway, New York, N. Y
MITTEILUNGEN
des
Deutsch-Amerikanischen
Techniker = Verbandes,
(National Association of Gernnan-Annerican Technologists.)
Vol. V. DEZEMBER, i8gg. No. 2.
t GEO. W. WUNDRAM.
Nach kurzem Krankenlager starb am 9. November d. J. der
in den Kreisen des D. A. Techniker- Verbandes wohlbekannte
und angesehene Ingenieur und Architekt G. W. Wundram. Er
war Mitglied der technischen Vereine von Brooklyn und von New
York und hat sich um diese beiden Vereine ganz besondere Ver-
dienste erworben. Eine verhältnismässig leichte, wenn auch nicht
schmerzlose Unpässlichkeit, hatte ihn an das Bett gefesselt; aber
weder er selbst, noch die ihm Nahestehenden, dachten an ein
Ende, das unerwartet, durch einen Schlagfluss am 9. November
d. J. herbeigeführt wurde.
G. W. Wundram wurde am i. Januar 1838 in Kirchweihe,
bei Bremen, im Königreich Hannover, geboren, wo sein Vater,
ein geachteter Mann, Deichvogt war. — Er besuchte die Schule
seiner Vaterstadt und machte dann die übliche Lehrzeit als prak-
tischer Maschinist durch. Nachdem er das Polytechnikum in
Hannover absolviert hatte, fand er eine Anstellung als Ingenieur
bei der Hamburg- Amerikanischen P. A. Gesellschaft.
Im Jahre 1863 l^^ss er sich dauernd in der Stadt New York
nieder.
Er war hier im Anfange seiner Laufbahn Besitzer einer
Damptkesselfabrik unter der Firma Wundram, Griffith. & Co.
luden Jahren 1877 und 1878 war er Betriebsleiter der "Staten
Island Railroad Company*'. Während der letzten 17 Jahre hatte
er ausschliesslich mit der Wasserversorgung Brooklyn' s als Archi-
tekt und Ingenieur zu thun. Die sämtlichen Pumpstationen,
mit ihren grossen Maschinenanlagen, zwischen Brooklyn und
Massapequa, sind von ihm entworfen und gebaut worden. Die
dazu gehörigen Nebenanlagen und Wohnhäuser tragen einen
eigenen, soliden und anheimelnden Charakter, der sich auch auf
die mit Sorgfalt ausgeführten Baum- und Garten-Anlagen er-
streckt.
G. W. Wundram hatte es auch in der Kunst der Photographie
zu hoher Vollkommenheit gebracht und der von dem Departe-
62 Mitteilungen des D. A. T. V.
ment für Wasserversorgung herausgegebene grosse, illustrierte
Bericht enthält allein nahezu an hundert Photographien, die nach
Wundram's Aufnahmen angefertigt wurden.
Im Jahre 1865 gründete er ein eigenes Heim, in welches er
Hermine Schlichthorst als seine Frau einführte. Zwei Töchter,
Marie und Hermine, und ein Sohn, Hugo, wuchsen ihm heran
und waren sein Stolz. Ausser seiner Frau und seinen beiden
Töchtern überleben ihn eine ältere Schwester und ein jüngerer
Bruder, die in Deutschland sind. Der schwerste Schlag traf die
Familie Wundram, als infolge eines beklagenswerten Zufalles der
Tod des einzigen und so sehr geliebten Sohnes Hugo eintrat.
Nächst seiner Familie gehörte Wundram's Herz seinen deut-
schen Kollegen. Mit dem regsten Eifer beteiligte er sich an der
Gründung Deutsch- Amerikanischer technischer Vereine. Schon
im Jahre 1864 war er einer der Gründer des ersten technischen
Vereines in New York, welcher mehrere Jahre lang blühte, das
koUegialische Gesellschaftsleben pflegte, und dessen Ideal die
Errichtung einer polytechnischen Schule in New York war.
Die einzigen überlebenden dieser Vereinigung, welche drei
oder vier Jahre lang bestand, sind, soviel uns bekannt ist, die
Herren Otto Fuchs, Präsident des T. V. Baltimore, Wilhelm
Hauff, T. H. Müller und H. B. Roelker in New York.
Wiederum sehen wir G. W. Wundram bei der Gründung des
im Jahre 1874 entstandenen Ingenieur- Vereines, welcher sich im
Jahre 1879 zum Technischen Verein von New York erweiterte.
Wie bekannt ist, entstand aus dem New Yorker Vereine und
den Vereinen von Philadelphia und Chicago, der D. A.Techniker-
Verband.
Zum Blühen und Gedeihen des Verbandes beizutragen, be-
sonders aber die herzlichen Beziehungen, welche zwischen den
über die Vereinigten Staaten verbreiteten Mitgliedern bestehen,
zu fördern, war G. W. Wuudram einer der Ersten und Emsigsten.
Die Teilnehmer an den früheren jährlichen Delegaten- und
Verbands-Tagen werden sich gerne seiner unermüdlichen Thätig-
keit erinnern.
G. W. Wundram hat in den Technischen Vereinen von New
York und von Brooklyn alle Ehrenämter eingenommen, die diese
Vereine zu vergeben haben und sich in jedem die grösste An-
erkennung erworben. Das grösste Verdienst erwarb er
sich aber unstreitig durch seine Thätigkeit als jahrelanges Mit-
glied des Stellenvermittelungs-Komitees. Manche der älteren
und viele der jüngeren Kollegen sind ihm für die aufopfernde
Thätigkeit, die er zur Förderung ihres Wohlergehens entwickelte
und der er manches persönliche Opfer brachte, zu grossem Danke
verpflichtet. Er war auch Mitglied des '^Brooklyn Institute'' und
der * 'Society of Mechanical Engineers' ' .
Des Verstorbenen gerader, schlichter Charakter, sein ruhiges,
männliches Auftreten in allen Lebenslagen und seine Herzens-
güte erwarben ihm unzählige Freunde in den verschiedenartig-
sten Schichten der Gesellschaft. Er sorgte für die unter ihm
stehenden Arbeiter in väterlicher Weise, und schützte sie oft vor
Geo, W, Wundram. 63
den Missbräuchen der Politiker. Er war mit geschäftlicher
Pünktlichkeit und Genauigkeit seinen Vereinspflichten ergeben;
er trat für deutsche Gründlichkeit und Tüchtigkeit ein, und
wusste sich dadurch auch bei seinen amerikanischen Freunden
in amtlicher Stellung unbedingte Achtung und Anerkennung zu
verschaffen. In den Annalen der Stadt Brooklyn ist sein Name
dauernd eingeschrieben und in den Herzen seiner Freunde wird
er bis zu deren eigenem Ende bewahrt bleiben.
Zur Leichenfeier im Trauerhause, No. 316 Quincy Str. in
Brooklyn, hatte sich eine ausserordentlich grosse Anzahl von
Freunden und Bekannten eingefunden, um einen letzten Blick
auf den Verblichenen zu thun. Der Sarg war mit einer Fülle
der schönsten Kränze und Blumenspenden förmlich bedeckt.
Feierlich und ergreifend wie die Lieder, welche die Mitglieder
des Royal Arcanum als wehmütigen Abschied sgruss für ihren
todten Bruder sangen, waren auch die warm empfundenen Worte,
die von Herrn Paul Goepel im Namen des Deutsch- Amerikani-
schen Techniker- Verbandes und des New Yorker Technischen
Vereines gesprochen wurden. Als die Verbrennung der Leiche
im Fresh Pond Krematorium vor sich ging, war es der Brook-
lyner Technische Verein, der gekommen war, um seinem lang-
jährigen Mitgliede die letzten Ehren zu erweisen. In kurzer,
eindrucksvoller Rede gedachte der Präsident des Vereines, Herr
C. V. Egloffstein, der vielen trefflichen Eigenschaften des Ent-
schlafenen, der als ein Muster treuer, gewissenhafter Pflicht-
erfüllung und nimmer rastenden Fleisses gegolten habe und nun-
mehr Ruhe und Frieden nach langem, arbeitsreichem Leben gefun-
den habe. Mit dem Hinweise darauf, dass er im Gedächtnisse der
Ueberlebenden unauslöschlich weiter leben werde und einem
**Ruhe sanft*' schloss der Redner, dessen Worte in den Herzen
aller Anwesenden tief empfunden wurden.
Indem wir in dieser Nummer dem wohlgetroffenen Bilde
unseres dahingeschiedenen Freundes G. W. Wundram den Ehren-
platz einräumten, sind wir überzeugt, dass wir damit dem Wun-
sche aller Mitglieder des D. A. Techniker- Verbandes entspre-
chend gehandelt haben.
64 Mitteilungen des D. A. T. V.
Die EntWickelung der Industrieen der Welt während
des letzten halben Jahrhunderts.
X'^ortrag, gehalten von Professor Otto Fuchs in der wissenschaftlichen
Versammlung des Deutschen Techniker- Vereines von Baltimore, Md. ,
am 21. Dezember 1899.
Die Abhandlung, auf die ich heute Abend Ihre Aufmerksam-
keit lenke, ist keinem besonderen technischen Gegenstande ge-
widmet, noch ist es meine Absicht, irgend welche grosse Erfin-
dung oder Entdeckung einer besonderen mechanischen oder wis-
senschaftlichen Neuigkeit zu beschreiben, durch welche diese
unersättliche Welt, immer nach neuen Wundem verlangend,
mehr denn je mit Staunen und Bewunderung erfüllt werden
könnte.
Was ich niedergeschrieben habe, mag wenigstens, so hoffe
ich es, genügend Inhalt haben, alle meine Zuhörer zu interessie-
ren, mögen sie Sachverständige oder Laien sein, und während
Teile desselben vielen von Ihnen bekannt sein werden, so glaube
ich doch, dass andere vorhanden sind, welche reichlichen Stoff
zum Nachdenken und ernstlichem Studium jedem Forscher auf
dem Gebiete der National -Oekonomie darbieten.
In den Tagen, als Eisenbahnen, Dampfschiffe und elektrische
Telegraphen kaum ihre Kindheit hinter sich hatten, Stahl nur
für Schneide- Instrumente, kleine Waffen, Federn und sehr wenige
andere Zwecke benutzt wurde; Nähmaschinen, elektrische Moto-
ren und Dynamos, wenigstens soweit ihre praktische Anwendung
in Betracht kommt, unbekannt waren; die ganze Maschinerie,
welche man in einer Werkstatt für Holzarbeiten gebrauchte, in
einer Säge, einer Dreh- und einer altmodischen Hobelbank be-
stand, bedeutete die Arbeit des damaligen Handwerkers Hand-
arbeit. Doch war das nicht das einzige, was zu einem guten
Handwerker gehörte; er musste wohl geschult und fähig sein,
nicht nur ein gewisses Stück, sondern das Ganze zu machen,
gleichviel, ob dies nun ein Möbelstück, ein paar Stiefel oder eine
Dampfmaschine war.
Fabriken und Werkstätten waren zu jener Zeit nicht in so
grosser Anzahl vorhanden, wie jetzt. Für den Eigentümer eines
Schiffsbauhofes, einer Maschinen- oder Möbelfabrik war es ein
leichtes, täglich selbst jedes Departement seines Etablissements
zu inspizieren und mit seinen Arbeitern, Aufsehern und Lehrlin-
gen persönlich bekannt zu werden, was natürlich dazu diente,
sie in nähere Beziehung zu bringen, als es heute in irgend einem
unserer grossen Etablissements und unter dem vorherrschenden
System, nach welchem alle modernen Fabrikanlagen jetzt geleitet
werden, möglich ist.
Die Entwickelung der Industrieen der Welt. 65
Während der grosse Zufluss an fremden geschulten Hand-
werkern anhielt, gab es zur selben Zeit für amerikanische Kna-
ben, die Lust zur Erlernung eines Handwerkes hatten, Gelegen-
heiten, Arbeiter erster Klasse zu werden, indem diese einen ähn-
lichen Lehrkursus wie in Europa durchzumachen hatten.
Obgleich die Löhne in jenen Tagen viel niedriger als jetzt
waren, ein Handwerker erster Klasse kaum mehr als ein gewöhn-
licher Tagelöhner von heute verdiente, Kleidungsstücke und
einige andere Lebensbedürfnisse jetzt billiger sind als damals,
waren doch die arbeitenden Klassen ebenfalls glücklich und im
allgemeinen zufriedener. Strikes gehörten beinahe in das Reich
des Unbekannten, und wenn sie einmal vorkamen, erlangten sie
nie einen solchen Umfang oder so weittragende Wirkung, wie in
diesen neueren Jahren.
Bis zur Hälfte dieses Jahrhunderts schritt die Welt langsam
vorwärts. Erst das Jahr 1850 markiert das beginnen der neuen
Aera schneller Entwickelung, von Entdeckungen und Erfindun-
gen, die jede andere ähnliche Zeitperiode in der Weltgeschichte
übertrifft. Wenn wir auf das genannte Jahr einen Rückblick
werfen, so finden wir, dass die Bevölkerung der sieben grössten
Städte Amerikas: New York, Baltimore, Boston, Philadelphia,
Brooklyn, St. Louis und Chicago, zusammen etwa 1,147,519 be-
trug, welche im Jahre 1890 auf 5,803,144 angewachsen war, also
eine Zunahmel von 4,655,625 Seelen im Zeiträume von vierzehn
Jahren, oder mehr als 500 Prozent.
Dieses riesige Wachstum hatte naturgemäss auch eine Ver-
mehrung und grössere Ausdehnung des Handels, Gewerbes, Ver-
kehrs, der Fabrikation, Landwirthschaft u. s. w. im Gefolge, und
das Problem des Tages war die Beschaffung der nötigen Hülfs-
mittel daz^i. Um dem sich immer mehr steigernden Bedürfnis
für Artikel aller Art zu begegnen, war es nötig, bessere Herstel-
lungs-Facilitäten zu schaffen, und dieses führte zu der Erfindung
der verschiedensten arbeitsparenden Maschinen. Wenn auch
viele dieser Erfindungen, welche patentiert wurden, sich als wert-
los erwiesen, so brachte doch der menschliche Geist manche an-
dere hervor, welche diese letzte Hälfte des Jahrhunderts zur
grössten, jemals von der Welt gekannten, stempeln. Ich will nur
einige der wichtigsten nennen, die auf den jeweiligen Gebieten
der menschlichen Thätigkeit einschneidende Veränderungen her-
vorbrachten und im ganzen zum grossen Teile für das Wohl und
Wehe der Bewohner dieses Landes verantwortlich sind. Es sind
dies die verbesserte Druckerpresse, die Nähmaschine, der unter-
seeische Telegraph, das Telephon, der elektrische Motor, die ver-
besserte Dampfmaschine, verbesserte Feuerwaffen, gross und
klein, Verwendung von Stahl für die Konstruktion von Schiffen,
Brücken, grösseren Gebäuden u. s. w. Ich erwähne zuerst die
Druckerpresse und in Verbindung damit den unterseeischen Tele-
graph, weil diese Erfindungen unter den wichtigsten sind. Einige
unter Ihnen, meine Herren, mögen sich der doppelcy linderigen
Zeitungs-Druckerpresse vor 50 Jahren erinnern. Die ersten dieser
Maschinen wurden in diesem Lande von der Firma Hoe in New
66 Mitteilungen des D. A. 71 V.
York für den *Thiladelphia Ledger'' und die Baltimore **Sun"^
hergestellt. Fünf Personen waren nötig, um dieselbe zu bedie-
nen. Das Papier, auf welches die Zeitung gedruckt wurde,
musste Stück für Stück eingelegt werden, und nur eine Seite
konnte auf einmal gedruckt werden, so dass ein zweimaliges
einlegen notwendig war. looo — 1200 Zeitungen konnten auf
diese Weise pro Stunde hergestellt werden. Die Typen wurden
mit der Hand gesetzt, und nachdem das Blatt gedruckt war,
musste es ebenfalls mit der Hand gefalzt werden. Man denke
nun an die Riesen- Druckerpressen von heute. Typen werden
nicht mehr mit der Hand, sondern vermittelst der **Linotype''-
Maschine, eine Erfindung unseres Baltimorer Freundes, Herrn O.
Mergenthaler, welcher kürzlich dahingeschieden ist, gesetzt und
zeilenweise gegossen. Ein Mann ist nötig, um diese Maschine
zu bedienen, und im Vergleich zur Handsetzerei werden vier Ar-
beiter überflüssig. Die neue Druckerpresse druckt, falzt, kleistert
und zählt die Blätter. Sie kann 96,000 Kopien pro Stunde lie-
fern, fertig zum verteilen an die Leser, zu einem Preise, welcher
kaum das Papier bezahlt.
Dieselben grossartigen Erfindungen und Verbesserungen an
zeitsparenden Maschinen sind in allen anderen Industriezweigen
gemacht worden und es seien hier nur einige erwähnt: Weberei-
und Spinnerei-Maschinen, Ackerbau- und Holzbearbeitungs-
Maschinen, Pressen und andere Maschinen zur Herstellung von
Blechwaaren, Maschinen für die Fabrikation von Schuhen, Pa-
pier, Gold- und Silberwaaren, Fahrrädern, Automobilen, Schreib-
maschinen, Nägel und Schrauben aller Art, und trotz aller dieser
Fortschritte wird immer noch mehr und noch besseres verlangt.
Wie lange dieses unersättliche Streben nochweiter gehen
wird und was das Endresultat sein mag, ist vorläufig noch ein
Rätsel. Man ist auch nicht mehr zufrieden, sich da zu bewegen,
wo der Mensch seiner Natur gemäss wandeln sollte — auf der
Oberfläche der £rde — nein, viele rastlose Geister haben sich
schon die Köpfe zerbrochen und grosse Summen Geldes daran
gewandt, um Mittel und Wege zu finden, den Luftraum zu be-
fahren, oder auf dem Boden des Meeres herumzukriechen.
Wir gelangen nun zu einem Kapitel, über dessen Bedeutung
Bände geschrieben werden könnten, weil der menschliche Erfin-
dungsgeist hierin wohl am meisten geleistet hat und kühne Ent-
würfe und erfinderisches Genie mehr als in irgend einem anderen
Fache Triumphe errungen haben, ich meine die Verbesserung der
Dampfmaschine, die Erfindungen auf dem elektrischen Gebiete
und die Anwendung von Stahl bei der Konstruktion von Dampf-
schiffen, Brücken, Geschützen und den modernen Riesengebäu-
den, wie man sie jetzt in allen grösseren Städten findet.
Es war ungefähr im Jahre 1780, als James Watt die erste
Kondensations-Dampfmaschine konstruierte und in Betrieb setzte,
welche allerdings nur eine bescheidene Kraftleistung entfaltete,,
mit niedrigem Druck arbeitete und einen grossen Aufwand von
Kohlen verlangte. Im Jahre 1800 gelang es Robert Fulton zum
erstenmale, ein Boot mittels Damptkraft auf dem Wasser fortzu-
Die Eniwickelung der Industrieen der Welt, 67
bewegen und von 1834 bis '54 hatte das grösste Kriegsschiff der
englischen Marine Maschinen von nicht mehr wie 800 Pferde-
kräften.
Obwohl der Vorteil der Damptkraft über Wind und Wasser
schon in den ersten Jahren dieses Jahrhunderts anerkannt wurde^
entwickelte sich eine allgemeine Anwendung des Dampfes nur
langsam und wenige Verbesserungen waren zu verzeichnen;
selbst noch in den 50' er Jahren fuhr man über den Ozean mit
Raddampfern und die Maschinen arbeiteten mit Jet- Kondensato-
ren. Der Dampfdruck betrug 30 Ib oder weniger per Quadratzoll
und der Kohlen verbrauch 4 — 5 Ib per Pferdekraft per Stunde.
Riesenschiffe wie unsere modernen Schnelldampfer und Kriegs-
schiffe würden zu der damaligen Zeit schon desswegen unmög-
lich gewesen sein, weil man sie nicht mit Maschinen versehen
konnte, die stark genug gewesen wären, diesen Kolossen auch
nur die bescheidenste Geschwindigkeit zu verleihen, während der
Verbrauch an Kohlen einfach enorm gewesen wäre.
Der "GreatEastern*', welcher in den Jahren 1854 — 59 gebaut
wurde, war ein kühner, aber höchst kostspieliger Versuch und
vom kommerziellen Standpunkte aus ein Fehlschlag, man nannte
ihn **Scot Russell's Thorheit'* (folly).
Eines der neuesten Schiffe der White Star Linie, "Oceanic'*,
überragt den *'Great Eastern" in seinen Dimensionen, in der
Stärke der Maschinen und der Schnelligkeit, wie folgender Ver-
gleich beweist:
Länge. Tonnengehalt. Pferdekräfte. Geschwin-
digkeit.
Great Eastern . - _ . 092 27,000 8,000 14^ Kn.
Oceanic 704 28,500 28,000 iiyi '*
Wodurch ist nun dieser enorme Fortschritt erzielt worden ?
Durch Substituier ung des Oberflächen-Kondensators für den Jet-
Kondensator, durch Erhöhung des Dampfdruckes von 20 Ib zu
über 200 ft) per Quadratzoll, durch Anwendung von zwei oder
drei Schrauben anstatt der Seitenräder, durch Konstruktion von
Verbund-Dampfmaschinen und schliesslich durch die Verwendung
von Stahl zum Baue des Schiffes, seiner Kessel und seiner Ma-
schinen. Durch diese Verbesserungen ist der Kohlenkonsum auf
ein Viertel reduziert, oder mit anderen Worten, die Kraft ist auf
das Vierfache erhöht worden.
Vergleichen wir eine alte Kriegs-Fregatte, und zwar die
grösste, welche irgend eine Nation vor 1850 im Besitze hatte, mit
Schiffen wie unsere Kentucky, Iowa, Indiana, Oregon u. s. w.
Das aus Holz gebaute Segelschiff mit einer Schnelligkeit von obei
Windstille bis zu 10 oder höchstens 12 Meilen per Stunde im
Sturme, hatte einen Tonnengehalt von nicht über 4000 und war
mit 64 Pfänder Geschützen versehen, welche mit einer Ladung
Pulver von 10 — 12 Pfund nicht über zwei Meilen weit schiessen
konnten, während die modernen Kriegsschiffe gänzlich aus Stahl
gebaut sind und eine solide Stahlpanzerung von 18 Zoll Dicke
haben. Die bewegende Kraft ist Dampfund die Schnelligkeit 16
bis 18 Seemeilen per Stunde in jedem Wetter; der Tonnengehalt
68 Mitteilungen des D, A, 7\ V.
ist ungefähr 11,525 und die Batterien bestehen aus stählernen
Geschützen verschiedenen Kalibers, von kleineren Schnellfeuer-
Geschützen bis zu der 1200-pfündigen Spitzkugel, die durch eine
Ladung von 525 Pfund Pulver auf eine Entfernung von 10 Meilen
und darüber geschleudert werden kann.
Von den zahlreichen Eisen- und Stahlkonstruktionen, welche
imposante Monumente der Ingenieurskunst des letzten halben
Jahrhunderts bilden, möchte ich nur die bedeutendsten nennen:
die erste Niagara Hängebrücke, entworfen und gebaut von John
Roebling im Jahre 1852 mit einer Spannweite von 820 Fuss. Die-
ses Werk wurde zur damaligen Zeit als eines der Weltwunder
betrachtet, war aus Eisen hergestellt und ist jetzt längst ver-
schwunden, während gegenwärtig vier Stahlbrücken denselben
Fluss überspannen.
Angefeuert durch den grossartigen Erfolg dieses Bauwerkes
plante und begann derselbe Ingenieur 18 Jahre später die impo-
santeste und kühnste von allen Brücken-Konstruktionen der
Welt: die East River Hänge-Brücke, zwischen Brooklyn und
New York, welche über eine Meile lang ist und eine Spannweite
von 1620 Fuss hat.
Der Eiffelthurm in Paris 1889, das Ferris-Rad auf der Welt-
ausstellung zu Chicago 1893, sind wohl jedem bekannt und sind
sprechende Zeugen der wunderbaren Erfolge einer Zeitperiode,
in welcher zu leben wir das Glück haben.
Die Riesengebäude, welche man jetzt überall antriflft, mit
ihren himmelhohen Dimensionen, bilden nur ein anderes Glied
der grossen Kette des menschlichen Unternehmungsgeistes, wel-
cher jetzt an einem Punkte angelangt zu sein scheint, wo irgend
welche Hindernisse hinweggefegt werden durch die vereinten
Kräfte des Ingenieurs, des Architekten und des Elektrikers.
Steine und Ziegel, welche bisher den hauptsächlichsten Bestand-
teil von grossen Gebäuden gebildet haben, mussten der Anwen-
dung von Stahl weichen und dienen jetzt in bescheidener Weise
dazu, Zwischenräume in Wänden und Decken auszufüllen, oder
auch zur Verzierung der Facaden.
Wenden wir uns nun zu einem anderen Kapitel und betrach-
ten wir, was für einen Einfluss diese Fortschritte auf die leibliche
ifnd geistige Verfassung des Volkes und namentlich auf die Klasse
der Lohnarbeiter gehabt hat, deren Fortkommen und Wohlerge-
hen ausschliesslich von dem Ertrage ihrer Hände abhängt und
von dem Kaufwerte der verdienten Summe, die ihnen die Not-
wendigkeiten und Bequemlichkeiten des Lebens verschaffen soll,
zu denen sie im Verhältnis ihrer Stellung, Anstelligkeit und Ta-
lente berechtigt sind.
Wenn wir wiederum 60 Jahre zurückgehen, dann finden wir,
dass die Löhne für geschickte Handwerker neun bis zwölf Dol-
lars pro Woche betrugen, während gewöhnliche Arbeiter bei
zehnstündiger Arbeitszeit einen Dollar pro Tag erhielten. Die
Ausgaben für den Lebensunterhalt waren nicht wesentlich von
den jetzigen verschieden, während Kleider, Möbel und Küchen-
einrichtungen zur heutigen Zeit bedeutend billiger sind, als wie
Die Entwickelung der Industrieen der Welt. 69
damals, und doch hören wir jetzt überall die Klage, das Leben
koste mehr.
Es ist eine Thatsache, dass der Mietzins für Wohnungen
heute höher ist, zum wenigsten in grösseren Städten: aber im
Durchschnitt kostet die Erhaltung einer Familie zur jetzigen Zeit
weniger, als kurz vor dem Beginne des Bürgerkrieges im Jahre
1861. Ich meine natürlich dieselbe Art und dieselbe Qualität.
Es steht unzweifelhaft fest, dass nahezu jedermann heute
mehr Geld ausgiebt, als wie die Leute derselben Klasse vor 50
Jahren. Der Wunsch nach mehr Bequemlichkeit, Luxus und
Extravaganz ist mit der Zunahme des Wohlstandes unseres Lan-
des stärker geworden, und ganz besonders kann man dieses bei
der jüngeren Generation bemerken. Es ist lobenswert, wenn
jeder junge Mann danach strebt, eine höhere Stellung im Leben
als sein Vater zu erlangen; aber was soll daraus werden, wenn
jeder Sohn eines Handwerkers geringschätzend auf den Beruf
seines Vaters herabsieht, und Doktor, Anwalt, Kaufmann oder
Politiker werden will ? Wer soll dann die Stellen der Handwerker
einnehmen, nachdem sich dieselben zurückgezogen haben ?
Ich bin entschieden der Meinung, dass früher oder später in
unseren Fabrikations-Centren Industrieschulen errichtet werden
müssen, um unseren Knaben eine gleiche Chance wie jenen in
auswärtigen Ländern zu geben. Diese Frage wurde seit einigen
Jahren in Betracht gezogen und das Resultat war die Errichtung
von Handfertigkeitsschulen in einer Anzahl unserer grösseren
Städte. Baltimore führte diesen Unterricht zuerst in den hiesi-
gen öflfentlichen Schulen ein. Doch wenn auch dadurch recht
viel gutes erreicht wurde, so glaube ich aber nicht, dass durch
dieses System Handwerker in solcher Weise geschult werden,
als wie auf dem anderen Kontinente.
Es ist eine bekannte Thatsache, dass die Knaben der höhe-
ren Klassen sich nur dem Handel, der Fabrikation oder einem
professionellen Berufe widmen wollen, während es in den Mittel-
klassen wenige giebt, die ihre Hände zu beschmutzen oder die
Kleider eines Arbeiters zu tragen wünschen. Darum müssen wir
uns auf die Arbeiter verlassen, um aus ihren Reihen ein Corps
geschickter Handwerker zu rekrutieren.
Bis jetzt sind unsere Fabrikanten und Bauunternehmer nicht
in Verlegenheit gewesen, genug geschickte Handwerker zu er-
langen, um dem Bedürfnis zu entsprechen, weil die alten Arbei-
ter noch vorhanden sind, die sowohl hier, wie im Auslande ihr
Handwerk erlernt haben. Ihre Reihen lichten sich aber, und
wenn nicht geeignete Vorkehrungen getroffen werden, um den
Verlust zu ersetzen, dann muss die Zeit kommen, wann ihr Feh-
len gefühlt wird. Wie es zu erreichen ist, das ist die Frage.
Unsere industriellen Zeichenschulen tragen viel dazu bei,
Knaben und junge Männer, welche die verschiedenen mechani-
schen Künste ausüben, in technischer Beziehung weiter auszubil-
den, nicht nur, indem man sie lehrt zu zeichnen und zu lesen und
die Zeichnungen, nach welchen sie zu arbeiten haben, zu ver-
stehen, sondern, indem ihnen zu gleicher Zeit andere wertvolle
70 Mitteilungen des D, A. T, V,
Informationen in Bezug auf die Konstruktion, den Entwurf und
die Arrangierunja: <^er einzelnen Teile von Maschinen, Gebäuden
u. s. w. gegeben werden. Das Auseinandernehmen und Zusam-
men fügen der verschiedenen Teile ist ein wesentlicher Faktor bei
ihrer Arbeit.
Die Handfertigkeitsschulen, wo immer sie bestehen, sind in
ihrer Art. die Knaben in mittelmässiger Weise in Metall- und
Holzarbeiten zu unterrichten, gut genug; aber die besten dieser
Anstalten sind nicht geeignet, geschickte Mechaniker heranzubil-
den. Das letztere kann nur durch die Errichtung von speziellen
Schulen für spezielle Gewerbe, die sich den bestimmten Forde-
rungen der letzteren anpassen, erreicht werden. Die Zeit mag
noch nicht da sein, einen solchen Plan in diesem Lande durchzu-
führen; aber früher oder später werden wir dazu gezwungen sein.
Während die Sonne der Prosperität uns noch hell und glän-
zend leuchtet und alle Arten von Industrieen sich in einem blü-
henden Zustande befinden, können wir aber doch nicht wissen,
ob sich in der Ferne nicht dunkle Wolken am Firmamente der
Geschäftswelt auftürmen, welche, obgleich nicht sichtbar, doch
früher oder später über uns kommen und Ruin und Zerstörung
bringen. Ich will das nicht voraussagen, um die Furchtsamen
zu alarmieren; wenn es auch sehr im Bereiche der Möglichkeit
liegt. Betrachten Sie die gewaltige Vermehrung des Vermögens
einzelner Personen und die noch grössere Zunahme der Konzen-
trierung seitens Korporationen, Sjmdikaten und Trusts, deren
übermächtiger Kraft alle kleineren Fabrikanten unterliegen müs-
sen und gezwungen sind, sich einen anderen Weg für ihren
Lebensunterhalt zu suchen. Rechnen Sie hierzu die grosse Zahl
der Handwerker, welche infolge der vielen neuen Erfindungen
von arbeitsparenden Maschinen ihre Stellen verloren oder gerin-
gere Löhne erhalten und die ebenfalls sich nach neuer Beschäfti-
gung umsehen müssen, so sehen wir uns Zuständen gegenüber,
die durchaus nicht leichtfertig oder gleichgiltig zu behandeln sind,
sondern welche mit lauter und ernster Stimme die Regierung und
Individuen mahnen, in patriotischer, nüchterner, ehrlicher und
diskreter Weise das Problem in Betracht zu ziehen und solche
Massregeln zu treffen, um Allen ihren Teil an den irdischenGütem,
zu welchen Jeder und Alle berechtigt sein mögen, zu sichern.
Der nächste Census-Bericht wird wiederum eine Zunahme
der Bevölkerung ausweisen, und unter dieser Zahl befinden sich
viele Lohnarbeiter, durch welche die Armee der Arbeitsuchenden,
die leben muss und leben wird, wenn nicht durch ihre Arbeit, so
doch durch ihren Witz, was man auch darunter verstehen mag,
vermehrt wird. So lange, als die Tage der Prosperität dauern,
ist alles gut, denn genug Arbeit ist vorhanden für Jeden, der ar-
beiten will, und da wir uns in den Zeiten des Friedens für den
Krieg rüsten müssen, so ist es ebenfalls wohlgethan, in den Ta-
gen der Fülle uns so gut wir es können für regnerische Tage vor-
zusehen. Was die letzten fünfzig Jahre der Welt gegeben haben, das
wissen wir und staunen es manchesmal an, was aber die nächsten
bringen werden, das kann selbst der Weiseste nicht voraussagen.
Vorort: 71 V, Baltimore, Md, 71
Deut8(;l7-^meriKa9i8(;l7erTe(;l79iKer-l/erbapd
Vorort : T* V^ Baltimore Md*
Verbandsjahr 189911900.
4. Voforts-Vorstandssitzungf am J6» November J899.
Anwesend die Herren: O. Fuchs, Th. Zwermann, J. Mai-
berg, K. R. Sternberg, R. Sandlass, H. Krekel und K. Häfele.
Vorsitzender: Prof. O. Fuchs.
Eingelaufene Korrespondenzen:
Ein Schreiben des Herrn A. Hoöbauer, in dem der T. V.
Brooklyn das Ableben seines Mitgliedes Herrn G. W. Wundram
anzeigt. Diese Nachricht wird vom Vorstande des Vorortes mit
grossem Bedauern aufgenommen. Der Sekretär, Herr J. Maiberg,
wird beauftragt, dem T. V. Brooklyn die Teilnahme des Vorortes
an dem Verluste, welchen der Verein erlitten hat, auszuspre-
chen und den Hinterbliebenen des Herrn G. W. Wundram ein
Kondolenzschreiben zugehen zu lassen.
Des weiteren sind 5 Briefe von Herrn P. Goepel, und zwar
vom 26. und 31. Oktober und vom i., 3. und 11. November d. J.
eingelaufen.
Herr P. Goepel ist nach dem Inhalt des letzten Schreibens
der Ansicht, dass die Mitgliederlisten nicht in die "Mitteilungen"
aufgenommen werden sollten, da dieselben ohnedies in der dem-
nächst erscheinenden Broschüre zur Veröffentlichung gelangen
werden.
Der Vorort kann diese Ansicht nicht teilen, da ein solches
Vorgehen den Verbandsstatuten zuwiderlaufen würde, und be-
schliesst, dass die Mitgliederlisten in die "Mitteilungen" aufzu-
nehmen seien. Dieselben sollen, da für deren Herausgabe in der
Oktober-Nummer die Zeit zu kurz bemessen war, in der Dezember-
Nummer erscheinen.
Eingelaufene Rechnungen :
F. A. Ringler, i Photoengraving, $3.50,
J. Oehler, Drucksachen und Envelopes, $14.60.
Passieren und werden zur Zahlung angewiesen.
Hierauf Vertagung.
72 Miiteilufigen des D, A, T, V.
5* Vororts- Vorstands-Setzung am 2« Dezember (899*
Anwesend die Herren: O. Fuchs, J. Maiberg, Th. Zwermann,
R. Sandlass, H. Krekel und K. Häfele.
Vorsitzender: Prof O. Fuchs.
Das Protokoll der 4. Vororts- Vorstands-Sitzung vom 16. No-
vember d. J. wird verlesen und genehmigt.
Eingelaufene Korrespondenzen:
Briefe des Herrn P. Goepel vom 18. und 23. November d. J.,
welche die "Mitteilimgen** betreffen.
Ein Schreiben von Herrn J. Sachs, T. V. Philadelphia, vom
24. November d. J.
Ein Schreiben von Herrn H. W. Bemard. Der T. V. Pitts-
burg empfiehlt dem Vorort zur Aufnahme als korrespondierende
Mitglieder die folgenden Herren: Chas. Müller, G. L. Luetscher
für St. lyouis, H. Fraganz für Kansas City, M. W. Alexander für
Chicago.
Der Vorort beschliesst, bezüglich der Aufnahme genannter
Herren als korrespondierende Mitglieder, statutengemäss zu ver-
fahren.
Der Sekretär Herr J. Maiberg wird angewiesen, die i. Rate
der Umlagen für das Jahr 1899 — 1900 von den Verbands- Vereinen
einzufordern.
Der Sekretär wird ausserdem noch ermächtigt, die vorberei-
tenden Arbeiten zur Herausgabe der in Absatz 4 der Delegaten-
Beschlüsse vom 3. und 4 September d. J. genannten Broschüre
in die Hand zu nehmen und Kostenvoranschläge für die Herstel-
lung derselben einzufordern.
Genannte Broschüre soll zugleich als Cirkular dienen, das an
alle technischen Lehranstalten und Vereine des deutsch-sprechen-
den Europa's gesandt werden soll.
Eine Rechnung: von J. Oehler für Herstellung der Nummer i,
Vol. V, der ^^Mitteilungen** im Betrage von $128.97 wird zur Zah-
lung angewiesen.
Kassen - Bericht.
Einnahmen bis zum i. Oktober 1899:
Uebemommen vom früheren Vorort $252.78
T. V. Baltimore, i. Umlage 14.00
$266.78
Ausgaben:
Verwaltungsausgaben $10.50
C H. Schneidereith, Drucksachen 4 00
F. A. Ringler, Druckplatte für die ** Mit-
teilungen 3.50
J. Oehler, Drucksachen 14.60
32.60
In Händen des Schatzmeisters . . .$234. 18
K. HAEFKI.K, prot. Verbands-Sekr.
Vereins- Protokolle, 7 3
Technischer Verein von Baltimore^ Md»
Gcschäfts-Stzungf am 4. November J899.
Anwesend: 11 Mitglieder.
Der Präsident, Herr Prof. O. Fuchs, eröffnet die Sitzung.
Das Protokoll der letzten Versammlung wird verlesen und
ohne Einwand genehmigt.
An Korrespondenzen sind eingelaufen:
Ein Brief des Herrn F. H. Gottlieb (T. V. New York), ent-
haltend das neue Mitglieder- Verzeichnis des T. V. New York.
Eine Einladung des T. V. Pittsburg zu seiner nächvSten Ver-
sammlung.
Herr J. Sachs sendet eine Einladung des T. V. Philadelphia
zu der ** Deutschen Tagfeier" in der Philadelphiaer Ausstellung,
sowie zu einem für den 8. November d. J. projektierten Besuche
der Ausstellung durch den T. V. Philadelphia.
Ein Brief des Herrn P. Bausch. Derselbe enthält eine Ein-
ladung des T. V. Washington an die Damen und Herren unseres
Vereines zu einem * 'gemütlichen Abend" und ist der 13. Januar
1900 für denselben festgesetzt worden.
Nach Erledigung einiger geschäftlichen Angelegenheiten er-
folgt Schluss der Versammlung, aufweichen eine äusserst gemüt-
liche Fidelitas folgte.
"Wissenschaftliche Versammlung: am J6» November J899.
Anwesend: 15 Mitglieder und 3 Gäste.
Die Sitzung wird durch den Präsidenten Herrn Prof. O Fuchs
eröffnet.
Das Protokoll der letzten Geschäfts-Sitzung wird verlesen und
angenommen.
Folgende Korrespondenzen sind eingelaufen und werden
verlesen:
Ein Brief des Herrn O. H. Rosenbaum (T. V. Pittsburg), in
welchem er um Auskunft über Herrn Kessler ersucht
Eine Karte des Herrn H. Lässig.
Ein Schreiben des Herrn A. Hoffbauer (T. V. Brooklyn).
Derselbe benachrichtigt den Verein von dem schweren Verluste,
den derT. V. Brooklyn durch das Ableben seines Mitgliedes, Herrn
G. W. Wundram, erlitten hat.
Die Versammlung ehrt das Andenken des Verstorbenen
durch erheben von den Sitzen. Der Sekretär wird beauftragt,
ein Kondolenzschreiben an die Hinterbliebenen abzusenden.
Der Bibliothekar, Herr H. Krekel,stellt den Antrag, das Werk
'^Beitrag zur Geschichte des Maschinenbaues" für die Bibliothek
anzuschaffen.
Sodann folgt der Vortrag des Herrn H. Krekel über:
««Die Kraftanlagen an den Niagara Fällen."
Redner beschreibt in fesselnder Weise, wie der bereits an-
fangs des vorigen Jahrhunderts auftretende Gedanke, die Wasser-
74 Mitteilungen des D, A. T, V.
kraft der Fälle für den praktischen Gebrauch nutzbar zu ma-
chen, sich immer mehr der Verwirklichung näherte, um endlich
in den letzten Jahrzehnten eine praktische Gestalt anzunehmen.
Eine eingehende Beschreibung der gegenwärtig bestehenden
Kraftanlagen giebt den Zuhörern, unterstützt durch verschiedene
Skizzen und Abbildungen, ein klares Bild von dem heutigen
Stande der Kraftausnützung der Fälle und zeigt zugleich, welch*
bedeutende Rolle die Stadt Niagara Falls in Zukunft spielen wird.
Herrn H. Krekel wurde für seinen interessanten Vortrag rei-
cher Beifall zu teil und durch den Präsidenten der Dank des Ver-
eines ausgesprochen.
Hierauf Schluss der Versammlung.
Karl Haefele, prot. Sekr.
Technischer Verein von New York^ N» Y.
Resfelnoässige Versammlung am 27. Oktober I899.
Anwesend 13 Mitglieder und als Gäste die Herren M. W.
Alexander vom T. V. Pittsburg und H. Reinhard vom T. V.
Philadelphia.
Das Protokoll der letzten Versammlung wird verlesen und
angenommen.
Eingelaufene Korrespondenzen:
Vom T. V. Philadelphia eine Einladung der Mitglieder zum
Besuche der dortigen Export- Ausstellung. Es wird beschlossen,
von dieser Einladung Gebrauch zu machen, und der 4. Novem-
ber d. J. als Besuchstag festgesetzt Die Herren William Mueser
und Karl Kaelble sollen die nötigen Anordnungen dafür treffen.
Der geschäftliche Teil der Sitzung wurde sodann geschlossen,
da die schon in der Sitzung aufgelegten und zirkulierenden Photo-
graphien von Niagara Falls, die bei Gelegenheit des letzten Tech-
nikertages von Vereinsmitgliedern aufgenommen wurden, die
Aufmerksamkeit von den Geschäften ablenkten. Gute photo-
graphische Aufnahmen von Fabriken, Wasserfällen, Landschaf-
ten, Denkmälern etc. hatten die Herren J. Aue, Karl Regenbogen
und M. Joachimson gemacht; auch die Gruppenbilder fanden
Beifall. Herr B. v. Herff hatte ebenfalls eine grosse Anzahl
Photographien mitgebracht, die von ihm in Cuba, Samoa und
Japan aufgenommen wurden.
Regelmässige Versammlung am 25* November (899*
Anwesend: 15 Mitglieder und als Gäste die Herren D. Eck-
stein, B. Wolff, A. Percel und J. Slonek.
Nach Erledigung der laufenden Geschäfte erhielt Herr Bar-
tolomäus Viola das Wort zu seinem Vortrag über:
«*Die Rübenzuckerfabrikation."
Der Vortragende gab zuerst eine kurze Geschichte der Ent-
wicklung der Rübenzuckeriridustrieen in Europa und Amerika.
Vereins- Protokolle. 75
Erwies nach, dass in Europa Rübenzucker schon vom Jahre 1747,
in Amerika dagegen erst vom Jahre 1830 an hergestellt wurde.
Interessant •waren die statistischen Angaben über die Ent-
wicffelung dieser Industrie in Amerika.
Darnach wurden im lahre 1830 einige hundert Pfund, in den
Jahren 1831 bis 1837 nichts, 1838 etwa 1300 Pfund und 1839 bis
1862 wieder nichts an Rübenzucker in den Vereinigten Staaten
hergestellt.
Die Jahre 1863 bis 1873 zeigen eine durchschnittliche Pro-
duktion von 500 Tonnen; die folgenden 10 Jahre etwas weniger,
von da an aber steigt sie allmälich bis zu 95,000 Tonnen, die das
Jahr 1899 aufweist.
Es bestehen jetzt in den Vereinigten Staaten 29 Fabriken, die
über 200 Tonnen Rübenzucker pro Tag herstellen. Die gfösste
davon ist die Spreckels Sugar Co. in Salimas, Cal., welche 3000
Tonnen pro Tag liefern kann.
Der Vortragende beschrieb sodann, wie sich allmälich die
Art der Gewinnung des Zuckers aus der Rübe von der primitiven
Weise des Pressens bis zu der heute ausschliesslich angewandten
Methode der Diffusion entwickelte.
Er beschränkte sich dabei auf die eingehende Beschreibung
und Erklärung der maschinellen Einrichtungen und erwähnte die
chemischen Vorgänge nur soweit, als diese zum Verständnisse der
Apparate beitrugen. Er führte die Zuhörer sodann durch die
einzelnen Stadien des Prozesses der Herstellung von Rüben-
zucker.
1. Das Waschen und Reinigen der Rübe.
2. Die Saftgewinnung:
d) durch Pressung. ~\ ,
b) durch Schleudern (in der Centrifuge), \ xr^^r^v,^^*,
c) durch Maceration, ) ^^^^aüren.
d) durch das Diffusionsverfahren.
3. Die Reinigung des Saftes, die in der Scheidung, der Sa-
turation und der Filtration besteht
4. Das Eindampfen des saturierten Saftes zu Dicksaft in
Vaccum- Apparate.
5. Die nochmalige Filtration des Dicksaftes.
. 6. Die Verkochung des filtrierten Dicksaftes zur Füllmasse.
7. Die Verarbeitung der Füllmasse zu Rohzucker oder
Verbrauchszucker.
Besonders interessant wurde der Vortrag durch die vom Vor-
tragenden vorgezeigten Produkte der einzelnen Stadien, von der
rohen, ungewaschenen Rübel>is zum raffinierten Zucker: die ge-
schnitzelte Rübe vor und nach der Diffusion, der Zuckersaft un-
filtriert, filtriert und eingedickt etc. etc.
Die nach dem Vortrage folgende Diskussion stand mit dem
Vortrage auf gleicher Höhe und bewies das Interesse der An-
wesenden an dem vorgetragenen Gegenstande.
Erst in später Stunde konnte der Vorsitzende Herrn B. Viola
den Dank des Vereines ausdrücken.
W. C. Wachholtz, prot. Sekr.
76 Mitteilungen des £>, A. T, V.
Technischer Verein von Philadelphia, Pa»
Regelmässige Versammlung am 28* Oktober 1899*
Anwesend: 25 Mitglieder und 4 Gäste.
Vorsitzender: Herr H. Schmal tz
Der Präsident begrüsst die Herren Professor O. Fuchs vom
T. V. Baltimore und W. Wilke aus Buffalo, welcher wieder als
Mitglied in den Verein eingetreten ist, und stellte sie den Ver-
sammelten vor.
Nachdem der Präsident die Versammlung eröffnet hat, ver-
liest der Sekretär die Protokolle der Vorstands-Sitzungen vom 13.
und 21. Oktober d. J., sowie das Protokoll der Versammlung vom
14. Oktober d. J.; letzteres wird hierauf genehmigt. Alsdann
erfolgt Verlesung der Korrespondenzen.
Herr J. March meldet seinen Austritt an. Ein Schreiben von
Herrn H. v. Schreiter aus New York liegt vor, worin derselbe
dem Verein mitteilt, einige Werke für die Vereinsbibliothek ab-
gesandt zu haben.
Nachdem Herr A. Schumann über die bereits eingegangenen
Bände berichtet hatte, wird der Bibliothekar vom Präsidenten
beauftragt, Herrn v. Schreiter ein Dankschreiben zu senden.
Hierauf wurden vom Präsidenten die verschiedenen Komitees
ernannt.
Für das wissenschaftliche Komitee die Herren A. Schumann
und W. Trinks.
Für das Stellenvermittelungs- Komitee die Herren G. Lands-
mann und G. Paulus.
Für das Bibliotheks- Komitee die Herren A. Schumann und
H. Reifenscheid.
Als Mitglieder sind dem Verein beigetreten:
Die Herren Th. Stapf, Direktor der Ternitzer Stahl- und
Eisenwerke von Schoeller & Co., N. Oester.; Rud. Hirsch, Direk-
tor der Schrauben- und Muttern- Werke von Schoeller & Co.,
Neunkirchen, N. Oester.; Jac Neuert, Baumeister, Chicago;
Olaf Heiweg, C. E., Phila.; R. E. Weise, Ingenieur und Fabri-
kant, Halle a. d. S., Deutschland; E. Weise, Masch. Ing., da-*
selbst; Max Herberz, Masch. Ing., Phila.; Carl Halm, Elektr.
Ing., Phila.; Ed. Murjahn, Farbentechniker, Phila., und Chas.
Jacol3Son, C. E., Phila.
Der Präsident berichtet über ^inen neuen Beschluss bezüg-
lich des Besuches der Ausstellung durch den Techn. Verein und
teilt mit, dass der 11. Novbr. dafür festgesetzt worden sei.
Alsdann erhält Herr Ingenieur B. Petsche das Wort zu einem
Vortrage über die Saugseite der Pumpen.
Nachdem der Vortragende die Wassergeschwindigkeit in der
Saugeleitung geschildert, erläuterte er die Notwendigkeit der
Saugewindkessel zur Verhütung der bei zunehmender Wasser-
geschwindigkeit auftretenden Schläge, und zeigte an Beispielen,
in welchem Verhältnisse die Saughöhe zur Geschwindigkeit in
VereinS'Protokolle, 77
der Saugeleitung und des darin eingeschlossenen Wasser- Volu-
mens steht. Wegen vorgerückter Zeit musste Herr B. Petsche
seinen Vortrag abbrechen, stellte aber in Aussicht, denselben an
Einern der nächsten Vortragsabende zu vollenden.
•frUDem Vortragenden wurde für seine äusserst interessanten
Erklärungen und Beispiele reicher Beifall gespendet und durch
den Präsidenten, Namens des Vereins, der Dank ausgedrückt.
Aussetordentliche Vefsammlung am \\* November J899>
9 Uhr Abends-
Die soeben eingetroflfene Trauernachricht von dem Ableben
des Herrn G. W. Wundram in Brooklyn veranlasste den Präsi-
denten, Herrn H. Schmaltz, die zu einer Unterhaltung zusammen-
gekommenen Mitglieder des Vereines zur Abhaltung einer Ver-
sammlung zu berufen, um darüber Beschluss zu fassen, was sei-
tens des Vereines in betreff des Todesfalles des hier bekannten
und geehrten Verbandsmitgliedes, Herrn G. W. Wundram ge-
schehen soll.
Herr H. Schmalz schildert nach Eröffnung der Versammlung
in ergreifenden Worten den Charakter des Dahingeschiedenen,
sein Wirken für den Verband und für die deutsch-technischen
Vereine in den Vereinigten Staaten Amerika' s. Mit tiefem Ernste
hörten die Versammelten der Rede zu und erhoben sich nach de-
ren Schluss, zum Zeichen der Zustimmung wie der Trauer um den
Verstorbenen, von den Sitzen. Bei Besprechung über die noch
weiter zu gebenden Beweise der Teilnahme des Vereines an die
Hinterbliebenen, musste der Vorschlag, einen Kranz am Sarge
niederlegen zu lassen, als nicht mehr ausführbar aufgegeben wer-
den und beschloss die Versammlung, ein Kondolenzschreiben an
die Wittwe zu senden.
Regelmässige Versammlung am 25. November J899.
Anwesend: 28 Mitglieder und i Gast.
Vorsitzender: Herr H. Schmaltz.
Nach Eröffnung der Versammlung durch den Vorsitzenden
verliest der Sekretär die Protokolle vom 11. Novbr. d. J., welche
ohne Einwand angenommen werden; sodann wird das Protokoll
der Vorstands-Sitzung vom 22. Novbr. d. J. verlesen, worauf der
Präsident für die durch genanntes Protokoll bekannt gemachten
Vergnügungs-, resp. Unterhaltungs- Abende, die Herren A. Heil-
brunn, A. Schumann, B. Schwarz, W. Trinks und F. Valtier als
Vergnügungs-Komitee ernennt. Hierauf erfolgt die Verlesung
der Korrespondenzen.
Es wird berichtet, dass Herr Th. Vollkommer zum Verein
Pittsburg und Herr H. Reinhard zum Verein New York überzu-
treten wünschen. Der Vorort teilt mit, dass die Beschlüsse in
dem Delegaten-Protokolle, die Herausgabe der ** Mitteilungen"
und das Stelleijivermittelungswesen betreffend, abgelehnt wurden;
die Massnahme hierzu ist durch das Protokoll der Vorstand -
Sitzung vom 22. Novbr. d. J. bereits den Versammelten bekannt
gemacht worden.
78 Mitteilungen des D. A. T, V.
Als Mitglied wurde aufgenommen Herr Hans D. Horst in
Reading, Pa.; gestrichen sind die Herren E. Rachais und H.
Wettstein.
Es wird der Beschluss bekannt gemacht, dass am 3. Dezem-
ber d. J. ein Familien- Abend, am 23. Dezember d J. ein Weih-
nachtskommers und am 30. Dezember d. J. eine gesellige Abend-
unterhaltung mit Damen abgehalten werden soll. Das Vergnü-
gungs-Komitee wird die nötigen Vorbereitungen und Arrange-
ments treffen.
Der Vorsitzende erteilt hierauf dem Herrn Ingenieur W.
Trinks das Wort zu einem Vortrage über:
Qlelchstrom, Wechselstrom, Drehstrom und deren Anwendung auf
Elektromotoren .
Redner erörterte zunächst die gegenseitige Beeinflussung von
magnetischen Feldern und bewegten elektrischen Leitern und
zeigte, wie sich diese Thatsachen zur Umsetzung von elektrischer
Energie in mechanische Kraft benutzen lassen. Er erklärte dann
die Schaltungsweise der Haupt- und Nebenschlussmotoren und
die Eigenschaften derselben in Bezug auf Anzugskraft, ihr Ver-
halten bei verschiedenen Geschwindigkeiten und verschiedenen
Belastungen.
Hierauf ging Redner zum Wechselstrom über, erklärte dessen
Wesen, seine Transformierbarkeit in hohe Spannungen und die
Vorteile, welche sich daraus für Kraftübertragung auf grosse
Entfernungen ergeben. Redner zeigte an einem Diagramm, dass
Motoren für einfachen Wechselstrom nur dann zur Kraftübertra-
gung 'benutzbar seien, wenn sie vor der Belastung bis auf die
richtige Umdrehungszahl angedreht würden.
Diese Nachteile sind durch den Drehstrom oder mehr-
phasigen Wechselstrom überwunden. Der Vortragende erklärte
an der Hand verschiedener Diagramme die Eigentümlichkeiten
der Zwei- und Dreiphasenströme und die Ersparnisse an Leitungs-
material, welche sich erzielen lassen. Dann erörterte er die Ent-
stehung von Drehfeldern (das sind rotierende magnetische Fel-
der) durch Zusammensetzung mehrphasiger Wechselfelder, und
wie sich dieselben mit grossem Vorteile zur Kraftübertragung
eignen. Redner meinte, dass der Drehstrom-Motor für Fabrik-
betriebe entschieden dem Gleichstrom-Motor vorzuziehen sei, und
begründete dies durch eingehende Erklärung aller Vorteile der
Drehstrom -Motoren. Nachdem der Redner noch die Vorteile
dieser Motoren erwähnt hatte, welche darin bestehen, dass sich
die Umdrehungszahl derselben nur schwierig ändern lässt, schloss
deiselbe seinen Vortrag mit einer nochmaligen Vergleichung
sämtlicher Motorensysteme.
Der Vortragende erregte durch seine in klarer und fliessen-
der Weise gegebenen Erklärungen, welche durch Diagramme
und Skizzen noch versinnbildlicht wurden, die grösste Aufmerk-
samkeit bei den Zuhörern.
Nach Schluss des Vortrages wurde Herrn W. Trinks seitens
der Versammelten hohe Anerkennung gezollt und ihm durch den
VereinS'Protokolle. 79
Präsidenten für die Bearbeitung dieses sehr interessanten Themas
der Dank des Vereins ausgedrückt.
Der Vorsitzende des Stellenvermittelungs- Komitees, Herr A.
Heilbrunn, teilt mit, dass zwei Stellen für Chemiker frei und so-
fort zu besetzen seien.
Herr W. Bürgemeister berichtet, dass die Ausstellungs-
Behörde mit dem Gedanken umgehe, die hiesige Export- Ausstel-
lung permanent zu machen, und stellt an die Versammelten das
Ansuchen, sich darüber zu äussern, ob es von Interesse sei, diese
Ausstellung als eine permanente zu erhalten, um an massgeben-
der Stelle dieses Gutachten vorbringen zu können. Die Mit-
glieder, welche Aussteller sind, sowie eine Anzahl der übrigen
Anwesenden sprachen sich sehr günstig für das neue Unterneh-
men aus.
J. Sachs, Sekretär.
Technischer Verein von Pittsburg, Pa.
2» Rcgfelmässigfc Versammlunsf am JO» Novembeir J899»
Anwesend: 17 Mitglieder und 3 Gäste.
Präsident, Dr. R. G. G. Moldenke; Sekretär, H. W. Bemard.
Nachdem der Präsident die anwesenden Gäste begrüsst und
sie der Versammlung vorgestellt hatte, wurde das Protokoll der
regelmässigen Versammlung vom 27. Oktober verlesen und ohne
Aenderung angenommen.
An Korrespondenzen waren eingelaufen: Ein Brief des Sekre-
tärs des Vorortes Baltimore, in welchem das Resultat der Abstim-
mung über die Beschlüsse der Delegaten- Versammlung vom 2.
bis 5. September d. J. mitgeteilt wurde, und eine Einladung des
T. V. von Philadelphia zur Beteiligung an einem Besuch der
Export- Ausstellung. Der Sekretär wurde beauftragt, dem T. V.
von Philadelphia den Dank des Vereines für diese Einladung zu
übermitteln.
Anmeldungen: Herr Rieh. G. Doerfling, C. E , vorgeschla-
gen von den Herren Ph. A. Lange und H. W. Bemard, ersucht
um Aufnahme in den T. V. von Pittsburg und wird sein Gesuch
dem Vorstand überwiesen.
Herr Chas. Bruckmann überreichte dem Verein den so heiss
-ersehnten Fragekasten; dem Geber wurde für diese sinnige Stif-
tung der Dank des Vereines ausgesprochen.
Berichte der Komitees: Herr O. H. Rosenbaum, Obmann
des Vergnügungs-IComitees, teilt mit, dass ein Familien- Abend
auf den 29. d. M. angesetzt ist.
Der Antrag des Herrn J. M. Deforth, die nächste regelmässige
Versammlung in Anbetracht des am 17. d. M. stattfindenden Vor-
trages des Herrn J. A. Brashear auf Freitag, den 8. Dez. d. J., zu
verschieben, wurde einstimmig angenommen.
8o MitteUungen des D. A. T, V.
Darauf wurde Herrn F. Z. Schellenberg das Wort erteilt zur
Einleitung einer Debatte über
••Pittsburger Kohlenlager."
Das Pittsburger Kohlenflötz gehört einem Kohlengebiet an,
welches -der Geologie unter dem Namen **Appalachische Kohlen-
felder bekannt ist, sich von Georgia bis zum nördlichen Pennsyl-
vanien erstreckt und in westlicher Richtung Ausläufer bis nach
Ohio sendet.
Während die Steinkohlen gewöhnlich in Becken oder ** Mul-
den" vorkommen, so, dass in jeder **Kohlenmulde'* in der Regel
mehrere Flötze übereinander liegen, die durch Schieferthon- oder
Sandstein-Schichten von einander getrennt sind, so bildet das
Pittsburger Kohlenlager eine Ausnahme von dieser ziemlich all-
gemeinen Regel, indem es nur ein einziges Flötz besitzt, eine
Eigentümlichkeit, wie man sie in solcher Gleichmässigkeit noch
nicht wo anders beobachtet hat; es findet dieses Kohlenflötz sei-
nen Ursprung in Cumberland, wo es in einer Mächtigkeit von
ungefähr 14FUSS auftritt, zieht sich dann in nordwestlicher Rich-
tung durch die Distrikte von Connellsville und Pittsburg, wo es
sich noch in einer Dicke von 6 — 7 Fuss vorfindet, und verliert
sich schliesslich in Ohio. Gehören diese Kohlendistrikte nun
auch demselben Flötz an, so sind die Kohlen selbst doch in ihrer
chemischen Zusammensetzung wesentlich von einander verschie-
den, und zwar sind die Kohlen der östlichen Distrikte kohlenstoff-
reicher und wasserstoffärmer als die der westlichen Distrikte und
aus diesem Grunde sind die Kohlen von Cumberland und Con-
nellsville zur Koksproduktion vorzüglich geeignet, während die
Pittsburger Kohlen hauptsächlich Gaskohlen liefern.
Schwefel findet sich, als unerwünschte Beigabe, in fast allen
Teilen des Flötzes, es zieht sich die Schwefelkies- Ader in oft
meilenlangen, schmalen Streifen neben dem Flötz hin. Als Eigen-
tümlichkeit, für welche bis jetzt noch keine genügende Erklä-
rung gegeben wurde, muss der Umstand betrachtet werden, dass
Kohlenflötze mit hartem, kohlenkalkhaltigem Unterg*rund bedeu-
tend mehr Schwefel aufweisen, als solche mit weichem, thon-
artigem Untergrund.
Eine beinahe rauchfreie Kohle, das Ideal des Technikers,
findet man in Somerset County, doch wird der Wert dieses schwär-
zet Juwels durch einen bedeutenden Gehalt an Schwefel stark
beeinträchtigt, auch lässt ihr spärliches Vorkommen eine ausge-
dehnte Benutzung nicht zu.
An der Hand von Plänen, Karten und Durchschnitten er-
klärte der Vortragende die Einrichtung und Anlage der Kohlen-
minen des Pittsburger Distriktes und legte die lebhafte Debatte,
welche den Ausführungen des Redners folgte, Zeugnis ab von
dem Interesse, mit welchem die Anwesenden dem Vortrage ge-
folgt waren.
Darauf Schluss der Sitzung.
Vereins- Protokolle. 8i
Populäf-wisscnschaftlichcf Vorttagf, am t7» Oktober J899»
In dem grossen Saale des Clubhauses fand am Freitag, den
17. Oktober 1899, unter Beteiligung zahlreich erschienener Damen
und Gäste ein populär-wissenschaftlicher Vortrag des Herrn John
A. Brashear über:
««CHstance and Number of Stars"
statt.
In überaus fesselnder und klarer Weise erläuterte der Vor-
tragende, welcher als Verfeitiger von optischen und Praezisions-
Instrumenten sich einen Weltruf errungen hat, die Methode, ver-
mittelst welcher es der Wissenschaft möglich ist, einen Einblick
in die Entfernungen der Fixsterne zu gewinnen; unter allen
bisher bestimmten Parallaxen, d. h. der Winkel, welche zwei
gegenüberliegende Punkte der Erdbahn mit einem Fixstern bil-
den, ist eine der sichersten ^ die eines Sternes des südlichen Him-
mels, «im Centauren; aus sein er Parallaxe ergiebt sich eine
Entfernung von 21,000,000,000,000 engl. Meilen. Wir haben
kein Mittel, uns von einer solchen Ziffer eine Vorstellung zu ma-
chen, und man hat daher den Weg, welchen das Licht (200,000
engl. Meilen in der Sekunde) in einem Jahre zurücklegt, zur
Maasseinheit genommen und nennt diese ein **Lichtjahr*\ Mit
diesem Maassstab gemessen, beträgt die Entfernung des nächsten
Sternes (aCentauri) von unserer Erde ung. 4>4 Lichtjahre.
Alle uns sichtbaren Sterne bilden zusammen eine Familie,
ein sogenanntes "Sternsystem", in welchem unsere Sonne mit
ihren Planeten, nach den Annahmen hervorragender Astronomen,
ihre Stellung nicht weit von der Mitte hat; die Form unseres
Systems ist wahrscheinlich die einer Linse, deren äussere Gren-
zen die Milchstrasse bildet. Ist der Durchmesser unseres Systems
nun schon ein ungeheurer, nach Mädler's Schätzung beträgt der-
selbe nicht weniger als 7700 Lichtjahre, so befinden sich in den
unendlichen Femen des Weltraumes andere Welteninseln (Nebel-
flecke), welche, wie unser Milchstrassensystem, aus ungezählten
Sonnen bestehen, deren jede wiederum vielleicht von Planeten
umkreist ist, denen sie Licht, Leben und Wärme spenden.
Der Redner erläuterte seinen Vortrag durch eine grosse An-
zahl von Photographien von Sterngruppen, Doppelsternen und
Nebelflecken und wurde den klargehaltenen Ausführungen leb-
hafter Beifall der Anwesenden zu teil.
3« ResfelmässfSfe Versanunlunsf am 8* Dezember 1899*
Anwesend: 32 Mitglieder und 3 Gäste.
Auf Ersuchen des Präsidenten, Herrn Dr. R. G. G. Moldenke,
ehren die Anwesenden das Andenken des am 12. d. J. plötzlich
verstorbenen Mitgliedes, Herrn F. König, durch Erheben von
den Sitzen.
Nach Begrüssung der anwesenden Gäste wird das Protokoll
der regelmässigen Versammlung vom 10. November d. J. verlesen
und angenommen.
82 Mitteilungen des D. A. T. V.
Der Präsident teilt mit, dass Herr Theo. Vollkommer, M. E.,
sich in den Verein von Pittsburg habe übertragen lassen und dass
das Aufnahmegesuch des Herrn Rieh. G. Doerfling vom Vor-
stand empfohlen sei. Dementsprechend wurde Herr Rieh. G.
Doerfling als Mitglied in den Verein aufgenommen.
Korrespondenzen: Ein Brief des Herrn Jos. Sohn, gegenwär-
tig in Frankfurt a. M., kam zur Verlesung; sein Gesuch, ihm die
Rechte eines korrespondierenden Mitgliedes gewähren zu wollen,
wurde an den Vorstand verwiesen, desgleichen die, die Ablehnung
der Delegaten-Beschlüsse betreffenden, Briefe der Sekretäre des
Vorortes Baltimore und des T. V. von Philadelphia.
Von dem Hinscheiden des Herrn G. W. Wundram, Brooklyn,
welches dem Verein durch einen Brief des korr. Sekr. des T. V.
von Brooklyn mitgeteilt wurde, wird mit Bedauern Kenntnis ge-
nommen.
Die Aufnahmegesuche der Herren:
Carl P. Nachod, E. E., vorgeschlagen von den Herren W. I.
Reich und Ph. A. Lange;
J. V. Knoth, Arch., vorgeschlagen von den Herren Otto H.
Lewandowski und H. W. Bernard;
A. Hatlanck, C. E., vorgeschlagen von den Herren A. Kuse-
bauch und F. H. Kindl,
wurden dem Vorstand zur Begutachtung überwiesen.
Der Antrag des Herrn S. H. Stupakoff", durch Abfassungeines
Nekrologes das Andenken des verstorbenen Mitgliedes, Herrn
F. König, zu ehren, wird angenommen; der Präs. Dr. Moldenke
betraut die ältesten Freunde des Verstorbenen, die Herren S. H.
Stupakoff", G. A. Piper und H. W. Bernard, mit dieser Aufgabe
und ersucht, diesen Nekrolog den * 'Mitteilungen** behufs Publi-
kation zu übermitteln.
Der Obmann des Vergnügungs -Komitee* s teilt mit, dass der
jährliche Weihnachts- Kommers dieses Jahr am 22. d. M. abgehal-
ten werden wird; die von demselben Herrn angeregte Frage, ob
ein Winterfest in der seit einigen Jahren üblichen Weise ver-
anstaltet werden solle, wird nach längerer Debatte an den Vor-
stand verwiesen.
Hierauf erhielt Herr F. H. Kindl, C. E., das Wort zu seinem
Vortrage:
««Approximate Calculation of Power in nodern Office Buildings."
Redner bot in seinem Vortrag ein klares, übersichtliches Bild
über die Einrichtung modemer Gebäude, über die Methoden,
vermittelst welcher man einen Einblick in den voraussichtlichen
Kraftverbrauch der notwendigen Anlagen für Heizung, Beleuch-
tung, Ventilation und Fahrstühle durch vorläufige Rechnung ge-
winnen kann.
Dieser interessante Vortrag wird wahrscheinlich in einer der
nächsten Nummern der ** Mitteilungen'* zum Abdruck gelangen.
Der Redner erntete den reichen Beifall der Anwesenden und
wurde die Sitzung nach einer lebhaften Debatte über dieses
Thema geschlossen. H. W. B^rnard, Sekr.
VereinS'ProtokoUe, 83
Techniker-Verein von Washington, D* ۥ
Geschäftliche Versammlung: am 2* November J899»
Vorsitzender: Herr A. Maschmeyer; Schriftführer: Herr P.
Bausch.
Von der Verlesung des ProtokoUes der letzten Sitzung wird
wegen der Abwesenheit des prot. Sekretärs Abstand genommen.
Die folgenden Korrespondenzen werden verlesen:
Briefe von Pittsburg, Philadelphia und New York, das Re-
sultat ihrer Vereinswahlen ankündigend. Eine Einladung des
Herrn Dr. E. Fahrig, Chef des Laboratoriums des Philadelphiaer
Museums, zum Besuch dieser Anstalt. Ein Schreiben des Herrn
W. C. Willenbücher, worin er aus Gesundheitsrücksichten bittet,
von der Präsidentschaft enthoben zu werden.
Das Gesuch wird mit grossem Bedauern gewährt, und das
dadurch frei gewordene Amt des Präsidenten statutengemäss
dem Vize-Präsidenten, Herrn A. M. P. Maschmeyer, übertragen.
Der Verwaltungsrat berichtet, dass er in Ausübung seiner kon-
stitutionellen Befugnisse die vakante Stelle des Vize-Präsidenten
durch Herrn H. Rassbach, und die dadurch frei gewordene Bei-
sitzerstelle durch Herrn W. C. Willenbücher besetzt habe.
Als Berichte wurden verlesen die Protokolle der Verwal-
tungsrats-Sitzungen vom 18. Oktober und i. November d.J. Der
vom Vorstand empfohlene Kandidat, Herr E. E. Court, Hydro-
graph, wird per Acclamation als Mitglied in den Verein aufge-
nommen. Hierauf Vertagung.
Geschäftliche Versammlung: am 6» Dezember J899»
Vorsitzender: Herr A. Maschmeyer.
Anwesend sind 12 Mitglieder und Herr Anton Burchard aus
Philadelphia als Gast.
Das Protokoll der letzten Versammlung wurde verlesen und
angenommen.
Korrespondenzen: Briefe vom Vorort, das Ergebnis der
Verbandsabstimmung über die Delegatenbeschlüsse anzeigend,
und die Annahme unserer Einladung auf den 13. Januar d. J.
ankündigend. Eine Note vom Vorort, betreffend die Heraus-
gabe einer neuen Mitgliederliste. Ein Brief und eine Karte von
Philadelphia zum gemeinschaftlichen Besuch der dortigen Export-
Ausstellung einladend. Ein Brief vom Vorort, um Bezahlung der
ersten Rate der Verbandsumlage ersuchend; der Schatzmeister
wird beauftragt, den Betrag abzusenden. Ein Brief von Brooklyn,
den Tod des Herrn G. W. Wundram anzeigend. Nach Vorlage
des Kassenberichtes wird beschlossen, am Abende des 28. Dezem-
ber d. J. ein Weihnachtsfest abzuhalten, und werden die Herren
P. Bausch, H. Bergmann, A. Gönner, J. Jos6 und W. C Willen-
bücher mit den Arrangements betraut.
Nach Schluss der Versammlung gab Herr A. Burchard eine
interessante Darstellung seiner Erfahrungen als Schiffsingenieur,
die er während einer vor kurzem beendigten Fahit im Osten und
in den Tropen gemacht hatte. Paul Bausch, prot. Sekr. p. t.
84 Mitteilungen des D. A. 7. V.
Allgemeine Nachrichten und Personalien.
Besuch der National-Export-Ausstelltins: in Philadelphia durch
den Techn« Verein daselbst*
Am II. November 1899, Nachmittags 4 J4 Uhr, versammelten
sich eine grosse Anzahl Mitglieder mit ihren Damen in der Aus-
stellung, um die techn. wichtigsten Gegenstände in Augenschein
zu nehmen. Leider konnte dies jedoch nicht in geschlossener
Gesellschaft und programmmässig vor sich gehen, da an diesem
Tage die Ausstellung geradezu überfüllt war. Es war somit
jedermann angewiesen, sich für seine eigene Person durchzuschla-
gen und das für ihn interessante zu inspizieren.
Am Abende fanden sich die Mitglieder zu einem gemein-
schaftlichen Abendessen im Klubhause zusammen, woran sich
eine gemütliche Abend-Unterhaltung anschloss. Diese wurde
jedoch durch die aus Brooklyn eingetroffene Trauerbotschaft
über das Ableben des sehr bekannten und geschätzten Mitgliedes
Herrn Geo. W. Wundram unterbrochen. Es wurde von dem
Präsidenten Herrn H. Schmaltz sofort eine ausserordentliche Sitz-
ung einberufen, über die das Protokoll vom 11. November d. J.
(siehe dort) das nähere besagt.
Konzert-Abend des Techn« Vereines von Philadelphia*
Sonntag, den 3. Dezember 1899, Abends, hatte der Techn.
Verein in seinem Klubhause einen Konzert-Abend arrangiert,
welcher als wohlgelungen und befriedigend bezeichnet werden
darf.
Die mitwirkenden Kräfte waren: für Solo-Gesänge Frau Camilla
Bürgemeister, Herr G. Ferrari und Herr Franz Valtier; für
Violine und Klavier- Vorträge die Herren C Hendschel und W.
Trinks; sämtliche Herren, die vortrugen, sind Mitglieder des
Vereines.
Für die ausgezeichneten Leistungen, sowohjl in Gesang- wie
in Musikvorträgen wurde den Mitwirkenden seitens der Anwe-
senden lebhafter Beifall zu teil.
Der Saal war von den Mitgliedern, ihren Damen, Freunden
und Freundinnen voll besetzt; man unterhielt und amüsierte sich
sehr gut, welches wohl sehr klar daraus hervorgehen mag, dass
verschiedene Gruppen sich erst, als bereits ein neuer Tag ange-
brochen war, auflösten und verabschiedeten.
AllgemeiJie Nachrichten und Personalien. 85
Teilnahme des T* V» Philadelphia an der am 26» Oktober d. J,.
in der Philadelphiaer AtsssteUung: abgfehaltenen
deutschen Tagffeier^»
Durch den Beschluss der Vereine und Korporationen, welche
sich an der **Deutschen Tagfeier'' beteiligten, war folgendes
Programm festgestellt worden:
Von 6 bis 8 Uhr Abends: Schauturnen der Zöglinge, Schüler
und Schülerinnen der Philadelphiaer Tumgemeinde.
Von 8 bis 10 Uhr : Konzert, ausgeführt von Damrosch's Ka-
pelle und den Sängern des * Junger Männerchor''.
Hierauf Kommers.
Die Halle war, während die turnerischen Vorstellungen vor
sich gingen, gut besucht, ein Zeichen, dass das Interesse für dip
Turnerei immer mehr zunimmt; als aber das Konzert begann,
war die Halle bis auf den letzten Platz besetzt und wurde sowohl
die Kapelle Damrosch's wie die Sänger des * 'Junger Männerchor' ^
mit grossem Applaus überschüttet. Man konnte wieder einmal
sehen, was für einen Eindruck das deutsche Lied und die deutsche
Musik auf die Eingeborenen macht.
Der Kommers gestaltete sich sehr fröhlich und lebhaft, wäh-
rend dessen Verlaufe von sämtlichen. Repräsentanten Reden ge-
halten wurden, von welchen die des Konsuls des deutschen Rei-
ches, Herrn Rat Marheinecke, und die des Herrn Dr. Goldschmidt
aus Berlin mehrmals durch Applaus unterbrochen wurden.
Auch das Stadtöberhaupt, Herr Mayor Ashbridge, hielt eine
schwungvolle Rede. Schliesshch, als bereits ein neuer Tag be-
gann, wurde noch ein von unserem werten Mitgliede, Herrn Dr.
Weiland, verfasstes Lied gesungen, zu dem nach Aufforderung
durch den Präsidenten Herrn H. Schmaltz die Mitglieder des
Technischen Vereines die Führung übernahmen und alle Anwe-
senden begeistert mit einstimmten.
Nachdem man noch den in nächster Zeit wieder abreisenden
Herren Delegaten aus der alten Heimath die besten Grüsse nach
dorten aufgetragen hatte, trennte man sich mit dem Bewusstsein,
dass, wo Deutsche sich zusammenfinden und Geselligkeit nach
altem Brauch und Sitte pflegen, stets eine frohe Erinnerung
zurückbleibt.
Vom T» V» von New York»
Der T. V. New York wird sein 25J ähriges Stiftungsfest am
27. Januar 1899 in seinem Vereinslokale und den neu angebauten
grossen und schönen Räumen der **Congress Hall" abhalten.
Das für dieses Fest ernannte Komitee besteht aus den Herrn
Leop. Kaczander, dem vorjährigen Präsidenten des Vereines, als
Vorsitzenden und den Herren Bruno v. Bültzingslöwen, M.
Joachimson, B. Viola, Leo Kiesler und E. Grosz als Mitglieder.
86 Mitteilungen des D, A. T. V.
Vom T* V* von Pittshutg*
Das humorvolle Rundschreiben des **Dept. für gesellschaft-
liche Unterhaltungen'*, welches die Mitglieder des T. V. von
Pittsburg zu einem Familienabend am 24. d. M. einlud, berech-
tigte zu den schönsten Hoflfnungen. Gingen diese nun auch
nicht in dem erwarteten Masse in Erfüllung, so wird man doch
geneigt sein, die leicht erklärliche Befangenheit des noch sehr
jugendlichen Komitees als Entschuldigung gelten zu lassen; fer-
ner aber auch bei der Beurteilung der I^eistungen desselben erst
abwarten müssen, wie es bei den Arrangements des in Aussicht
stehenden Weihnachts-Kommers die Feuerprobe bestehen wird.
Nach Begrüssung der Damen und der Gäste durch den
Praeses des Vergnügungs-Komitees, Herrn O. H. Rosenbaum,
machte Herr H. W. Bemard den Versuch, durch einige Rund-
gesänge die durch langes Warten etwas herabgedrückte Stim-
mung zu heben; der passive Widerstand jedoch, der diesem löbli-
chen Beginnen entgegengesetzt wurde, Hess den Würdenträger
* ^erster Güte* * die Fruchtlosigkeit seiner Bemühungen einsehen, er
entwich sehr bald in das Dickicht feuchterer Regionen **und ward
nicht mehr gesehen*'.
Das eigentliche Programm, welches in grösseren und kleine-
ren Intervallen (meistens grösseren) vorgeführt wurde, hatte
einige gediegene Nummern aufzuweisen, so z. B. das Auftreten
der beiden '* Wiener Konzert?änger' * (A. Kusebauch und G.
Schindler); erinnerte auch der Dialekt des einen ** Wiener'* höchst
verfänglich an Berlin (Rundbahnstation: Ackerstrasse), so war
der andere desto echter, und ernteten ihre gesanglichen Leistun-
gen frenetischen Beifall; Herr M. Scheidecker bewies wiederum
seine Vielseitigkeit durch die Einsaitigkeit seiner aus einer (we-
gen der Resonanz, natürlich, leeren) Cigarrenkiste und einem
Stück eines Besenstieles hergestellten Geige, welcher er wonne-
volle Töne zu entlocken wusste, femer aber auch durch die voll-
endete Wiedergabe des Liedes **Die hundert Semester**, und es
ist schwer zu entscheiden, welcher der beiden Leistungen die
Palme des Sieges zuerteilt werden sollte.
Ein neues Gestirn ist an dem Himmel des T. V. von Pitts-
burg in der Person eines unserer jüngeren Mitglieder, Herrn H.
Juers, aufgegangen; sein Violinspiel war meisterhaft und sein
Vortrag der Konzertstücke, '^Fantaisie brillante** (Freischütz)
vonSingel^e und **Berceuse slave** von Neruda, riss die Anwe-
senden zu stürmischen Beifallsäusserungen hin.
Mit einem ziemlich bescheidenen Imbiss beschloss man den
ersten Teil des Programmes; der Beginn des zweiten Teiles, das
Tanzkränzchen, wurde durch eine Sonder-Uebung der '^Sektion
für Choreutik** markiert, an welcher nur die Mitglieder der Sek-
tion teilnehmen durften; Referent gehört leider nicht dazu und
muss sich in der Beurteilung solcher Vorstellungen überhaupt für
inkompetent erklären.
Die animierte Tanzstimmung, welche herrschte, hielt die An-
wesenden noch einige Stunden beisammen und man trennte sich
Allgemeine Nachrichten und Personalien, 87
in dem Bewusstsein, einen vergnügten Abend verlebt zu haben,
namentlich scheint ein Herr, welcher sich * *frohsinnigerweise' '
daran ergötzte, ahnungslose Passanten mit fünfprozentigen Bonds
(garantiert) zu attakieren, mit den Ergebnissen des Abends sehr ,
zufrieden gewesen zu sein. Bd.
t Ff, Koenig, Wiederum hat der T. V. von Pittsburg den
Verlust eines seiner ältesten und treuesten Mitglieder zu bekla-
gen: am 2. 'Dezember d. J., 10 Uhr 45 Morgens, verstarb Fr.
Koenig plötzlich in seiner Wohnung, wahrscheinlich infolge eines
Schlaganfalles.
Die Trauerfeierlichkeiten fanden Montag, den 4. Dezember
d. J., unter zahlreicher Beteiligung der Mitglieder des T. V. von
Pittsburg statt.
In der nächsten Nummer der * 'Mitteilungen*' wird ein, von
seinen Freunden verfasster Nekrolog enthalten sein.
5*. H, Stupakoffh2Xy nach ungefähr dreizehnjähriger Thätig-
keit, seine Stellung bei der * 'Union Switch and Signal Company'*,
Swissvale, Pa., aufgegeben, um bei der *Tenn'a Malleable Com-
pany", Park Bldg., Pa., einzutreten.
Wir wünschen ihm besten Erfolg in seinem neuen Wirkungs-
kreise.
O, E, Gressfy, Bibliothekar des T. V. von Pittsburg, ist dem
Beispiel seines Vorgängers, Herrn H. Frey gang, gefolgt und hat
den Gefilden Pittsburgs den Rücken gekehrt, um sich vorläufig
in Sharon, O., niederzulassen. Der Verein hat in dieser Hinsicht
entschiedenes Pech mit seinen Bibliothekaren und es ist zu hof-
fen, dass der Nachfolger des Herrn Gressly, Herr E. F. Härder,
nicht ebenfalls zu den Zugvögeln gehört.
Berichtigung zu den Statuten des D. A* T. Verbandes,
die in No. 7-, Vol., V der '^Mitteilungen'' abgedruckt sind.
Auf Seite 20 sollte nach dem § 29, welcher mit dem Worte
* 'erforderlich'' endigt, folgender Paragraph, der aus Versehen
weggelassen wurde, eingeschaltet werden:
§ 30- Jeder Verein hat bei Abstimmungen über Ver-
bands-Angelegenheiten eine Stimme. Das Votum jedes
Vereines ist dem Vororte zu übermitteln, durch welchen
Stimmenzählung* erfolgt. Zur Annahme eines Antrages
ist einfache Majorität erforderlich.
Die auf derselben Seite stehenden und die Statuten ab-
schliessenden Paragraphen 30 — 32 sollten § 31» § 32 und § 33
numeriert sein.
SS
Mitteilungen des D. A. TV.
Des Ingenieurs Taschenbuch«
Vom Akademischen Verein **Hütte'*. 2 Abteilungen.
Berlin 1899, Wilhelm Ernst & Sohn. Abteilung I: 1076 S. 8°
mit 835 Fig. Abteilung II: 688 S. 8° mit 380 Fig. und 2 Taf.
Preis in Leder geb. 16 M.
Nach ^% Jahren ist wieder eine neue Auflage des für jeden
Ingenieur unentbehrlich gewordenen Taschenbuches der **Hütte"
erschienen, nachdem bereits seit einem Jahre das Fehlen des
Werkes auf dem Büchermarkt empfindlich gefühlt wurde.
Dieses jetzt 1 10 Bogen starke Taschenbuch ist jedem Tech-
niker wohlbekannt und bedarf keiner Reklame.
In der Nummer vom 2. Dezember 1899 hat die deutsche
Ingenieur-Zeitung einen 3 Spalten langen Artikel, in dem die
einzelnen Abteilungen des Buches behandelt werden.
Es ist das Urteil über diese verdienstvolle Arbeit, der sich
die Taschenbuchkommission der **Hütte*' auch bei dieser neuen
Auflage unterzogen hat, ein äusserst günstiges.
Technikum ^ Mittwe/da,
Könisreich Sachsen.
Höhere technische Lehranstalt
für Ausbildung in der Electrotechnik und im gesammten Maschinenbau,
Das Technikum Mittweida erhielt anlässlich der Sachsisch-Thürins;-
«chen-lndustrie- und Gewerbe-Ausstellung zu Leipzig 18^ die höchste
Auszeichnung des König!. Saclis. Staatsmedaüle.
32. Schuljahr (1898-99) 1689 Besucher.
Aufnahme im April und Oktober.
Programm und Jahres-Bericht der Anstalt, sowie nähere Auskunft erhält
man"^ unentgeltlich auf Verlangen vom Sekretariat des Technikums
Mittweida. 447
Mitgliederverzeichnis
des
deutsch^-ameHkanischen
Techniker- Verbandes.
1899=1900.
(National Association of Gernnan-Annerican Technologists.)
Beamten' und Mitglieder'Listen.
1899—1900.
VERBANDS'VORORT:
Deutscher Techniker- Verein, Baltimore, Md»
Verbands' Vorstand.
Präsident: Prof. Otto Fuchs, Principal Maryland Institute. Wohnung:
181T St. Paul St., Baltimore, Md.
Vize-Präsident: Theodor Zwermann, Superintendent Baltimore Enamel
Works. Wohnung: 1804 N. Broadway, Baltimore, Md.
JCorr, Sekretär: John Maiberg, M. E., 1708 N. Bond St., Baltimore, Md.
Prot, Sekretär: Carl Häfele, M. E., 739 W. Lombard St.,
Schatzmeister: Rieh. C. Sandlass, C. E., 225 Myrtle Ave., " "
Bibliothekar: Hubert Kreicel, M. E., 1823 W. Franklin St.,
Kommissär für Vorträge:
Kurt R. Sternberg, Präs. Lion Bwg. Co., 21 15 Calverton Ave.,
Baltimore, Md.
Delegaten'Komitee :
Paul Qoepel, Vorsitzender, Technischer Verein von New York.
J. Aue, Stellvertreter, •* *' an
Otto Fuchs, Sekretär, Deutscher Techniker- Verein von Baltimore, Md.
Dr. L. H. Friedburg, Technischer Verein von Brooklyn, N. Y.
A. Heilbrunn, Technischer Verein von Philadelphia, Pa.
M. W. Alexander, Technischer Verein von Pittsburg, Pa.
Oeorg N. Saegmüller, Techniker-Verein, Washington, D. C.
Rieh, von Ezdorf, Stellvertreter, Techniker- Verein, Washington, D. C.
VerbandS'Centrale für Stellen'Vermittelung :
Paul Qoepel, 290 Broadway, New York, N. Y.
VerbandS'ArchiV'Verwaltung : T. V. New York.
Verbands-A rchivar:
John Weichsel, 165 E. 6oth St., New York, N. Y.
92
Mitteilungen des D, A. 7. V.
Deutscher Techniker- Verband von Baltimore
(German Technolog^ical Society of Baltimore, Md.)
Gegründet am 4. Oktober 1895. Inkorporiert am 15. Oktober 1895.
Vereinslokal: 116 N. Paca Street
Versammlungen: Jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat.
Präsident:
Vize-Präsident:
Korr, Sekretär:
Prot. Sekretär:
Schatzmeister:
Bibliothekar:
Beamte des Vereines:
Prof. Otto Fuchs, 1811 St. Paul St., Baltimore, Md
Theodor Zwermann, 1804 Broadway,
John Maiberg, 1708 N. Bond St.,
Carl Häfele, 739 W. Lombard St.,
Rieh. C. Sandlass, 225 Myrtle Ave.,
Hubert Krekel, 1823 W. Franklin St.,
Kommissär für Stellenvermittelung und Vorträge:
Kurt Rud. Stemberg, 21 15 Calverton Ave., Baltimore. Md.
MITGLIEDER*
Ingenieur' und Maschinenbau-Facli :
Adt, John B.. 647 W. Franklin St., Baltimore, Md.
Boettger, Otto, 1035 E. Hopkins Ave., Baltimore, Md.
Engel, Qodfrey, c./o. Bartlett, Hayward & Co., Baltimore, Md.
Häfele, Carl, 739 W. Lombard St., Baltimore, Md.
Herrmann, Phil. L., c./o. Bartlett, Hayward & Co., Baltimore, Md., (gegen-
wärtig stationirt in Bay City, Mich., Hotel Republic.)
Krekel, Hubert, 1823 W. Franklin St., Baltimore, Md.
Lenke, Melchior, 1703 W. Lanvale St., Baltimore, Md.
Löser, August, c./o. Bartlett, Hayward cS: Co., Baltimore, Md.
Maiberg, John, 1708 N. Bond St., Baltimore, Md.
Mayer, Fred. J., 1336 Hollins St., Baltimore, Md.
Sandlass, Rieh. C, 225 Myrtle Ave., Baltimore, Md.
Wansleben, Wm. A., 706 N. Monroe St., Baltimore, Md.
Zies, Charles, 316 S. Fremont Ave., Baltimore, Md.
Bauwesen.
Brumshagen, Fred., 613 Lee St., Baltimore, Md.
Johannsen, B. F. E., 301 E. Gross St. Baltimore, Md.
Selckmann, Eduard, 1808 N. ehester St , Baltiihore, Md.
Beamten" und Mitgliederlisten, Baltimore. 93
Schiffshaufach.
Stueler, Rud., 1828 Mosher St., Baltimore, Md.
Chemie. ^
Heilige, Otto B., 1225 -HuU St., Baltimore, Md.
Laessis» ir. Henry, c./o. The Alpha Portland Cement Works, Lock Box 65,
Easton, Pa.
Technologen, Fabrikanten^ Lehrer, etc.
Faltl, Franz, 222 ^. Liberty St., Baltimore, Md.
Fuchs, Otto, 181 1 St. Paul St., Baltimore, Md.
Mallebr^, Henry, 2870 Woodbrook Ave.. Baltimore, Md.
Ripka, Adolph, e./o. Weber & Co., 5 N. Charles St., Baltimore, Md.
Sandlass, Henry, 225 Myrtle Ave., Baltimore, Md.
Schneidereith, L. C, 208 S. Sharp St., Baltimore, Md.
Stemberg, Kurt Rudolph, 21 15 Calverton Ave., Baltimore, Md.
Zwermann, Theodor, 1804 N. Broadway, Baltimore, Md.
Auswärtiges Mitglied.
Leupold, Rudolph, Lehrer der Mathematik an der Ingenieur Schule Zwickau,
Osterweih Strasse 44 I Zwickau, S. DeutLchland.
94
Mitteilungtn des D. A. T. V.
Technischer Verein von Brooklyn.
(Technolocical Society ol BcooUyn» N. Y.)
Gegründet a n aow Oktober, x394-
V*rtmsl»kal: 864 Broadway. Bropktyn. X. Y.
VgrtamtmlMHg*»: CteaciwWUiche Versammlungen jeden ersten und dritten San»taff während der
Monate September bis Mau Während der Monate Jonü Juli und Angoat wissen-
schaAlichc und gesell ge Ausflüge auf VeranstalKmg des Vorstandes.
Präsident:
Viz€'Präsideni :
Karr, Sekretär.
Prot. Sekretär:
Schatzmeister :
Bibliothekar:
Beamte des Vereines.
C. voa Egioffstoltt» Chem., 712 Bushwick Äve., Brooklyn,
N. Y.
Dr. H. ScIlÜppliailS» Chem., So Broadway, Room 132,
New York, N. \'.
A. Holfbaiier» M. E.. 224 South gth St., Brooldyn, N. Y.
Dr. K. Stünkel, Chem.. 352 Vemon Ave., Brooklyn^ N. Y.
Dr. E. E. Lungwitz, So Broadway, Room 132, New York.
A. R. Jacobi» M. E., 639 Macon St., Brooklyn. N. Y.
Direktoren:
E. L. Heu&ner, M. E., ii Bartlett St., Brooklyn, N. Y.
Tbeo. Luagwitz, Chem., 11 Bartlett St.. Brooklyn, N. Y.
Dr. L. K. Priedburs;, Chem., 292 Van Buren St.. Brooklyn, N. Y.
E. Hiatze, M. E., 2S2A Monroe St., Brooklyn, N. \.
'Dr. Willi. Schad, Chem. S99 Willoughby Ave., Brooklyn. N. Y.
MITGLIEDER.
Waj^aer, Bernhard» C. E.
IngeaieuHach.
257 East i2th St., Fiatbush, Brooklyn, N. Y.
Maschinenbmuiach.
lieitsner, E. L., M. E., Chiet Engineer Chs. Pfizer & Co., Chemical Works,
II Bartlett St., Brooklyn, N. \'..
tUntze, Julius E., M. E.. Manufacturer, Asbestos Felting Works, 79 Maiden
Lane, New Y'ork, Res., 3S2 A Monroe St., Brooklyn, N. Y.
Hoffbauer, Allred, M. E., 224 South gth St., Brooklyn, N. Y.
Jacobi, Cl. R., M. E., Supt. Fuchs Cv: Lang Mfg. Co., North iith & Driggs
Ave., Res., 639 Macon St., Brooklyn, N. Y.
Lantzke, A., M. E., Manufacturer, Asbestos Covering Co., 287 Donglass St.,
Brooklyn, N. \'.
Beamten' und Mitgliederlisten^ Brooklyn, 95
Neubert, Oscar, Manufacturer, Seelig & Co., Zinc Foundry, 115-121 Maujer
St., Brooklyn, N. Y.
Röhrich, Franz Nemo. M. E., Machinery Designing, 102 Fulton Street,
New York; Res., 143 Bergen St.. Brooklyn, N. Y.
Schmandt, Chr., M. E., Chief Engineer, Mollenhauer Sugar Ref. Co.; Res.,
72 S. 3ci St., Brooklyn, N. Y.
Viola, B., M. E., II Bartlett St., Brooklyn, N. Y.
Wolz, Valentine, M. E. & Arch., 479A Quincy St., Brooklyn, N. Y.
Bauwesen.
Engelhardt» Theobald, 905 Broadway, Brooklyn, N. Y.
Chemiker.
Egloffstein, Camille von, Chem., 712 Bushwick Ave., Brooklyn, N. Y.
Friedburg, Prof. Dr. L. H., Professor of the City College, New York, 292 Van
Buren St., Brooklyn, N. Y.
Lungwitz, Dr. E. E., Chem., Chemist & Metallurgist, No. 80 Broadway, Room
132. New York.
Lungwitz, Theo., Chem., Superintending Chemist Ch. Pfizer & Co., Chemical
Works II Bartlett St., Brooklyn, N. Y.
Morgenstern, Leo. C, Pharmacist 1014 Myrtle Ave., Brooklyn, N. Y.
Schad, Dr. Wm., chemist New York Quinine & Chemical Works, 105 N. iith
St., Res., 899 Willoughby Ave., Brooklyn, N. Y.
Schaefer, Geo. L., Chemist, New York Quinine & Chemical Works, 105 N. iith
St., Res., 801 Willoughby Ave., Brooklyn, N. Y.
Schüpphaus, Dr. Robert, Chemist, 80 Broadway, Room 132, New York.
Stünkel, Dr. Carl, Chem., 352 Vemon Ave., Brooklyn, N. Y.
Wagner, E. F., Pharmacist, 388 Hamburg Ave., Brooklyn, N. Y.
Zimmermann, A., Chemist, 105 N. iith St., Brooklyn, N. Y.
Technologen^ Fabrikanten^ Künstler^ etc.
Borgfeldt, H. G., Photo-Artist 850-852 Broadway, Brooklyn, N. Y.
Braun. W., 552 Decatur St., Brooklyn, N. Y.
Kasebier, E., Manufacturer of Bleached Shellac, 14 Hopkins St., Brooklyn, N.Y.
Roeber, Henry, 241 Vemon Ave., Brooklyn, N. Y.
Staiger, Ch., Jeweler, 358 Vemon Ave., Brooklyn, N. Y.
96 Mitteilungen des D. A. T. V.
Technischer Verein von New York.
(Technical Society of New York.)
(Gegründet am i6. Januar 1875 als "Deutscher Ingenieur-Club*', umgewandelt in **Tbchnisclier Verein
von New Y«rk" am 13. November x88o, und inkorporieit am 18. Oktober 1883.)
Vereinslükal: Cougreas Hall, 192 Third Ave.
Versammlungen: GeschäAliche Versammlungen jeden zweiten, gesellige VeTsanunlungsn jeden
vierten Samstag Abend während der Monate September bis Mai incl. im Vereinslokal; wäh-
rend der Monate Juni bis August incl. wissenschaftliche und gesellige Ausflüge auf Veras'
staltung des Verwaltungsrates. Bibliothek Abend jeden Donnerstag.
Beamte des Vereines.
Präsident: Joseph Aue, M. E.. foot of E. I38th St., New York, N. Y.
Vize-Präsident: John H. Schaefer, C. E., 4 West ii5th St., New York, N.Y.
Korr. Sekretär: Karl Kaelble» Arch., 290 Broadway, New York, N. Y.
Prot. Sekretär: W. C Wachholtz, M. E., 259 Sumner Ave., Brooklyn, N. Y.
Schatzmeister: Bartolomäus Viola, M. E., 11 Bartlett St., Brooklyn, N. Y.
Bibliothekar: John Weichsel, M. E., 165 E. 6oth St., New York, N. Y.
«
Vorsitzender des StelUnnachweisungs-Komitees :
Paul Ooepel, C. E., 290 Broadway, New York, N. Y.
Direktoren:
L. M. Dieterich, M. E., P. O. Bor 16A, Hartford, Conn.
Fred. Feldhusen, E. E., 182 Patchen Ave., Brooklyn, N. Y.
Dr. B. V. Herff, Chem., 93—99 Nassau St., New York, N. Y.
Leop. Kaczander, M. E., 416 E. io6th St., New York, N. Y.
William Mueser, C. E., 13—21 Park Row, New York, N. Y.
HogO B. Roelker, M. E., 41 'Maiden Lane, New York, N. Y.
MITGLIEDER*
Ehren-Mitglieder. -
Kurth, AugUStUS, C. E., City Assessor, 478 Grand Ave.. Brooklyn, N. Y.
L^hensiängiicbe Mitglieder.
Eisele, John, of Batterson, Lee & Eisele, Marble Works. 431 iith Ave.,
New York, N. Y.
Engert, Chas., Humboldt St. & Engert Ave., Brooklyn, N. Y.
Matthiesen, F. O., P. O. Box 2725, New York City, N. Y.
^tursbetg» John A., of Brooklyn Sugar Refining Co., 117 WaU St.,
New York City, N. Y.
Uhl, Edward, North Blandford, Hampdon Co., Mass.
Beamten- und MitgUederUsUn^ 7". V, New York, 97
M) HicMige MUglleder.
Anken^v Ernst, C. £., 140 Winans St., Long Island City, N. Y.
Oerluundy Panl, C. E., Consulting Ingenieur for Sanitory Works, 36 Union
Square, New York City, N. Y.
Qoepel, Panl, C. E., Goepel & Raegener, Patents and Patent Causes,
290 Broadway, New York City, N. Y.
H^ssiliser, Franz H., Practical Landscape and Garden Ingenieur, Office
15—25 Whitehall St., New York City, N. Y.; Brauch Office, Stopelton,
S. I., N. Y.
Hikleobnuid, Willi., C. E., Contr. and Consulting Engincer for John A.
Roebling's Sons Co. (Suspension Bridges, Cable Tramways, etc.),
No. I Broadway, Room 233; Res. 222 W. 24th St., New York, N. Y.
Lindentlial, Gustav, C. E., Chief Engineer North River Bridge Co., 45 Cedar
St., New York City, N. Y.
Lindenthal, Rud., Fabrikant, 1047 E. I75th St., New York City, N. Y.
Losma, Ludw^ v., C. E., Department of Street Improvements of the 23rd &
24th Wards, 80 E. io7th St., New York City, N. Y,
I^ncillS, Albert, C. E., (Railroads and Bridges), 399 loth St., Brooklyn, N. Y.,
Potter Bldg., 38 Park Row, New York City, N. Y.
Marteas, Ferd., C. E., with India Rubber Co., College Point, L. I., N. Y.
Mueser, WilUan« C. E., of Melan Arch Construction Co. (Melan System
Concrete Steel Bridges), 13 — 21 Park Row, New York City, N. Y.
Reinert, Friedr., C. E., City Surveyor, Stewart Bldg., 280 Broadway,
New York City, N. Y.
Reinliardt, Clias« W., C. E., c/o. Engineering News, St. Paul Building,
New York City, N. Y.
Sdiaefer, John Henry, C. E., 4 West iisth St., New York City, N. Y.
Sterling, Chas. A., General Manager National Storage Co., 45 Broadway,
New York City, N. Y.
Tiioniass, Fred., C. E., Cit>' Surveyor, 379 Fulton St., Brooklyn, N. Y.
Werner, Max, C. E., 134 E. I2th St., New York City, N. Y.
Windowsky, Bemh., C. E., 637 E. i37th St., New York City, N. Y.
Witzel, Peter, C. E., 839 Broad St., Newark, N. J.
Zolier, Chas., Manufacturer of Technical Aparatus and Machinery for Breweries,
12 Water St., New York City, N. Y.
b) Auswärtige Mi^ieder.
Bartl, Edmund, C. E., Washington Ave., Room 822 Connel Bldg., Scranton, Pa.
Bentele, Hans, C. E., Ass't Eng. Mexican Central R. R., Mexico City, Mex.
Funk, Paul, C. E., Mt. Royal Station, Baltimore, Md.
Lippert, Moritz, C. E., Chief of Drawing Room of the Phoenix Bridge Co.,
Phoenixville, Pa.
Sdhally Frederic C. E., 312 Parker Ave.. South Bethlehem, Pa.
98 Mitteilungen des D. A. T. V.
Maschinenbaufach.
a) Hiesige Mitgiieder.
Aue, Joseph, M. E., Superintendent De La Vergne Refr. Machine Co., foot of
E. i38th St.. New York City, N. Y. *
Bemegen, Carl M., Fabrikant, 127 Fulton St., New York City, N. Y.
Block, Louis, M. E., Chief Engineer De La Vergne Refr. Machine Co., foot of
E. I38th St., New York City. N. Y.
Brendlin, W., c/o. N. J. Zinc Co., Franklin Fumace, Sussex Co., N. J.
Bültzingslöwen, Bruno von, M. E., 304 E. 82nd St., New York City, N. Y.
Dleterich, Ludwig, M. E. , P. O. Box 16 A, Hartford, Conn.
Drewsen, A., M. E., 310 Temple Court Bldg., New York City, N. Y.
Droegmund, Alex., M. E., 680 E. I36th St., New York City, N. Y.
Giraud, L. H., M. E., c/o. De La Vergne Refr. Machine Co., foot of E.
i38th St., New York City, N. Y.
Oottlieb, F. H., M. E., 133 Liberty St., New York City, N. Y.
Orosz, Eugene, M. E., 537 E. Sth St., New York City, N. Y.
Hirsch, Theodor, M. E. 612 E. i34th St., New York City, N. Y.
Heusner, E. L., M. E., Chief Engineer with Chas. Pfitzer & Co., Chemical
Works, II Bartlett St., Brooklyn, N. Y.
Jaeger, Julius, M. E., 106 E. Sth St., New York City, N. Y.
iCaczander, Leop., M. E., with Nathan Mfg. Co., Manufacturers of Locomo-
tive, Stationary and Automatic Injectors, Piain and Sight Feed Lubrica-
tors, Oil Cups, etc., 416 E. io6th St.; Res. 1350 Madison Ave., New
York City, N. Y.
iCatzenstein, Leopold, M. E., Mfr., L. Katzenstein & Co., General Machinist
and Eng. supplies, (Katzenstein's Metallic Packing for Piston Rods,.
Valvc Sterns, etc., 127 Fulton St., New York City, N. Y.
Keuffel, Wilhelm, Mfr., Keuflfel & Esser, (Mathematical Instruments and
Drawing Materials), 127 Fulton St., Nc^r York City, N. Y.
Kiesler, Leo, M. E., 452 E. Houston St.. New York City, N. Y.
Kolesch, Adolf, Mfr. of Drawing Instruments, 138 Fulton St., New York
City, N. Y.
Laky, Anton, M. E., 216 E. sist St., New York City, N. Y.
Mack, J. W., Manufacturer, Sec'y of Nathan Mfg. Co., 92 — 94 Liberty St.^
New York City, N. Y.
Marder, C. A., M. E.. (Designer and builder of new and special machinery
and tools), 118 W. I37th St., New York City, N. Y.
Molendo, Herman, Chief Engineer Ehret's Brewery, 92nd St. & 3rd Ave..
New York City, N. Y.
Nagel, C- Louis, M. E., Manufacturer, (Special Machinery), 65 Kent St.,.
Brooklyn, N. Y.
Nathan, Max, President Nathan Mfg. Co., Manufacturers of Locomotive.
Stationary and Automatic Injectors, Piain and Sight Feed Lubricators>
Oil Cups, etc., 92 — 94 Liberty St., New York City, N. Y.
Reinhardt, Theo., M. E., Hazlewood Park, Vailsburg, N. Y.
Roehrich, Fred. Nemo, M. E., of F. N. Roehrich & Co., 102 Fulton St.,.
New York City, N. Y.; Res. 143 Bergen St., Brooklyn, N. Y.
Beamten- und Mitgliederlisten, T, V. New York, 99
Roelker, Hugo B., Consulting Mech. Eng. Office, 41 Maiden Lane»
New York City, N. Y.
Schroeder, Hans, M. E., 302 Second Ave., New York City, N. Y.
Schroeder, Otto, M. E., 1362 Webster Ave., New York City, N. Y.
Stammelbach, A., 337 W. sSth St., New York City, N. Y.
Viola, B., M. E., II Bartlett St., Brooklyn. N. Y.
Wachholtz, W. C, M. E. 259 Suraner Ave., Brooklyn, N, Y.
Weichsel, John, M. E., 165 E. 6oth St.. New York City, N. Y.,
Wisnjowiz, Gustav, M. E., 340 Floyd St., Brooklyn, N. Y.
h) Auswärtige Mitglieder.
Berg, Heinrich, M. E., Professor Technische Hochschule in Stuttgart.
Möricke Strasse 13, Stuttgart, Germany.
Berlin, Richard, M. E. with A. & F. Brown, Mfrs. of Power Transmitting
Machinery etc., Elizabeth, N. J., Res., 22^ S. Reid St., Elizabeth, N.J.
Klein, M. J., M. E., Baltimore, Sugar Refining Co., Baltimore, Md., Res., 519
W. Lombard St., Baltimore, Md.
Kops, Victor, Karlstrasse 56, Cannstatt a./l^., Württemberg, Germany.
Krauschitz, Qeo., 12 Lützow St., Berlin, W., Germany.
Lorenz, W. A.. M. E., 370 Asylum St., HartfoVd, Conn.
Noack, C. A.,-M. E., Terry ville, Conn.
Paaske, Johann Storm, M. E., c./o. Markt & Co., 5 Pickhuben, Hamburg,
Germany.
Raynal, Alfred H., M. E.. 1626 Riggs Place, Washington, D. C.
Regenbogen, Carl, M. E., 81 Sixth Ave., Cleveland, O.
Schwanheuser, William, M. E., Gen. Supt. of the Henry R. Worthington
Hydraulic Works, Berlin, Germany.
Schöller, Richard Ritter von, Fabrikant, Hirschschwang, Nieder Oesterreich.
Spiro, Julius, M. E., c./o. Gebrüder Spiro, Papierfabrikanten, Krumau, Böhmen
Bauwesen.
a) Hiesige Mitglieder.
Abendroth, R. O., Arch., 1736 E. Bathgate Ave., New York City, N. Y.
Beyer, Alb., Arch. of Beyer & McCann, Civil Engineers and Architects, City
Surveyors, 925 Washington St., Hoboken, N. J.
Deisler, Gustav, Arch., of Buchanan & Deisler, 11 E. sgth St., New York City,
N. Y.
Driesch, Albert von den, Mason and Builder, 985 Sixth Ave., New York City,
N. Y.
Kaelble, Karl, Arch., with Goepel & Raegener, 290 Broadway, New York City,
N. Y.
' Kafka, Hugo, Arch., Bennett Building, New York City, N. Y.
Mortensen, W., Arch., Lewellyn, St. Orange, N. J.
Probst, H., Arch., of Probst Construction Co., 160 Fifth Ave., New York City,
N. Y.
Scheer, C. G., Arch., 206 Second Ave., New York City, N. Y.
Ueltzen, W., Arch., 612 Herkimer St., Brooklyn, N. Y.
b) Auswärtige Mitglieder.
Scheidel, Chas., Arch., with Phoenix Bridge Co., Phoenixville, Pa.
xoo Mitteilungen des D, A. 71 V.
Chemie.
a) Hiesige Mitgiieder.
Boehm, Dr. L. K., Consult. and Anal. Chemist, Office and Laboratorium
320 Broadway, New York City, N. Y.
Drakenfeld, B. F., with J. Marsching & Co., 27 Park Place, New York City,
N. Y.
Fad^, Louis, Chemist, with Roessler & Hasslacher Chemical Works (P. O. Box
127) Perth Amboy, N. J.
Hasslacher, J., President of the Roessler & Hasslacher Chemical Co.^
100 William St., New York City, N. Y.
Franke, Felix, Chemist, 308 West i2ist St., New York City, N. Y.
Herff, Dr. B. von, Chemist, Office 93-99 Nassau St., Room S 707 & 7o8,
New York City, N. Y.
Hoppenstedt, A. W., Read Chemist of Binghamton Beet Sugar Co., Bing.
hamton, N. Y.
Joliannsen, N., Manufacturer. 193 West St., New York City, N. Y.
Huebner, l>r. Rol>ert, Chemist, 104 John St., Res., 335 E. 52nd St.,
New York City, Telephone 1744— 38th St.
Ortll, Alfred, with F. Bredt & Co., (Colors), 194 Fulton St., New York City,N. Y.
Roessler, F., of Roessler & Hasslacher Chemical Co., Mfrs. of Drugs and
Chemicals (P. O. Box 127) Perth Amboy, N. J.
Schwarz, Max, Chemist, with the First Scientific Station of the Art of Brewing,
200 Worth St., New York City, N. Y.
b) Auswärtige Mitgiieder.
Bredt, Dr. Paul, Chemist, Barmen, Germany.
Dorn, Dr. L., 38 Kronen Strasse, Stuttgart, Württemberg, Germany.
5cheller, l>r. Alfred, Chemist. with Pabst Brewing Co., Wilwaukee, Wis.
Eiektraieciinik.
a) Hiesige Mitgiieder.
Feldhusen, Fred.. E. E., 182 Patchen Ave., Brooklyn, N, Y.
Joachimson, Martin, E. E., 1133 Madison Ave., New York City, N. Y.
Obermaier. C, E. E., 224 Woodworth Ave., Glenwood P. O. (Yonkers), N. Y.
b) Auswärtige Mitgiieder.
Cox, Henry B., Ober-Ingenieur der Maschinenfabrik Eslingen (Vorstand der
elektro-technischen Abteilung) in Cannstatt, Württemberg, Germany.
Staudt, Jacob, of Reuter & Staudt, Mosaikfabrik, Bonn, Germany.
Bergimu und Hättenicunde.
Eüers, Anton, M. E., and Metallurgist, General Manager The Orlando Smelt-
ing Co., Pueblo, Col., Manag^ng Director of the Montana Smelting Co.,
Great Falls, Mont., Res., 751 St. Marks Ave., Brooklyn, N. Y.
Beamten- und Mitgliederlisien^ 7". V. Philadelphia^ Pa, loi
Technischer Verein von Philadelphia, Fa.
(Gegründet 187a. Erste Statuten angenommen im April 1876.)
Vereinslokal: 53a North 4th Street.
Versammlungen: Jeden Samstag und zwar Vortragsabende an jedem zweiten und vierten Samstage
jeden Monats, mit Ausnahme der Monate Juli und August. Geschäfts- Versammlungen
am ersten Samstag in den Monaten Januar, April, Juli und Oktober.
Beamte des Vereines.
Präsident: Herr Herman 5chmaltz» 207 — 214 Buttonwood Street,
Philadelphia, Pa.
Vize-Präsident: " Ed. Collins Jr., Columbia Ave. & Randolph St.,
Philadelphia, Pa.
Sekretär: ** Jacob Sachs, 532 N. 4th St., Philadelphia, Pa.
Stellvertr, Sekretär: " M. Uhlmann, 440 N. I2th St., Philadelphia, Pa.
Schatzmeister: " B. Schwarz, 1907 N. 6th St., Philadelphia, Pa.
Bibliothekar: * * L. Eichhorn, 1428 E. Columbia Ave. , Philadelphia, Pa .
Vorsitzer des Wissenschaft!, Komitees: Herr B. Petsche» Southwark Foundry,
Philadelphia, Pa.
*' Stellenvermittelungs-Komitees: Herr A. Heilbrunn, 1635 Fair-
mount Ave. , Philadelphia, Pa.
Niaschlnenbaufach.
Bareis, Chas., of L. Schütte & Co., I2th & Tompson St., Philadelphia, Pa.
Becker, Carl, Ludwigstrasse 24, Offenbach a/M., Germany.
Bilgrani, Hugo, I2th and Noble Sts., Philadelphia, Pa.
Burchard, Anton, 1509 R. J. Ave., Washington, D. C.
Collins, E., Jr., Columbia Ave. and Randolph St., Philadelphia, Pa,
Ehlers, Peter, 331 Reed St., Philadelphia, Pa.
Eichhorn, Louis, 1428 E. Columbia Ave., Philadelphia, Pa.
Feddern, Carl, 1009 Olive St., Philadelphia, Pa.
Fredenhagen, Victor H., Offenbach a. M., Waldstrasse, Deutschland.
Fiedler, Gustav, 1906 Bridge St., Philadelphia, Pa.
Hagen, Henry, of George F. Ott., 207-213 Buttonwood St., Philadelphia, Pa.
Hamma, Aloys, 1610 S. Lawrence St., Philadelphia, Pa.
Harbeck, Martin, 958 N. 8th St., Cincinnati, O.
Haug, B., Pencoyd Iron Works, Pencoyd, Pa.
Häuptner. Oscar, i8th St. and Allegheny Ave., Philadelphia, Pa.
Henkensiefken, Adolph, 1416 Fairmont Ave., Philadelphia, Pa.
Herberz, Mat., Baldwin LocomotiVe Works, Philadelphia, Pa.
Hildebrand, Reinhard, c/o. A. P. AUis Co., Milwaukee, Wis.
Hirsch, Rudolph. Direktor der Schrauben und Mutternwerke von Schöller u. Co.^
Neunkirchen, N. Österreich.
Hendschel, Carl, F., Southwark Foundry, Philadelphia, Pa.
Horst, Hans D., Reading, Pa.
I02 Mitteilungen des D, A, T. V,
Lange, Philipp, Supt. Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Meiller, Max, Maschinen-Ingenieur, Aachen. Germany.
Ott, George F., 207-213 Buttonwood St., Philadelphia, Pa.
Ott, Paul, 530 N. 6th St., Philadelphia, Pa.
Petsche, B., Southwark Foundry, Philadelphia, Pa.
Pongs, Roberts, 2322 Park Ave., Philadelphia, Pa.
Propfe, August, 141 1 Vine St., Philadelphia, Pa.
Rahm, Robert C, 139 N. 6th St., Reading, Pa.
RÖdmann, Carl, 4304 N. Sth St., Philadelphia, Pa.
Roeper. Hermann, 809 Cherry St., Reading, Pa.
Rominger, Q. F.. 22nd and Master Sts., Philadelphia, Pa.
Rometsch, Wm., 2038 E. York St., Philadelphia, Pa.
Schleicher, Jacob, 106 N. igth St, Philadelphia, Pa.
5chmaltz, Hermann, Supt. Geo. F. Ott, 207-213 Buttonwood, Philadelphia, Pa.
Schultze, Henry F., 3653 N. 6th St., Philadelphia, Pa.
Schütte, Lx>uis, I2th and Thompson Sts., Philadelphia, Pa.
5chwarz, Bernhard, 1907 N. 6th St., Philadelphia, Pa.
Stapf, Th., Direktor der Temitzer Stahl und Eisenwerke von Schöller u. Co.,.
Temitz, Niederoesterreich,
Stierlin, Gustav, 5214 Master St., Philadelphia, Pa.
Suter, Adolph, 2837 Aancock St., Philadelphia, Pa.
Teimer, Richard, (zur Zeit im Ausland,) 284 Belmont Ave., Newark, N. J.
Trinks, Willibald, 834 N. 7th St., Philadelphia, Pa.
Uhlmann, Max, 440 N. .I2th St., Philadelphia, Pa.
Valtier, Franz, 1142 Daly St., Philadelphia; Pa.
Weil, Jacob, 106 S. I3th St., Philadelphia, Pa.
Wilke, Wm., 35 N. Pearl St., Buffalo, N. Y.
Civil'Ittgenieure
Qieseler, E. A., Savannah Ga.
Hellweg, Olaf, League Island, Navy Yard, Philadelphia, Pa.
Jacobson, Charles, City Hall, Room 536, Philadelphia, Pa.
Sachs, J., 859 Marshall St., Philadelphia, Pa.
Schreiter, Heinr. von, 20 Nassau St., New York.
Trick, C. Hugo, Bureau of Surveys, Room 418, City Hall, Philadelphia, Pa.
Wölfel, Paul, Pencoyd Iron Works, Pencoyd, Pa.
Berg' und Hütten-Ingenieure.
Boericke, Gideon, with Stein & Boericke 1142-44 Hancock St., Philadelphia Fa.
KretZSChmar, E., of Stein & Boericke 1132-44 Hancock St., Philadelphia, l a.
Stein, Walter, with Stein & Boericke 1142-44 Hancock St., Philadelphia, Pa.
Stein, August, 1523 N. .29th St., Philadelphia, Pa.
SchiffsbaU'Ingenieure.
Meyer, J. H., 904 23d St., N. W., Washington, D. C.
Müller, George, U. S. Navy Yard, Portsmouth, N. H.
Pistor, Philipp, Moorestown, N. J.
Reiferscheid, Heinr., 215 Wolf St., Philadelphia, Pa.
Beamten- und Mitgliederlisten, T, V, Philadelphia, Pa. 103
Baufach.
Collins, Ed., 410 Walnut St.; Philadeldhia, Pa.
Neuert, Jacob, Baumeister, Chicago 111., 438 Dayton Ave.
Peukert, Kurt, 259 S. 4th St., Philadelphia, Pa.
Schröder, Conrad, Scranton, Pa.
Schumann, A., 532 N. 4th St., Philadelphia, Pa.
Wofr, Otto C, 1345 Arch St.. Philadelphia, Pa.
Chemie.
Bartsch, Chas. A., 1339 S. 34th St., Philadelphia, Pa.
Bergami, Frank, 774 N. 26th St., Philadelphia, Pa.
Bihn, O. F., 1537 S. 6th St., Philadelphia, Pa.
Boericke, Dr. Felix, loii Arch St., Philadelphia, Pa.
Bürg^emelster, Wm., 4276 Viola St., Philadelphia, Pa.
Buser, Emil, Schuylkill Falls, Philadelphia, Pa.
Clamer, F. J., CoUegeville, Pa.
Dannenbaum, Dr. Herrn., 3346 Frankford Ave., Philadelphia, Pa.
Ebeling:, Qeo., 31 19 Clifford Ave., Philadelphia, Pa.
Fahrig:, Dr. Ernst, Philadelphia Museum, Philadelphia, Pa.
Frankson, Dr. Aug^USt, Tacony Chem. Works, Bridesburg, Pa.
Ooldschmid, Fr., 3346 Frankford Ave., Philadelphia, Pa.
Kunber£:er, Friedrich, 1630 N. 7th St., Philadelphia, Pa.
Landsmann, Gottfried, 302 Walnut St., Philadelphio, Pa.
Lüthy, Otto, Chemiker, Tacony Chemical Works, Bridesbury, Pa.
Naef, Dr. Paul, Woody Crest Ave., near i65th St., New York, N. Y.
Schlatter, Dr. Carl, c/o Wayne Knitting Mills, Fort Wayne, Philadelphia, Pa.
Schnell, Paul, Tacony Chemical Works, Bridesburg, Pa.
Semper. Wm., 1012 S. 48th St., Philadelphia, Pa.
Stahl, Dr. Carl, Supt. James Irwin & Co., 57th St. & A. V. Ry., Pittsburg, Pa.
Tafel, A. L., loii Arch St., Philadelphia, Pa.
Terne, Dr. Bruno, 1512 S. 6th St., Philadelphia, Pa.
Terne, Heinrich B., 5101 Market St., Philadelphia, Pa.
Voigt, Friedrich, American Nickel Works, Camden, N. J.
Wahl, Dr. Wm., Franklin Institute, 15 S. 7th St., Philadelphia, Pa.
Zirkler, C. W., Dunbar Iron Co., Dunbar, Pa.
Elektrotechniker.
Halm, Charles, 25 W. Mt. Pleasant Ave., Philadelphia, Pa.
Neufeld, Julius L., 1722 Mifflin St., Philadelphia, Pa.
Neurath, Maurus, c/o. The Columbia Electric Mfg. Co., 76 5th Ave.,
Chicago, 111.
Pfatischer, Math., 162 W. Coulter St., Philadelphia, Pa. ^
Techniker in Specialfächern.
Cartall, M. C, c/o Charles Helmuth, 4648 E. Houston St., New York City.
Donner, Chr. 5., Spreckel Sugar Ref. Co., 1641 S. I5th St., Philadelphia, Pa.
Heilbrunn, Alexander, 1635 Fairmount Ave., Philadelphia, Pa.
Leg^eler, A., 707 Parish St., Philadelphia, Pa.
Linden, Qeo. Ph., Philadelphia Handels-Museum, Philadelphia, Pa.
104 Mitteilungen des D. A. T. V.
Riwld Cl. D.. 600 Arch St., Philadeli^ia, Pa.
Rimikl» Herrn., 600 Arch St., PhUadelphla, Fa.
ScKMPpt» Chas., Columbia Ave. & Randolph St., Philadelphia, Pa.
S|Mirb«rt» Max» 1832 Elizabeth St., Philadelphia, Pa.
Fmbrikmnten.
EMtUg. Adolph, 106 N. igth St., Philadelphia, Pa.
P^rarl, Qllklo, 911 Vine St., Philadelphia, Pa.
Hellwls» Alhert, yth & BiKtonwood Sts., Philadelphia, Pa.
Horftt, Q#Of S* Reading, Pa.
Uuig, Paul, 1717-1729 Bodine St., Philadelphia, Pa.
LedlS:, Rkhard, 3432 N. I7th St., Philadelphia, Pa.
Ott, Ernst, Bridgeport. Pa.
Paulus, Joseph C, 733 N, 26th St., Philadelphia, Pa.
PohHs» J.» Supt. P. Wahl Mfg. Co., Pulaski Ave., above;.Hunting Park Ave.,
Philadelphia, Pa.
Rossmaessler, Ricll., Columbia Ave. & Randolph St., Philadelphia, Pa.
Scharfer, Aug., 9th & Button wood St., Philadelphia, Pa.
SchaUl», Otto O., 2nd & Gleenwood Sts., Philadelphia, Pa.
Künstler und amüuren höheren Beruisiüass&t mn^ßchörende
Miigiieäer.
Ammann, Ulrich, 1432 N. i9th St., Philadelphia, Pa.
Baumann, Chas., 441 Chestnut St., Philadelphia, Pa.
Bl^ttker, 0©O. W., 36 S. sth St., Philadelphia, Pa.
Br^uker, John C, 36 S. sth St., Philadelphia, Pa.
Ehrlich, Franz, 1206 Walnut St., Philadelphia, Pa.
Prork^, Otto, 402 Wannamaker St. , Philadelphia, Pa.
Pailnar, John, 1210 Chestnut St., Philadelphia, Pa.
Horing, F. C, 421 Commerce St., Philadelphia, Pa.
Keuff«!, Wm., 127 Fulton St., New York City, N. Y.
KmtC^ppel, Arthur, 3021 Girard Ave., Philadelphia, Pa.
Maier, Carl, 2115 N. 32nd St., Philadelphia, Pa.
Maurar, John H., Rechtsanwalt, Stephen Girard Building, i2th & Market Sts.
Philadelphia, Pa.
Meynon« Franz, 601 Marshall St., Philadelphia, Pa.
Muriahn, E4uar(l, Farbentechniker, 204 Franklin St.. Philadelphia, Pa.
Neuleld, Dr. Moritz, 112 E. Broad St., ehester, Pa.
Ott, Conrad, 207-213 Button wood St., Philadelphia, Pa.
Pla^que, Richard de, 530 N. loth St., Philadelphia, Pa.
Stru.ve, Paul C, 2531 Park Terrace, Philadelphia. Pa.
Schweizer, Otto, 2126 Franklin St., Philadelphia, Pa.
Weiland, Dr. Carl, 315 N. 6th St., Philadelphia, Pa.
Weniger, Hans, 437 Arch St., Philadelphia, Pa
WilHcen, Dr, Theo., 1208 Chestnut St., Philadelphia, Pa.
Weise, Brnst R., Ingenieur & Fabrikant, Halle a. S», Deutschland.
Weise, B«, Maschinen Ingenieur, Halle a. S», Deutschland.
Zunner» John, Brauereitechniker, Hartford, Conn.
<^
Beamiefi' und Mitgliederlisten, T. F. Pittsburg, Pa. 105
Technischer Verein von Pittsburg, Pa.
Gegründet am lo. Juli 1888. Inkorporiert am 13. Januar 1894.
b'ed;}
American Section of the International Association for Testing Materials.
American Metrological Society.
' "^ Verein Deutscher Ingenieure.
Intematisnaler Verband für Material-Prüfungen der Technik.
Vereinslokal: 305 Penn Avenue, Pittsburg, Pa.
Versammlungen: Jeden 2. und 4. Freitag im Monate, Abends 8 Uhr, mit Ausnahme der beiden
Monate Juli und August.
Beamte des Vereines.
Präsident: Dr. R. Q. Q. Moldenke, Pennsylvania MaUeable Co.,
Park Building., Pittsburg, Pa.
Vize-Präsident: H. Laub, Telephone Building, Pittsburg, Pa.
Sekretär: H. W. Bernard, Carnegie Steel Co., Ltd., Carnegie Bldg.,
Pittsburg, Pa. y
Stellvert, Sekretär: A. Kusebauch, Westinghouse Co., Allegheny. Res.,
Edgewood Park, Pa,
Schatzmeister: O. H. Rosenbaum, Bakewell Law Building.
Bibliothekar: E. F. Marder, Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pitts-
burg, Pa.
Direktoren:
Ph. A. Langte, Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Dr. K. F. Stahl, General Chemical Co. of Pennsylvania, Irwin Wrks., Pitts-
burg, Pa.
J. M. Deforth, Pittsburg Bridge Co., Pittsburg, Pa.
Wissenschaf tliches-Komitee: J. M. Deforth, Vors.
Stellennachweisungs-Komitee: Dr. F. Stahl, Vors., Ph. A. Lange.
Vergnügungs-Komitee: O. H. Rosenbaum, Vors., A. Kusebauch,
E. F. Marder.
Haus-Komitee: O. H. Rosenbaum, Vors.
Ehren-Mitglieder des Vereines.
Moeser, fi., Architect, 24 Boyle St., Allegheny, Pa.
Wag^ner, K. von, Ingenieur, Königl. Finanz-Ministerium, Dresden, Deutschland.
io6 Mitteilungen des D, A, T. V.
ORDENTUCHE MITGLIEDER-
Civil'Ittgenieure.
Mitglieder In Pittsburg, Allegheny und Allegbeny County.
Bernard, H. W., Carnegie Steel Co. Ltd., Carnegie Bldg., Pittsburg. Pa.
Brynn, S., Schiffler Bridge Co., Pittsburg, Pa.
Deforth, J. M., Pittsburg Bridge Co., Pittsburg, Pa.
Doerfling, R. G., U. S. Engineer's Office, P. O. Bldg., Pittsburg. Pa.
Engstroem, F., Carnegie Steel Co. Ltd. Res., 3721 Bouquet St., Pittsburg, Pa.
Btschmayer, J., Carnegie Steel Co. Ltd., 1026 South Ave., Wilkensburg, Pa.
Qlafey, F. A., Carnegie Steel Co. Ltd., Keystone Bridge Works, Pittsburg, Pa.
•Oudinundsen, Q., H. Laub, Telephone Bldg., Pittsburg, Pa.
Hatlanck, A., Carnegie Steel Co. Ltd., Res., 3 Stockton Ave., Allegheny, Pa.
Janson, J. A.. Schultz Bridge & Iron Co., McKee's Rocks, Pa.
Johnson, Th. H., P. C. C. & St. L. R. R. Bldg,, Penn Ave. & loth St., Pitts-
burg, Pa.
Kindl, F. H., Carnegie Steel Co. Ltd., Carnegie Bldg., Pittsburg, Pa.
Laub, H., Telephone Bldg., Pittsburg, Pa.
'Leschorn, A. J., Carnegie Steel Co. Ltd., Keystone Bridge Works, Pittsburg, Pa.
Moskovits, S., Riter & Conley Mfg. Co., Allegheny. Res,, 13 15 Kentucky
Ave., Allegheny, Pa.
Ording, D., Schultz Bridge & Iron Co., McKee's Rocks, Pa.
Piper, Q. A., Jones & Laughlin Ltd., S. S. Pittsburg. Res., 229-44th Street,
Pittsburg, Pa.
Schneider, F. A., Carnegie Steel Co. Ltd , Carnegie Bldg,, Pitlsburg, Pa.
Schotte, A., Herman Building, Pittsburg, Pa.
Wagner, fi. von. Schiffler Bridge Co., Pittsburg. Res., 1014 Morrison Ave..
Allegheny, Pa.
Walter, J., Carnegie Steel Co. Ltd., Keystone Bridge Works, Pittsburg, Pa.
Walter, W. Q., 5625 Broad St., Pittsburg, Pa.
Auswärtige Mitglieder.
Aueberg, P. von, Apollo Iron & Steel Co., Vandergrift, Pa.
Freygang, fi., Midland Bridge Co., Kansas City, Mo.
Kuehnel, E., Shiffler Bridge Co., Philadelphia, Pa.
Naegeley, J., 144 Rochelle Ave., Wissahicken, Philadelphia, Pa.
3chincke, C, Penn Bridge Co,, Beaver Falls, Pa.
Maschineti'Ingenieure.
Mitglieder in Pittsburg, Allegbeny und Allegbeny County.
Berentsen, Q., Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Berg, P. T., Carnegie Steel Co. Ltd., Homestead, Pa.
Berg, W. E., 341 1 Ward St., Pittsburg, Pa.
Brigel, S., Carnegie Steel Co. Ltd., Duquesne, Pa.
Christmas, A., Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Cronemeyer, W. C, American Tin Plate Co., Carnegie Bldg., Pittsburg, Pa.
Eilers, F., Carnegie Steel Co. Ltd., Homestead, Pa.
Fessler, A., Carnegie Steel Co. Ltd. Res., Edgewood Park, P. O. Box, loi.
Beamten- und MUgliedetlisten, T. V. Piltsburg^ Pa. 107
Forter, S., 213 6th Ave., Pittsburg. Res., James St., Bellevue, Pa.
Gregersen, C. E.. 226 Jackson St., Allegheny, Pa.
Gurlitt, W., Carnegie Steel Co. Ltd., Homestead, Pa.
Härder, E. F., Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa^.
Juers, H., Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Kunz, E. J., Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Kusebauch, A., Westinghouse Co., Allegheny. Res., Edgewood Park, Pa.
Lange, Ph. A., Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Lewandowski, O., Res., 9 Highland Place, Pittsburg, Pa.
Lowell, F., Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Mercader, C, Carnegie Steel Co. Ltd., Carnegie Bldg., Pittsburg, Pa.
Nachod, C. P., Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Otto, H.. Shady Ave. & Eckert St., Allegheny, Pa.
Prugger, R., Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Reed, H. A., U. Baird Machinery Co., Pittsburg, Pa. Res., 167 Robinson St.,
Allegheny, Pa.
Reich, W. 1., Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Ruud, E., Ruud Mfg. Co., 214 Wood St., Pittsburg, Pa.
Sass, E., Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Schreck, fi., Carnegie Steel Co. Ltd., Carnegie Building, Pittsburg, Pa.
Siegfried, R., Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Stupakoff, S. H., Pennsylvania Malleable Co., Park Bldg., Pittsburg, Pa.
Vitzthum. J. M., Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Vollkommer, Th. J., S. V. Huber & Co., Pittsburg. Res., 229 N. Fairmont Ave.,
Pittsburg, Pa.
Auswärtige Mitglieder.
Alexander, M. VV., Siemens & Halske Electric Co., Chicago, 111.
Becker, C. F. W., Ludwigstrasse 24, OfTenbach a. M., Deutschland.
Burckhard, E., zur Zeit auf Reisen.
Coliins, E. Jr., Sauquoit Silk Mfg. Co., Philadelphia, Pa.
Dicker, J., La Societe Industrielle d'Electricite, Proc. Westinghouse, LeHavre,
Frankreich.
Ehrliardt, G., Fahrzeug Fabrik Eisenach, Eisenach, Deutschland.
Gressly, O., Sharon Steel Co., Sharon, O.
Haardt, A., Obere Donau Str. 29, Wien, Oesterreich,
Huber, A. J., Horgen, Schweiz.
Illies, 11., zur Zeit auf Reisen.
Joseph, E., Joseph Bros., Cincinnatti, O.
Koch, A. L.. Beaver Falls, Pa. P. O. Box 174.
Kreuzpointner, P., P. R. R. Testing Laboratory, Altoona, Pa.
Reyman, O. C, La Societe Industrielle d'Electricite, Proc. Westinghouse,
LeHavre, Frankreich.
Schmidt, A., La Societe Industrielle d'Electricite, Proc. Westinghouse, LeHavre,
Frankreick.
Schneider, A., Feldkirch, Vorarlberg, Oesterreich.
Sohn, J., Kronprinzenstrasse 51, Frankfurt a. M., Deutschland.
Uehling, E. A., Uehling, Steinhardt & Co , Ltd., Newark, N. J.
Uelstrup, A., Hörig's Glasvark, Christiana, Norwegen.
Vogel, J. H., Mexico, Apartado 331, Mexico.
io8 MUieilungen des D, A. T, V.
Elektrotechniker.
Mitglieder in Pittsburg, Ailegheny und Aüegiteny County.
Albrecht, J. C, Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Friedlaender, E,, Carnegie Steel Co. Ltd., Duquesne, Pa.
5cheidecker, M., Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Schindler, Q., Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Sommer, K. E., Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa,
Wharton, H. M., Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Auswärtige Mitglieder.
Neher, J., Aluminum Industrie Aktien Gesellschaft, Rheinfelden, Schweiz.
Chemiker.
Mitglieder in Pittsburg, Ailegheny und Ailegheny County.
Fricke, Dr. F. G.. Bissei Block, Pittsburg, Pa.
Qangwisch, R. H., 257 Pacific Ave., Pittsburg, Pa,
Hahn, H. F., Pittsburg Brewing Co., Wainwright Dept., Pittsburg, Pa.
Stahl, Dr. K. F.. General Chemical Co of Pennsylvania, Irwin Works, Pitts-
burg, Pa.
Auswärtige Mitglieder.
Block, J. W., Erie Chemical Works, Erie, Pa.
Qarrigues, W. E., Loomis, Wash.
Oruenebers. E., Granite City Steel Works, Granite City, 111.
Otto. C, Fort Pitt Glass Works, Jeanette, Pa.
Rinald, C. D., Knickerbocker BIdg., Philadelphia, Pa.
Rothbers, Dr. M. E., Cambria Iron Co., Johnstown, Pa.
Schniewind, Dr. F., New England Gas & Coke Co., Everett, Mass.
Berg' und Hütten'Ingenieure.
Mitglieder in Pittsburg, Ailegheny und Ailegheny County.
Moldenke, Dr. R. G. G., Penn'a Malleable Co., Park Bldg., Pittsburg, Pa.
Schelienberg:, F. Z., 5746 Howe St., Pittsburg, Pa.
Schluederberg, G. W., Oak Ridge Goal Co., Pittsburg, Res., 4203 5th Ave.,
Pittsburg, Pa.
Auswärtige Mitglieder.
LuetSCher, G. L., 2532 N. Grand Ave., St Louis, Mo.
Stein, W. M., 1142 Hancock St., Philadelphia, Pa.
Architekten.
Mitglieder in Pittsburg, Ailegheny und Ailegheny County.
BIppUS, G., H. J. Heinz Co., 199 Main St., Ailegheny, Pa.
Knoth, J. V., Homestead Brewing Co., Homestead, Pa.
Steffenauer, J., Westinghouse Electric & Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Topp, O. M., Bissei Block, Pittsburg, Pa.
Wyss-Thalman, V., Bissei Block, Pittsburg, Pa
Beamten- und Mitgliederlisten^ T, V. Pittsburg ^ Pa, 109
Technologen, Fabrikanten^ Etc.
Mitglieder in Pittsburg, Allegheny und Allegheny County.
Ackenheil, A., Kaufmann, 1772 2nd Ave., Pittsburg, Pa.
Ahlers, W., Kaufmann, 323 Ohio St., Allegheny, Pa.
Bieter, J., Kaufmann, Crescent Steel Co., Pittsburg, Pa.
Bruckmann, C, Kaufmann, loii Cabinet St., Allegheny, Pa.
Burgdorf, O. C, Kaufmann, c./o. Chas. L. Walther, 7th Ave., Pittsburg, Pa.
Daly, Dr. W. H., Arzt, 6211 Howe St., Pittsburg, Pa.
Drabner, F., Technologe, Pittsburg Brewing Co., "Phoenix" Dept,, Pittsburg, Pa.
Fischer, Dr. E., Arzt, 5 113 Liberty Ave., Pittsburg, Pa.
Flaccus. W., Fabrikant, Wm. Flaccus & Sons, 1128 Penn Ave., Pittsburg, Pa.
Frey, O., Kaufmann, 7 Diamond Square, Pittsburg, Pa.
Grosse, L., Technologe, 322 4th Ave., Pittsburg, Pa.
Heckel, Dr. E. B., Arzt, 524 Penn Ave., Pittsburg, Pa.
Heeren, O., Fabrikant, Heeren Bros. & Co., 715 Penn Ave., Pittsburg, Pa.
Heeren, W., Fabrikant, Heeren Bros. & Co., 715 Penn Ave., Pittsburg, Pa.
Hofmann, W. F., Fabrikant, Heeren Bros. & Co., 715 Penn Ave., Pittsburg,Pa.
Kunkel, H., Fabrikant, 349 Ohio St., Allegheny, Pa.
Kurtz, Q., Kaufmann, Eichbaum & Co., 242 5th Ave., Pittsburg, Pa.
Mathias, A. H., Kaufmann, A, H. Mattias & Co., Lacock & Sandusky Sts . ,
Allegheny, Pa.
Aleyran, L. A., Kaufmann, Canonsburg Iron & Steel Co., 421 Wood St., Pitts-
burg, Pa.
Moeser. A. H., Rechtsanwalt, 553 Grant St., Pittsburg, Pa,
Moser, M., Kaufmann, East Pittsburg, Pa.
Mulert, J., Agent, 421 Wood St., Pittsburg, Pa.
Oehmler, R. C, Agent, Germania Life Insurance Co , 331 4th Ave., Pitts-
burg, Pa.
Rosenbaurtl, O. H., Rechtsanwalt, Bakewell Law Building, Pittsburg, Pa.
Skalweit, R. A., Philologe, Berlitz School of Languages, 515 Penn Ave., Pitts-
burg, Pa.
Steding, A., Kaufmann, 538 Smithfield St., Pittsburg, Pa.
Stengel, G. H., Rechtsanwalt, 553 Grant St., Pittsburg, Pa.
Thuemler, H., Kaufmann, 2nd National Bank Building, Pittsburg, Pa.
Wirth, A., Kaufmann, 740 Wallace Ave., Wilkinsburg, Pa.
Wuesthoff, P., Kaufmann, i4th & Pike Sts., Pittsburg, Pa.
Auswärtige Mitglieder.
Duerfeld, C, Technologe, Grapeville, Pa.
Herrosee, P. C, Kaufmann, Canonsburg Iron & Steel Co., Canonsburg, Pa.
Paulus, J. C, Fabrikant, 415 Commerce St., Philadelphia, Pa.
X lo Mitteilungen des D. A. T. V.
Techniker -Verein, Washington, D. C.
(Oegrttjidet am 15. Dec. »887. Incorporiert im Mai 1888.)
ytreinslokal : 314 C Street, N. W.
Versammlungen: Geschäftliche, jeden ersten Mittwoch im Monat.
Wissenschaftliche, jeden dritten Mittwoch im Monat.
Beamte des Vereines.
Präsident: Hermann Ra^sbach, Constructing and Consulting Engineer.
Res., 504 8th Street, N. E., Washington, D. C.
Vize- Präsident. Jacob Jos^, Architect, U. S. Light House Board, Treasury
Department. Res., 1515 Q Street, N. W., Washington,
I). C.
Korr. Sekretär: Paul Bausch, C. E., U. S. Life Saving Service, Treasury
Department. Res., 3418 Brown St., Mt. Pieasant, D. C.
Prot. Sekretär: Hector von Bayer, C. E., U. S. Fish Commission. Res.,
2üi6 I3th Street, N. W., Washington, D. C.
Schatzmeister: H. H. Bergmann, Secretary German- American Fire Insurance
Co., 511 7th Street, N. W. Res., 1444 Bacon Street, N.
W., Washington, D. C.
Bibliothekar: Adalbert QÖnner, Architect, Bliss Building, 3539 B Street,
N. W. Res. 230 New Jersey Avenue, N. W., Washing-
ton, D. C.
Beisitzer:
Wm. Burchard, Statistician, Bureau of Statistics, Treasury Dept. Res., 1509
Rhode Island Ave., N. W., Washington, D. C.
C. A. Didden, Architect, Corcoran Bldg., I5th Street and Pennsylvania Ave.,
N.W. Res., 1418 Binney Street, N. W., Washington, D. C.
Hugo Kürschner, Lehrer. Res., 1113 B Street, S. E., Washington, D. C.
W. C. Willenbücher, Hydrographer, U. S. Coast and Geodetic Survey. Res.,
428 New Jersey Ave., S. E., Washington, D. C.
Ernst J. Sommer, Topographer, U. S. Coast and Geodetic Survey. Res.,
Congressional Hotel, Washington, D. C.
J^ J^ MITGLIEDER* j^ ^
Civil'^lngenieure*
Bausch, Paul, C. E., U. S. Life Saving Service, Treasury Dept. Res., 3418
Brown Street, Mt. Pieasant, D. C.
Bayer, Hector von, C. E. and Architect, U. S. Fish Commission. Res., 2016
i3th Street, N. W., Washington, D. C.
Court, Emil« Hydrographer, Hydrographie Office, Navy Dept. Res., 3303
T7th Street, Mt. Pieasant, D. C.
Beamten- und Mitgliederlisten^ T. V, Washington, D, C. iii
Erichsen, Paul von, Topograph, U. S. Coast and Geodetic Survey. Res.,
306 Pennsylvania Ave., S. E., Washington, D. C.
Ouerdrum, O. W., Topograph, Topographer's Office> Post Office Dept. Res.,
Anacostia, D. C.
Hendges, Matthew, Geometer, General Land Office, Interior Department.
Res., Garfield Fiats, ißth and I Streets, N. W., Washington, D. C.
Lindenkohl. Adolph, Topograph, U. S. Coast and Geodetic Survey. Res., 19
4th Street, S. E., Washington, D. C.
Lindenkohl, Henry, Topograph, U. S. Coast and Geodetic Survey. Res., 130,
R Street, N. W., Washington, D. C.
Schmitt, Ewald, Hochbau-Ingenieur, Construction Bureau of Government
Printing Office. Res., 2235 I3th Street, N. W., Washington, D. C.
Sommer, Ernst J., Topograph, U. S. Coast and Geodetic Survey. Res., Con-
gressional Hotel, Washington, D. C.
Stück, Emil H., Forstmann, Forestry Division, Agricultural Dept. Res., 1209
G Street, N. E., Washington, D. C.
Ulke, Julius, Topograph, General Land Office, Interior Department. Res.,
1004 S Street, N. W., Washington, D. C.
Weyss, J. E., Topograph, 1316 Potomac Street, Georgetown, D. C.
Willenbücher, W. C, Hydrograph, U. S. Coast and Geodetic Survey. Res.,
428 New Jersey Ave., S. E.. Washington, D. C.
Maschinen-Ingenieure.
Dittmar, Gustav, Patents and Patent Causes, 615 7th Street, N. W. Res.,
121 1 B Street, S. E., Washington, D. C.
Rassbach, Carl, Manager National Capital BrewingCo. Res., 351 iith Street,
S. E., Washington, D. C.
Rassbach, Hermann, Constmcting and Consulting Engineer. Res., 504 8th
Street, N. E., Washington, D. C.
Arcliitekten.
Didden, C. A., Architect, Corcoran Bldg., I5th Street and Pennsylvania Ave.,
N. W. Res., 1418 Binney Street, N. W., Washington, D. C.
Ezdorf, Richard von, Architect, Bureau of Yards and Docks, Navy Dept.
Res., 615 D Street, N. W., Washington, D. C.
Oönner, Adalbert, Architect, Bliss Building, 35 B Street, N. W. Res., 230
New Jersey Ave., N. W., Washington, D. C.
Oosseling, J. G., Architect, Quartermaster General's Office, War Dept. Res.,
Del Ray, Alexandria County, Va.
Jos6, Jacob, Architect, U. S. Lighthouse Board, Treasury Department. Res.,
151 5 Q Street. N. W., Washington, D. C.
Ciiemiker.
Westesson, Joseph Per., Chemist to the Washington Navy Yard. Res., U.
S. Navy Yard, Washington, D. C.
112 Mitteilungen des D, A, T. V.
Technologen^ Pabtikanten^ etCf
Bers^ann, Henry H., Secretary German American Fire Insurance Co., 511
7th Street, N. W. Res., 1444 Bacon Street, N. W., Washington, D. C.
Burchard, Wm., Statistician, Bureau of Statistics, Treasury Dept. Res., 1509
Rhode Island Ave., N. W., Washington, D. C.
Carry, Albert, President National Capital Brewing Co. Res., 135 I2th Street.
S. E., Washington, D. C.
Denekas, Claas, Manufacturer. Res., 1112 isth Street, N.W., Washington, D. C.
Droop, E. F., Musikalien-Handlung, 925 Pennsylvania Ave., N. W. Res.,
1453 Bacon Street, N. W., Washington, D. C.
Franke, Max, Engraver, Hydrographie Office, Navy Dept. Res., 2 I3th Street,
N. E., Washington, D. C.
Heidemann, Otto, Entomologist, Division of Entomolog)', Agricultural Dept
Res., Petworth, D. C.
Heurich, Christian, President Christ. Henrich Brewing Co. Res., 1307 New
Hampshire Ave., N. W., Washington, D. C.
Illmer, Louis, General Agent, Anheuser Busch Brewing Co., Baltimore, Md.
Kürschner, Hugo, Lehrer. Res., 1113 B Street, S. E., Washington, D. C.
Sägmüller, George N., Manufacturer of Scientific Instruments, 134 Maryland
Ave., S. W., Washington, D. C.
Schade, Louis, Advokat, Herausgeber und Redakteur des "Washington Sen-
tinel." Res., 21 Grant Place, N. W., Washington, D. C.
Spier, George W., Jeweller 310 9th Street, N. W. Res., 2241 i3th Street,
N. W., Washington, D. C.
Alphabetis ches Namens -Rejgister.
Seite
Abendroth, R. O., Arch., New York 99
Ackenheil, A., Sp., Pittsburg 109
Adt, John B., M. E., Baltimore 92
Ahlers, W., Sp., Pittsburg 109
Albrecht, F. C, E. E., Pittsburg. . .108
Alexander, M. W., M. E., Pittsburg. 107
Ammann, Ulrich, Sp., Philadelphia. 104
Ankener, Ernst, C. E., New York . . 97
Aue, Joseph E., M. E., New York.. 98
Aueberg, Paul A. von, C.E., Pittsburg. 106
Bareiss, Chas., M. E., Philadelphia. loi
Bartl, Edmund, C. E., New York.. . 97
Bartsch, C. A., Chem., Philadelphia 103
Baumann, Chas., Sp,, Philadelphia .104
Bausch, Paul, C. E., Washington. . .110
Bayer, Hector von.C. E. .Washington. 1 10
Becker, Carl, M. E., Philadelphia. ..loi
Becker, C. F. W., M. E., Pittsburg. 107
Beutele, Hans, C. E., New York. . . 97
Berentsen, G., M. E., Pittsburg. . . .106
Bernegen, C. M., M. E., New York. 98
Berg, Heinrich, M. E.. New York. . 99
Berg, P. T., M. E., Pittsburg 106
Berg, W. E., M. E., Pittsburg 106
Bergami, Frank, Chem., Philadelphia 103
Bergmann, H. H., Sp., Washington. 112
Berlin, Richard, M. E., New York.. 99
Bernard, H. W., Chem., Pittsburg.. 105
Beyer, Albert, Arch., New York , . 99
Bieler, Julius, Sp., Pittsburg 109
Bihn, G. F., Chem., Philadelphia. . .103
Bilgram, Hugo, M. E., Philadelphia. loi
Bippus, George, Arch., Pittsburg. . .108
Block, J. W., Chem., Pittsburg 108
Block, Louis, M. E., New York 98
Boehm, L. K., Chem., New York . .100
Boericke, Felix, Chem., Philadelphia. 102
Boericke, Gideon, Min. E., Phila...i03
Boettger, Otto, M. E., Baltimore. . . 92
Borgfeld, H. G , Sp., Brooklyn 95
Braun, W., Sp., Brooklyn 95
Bredt, Paul, Chem., New York 100
Brendlin, Wm. F., M. E., New York. 98
Breuker, G. W., Sp., Philadelphia. .104
Breuker, J. C, Sp., Philadelphia 104
l^rigel, S., M. E., Pittsburg 106
Bruckmann, Chas. H., Sp., Pittsbg.109
Brynn, S., C. E., Pittsburg 106
Brumshagen, Fred., Arch., Baltimore. 92
Bülzingslöwen, Bruno v., M.E.,N.Y. 98
Burchard, Anton, M.E., Philadelphia. 100
Burchard, Wm., Sp., Washington . . 112
Burgdorf, O. C, Sp., Pittsburg 109
Burckhard, E., M. E., Pittsburg. . .107
Bürgemeister, Wm., Chem., Phila. . 103
Buser, Emil, Chem., Philadelphia. ..103
Cartall, Max C, Sp., Philadelphia. .103
Carry, Albert, Sp., Washington 112
Christmas, A., M. E., Pittsburg 106
Clamer, F. J., Chem., Philadelphia.. 103
Seite
Collins, E.. Arch., Philadelphia 103
Collins,E.jr.,M.E.,Phila.-Fsbg.ioi-i07
Court, E., Hydr., Washington iio
Cox, Henry B., Sp., New York 100
Cronemeyer, W. C.,M. E., Pittsburg. 106
Daly, W. H., Sp., Pittsburg 109
Dannenbaum,Herm., Chem., Phila. . .103
Deforth, J. M., C. E., Pittsburg 106
Deisler, Gustav, Arch., New York.. 99
Denekas, Claas, Sp., Washington. . .112
Dicker, J. M. E., Pittsburg 107
Didden, C. A., Arch., Washington. . m
Dieterich, Ludwig, M. E., New York. 98
Dittmar, G., M. E., Washington 11 1
Doerfling, R. G., C. E., Pittsburg. .106
Donner, Ch. S., Sp., Philadelphia .. 103
Dorn, L. Dr., Chem., New York. . .100
Drabner, Frank, Sp., Pittsburg 109
Drakenfeld, B. F., Chem., New York.ioo
Drewsen, A., M. E., New York. ... 98
Driesch, Albert von den, Arch., N.Y. 99
Droegmundt, Alex., M.E., New York. 1 98
Droop. Ed. F., Sp., Washington.. ..112
Duerfeld, G., Sp., Pittsburg 109
Ebeling, Adolph, Sp., Philadelphia.. 104
Egloffstein,Camille v.,Chem.,B'klyn. 95
Ehlers, Peters, M. E., Philadelphia. loi
Erhardt, Gust., M. E., Pittsburg. .. 107
Ehrlich, Franz, Sp., Philadelphia. ... 104
Eichhorn, Louis, M. E., Philadelphia. loi
Eilers. Anton, Min. E., New York. .100
Eilers, Fritz, M. E., Pittsburg 106
Eisele, John, Sp., New York 96
Engel, Godfrey, M. E., Baltimore . . 92
Engert, Ckas. , Sp., New York. .... 96
Engelhardt, Theobald, Arch. B'klyn. 95
Engström, Franz, C. E., Pittsburg.. 106
Erichsen.Paul von, C.E., Washington. III
Etschmayer, J., C. E , Pittsburg.. ..106
Ezdorf, Richard von, Arch., Wash..iii
Fade, Lonis, Chem., New York . . . .100
Fahrig, Ernst, Chem., Baltimore. ...103
Faltl, Franz, Sp., Baltimore 93
Feddern, C, M. E., Philadelphia. . .loi
Feilner, John, Sp,, Philadelphia. . . .104
Feldhusen, P>ed., E. E., New York.ioo
Ferrari, Guido, Sp., Philadelphia. . ..loi
Fessler, Alfred, M. E., Pittsburg. . ..106
Fiedler, G., M. E., Philadelphia. .. .101
Fischer, Erwin, Sp., Pittsburg 109
Flaccus, Wm., Sp., Pittsburg 109
Forter, Samuel, M. E., IMttsburg. . .107
Flanke, Max, Sp., Washington 112
Frankson, Aug., Chem., Pdiladelphia. 103
Fredenhagen, V. H., M. E., Phila.. loi
Frenke, Felix, Chem., New York. . .100
Frey, Otto, Sp., Pittsburg 109
Freygang, Henry, C. E., Pittsburg. .106
Fricke, F. G., Chem., Pittsbuig. . .108
114
Mitteilungen des D. A, T, V.
Friedburg, L. H., Chem., Brooklyn. 95
Friedländer. Eugen, E. E., Pittsbg..io8
Froriep, Otto, Sp., Philadelphia. . . .104
Fuchs, Otto, Pr., Baltimore 93
Funck. Paul, C. E., New York 97
Qangwisch, R.H., Chem., Pittsburg. 108
Clarrigues, W. E.. Chem., Pittsburg. 108
Cierhardt.\Vm.Paul,C.E.,New York. 97
(Heseler, E. A., C. E., Philadelphia. 102
Giraud, L. H., M. E., New York... 98
Glafey. F. A.. C. E., Pittsburg 106
Gönner, A., Arch., Washington 11 1
Goepel, Paul, C. E., New York .... 97
Goldschmid, F.,Chem., Philadelphia. 103
Gosseling, J.Ci., Arch., Washington. 1 11
Gottlieb, F. H., M. E.. New York.. 98
Gregersen, C. E., M. E., Pittsburg. 107
Gressly, Oscar, M. E., Pittsburg 107
Grosse, L., Sp., Pittsburg 109
Grosz. E.. M. E., New York 98
Grueneberg. Emil, Chem , Pittsburg. . 108
Gudmundsen, CÜsli, C.E., Pittsburg. 106
Guedrum. O. W., C. E.,Washington.iii
Gurlitt, W., M. E., Pittsburg 107
Haardt. A.. M. E.. Pittsburg 107
Haefele, Carl. M. E., Baltimore ... 92
Hagen, Henry, M. E., Philadelphia. 10 1
Hahn, F. H., Chem., Pittsburg 108
Halm, Ch., E. E.. Philadelphia 103
Hamma, Aloys, M. E., Phiadelphia.ioi
Harbeck. M.. M. E.. Philadelphia. .101
Härder, E. F., M. E., Pittsburg 107
Hasslacher, J.. Chem., New York . . loo
Hatlanck. a!, C E., Pittsburg 106
Haug. B., M. E., Philadelphia loi
Häuptner, Oscar, M.E., Philadelphia. loi
Heckel. Ed. B.. Sp., Pittsburg 109
Heeren, Otto, Sp., Pittsburg 109
Heeren, Wilhelm, Sp., Pittsburg. . ..109
Heidemann, Otto, Sp.. Pittsburg 112
Heilbrunn, Alex., Sp., Philadelphia. 103
Heinze, Otto B., Chem., Baltimore.. 93
Heissinger, Franz X., C. E., N. Y.. 97
Hellwig, Alb.. Sp., Philadelphia 104
Hellweg, O., C. E., Philadelphia. ... 102
Hendges, M., C. E., Washington. .. in
Hendschel C, M. E., Philadelphia. . loi
Henkensiefken, R., M. E., Phila...iüi
Herberz, M., M. E., Philadelphia.. loi
Herff, B. von, Ch., New York 100
Hering, F. C Sp., Philadelphia. . ..104
Herrmann, Ph. L.. C. E., Baltimore. 92
Herrosee, Paul C, Sp., Pittsburg. .,109
Heurich, Christian, Sp. , Washington . . 1 1 2
Heusner, E. L. , M . E. , B'klyn.-N . Y . 94-9S
Hildenbrand. Wilhelm, C. E., N. Y. 97
Hildebrand, R., M.E., Philadelphia. 101
Hintze, Julius E., M. E. Brooklyn.. 94
Hirsch. Th., M. E., New York.'. . .. 98
Hirsch, R.. M. E., Philadelphia loi
Hoffbauer, Alfred, M. E., Brooklyn. 94
Hofmann, W^m. F., Sp., Pittsburg. .109
Hoppenstedt, A. W., Chem., N. Y..100
Horst, George, Sp., Philadelphia 104
Horst, H., M. E., Philadelphia loi
Huber, Albert J., M. E., Pittsburg. . 107
j Huebner, Robert, Ch., New York ... 100
L
llllies. H., M. E., Pittsburg 107
Illmer, Louis, Sp., Washington 112
Jacobi. Cl. R., M. E., Brooklyn 94
Jaeger, J., M. E., New York 98
Jacobson, Ch., C. E.. Philadelphia. . 102
Janson, J. A., C. E. Pittsburg 106
Joachimson, M., E. E., New York. .100
Johannsen, B.F.E.,Arch., Baltimore. 92
Johannsen, N., Ch., New York... .100
Johnson. Thomas H.,C.E.. Pittsburg. 106
Jose, Jacob, Arch., Washington iii
Joseph, EH., M. E., Pittsburg 107
Juers. H.. M. E.. Pittsburg 107
Kaczander. Leop. , M . E . , New York . . 98
Kälble, Karl, Arch., New York 99
j Kasebier, E., Sp., Brooklyn 95
I Kafka, Hugo, Arch., New York. ... 99
I Katzenstein, Leopold, M. E., N. Y. 98
!Keuffel,Wm.,M.E.,Phila.,N,Y... 98-104
; Kiesler, L., M. E., New York 98
jKindl. F. H., C. E., Pittsburg 106
I Klein, M. J., M. E., New York 99
; Knueppel, Arthur, Sp., Philadelphia. 104
; Knoth, J. Y., Arch., Pittsburg 108
, Koch, A. L., Pittsburg 107
' Kolesch, Adolph, M. E., New York. 98
Kops, Victor, M. E., New York 99
! Krauschitz, George, M.E., New York. 99
! Krekel. Hubert, M. E., Baltimore.. 92
i Kretschmar, E., Mining Eng. , Phila. . 102
! Kreuzpointner, Paul, M. E.,Pittsb'g.io7
I Kuehnel, Ernst, C. E., Pittsburg. ... 105
' Kunberger, F., Chem., Philadelphia. 103
Kunkel, H., Arch., Pittsburg 109
I Kunz, E. J., M. E., Pittsburg ,107
I Kürschner, Hugo, Sp., Washington. 112
I Kurth, Augustus, C. E.,New York.. 9^
Kurtz, Geo., Sp., Pittsburg 109
Kusebauch, Anton, M. E., Pittsburg. 107
Laky. A., M. E., New York 98
Lässig, Henry, jr., Chem., Baltimore. 93
Landsmann, Gottfried, Chem., Phila. 103
! Lang, Paul, Sp., Philadelphia 104
Lange, Philip, M.E.,Pittbg., Phil. 102-107
Lantzke, A., M. E., Brookl)m 94
' Laub, Herm., C. E., Pittsburg 106
Ledig. Richard. Sp., Philadelphia ..104
I Legeier, A., Sp., Philadelphia 103
i Lenke, M., M. E., Baltimore 92
I Leschorn, A. J., M. E., Pittsbur^. .to6
■ Leupold, R., Sp., Baltimore 93
Alphabetisches Namens-Regisler.
115
Lewandowski, O., M. E., Pittsburg. 107
Linden, G., 8p., Philadelphia 103
Lindenkohl, A., C. E., Washington . 1 1 1
Lindenkohl, H., C. E., Washington. 11 1
Lindenthal, Rud., Sp., New York . . 97
Lindenthal, Gustav, C. E., N. Y 97
Lippert, Moritz, C. E., New York. . 97
Löser, August, C. E., Baltimore.... 92
Logau, Ludwig von, C. E., N. Y. .. 97
Lorenz, W. A., M. E., New York. . 99
Lowell. Fritz, M. E., Pittsburg 107
Lucius, Albert, C. E., New York. . . 97
Luetcher, G, L., Min. E., Pittsbg. . . 108
Lüthy, Otto, ehem., Philadelphia. ..103
Lungwitz, E. E. Dr., Chem.,B*klyn. 95
Lungwitz, Theo., Chem., Brooklyn.. 95
Mack, J. W., M. E., New York. ... 98
Maiberg, John, M. E., Baltimore... 921
Majer, Carl. Sp., Philadelphia 104 j
Mallebre, H., Sp., Baltimore 93 1
Mayer, F. J., M. E., Baltimore 92 !
Marrder, C. A., M. E., New York. . 98;
Martens, Ferdinand, C.E.. New York. 97
Mathias, A. A., Sp., Pittsburg 109
Matthiesen, F. O., Sp., New York. . 96
Maurer. J., Sp., Philadelphia 104
Meyer, J. H., Sp., Philadelphia 102
Mehler, M., M. E., Philadelphia 102
Mercader, C., M. E., Pittsburg 107
Meynen, Franz, Sp., Philadelphia. ..104
Meyran, L. A., Sp., Pittsburg 105
Moeser, A. H., Sp., Pittsburg 109
Moeser, Henry, Arch., Pittsburg. . ..109
Moldenke, Rich.G. G. , M . E. , Pittsb'g. . 108
Molende, Herrmann, M. E., N. Y.. 98
Morgenstern, Leo C, Chem.,B'klyn. 95
Mortensen, W., Arch., New York... 99
Moser, Max, Sp., Pittsburg 109
Moskovitz, S., M. E., Pittsburg. . . .106
Mueller. George,M.E., Philadelphia. 102
Mueller, Gustav, Gh., Pittsburg 102
Mulert, Justus, Sp. , Pittsburg 109
Mueser, William, C. E., New York.. 97
Murjahn, M., Sp., Philadelphia 104
Nachod, C. P., M. E., Pittsburg. . ..107
Naegeley. Jno., C. E., Pittsburg 106
Naef. Paul Dr., Chem., Philadelphia. 103
Nagel,, C. Louis, M. E., New York. 98
Nathan, Max, M. E., New York 98
Neher. Jules, E. E., Pittsburg ,108
Neubert, Oscar, M. E., Brooklyn... 95
Neuert, J., Arch., Philadelphia 103
Neufeld, J. L., E. E., Philadelphia. 103
Neufeld, Moritz, Sp., Philadelphia. .104
Neurath,Maurus,E.E., Philadelphia. 103
Noack, C. A., M. E., New York 99
Obermaier, C, E. E., New York. . .100
Oehmler, R. C, Sp., Pittsburg 109
Ording, D., C. E., Pittsburg 106
Orth, Alfred, Chem., New York 100
Ott, Conrad, Sp./ Philadelphia 104
Ott, Ernst F., Sp., Philadeldhia 104
Ott, George F., M. E., Philadelphia. 102
Ott, Paul, M. E., Philadelphia 102
Otto, Carl, Chem., Pittsburg 108
Otto, H. A., M. E., Pittsburg. ... ..107
Paaske, J. A., M. E., New York 99
Paulus. Jos. C, Sp., Philadelphia. 104-109
Petsche, Bemh.. M.E., Philadelphia. 102
Peukert, Kurt, Arch., Philadelphia.. 103
Pf atischer, Math. , E. D. , Philadelphia. 103
Piper, G. A.. C. E., Pittsburg 106
Pistor, Phil., Sp , Philadelphia 102
Planque, Richard de, Sp., Phila 104
Pohlig, T., Sp., Philadelphia 104
Pongs, R., M. E., Philadelphia 102
Probst, H., Arch., New York 99
Propfe, August, M.E., Philadelphia. 102
Prugger, Raoul, M. E., Pittsburg. ..107
Rahm, R. C, M., Philadelphia 102
Rassbach, Carl, M. E., Nashington.iii
Rassbach, Hermann, M.E., Wash'n.iii
Raynal, Alfred H.,M. E., New York. 99
Reed, H. A., M. E., Pittsburg 107
Reich, W. L, M. E., Pittsburg 107
Reiferscheid, Heinr., Sp., Phila 102
Regenbogen, Carl, M. E.. N. Y 99
Reinert, Fiiedrich. C. E., N. Y 97
Reinhardt, Chas. W., C. E., N. Y. . 97
Reinhardt, Theo., M.E., New York. 98
Reymann, Otto C, M.E.. Pittsburg. 107
Rinald,C. D. ,Ch. , Pittsbg. , Phila. .99-108
Rinald, Herm., Sp., Philadelphia. .. 104
Ripka. Ad. , Sp. , Baltimore 93
Roeber, Henry, Sp.. Brooklyn 95
Rödmann, Carl, M. E., Philadelphia. 102
Roehrich, Fr. Nemo, M. E. , B'klyn . . 95-98
Roelker, Hugo B., M, E., N. Y 99
Roeper, Herm., M. E., Philadelphia. 102
Roessler, F., Ch., New York loa
Rometsch, Wm., M.E.. Philadelphia. 102
Rominger, G. F.. M.E., Philadelphia. 102
Rosenbaum, OscarH. , Sp. , Pittsburg . 109
Rossmaessler, Rieh., Sp., Phila 104
Rothberg, M. E., Ch , Pittsburg 108
Ruud, E.. M. E., Pittsburg 107
Sachs, Jacob, C. F., Philadelphia. .. 102
Sägmüller, Geo.N.,Sp., Washington. 112
Sandlass, H. Sp., Baltimore 93
Sass, Emil, M. E., Pittsburg 107
Schad, W. Dr., Ch., Brooklyn 95
Schade, Louis, wSp., Washington. . . .112
vSchäfer, Aug., Sp., Philadelphia. . . .104
Schaefer, Geo. L., Ch., Brooklyn.. .. 95
Schaefer. John H.,C. F., New York. 97
Schaeppi, Chas., Sp., Philadelphia. .104
Schall. Frederic F., C. E., N. Y. . . . 97
Schaum, Otto, S., Philadelphia 104
Il6
Miiieilungefi des D, A, 71 V,
Scheillcr, Alf red, Dr., Ch.. N. V.. ..
Schecr, T. (1., Arch , New York....
Sclieiilerkcr, M., K. K., Piitshurjf . .
Scheiiicl, i'hiij»., Anh., New York ..
Sihellcuherjr, l' r. K . . Min. K. , IMtlsb'n
Sihiiuiler, II., K. K., I'iiislmrjf
Nchimkc. i .. i". K., rittslmrjj
Schlatier, i".. i hi-m., PhilaiU-lphia . .
Schicuhii. jiu-.. .M.l«:.. l'hilaiielphia.
SvhlvuiUrlicry,i;.\\ ..Min.K.,ritth't;f.
SvhmuU/, Utrrm.. M. K., rhihulclphia.
SvhmaiuU, v hr., .\1. K.. HriHtkhn.
SvhiuKl. Vlhcri, M. K., i'iushurjj. . .
Schumi. t.waUl, V . H.. Washinglon.
Schnvivlcr. A.. M. K., riii^bur^ . . . .
Nchuckicr. Y. A , V. . K., l'itl>bur^. .
>cbnciJcrcith, L. V.\, Sp. , HaUinu»rf.
Schncii, l'aul, ^h.. l'hüudclphia . . . .
^chiiicwin!.!, t.. ^'h., l'itlst»uix
Sch..»lLcr, K. von. M H-. New York.
Schotic. Anilin. V.'. l"^. l'iitsNurv;» . . .
^ichicck. K.. M. t:.. l'it'usbur^. . . . ..
Schrviicr, Hciiiiich \c»n. ^ . b^.l'iiüa.
SchrMÜci-.i. ujiraü. Aren. . l*hi!aücl;.*hid.
Schrocdcr. Haus, M. b... New Y«.»rk.
.'^chrvxücr. Vl\\, M. t:.. New Yvrk..
SchLiiiiaiin. A. . .V'eh.. l'hi;;ulelphia. .
.schiiil.ie, Hcniy F . M. F.. l'pila. . .
Sehapphaüs. Robert. i.ii.. LJr'H.>ki>ii.
Schalle. Louis, >J. F... l'hilaJeipiiia.
^^chvva:iilaeLi.•^.^er. Wim.. M. F.. N. \.
Schwa:/.. besn.. M. F.. rhilaüel])hia.
."^chwar/:. .\Ja.\. ^vhem.. New Nork...
Schwei/.e:. ^>iLo. ^p. . rhiiuvlclpiiia. .
Siej^lried. R.. M. F.. Milisburji
Selknianii. K., Ar eil. . baitiniore . . . .
Scinpe;. W.. Cheui.. Philadelphia...
Skalweit. Rieh. A.. Sp . IMttsburg. . .
Suhii. J.. M. F.. Pittsbuijj
Sommer, K. F.. F. F.. i'itisburg. . .
Sparberi. Max. Sp., Philadelphia....
Spiro. IuIiu^ \J. F., New N ork . . . ,
Stahl, k. y.. Ch. , Htlsbur]5t-Phlla. . .
Mapi. In., M. F., Phüiüldpliia
Staiger. C. Sp. iiroüki>£i
Stamiiielbach, A., \1. F., New > «^k.
Maudt. Iae«.>b, >p. . New \ork
Siediui;, \doii', Sp.. l'iiisburg
MelTciiaiier. faiiie.N, Aicii.. i^ilt^burg.
suin.VV. M.. Miii.lv. I'iul.-I'ilt>b. io2-
.^leiii^el, ^.i. II., >>p.. l'iii.Nburg
Sieiliii^;, C'luis. V.. v". F.. New \ ork.
Sieniberg, Run Rud..Sp.. liallimore.
^piei. (i. \\.. sp.. \Va>Jüngioii. . . .
Stiel lein, i .u.nI . M. F. . i'hiladelphia.
Siiii\e. l'auM".. sp.. Philadelphia...
Siüek, V.. IL. »". !•'.. \\a.Nhiiigioii. . .
Stuelei, Riklolph, .Sp. , Uallimoie. ..
Stiiukel. R.. t. h.. Kiooklvn
Miipakofl, simvui IL. M.' l'!.. Pill^b.
.Minsber-. k>hii. .\., Sp..New \«»rk.
Suler. Adoii)h, NL !•:.. l^hiladelphia..
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Tafel, A. L.. Gh., Philadelphia 103
Teimer, R., M. E., Philadelphia .... 102
Teme, Bruno, Dr., Ch., Philadelphia. 103
Terae, Heinrich, B. Chem., Phila...i03
Thomass. Frederick, C. E., N. V. .. 97
Thuemler, HugOt Sp, , Pitt-sburg 109
'l'opp, O. M,, Arvh.. Pittsburg 108
"Innks. W M, E*, Philadelphia ..102
Trik, Hugo, C. E., Philadelphia 102
Uehlinjr, E. A., M. E. Pittsburg 107
l'eli/en, AV., Arch.. New York 99
Ihl. Edward, Sp.. New York 96
l'hlmann, Maz. M. E., Philadelphia. 102
l'lke. Julius. C. E., \Yashing^on m
l'Utrup, Arne. M. E., Pittsburg 107
Valtier. F.. M. E.. Philadelphia 102
Yiola. B.. M. E.. Brooklyn-N. V.. 95-99
Yit/thum. J. M.. M. E..' Pittsburg.. 107
Yoigt. Friedrich, ».'h.. Philadelphia.. 103
Yoiikommer. Theo. F.. M.E.. Phila.107
Wachholtz. W. C. M. E., N. P... 99
Wagner. B.. C. E.. Brooklyn 94
Wagner. E. F.. «.'h.. BrooicI>T3 95
Wagner. Hans von. M. E.. Pittsb'g.105
Wagner. Karl von. C. E.. Pittsburg. 106
Wahl, W.. <;hem.. i hiiajdt.r;pJii.i 103
Walter. [.. <.'. F.. Pittsfanrg; 106
Walter. Wm. G.. <.'. E., Pittsburg. ..106
W ausleben, W. A..M. E..Baltimsre. 92
Weichsei, John, M. F., New York. .. <}9
Weil. Jac! M. t.. Phiiadeipiiia. , . . . eo2
Weiland. Carl. Dr.,:Sp.,PhiJUidelpMa_i04
\\ eise, Ii. . Sp. . Ph£lud«^lpfala. . * . * , . .104
Weise. F. R., Sp*. Phikdelphia. ....104
\\ erner. Ma-\. C. K.^ New York...* <J7
Westesson,Ju-cpi.i Per l"hem. Wasli m
Weyss, J. F.. L . E*^ Washingtcm. .irr
Whanon, H. M.. F. E.. Pittsbur^ .ro8
Wilke. W., M. F.. PhiJaa^hia . , . .102
W illken. rheo.,I)r.,^p..P!iiii)deJp]aia+EC4
Willenbücher, Wm. |\, C E.,\Vjsh_irr
^\ indowsky. Bemard. C E.. N. Y.. 97
W i 1 ;i. VüoJph, >ip PtttsbüTST i<3<>
Wisujovi/. w.. M. F. Ni:u 'ork... (>q
W it/.ei, Peter. (.". F.. New York. . 07
Wolf. Otto«'.. .Vrch.. Philadelphia.. 103
Wöitel. Paul. C. F,. Philadelphia. .. ro2
Wolz, \'al., M. F.. Brooklyn 05
W uestholl, l*auP Sp., Pittsburg iO(>
Wyss-1' haimann, V., Arch..Pittsb'g. loS
Zies. » h.. .\L F., Baltimore 92
Zimmermann, A., i.'h., Brooklyn.... ö?
Zirkier, C. W.. Ch.. Philadelphia. .. 103
Zoller. ('has.. «'. F.. New ^'ork .... 97
Zuuner. John, Sp., Philadelphia. ... 104
Zwermanu, Theo., Sp., Baltimore... <)4
VoL V, Februar, J900.
THfc:N'E\VYORl
public LIBKAE'
MITTEILUNGEN -—
des
Deutsch-Amerikanischen
Techniker-Verbandes.
(National Association of German-Annerican Technologists.)
PÜBLI5HED BI-MONTHLY.
INHALT:
Seite
f Friedrich König, ein Nachruf.
Berechnung der Kraftanlagen für Hochbauten, Vortrag von F. H. Kindl
im T. V. Pittsburg, Pa. 119
Verbandsprotokolle 124
Vereinsprotokolle: T. V. Baltimore, Md. 126
T. V. Brooklyn, N. Y. 128
T. V. New York, N. Y. 132
T. V. Philadelphia, Pa 133
T. V. Pittsburg, Pa. - - 139
T. V. Washington, D. C. 141
Vorträge in den Protokollen :
Ür. R. Schüpphaus (T. V. Brooklyn). Ein neues Verfahren zur Herstellung
lichtempfindlicher Schichten 129
W. Trinks (T. V. Philadelphia). Expresspumpen und Kompressoren - 135
H. A. Strauss (T. V. Pittsburg). Das Marconische Telegraphen-System. 139
Allgemeine Nachrichten und Personalien:
Besuch des T. V. Baltimore beim T. V. in Washington - - - - 142
Dr. E. E. Lungwitz — Dr. R. C. Schüpphaus — Zum 25jährigen Jubiläum
des T. V. New York, N. Y. 143
Julius Spiro — Victor Kops — William Mueser — Gustav Deisler - - 145
Weihnachts-Kommers des T. V. Philadelphia )
Weihnachtsfest '• " " f
Kinderfest des T. V. Philadelphia 147
Weihnachts-Kommers des T. V. Pittsburg - - - - . - 148
Weihnachtsfest des T. V. Washington — Besuch des T. V. Baltimore beim
T. V. Washington --- 149
Berichtigungen - 150
Annoncen.
46
REDAKTION:
PAUL GOEPEL, 290 Broadway, New York, N. Y.
NACHRUF.
t Friedrich Koenig. Wie bereits mitgeteilt wurde, ver-
schied Herr F. Koenig, langjähriges Mitglied des T. V. von
Pittsburg, plötzlich am 2. Dezember 1899 in seiner Wohnung in
Folge eines Gehirnschlages.
Herr F. Koenig war am 3. März 1852 in Suderbruch, Hanno-
ver, geboren, absolvierte, nachdem er seine erste Schulbildung
in Hildesheim erhalten hatte, das Gymnasium in Goslar, und
begab sich im Jahre 1873 an das Polytechnikum zu Hannover,
wo er sich dem Studium der Ingenieurwissenschaften widmete.
Nach beendigtem Studium ging er nach Amerika und trat,
im Jahre 1881, in die Dienste der Pittsburg und Western R. R. in
Pittsburg als Vermesser ein, welchen Posten er 7 Jahre lang
bekleidete. Nachdem er später noch einige Zeit bei der Riter &
Couley Co., sowie bei der Westinghouse Electric Mfg Co. als
Civilingenieur und Konstrukteur thätig gewesen war, nahm er vor
ungetähr fünf Jahren eine Stellung bei der Carnegie Steel Com-
pany, Ltd., an, welche er bis zu seinem Tode inne hatte.
Dem Technischen Verein von Pittsburg gehörte der Ver-
storbene seit der Gründung des Vereines im Jahre 1888 an und
war demselben stets ein treues und, wie seine Amtswaltung als
Sekretär des Verbands- Vorortes Pittsburg während des Vereins-
jahres 1892 — i893*beweist, auch ein thätiges Mitglied gewesen.
Gestattete ihm während der letzten Zeit sein Gesundheitszustand
nicht, so rege wie früher an den Geschäften des Vereines teilzu-
nehmen, so schien doch kein Grund zu ernstlichen Befürchtungen
vorhanden zu sein, und es berührte daher die Nachricht von
seinem so plötzlich erfolgten Ableben die Freunde des Dahin-
geschiedenen auf das schmerzlichste.
Eine treue Lebensgefährtin und zwei Töchter beweinen den
zu früh Verstorbenen, und mit trauerndem Herzen gaben die
zahlreich erschienenen Freunde ihm das letzte Geleite, als am 6.
Dezember v. J. seine sterbliche Hülle in die Gruft gesenkt wurde.
Sein Andenken wird von allen denen, die ihm persönlich
näher standen, in Ehren gehalten werden. Möge ihm die Erde
leicht sein! Bd,
MITTEILUNGEN
des
Deutsch-Amerikanischen
Techniker = Verbandes.
(National Association of German-American Technologists.)
Vol. V. FEBRUAR, igoo. No j.
Berechnung der Kraftanlagen für Hochbauten.
Vortrag des Herrn F. H. Kindl, gehalten am 8. Dezember 1899 im
Technischen Vereine von Pittsburg, Pa.
Uebersetzt von H. W. B?:rnard.
Meine Herten!
Ehe ich auf mein eigentliches Thema : "Kraftverbrauch in
modernen Hochbauten" zu sprechen komme, möchte ich einige
Punkte berühren, welche den Finanzleuten unseres Vereines von
besonderem Interesse sein dürften.
Eine der ersten und hauptsächlichsten Fragen der Kapitalisten
lautet: Bezahlt sich ein sogenanntes Bureaux-Gebäude und wie
hoch belaufen sich seine Kosten ?
Ist nun der Kostenpunkt des eigentlichen Gebäudes Schwau-
kungen unterworfen, die von der inneren Ausstattung desselben
abhängig sind, so haben doch genaue Durch Schnittsberechnungen
ergeben, dass die Kosten derartiger Gebäude gewöhnlich 35 Cents
bis 45 Cents pro Kubikfuss nicht übersteigen ; der Gesammtpreis
kann demnach annähernd bestimmt werden, wen^ der Rauminhalt
des Gebäudes und der Preis des Grundstückes bekannte Grössen
sind. Hat man nun diese Ziffer festgestellt, so sind femer die Be-
triebskosten zu berechnen, als: Gehälter für die Angestellten der
Verwaltung, für den Betriebs- Ingenieur und seine Assistenten,
für Maschinisten, Heizer, Elektriker und deren sämtliche Ge-
hilfen, für Handwerker, Fahrstuhlbedienstete, Wächter, Portiers
und deren Angestellte.
Es sind ferner einzuschliessen: Reparaturen an Kesseln und
Maschinen, an Aufzugsseilen und Fahrstuhlschachten, an Heiz-
und Ventilations-Einrichtungen ; ausserdem die Auslagen für
Reparaturarbeiten durch Schreiner, Gipser, Anstreicher, Glaser,
Klempner, Gasarbeiter, Schmiede, Schlosser etc., sowie für In-
standhaltung von Marmor- und Eisen Verzierungen von Toiletten-
zimmer-Einrichtungen, Reparaturen an Werkzeugmaschinen etc.
Endlich sind noch zu berücksichtigen: die laufenden Aus-
gaben für Heizmaterial, Kesselspeisung, Beseitigung von Asche
etc., für Oel und Packung, für Werkzeuge, für Handtücher und
I20 Mitteilungen des D. A. T, V,-
sonstige Gebrauchsgegenstände der Toilettenräume, sodann für
elektrische Glühlichter, Kommission für den Agenten des Ge-
bäudes, Ausgaben für Steuern und Versicherung, und schliesslich
5^ Zinsen für das angelegte Kapital.
Summiert man nun die sich ergebenden Daten, so ist man in
den Stand gesetzt, einen Vergleich anzustellen mit der Ziffer,
welche sich als Produkt aus dem Flächen-Inhalte der zur Verfü-
gung stehenden Räumlichkeiten und dem Preise pro Quadratfuss
ergibt, wobei zu berücksichtigen ist, dass dieser Preis vollständig
von den jeweiligen Verhältnissen abhängig ist; femer, dass ge-
wöhnlich ein Fünftel des Gebäudes leer steht, sodass also das er-
haltene Produkt, um sicher zu gehen, um ein Fünftel reduziert
werden sollte.
Aus diesen Vergleichungen ergiebt sich nun als Fazit die
Beantwortung der Frage, ob ein Gebäude profitabel sein würde
oder nicht. Eine Entwertung des Gebäudes selbst braucht nicht
in den Kreis der Betrachtungen gezogen zu werden, da moderne
Gebäude derartig konstruiert sind, dass eine Entwertung nicht
zu befürchten ist, und andererseits der gewöhnlich sehr wertvolle
Grund und Boden, auf welchem solche Gebäude errichtet werden,
im Laufe der Jahre im Werte steigt, dass eine wirklich einge-
tretene Entwertung des Gebäudes vollständig kompensiert würde.
Ist man aber nach obigen Betrachtungen zu dem Schlüsse
gelangt, dass das bauen eines solchen Gebäudes sich lohnen
würde, so bleibt es einem jetzt noch überlassen; eine genaue Be-
rechnung der notwendigen Kraftanlagen anzustellen; obgleich
der Rahmen meines Vortrages es mir nicht gestattet, in die Details
solcher Berechnungen einzugehen, so wird man dennoch durch
die folgenden Angaben in den Stand gesetzt sein, annähernde
Werte zu erhalten. Es handelt sich hauptsächlich um: i) Hei-
zung, 2) Ventilation, 3) Elektrische Beleuchtung, 4) Aufzüge,
5) Wasser- Verbrauch.
I. Heizung.
Man nehme, als Ausgangspunkt der Berechnung, ein Zimmer
an, dessen Dimensionen I9'xi5'xi2' sind, dessen Rauminhalt also
3420 Kubikfuss beträgt, und ferner, dass sich drei Personen fort-
während in demselben aufhalten; rechnet man nun, nach Wolfe,
auf jede Person 3000 Kubikfuss frischer Luft pro Stunde, so er-
hält man zusammen 9000 Kubikfuss pro Stunde. Die verbrauchte
Luft wird gewöhnlich durch Kanäle abgeführt, welche sich in der
doppelten Decke der Korridore befinden und mit den Hauptluft-
schachten, deren Dimensionen zu berechnen sind, in Verbindung
stehen.
Aus den angeführten Daten ersieht man nun, dass die Luft
des Zimmers ^ oder 2.6 mal in der Stunde erneuert werden muss;
3420 >
nimmt man demnach ein Gebäude, wie das Carnegie- Gebäude in
Pittsburg, an, dessen Rauminhalt 2.000,000 Kubikfuss beträgt
und dessen Ventilatoren von 6 Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends im
Gange sind, so ergiebt sich, dass täglich 13x2.6x2,000,000 oder
67,6<X),ooo Kubikfuss Luft zu entfernen resp. zu erneuern sind.
Berechnung der Kraftanlagen für Hochbauten, 121
Ein Pfund Luft nimmt bei 32° F. einen Raum von 12.387
Kubikfuss, bei 60^ F. einen solchen von 13. i Kubikfuss ein, die
specifische Wärme beträgt bei konstantem Drucke 0.2377 und
man erhält aus diesen Angaben das gesammte Gewicht der zu
erneuernden Luft, d. i. !^^^ oder 5,200,000 Pfund. Um diese
Quantität Luft von 0° F. auf 80° F. zu erwärmen, braucht man
5,200,000x0.2377x80 oder 99,000,000 Wärme Einheiten. Ein
Pfund Dampf von 212^ F. erzeugt beim kondensieren zu Wasser
von 212^ F. 965 Wärme-Einheiten und es sind dementsprechend
^'^^3°°° oder 103,000 Pfund Dampf erforderlich. Ein Pfund Pitts-
burger Gruskohle verdampft 6 Pfund Wasser und es ergibt sich
daher ein täglicher Kohlen verbrauch von -°^ oder 17,200 Pfund
für die Heizung des Gebäudes.
2. Ventilation.
Zwei 15 h. p. Ventilatoren sind von 7 Uhr Morgens bis 6 Uhr
Abends, also 11 Stunden, im Gange, woraus sich 2xi5xti oder
330 h. p. Stunden ergeben. Addiert man noch \oi für Kraftver-
lust hinzu, so erhält man 363 h. p. Stunden und, 30 Pfund Wasser
auf I h. p. Stunde gerechnet, einen Verbrauch von ^^^ oder 1815
Pfund Kohle pro Tag.
3. Elektrische Beleuchtung.
In den Zimmern eines Stockwerkes brennen durchschnittlich
164 Lampen, in den Korridoren 24, in den Kammern 8 und an
den Treppenabsätzen lo, zusammen 206 Lampen. Die Lampen
in den Zimmern brennen von 8 Uhr bis 9 Uhr 30 Min. Morgens
und von 3 Uhr 30 Min. bis 6 Uhr Abends, doch nicht mehr als
75^ derselben zu gleicher Zeit. 10^ davon brennen bis 10 Uhr
Abends, so erhalten wir als Summe 558 Lampen Stunden pro Tag
für die Beleuchtung der Zimmer. In den Korridoren brennen
die Lampen von 7 Uhr bis 9 Uhr 30 Min. Morgens und von 4 Uhr
bis 10 Uhr Abends, nicht mehr als 80^ zu gleicher Zeit: wir
erhalten demnach 163 Lampen-Stunden für die Beleuchtung der
Korridore In den Kammern brennen die Lampen von 7 Uhr
30 Min. bis 10 Uhr Morgens und von 3 Uhr 30 Min. bis 6 Uhr
Abends, demnach 40 Lampen-Stunden; an den Treppenabsätzen
brennen dieselben von 4 Uhr bis 10 Uhr Abends = 60 Lampen-
Stunden.
Die Gesamtsumme für ein Stockwerk beträgt durchschnitt-
lich 821 Lampen-Stunden und ist diese Ziffer annähernd dieselbe
für jedes der 11 weiteren Stockwerke.
In dem Halbgeschoss brennen ungefähr 60$ der Lampen eines
der elf oberen Stockwerke: man erhält also annähernd 493 Lam-
pen-Stunden.
In der Vorhalle und den Korridoren des ersten Stockwerkes
brennen 50 Lampen von 7 Uhr bis 9 Uhr Morgens und von 4 Uhr
bis 7 Uhr Abends =250 Lampen -Stunden; in den Zimmern des
ersten Stockwerkes brennen 200 Lampen von 8 Uhr bis 10 Uhr
Morgens und von 3 Uhr 30 Min. bis 5 Uhr 30 Min. Abends, zu.
sammen 800 Lampen-Stunden.
122 Mitteilungen des D. A. T. V.
Im Erdgeschoss befinden sich 50 Lampen, von welchen un-
getähr 20^ von 7 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends in Betrieb sind,
also HO Lampen-Stunden.
Im Keller brennt ungefähr die gleiche Anzahl Lampen,
also ebenfalls 1 10 Lampen -Stunden.
In den Räumen der Registratur und des Archives brennen
100 Lampen von 5 Uhr bis 9 Uhr 30 Min. Abends, demnach 450
Lampen-Stunden. Wir erhalten also:
für die 1 1 oberen Stockwerke 903 1 Lampen-Stunden*)
für das Halbgeschoss . 493
für den ersten Stock 1050
für das Erdgeschoss 1 10
für den Keller 1 10
für die Registratur etc 450
für das.ganze Gebäude 1 1,244
Rechnet man nun loLampen, jede von 16 Kerzenstärken, auf
eine Pferdekraft pro Stunde, so ergiebt sich: ^^ oder 1130 h. p.
Stunden. Addiert man noch 10^ dazu als Verlust: 1243 h. p.
Stunden.
30 Pfund Wasser pro h. p. Stunde gerechnet, ergeben als
Wasserverbrauch pro Tag 1243x30 oder 37,290 Pfund Wasser,
oder, da ein Pfund Pittsburger Gruskohle 6 Pfund Wasser zu
verdampfen im Stande ist: ^^ oder 6215 Pfund Kohle für die Be-
leuchtung des Gebäudes.
4. Aufzüge.
Man nimmt an, dass immer einer der 6 Aufzüge alle 20 Sekun-
den im Gange ist, dass also während einer lostündigen Arbeitszeit
1800 Fahrten stattfinden; rechnet man noch ausserdem 200 Fahr-
ten auf den Nachtdienst, so ergeben sich im Ganzen 2000 Fahrten.
Berechnet man aus diesen Angaben die Fuss-Pfund pro
Minute, so ergeben sich die notwendigen Dimensionen der
Fahrst uhl-Cylinder wie folgt:
Innerer Durchmesser der Cylinder 16 Zoll.
Oberfläche des Kolbens 201 Quadrat-Zoll.
Hub 35 Fuss.
Hydraulischer Druck 125 Pfund pro Quadrat-Zoll.
Gesammtdruck auf dem Kolben. 25,125 Pfund.
Arbeitsleistung pro Fahrt 879,375 Fuss-Pfund.
Nimmt man als runde Ziffer 900,000 Fuss-Pfund an, so er-
geben sich als tägliche Arbeitsleistung: 900,000x2,000 oder
1,800.000,000 Fuss-Pfund.
Die Leistungsfähigkeit einer Worthington Verbund-Pumpe
beträgt ungefähr 20,000,000 Fuss-Pfund pro 100 Pfund Kohle, oder
600 Pfund Wasser; der Verbrauch in vorliegendem Falle ist also
'' ^^^^^ oder 54,000 Pfund Wasser; rechnet man wieder 6 Pfund
Wasser auf i Pfund Gruskohle, so ergeben sich 9,000 Pfund Kohle
pro Tag. Summiert man sämtliche Daten, so erhält man den
täglichen Kohlenkonsum, wie folgt:
#) Der Ucbersetzer, Herr H. W. Hernard, öbernimmt die Verantwortung für diesen tertninus tecknicus-
Die Redaktion.
Berechnung (Ur Kraftanlap^en für Hochbauten. 123
1. Heizung (17,200 Pfund).
2. Ventilation 1S15 Pfund.
3. Beleuchtung 6215 "
4. Aufzüge 9000
Gesammtsumme: (17,200 Pfund) 17,030 *'
Es ergiebt sich aber ein Ueberschuss an Dampf für die
Heizung, wenn man nämlich in Betracht zieht, dass in den oben
angegebenen Berechnungen der Dampfverbrauch für die Speise-
pumpen der Damptkessel, der Hauspumpen für die Aufzüge für
Asche etc , für Eismaschinen nicht eingeschlossen ist; rechnet
man für diese und besondere Fälle 10;^ zu der oben angegebenen
Ziffer hinzu, so erhält man nahezu 19,000 Pfund als den täglichen
Verbrauch an Kohle für das in Rede stehende Gebäude.
5. Wasser- Verbrauch.
Auf Grund obiger Angaben ergiebt sich als täglicher Wasser-
Verbrauch, 6x19.000 oder 114,000 Pfund Wasser, das sind nahezu
14.250 Gallonen pro Tag. Nimmt man an, dass das Gebäude von
ungefähr 1000 Personen bewohnt wird, welche 60 Gallonen pro
Kopf, also im Ganzen 60,000 Gallonen verbrauchen, so erreicht
der tägliche Verbrauch an Wasser eine Höhe von 74,250 Gallo-
nen. Diese Zahl gibt denn auch die notwendige Kapazität der
Filter an, wenn solche, wie jetzt fast allgemein üblich, zur An-
wendung kommen sollen.
* * ♦ *
Aehnlich, wie oben bereits angegeben, lässt sich auch die
notwendige Kapazität der Dampfkessel und Dampfmaschinen
berechnen, man muss aber bei dieser Rechnung das Maximum
der Beanspruchung in Betracht ziehen.
Für Heizung und Ventilation bleibt der Kraftverbrauch
allerdings stets derselbe, dagegen sollte man für die Beleuchtung
annehmen, dass sämtliche Lampen des Gebäudes zu gleicher
Zeit in Gebrauch sein können. Unter dieser Voraussetzung er-
hält man für die 3000 Lampen einen Verbrauch von 300 h. p.
(wenn man auf i h. p.^io Lampen von je 16 Kerzenstärken rech-
net,) woraus sich dann eine Kraftanlage von 3 Maschinen, jede zu
75 kw. und 110 Volts, ergeben würde.
Für die Aufzüge war angenommen worden, dass von einem
derselben alle 20 Sekunden eine Fahrt zurückgelegt wird und
man erhält auf Grund dieser Annahme einen Kraftverbrauch von
84 h. p.; es sollten daher für alle Fälle 2 Pumpen, jede von
100 h. p., aufgestellt werden.
Sollen Geldschränke und andere schwere Lasten befördert
werden können, so müsste eine Extra-Pumpe vorgesehen sein,
welche für besonders hohen Druck eingerichtet ist, und müsste
eine der hydraulischen Maschinen dann ebenfalls eine entspre-
chende Einrichtung besitzen. Aus den obigen Zusammenstellun-
gen ist ersichtlich, dass jederzeit eine genügende Dampfspannung
vorhanden sein muss, um 400 h. p. zu liefern; die Kesselanlagen
sollen daher zum mindesten aus drei Kesseln, jeder von 250 h. p.,
bestehen, um immer eine Reserve zu haben, wodurch eine Bean-
spruchung der anderen bis zu ihrer höchsten Leistungslähigkeit
vermieden wird.
124 Mitteilungen des D. A, T. V.
Deuts<;l7'-^meriKa9i8(:l7erTe<;l79iKer-V/erba9d
Vorort : T. V. Baltimore, Md*
VerbMMtdsUUtr 1899,1900.
6* Vororts- Vorstands-Sttzuns: am 2t«. Dezember 1899«.
Anwesend: O. Fuchs, Th. Zwermann, J. Maiberg, H. Ejrekel,
R. Sandlass, K. Häfele und K. R. Steraberg.
Vorsitzender: Herr Professor O. Fuciis.
Eingelaufene Korrespondenzen:
Briefe des Herrn Paul Goepel vom 7., 8. und 15. Dezember
d. J., die Herausgabe der nächsten Nummer der Mitteilungen
betreffend.
J. Sachs (T. V. Philadelphia), 8. Dezember d. J.
K. Kaelble (T. V. New York), 11. und 17 Dezember d. J.
H.W. Bemard (T.V.Washington), ir. und 15. Dezember d.J
Zwei Rechnungen über Auslagen für die Mitteilungen im
Gesamtbetrage von $7.63 werden zur Zahlung angewiesen.
Beschlossen wird, für die Aufnahme der Mitgliederlisten in
den Mitteilungen $50.00 zu bewilligen.
Der Sekretär, Herr J. Maiberg, berichtet über die Vorarbei-
ten, betreffend die Herausgabe der bereits mehrfach erwähnten
Mitgliederlisten in Taschenbuchformat.
Der T. V. New York sendet eine Money-Order im Betrage
von $55-00, als ein Drittel des Jahresbeitrages der Umlagen für
iio Mitglieder.
Die mit der i. Rate der Umlagen sich noch im Rückstande
befindlichen Vereine, sollen um Einsendung derselben ersucht
werden.
1* Vororts-Vorstands-Sitztmg am 18* Januar t90(X.
Anwesend: O. Fuchs, Th. Zwermann, J. Maiberg und R.
Sandlass
Vorsitzender: Professor O. Fuchs.
Eingelaufene Korrespondenzen:
Briefe des Herrn Paul Goepel liegen vor vom 21., 23., 27.
und 28. Dezember v. J., sowie vom 10. Januar d. J. Dieselben
betreffen hauptsächlich die Herausgabe der nächsten Nummer
der Mitteilungen sowie die Aufnahme der Mitgliederlisten, in
dieselben.
Vorort: 71 V. Baltimore, Md. 125
Der T. V. Philadelphia fragt in einem Schreiben vom 5. Januar
d. J. an, weshalb § 30 der Verbandsstatuten nicht in No. i,
Vol. V, der Mitteilungen aufgenommen wurde.
Herr H. W. Alexander macht in einem Briefe vom 4. Januar
d. J. dem Vorort die erfreuliche Eröflfnung, dass, im Falle seiner
Ernennung zum korrespondierenden Mitgliede, es sein Bestreben
sein werde, einen Technischen Verein in Chicago zu gründen.
Zur Besprechung kommt, das Angebot des Herrn L. C. Schnei-
dereith, die Herstellung der Statuten und Mitgliederlisten in
Taschenbuchformat, in einer Auflage von 800 Exemplaren, tür
den Preis von *8o.oo übernehmen zu wollen.
Es wird beschlossen, das Angebot anzunehmen.
8* Vororts-Vorstands-Sitzung: am I. Februar 1900*
Anwesend: O. Fuchs, Th. Zwermann, J. Maiberg, K. R.
Sternberg, R. Sandlass und K. Häfele.
Das Protokoll der letzten Vororts- Vorstands-Sitzung vom 18.
Januar d. J. wird verlesen und genehmigt.
Eingelaufene Korrespondenzen:
Der T. V. New York ist nach einem Schreiben vom 18. Januar
d. J. für Aufnahme der vom Techn. Vereine Pittsburg dem
Vororte vorgeschlagenen Herren als korrespondierende Mitglieder.
Es sind dies die bereits früher genannten Herren: Chas Müller,
G. ly. Luetscher für St. Louis; H. Freygang für Kansas City, M.
W. Alexander für Chicago.
Die T. V. Brooklyn und Philadelphia sind nach Briefen vom
28. resp. 29. Januar d. J. ebenfalls für Aufnahme genannter Her-
ren als korresp. Mitglieder.
Weitere Briefe liegen vor von Herrn ly. H. Friedburg (T. V.
Brooklyn) vom 22. Januar d. J.
2 Briefe von Herrn Paul Goepel vom 25. Januar d. J.
I Karte von Herrn K. Kaelble.
Folgende Rechnungen wurden zur Zahlung angewiesen:
J. Oehler, Druck und Binden der Mitteilungen No. 2,
Vol. V $137-12
Knoepke, Expedition und Porto No. 2, Vol. V 6 44
K. Kaelble, Auslagen für die Mitteilungen No. 2,
Vol. V 2.36
Charles Reinhardt, Photo-Engraving und Druck von
W. G. Wundram' s Bild 7.00
Die 2. Rate der Umlagen für das Jahr 1899— 1900 ist fällig
und wird der Sekretär angewiesen, dieselbe von den Verbands-
Vereinen einzufordern.
Den obengenannten, zur Aufnahme als korresp. Mitglieder
vorgeschlagenen Herren soll entsprechende Mitteilung gemacht
werden.
Hierauf Vertagung.
Kari. HakfeIvK, prot. Verbands-Sekretär.
126 Mitteüung'en. des D. A, T, V.
Tecftcttschar Verein voa Bältmioret McL
Geachäfta-Stzon^ 2m, 7«. Dezember tS99«.
Anwesend: ro Miti^lieder.
Vorsitzender: Professor O. Fuchs.
Xack EnSfl&itmg der Sitzung erfolgt Verlesung des Protokolles
der letzten Versammlnng, welches angenommen winL
Eing-elaufene {Correspondenzen :
Eine Einladung des T. V. Philadelphia zu einem musikali-
schen Familienabend.
Eine weitere Einladung des T. V. Wa^^ngton zu einem
Familienabend und Tanz kranzchen.
Eine Rechnung des Herrn Wambach im Betrage von S3.50
wird zur Zahlung angewiesen.
Die Ernennung eines neuen wissenschaftlichen Komitees
wird beantragt. Es soll diesem Antrage möglichst schnell ent-
sprochen werden.
Für die nächste wissenschaftliche Versammlung ist ein Vor-
trag des Herrn Professor O. Fuchs, über: "Die Entwickelung der
Industrien der Welt während des letzten halben Jahriiunderts' ' ,
angemeldet
Wtsaenacha.fritche V erumnil mig am 2t« Dezember tS99.
Andwesend sind 15 Mitglieder und 6 Gäste.
Der Präsident Herr Prof. O. Fuchs, eröffnet die Sitzung.
Das Protokoll der letzten Versammlnng wird verlesen und
genehmigt
An FCorrespondenzen sind eingelaufen:
Eine Einladung des T. V. New York zu seinem 25. Stiftungs-
feste
Eine Einladung des T. V. Philadelphia zu seiner regel-
mässigen Versammlung.
Eine Postkarte des Herrn H. Laesag.
Ein Zirkular des T. V. Brooklyn, dass die, den Verbands-
Vereinen angehörenden Freunde des verstorbenen Herrn G. W.
Wundram ersucht werden sollen, einen Beitrag zur BeschafFung
einer Urne und deren Unterbringung im Crematorium zu geben.
Die Erledigung dieser Angelegenheit wird an ein Komitee, be-
stehend aus den Herrn O. Fuchs, R Stuehler und H. Krekel
überwiesen.
Der Vize-Pnisident, HerrTh. Zwermann, übernimmt hierauf
den Vorsitz, und erteilt Herrn Prof. O. Fuchs das- Wort zu seinem
Vortrage über:
'''OMi Etttwidustiing: Oer Industrieoit iter Welt wübt&td. iles letxtea
balb«ft JalttinuHterts«''
Da der hochinteressante Vortrag in der nächsten Nummer der
Mitteilungen erscheinen soll, kann auf ein näköres eingehen auf
Vereins- Protokolle . 127
denselben, an dieser Stelle verzichtet werden, und erübrigt es
nur, zu bemerken, dass Redner das* ihm gestellte Thema nicht
allein vom technischen, sondern auch vom national- ökonomischen
Standpunkte aus, in so vortrefflicher Weise behandelte, dass
durch seine Ausführungen das Interesse der Zuhörer, vom Beginn
bis zum Ende des Vortrages, im höchsten Grade gefesselt blieb.
Reicher Beifall lohnte denn auch den Vortragenden und
erhielt derselbe durch den Vorsitzenden den Dank des Vereines
ausgesprochen.
Hierauf folgt Vertagung, welcher sich ein gemütliches Bei-
sammensein, das bis Mitternacht währte, anschloss.
Geschäfts-Sitzung am 4* Januar t900*
Anwesend: 9 Mitglieder.
Der Präsident eröflfnet die Sitzung.
Das Protokoll der letzten Versammlung wird verlesen und
genehmigt.
Ein Antrag des Herrn H. Krekel, das Abonnement für die
laufenden Zeitschriften wieder zu erneuern, wird angenommen.
Als Beiträge zur Beschaflfung einer Urne für die Asche des ver-
storbenen W. G. Wundram sind bis jetzt $9.00 gezeichnet worden.
Der diesjährige Familienabend des Vereines, wird auf den
24. Februar d. J. festgesetzt, und ein Komitee, bestehend aus den
Herren S. Maiberg, Th. Zwermann und H. Krekel, ernannt,
welches die Ausführung desselben in die Hand nehmen soll.
Für die nächste wissenschaftliche Versammlung ist ein Vor-
trag des Herrn Th. Zwermann über: "Die Herstellung und An-
wendung anorganischer Farben in der Porzellan-, Glas- und
Emailindustiie" angemeldet.
Hierauf Vertagung.
"Wissenschaftliche Versammlung am 1 8* Januar J900»
Anwesend: 14 Mitglieder und 3 Gäste
Der Präsident, Herr Prof. Fuchs, eröffnet die Versammlung.
Das Protokoll der letzten Geschäftssitzung wird verlesen und
genehmigt.
An Korrespondenzen shid eingela^ifen:
Ein Brief des Herrn A. Löser.
Eine Neujahrsgratulation unseres auswärtigen Mitgliedes
Herrn Rud. Leupold in Deutschland.
Ein Schreiben des Herrn Paul Bausch (T. V. Washington),
vom II. Januar d. J., betreffend den auf den 20. d. M. angesetzten
Ausflug unseres Vereines nach Washington.
Hierauf folgt der Vortrag des Herrn Th. Zwermann über:
"Herstellung: und Anwendung anorganischer Farben in der
Porzellan-, Glas- und Emailindustrie."
Redner beschrieb in eingehender Weise die Herstellung
anorganischer Farben, sowie deren Anwendung in der Porzellan-,
Glas- uud Emailindustrie, und schilderte dann höchst fesselnd,
128 Mitteilungen des D, A. 71 T.
wie die Fabrikation einiger besonderen Arten derselben, die bis
jetzt noch Geheimnis einzelner Personen waren, aber dank der
Chemie, die heutigen Tages auf so hohem Standpunkte steht,
nun zum Gemeingut Aller geworden seien.
An Hand äusserst interessanter Experimente erklärte der
Vortragende dann auch die praktische Herstellung anorganischer
Farben, und unterstützte seinen \'ortrag durch vorzeigen ver-
schiedener Proben.
Herr Th. Zwermann wurde durch reichen Ber&Il für seinen
gediegenen \'ortrag belohnt, und erhielt durch den Präsidenten
den Dank des \'ereines ausgesprochen.
Das Komitee fiir den nächsten Familienabend zeigt an, dass
es sich ergänzt nnd die Herren M. Lenke und K. Häfele zur
Beihilfe zugezogen habe.
Hierauf Vertagung.
Karl H.\:efel£, prot Sekretär.
Terhntscher Vardn von Brooklyn^ N* Y*
Regldmässigc Vexsammlung am tX Januar t9CNL.
Der Vorsitzende, Herr C. von EgloJÖBjtein, eroffiiet die Ver-
sammlung und erteilt nach kurzer Begnissung der Anwesenden
Herrn Dr. R. Schiipphaos das Wort zu dem angekündigten Vor-
trage über
''Ein iteufi» VorMureit zur Herslidlttn)^ licittemiifimtllcher SdMdhtes.'*
Das- Verfahren, Unterlagen beliebiger Art mit einer lichtem-
pfindlichen Schichte zu versehen, das ich Ihnen heute Abend vor-
führen werde, ist eine Erfindung des Brooklyner Arztes Dr.
Johannes Meyer. Hs beruht auf der Verwendung von Silber-
phosphat in Verbindung mit organischer Säure. Der Erfinder
bedurfte eines Papieres von grosserer Empfindlichkeit, als sie die
gewöhnlichen im Handel befindlichen Kopierpapiere aufweisen.
Auf Grund bestimmter theoretischer Vorstellungen wandte er den
Silberphosphaten besondere Aufmerksamkeit zu. Er entdeckte,
dass sie sich in organischen Säuren lösen, wie z. B. in Wein-,
Citrouen- und Bemsteinsuure. Derartige Lösungen verwandte
er mit Erfolg zur Herstellung photographischer Druckpapiere.
Im weiteren Verlaufe seiner Versuche machte er die höchst merk-
würdige Entdeckung^, dass Weinsäurelösungen mit den Silber-
phosphateu wirkliche Emulsionen zu bilden imstande sind. Es
nahm Monate planmüssiger, langwieriger Arbeit, ehe es ihm
gelang, die Bedingungen festzulegen, unter denen diese Emulsion
stets zu erhalten und wie sie am besten zu verwenden ist. Ehe
ich zu den Einzelheiten der Darstellung der Weinsäure-Silber-
phosphat-Emulsion übergehe, möchte ich bemerken, dass das
Silbermeta- und Pyrophosphat sich nicht wesentlich vom Ortho-
phosphat verschieden verhalten, dass jedoch in der Folge unter
Vereins-ProtokoUe, 129
Silberphosphat schlechthin das Orthophosphat verstanden werden
soll. Zur Bereitung einer Emulsion, die gute Drucke gibt, fälle man
zunächst eine wässerige Lösung von 4 Gramm Silbernitrat mittelst
4.7 Gramm reinen Natriumphosphats, in einem halben Liter
Wasser gelöst. Der Niederschlag wird sorgfältig durch Dekan-
tieren ausgewaschen und durch vorsichtiges Klopfen und Absau-
gen überstehenden Wassers auf ein Volumen von 32 Kubikcen-
timetern gebracht. Inzwischen hat man 18 bis 20 Gramm reiner
Weinsäure in einer gleichen Anzahl Kubikcentimetern kalten
Wassers gelöst. Während man diese Lösung möglichst in einem
Gusse zu dem Phosphatniederschlage fügt, erteilt man dem Ge-
fässe (am besten eine weithalsige Flasche aus gelbem Glase)
eine schnelle drehende Bewegung. Der erfahrene Beobachter
wird nach kurzer Zeit einen Farbenwechsel bemerken, aus dem
aufgeschlämmten, gelben Phosphat ist ein weisslicher, sahne-
artiger Stoff geworden. Lassen wir jetzt das Gefäss zur Ruhe
kommen, so haben wir ungefähr das doppelte Volumen, also etwa
64 Kubikcentimeter, einer steifen Gallerte. Wird dieselbe eine
Zeitlang auf 38° C. erhalten, so wird sie flüssig. In diesem Zu-
stande eignet sie sich zum Auftragen auf Papier, das vorher mit
Eiweiss oder anderen Stoffen überzogen werden kann. Man
trägt mittelst einen flachen Pinsels, oder bei grossen Flächen
mit geeigneten Maschinen auf. Die oben gegebenen Verhält-
nisse haben sich in der Praxis am besten bewährt, auch bei der
Herstellung bedeutend grösserer Mengen. Man kann die Emul-
sion aber mit bedeutend weniger Weinsäure erzielen, so z. B.
wenn man 8 Gramm Weinsäure, in 8 Kubikcentimetern Wasser
gelöst, den vorhin erwähnten 32 Kubikcentimetern aufgeschlämm-
ten Silberphosphats hinzusetzt. Bei Einhaltung dieser Verhält-
nisse gesteht die Emulsion schneller, und es mag sich für den Un-
geübten empfehlen, mit ihnen anzufangen. Wird die Emulsion
sich in der Kälte selbst überlassen, so tritt nach einiger Zeit
Krystallisation ein, und nur ein Teil des Silbers verbleibt in der
Lösung. Die chemischen Reaktionen, die bei diesen Vorgängen
eintreten, sind noch in völliges Dunkel gehüllt. Man könnte
geneigt sein, die Bildung saurer Phosphate anzunehmen. In-
dessen weis man, dass gewöhnliches Silberphosphat aus seiner
Lösung in Essigsäure unverändert auskrystallisiert.
Von Säurelösungen ist die Lösung des Phosphats in Citro-
nensäure am meisten benutzt worden. Aus 48 Gramm Citronen-
säure und 32 Kubikcentimetern der mehrfach erwähnten Phos-
phatmischung erhält man eine klare Lösung von grosser Em-
pfindlichkeit. Die Lösung sowohl, als die Emulsion kann man
auf andere Stoffe als Papier auftragen und auf ihnen Bilder
erzeugen, die sich durch Schönheit und Beständigkeit auszeich-
nen. So sind Holz, Celluloid, Marmor, lithographischer Stein,
Seide, Baumwolle und Leinen mit Erfolg verwandt worden.
Man kann die Silberphosphatlösung oder Emulsion ohne weiteres
auf diese Stoffe auftragen, oder man kann dieselben vorher mit
Eiweiss, Gelatine oder einem ähnlichen Körper überziehen. Im
letzteren Falle kann man sowohl im direkten, wie im zerstreuten
130 Mitteilungen des D, A. T. V,
Sonnenlichte schneller ausdrucken, als mit den gewöhnlichen
photographischen Papieren. Im elektrischen Bogenlichte druckt
man gerade so schnell wie im zerstreuten Tageslichte. Dabei ist
zu beachten, dass die Emulsion empfindlicher ist als die Lösun-
gen. Während gewöhnliche Eiweisspapiere sich nicht halten,
sind die nach dem neuen, überaus einfachen Verfahren, unter Zu-
hülfenahme von Eiweiss, bereiteten Papiere in jedem Klima un-
begrenzt haltbar, sofern man sie nur vor Staub und Licht schützt.
Die Bilder werden auf die üblicherweise getont und fixiert, nur mit
dem Unterschiede, dass man das Hyposulfitbad bedeutend ver-
dünnter wählt. Das Tonen und Fixieren brauchen nicht gleich
nach dem Drucken vorgenommen zu werden, man kann es auf
Monate hinausverschieb^n. Die vorherrschende Farbe der Bil-
der rot bis rotbraun, ist so angenehm, dass in vielen Fällen von
einem Tonen abgesehen wird. Ein sehr gefälliger rötlicher Ton
lässt sich dadurch erzielen, dass man die Bilder vor dem Fixieren
mit einer Citronensäurelösung behandelt. Auf diese Behandlung
muss ein Waschen mit reinem Wasser folgen, ehe man die Bilder
in*s Fixierbad legt. Dieses bereite man aus 35 Gramm Natrium-
hyposulfit, das man unter Zusatz von 2 bis 3 Gramm Natrium-
carbonat oder -bicarbonat in i Liter Wasser löst. Die Bilder wer-
den I bis 2 Minuten in diesem Bade gelassen und darauf 5 bis to
Minuten in kaltem oder lauwarmem Wasser gewaschen. In dieser
alkalischen Flüssigkeit ändert sich der Ton nicht, trotzdem das
nasse Bild bedeutend blasser aussieht als das getrocknete. Bringt
man das Bild gleich vom Druckrahmen in*s Fixierbad, so ist nur
ein ganz schwaches Ueberdrucken erforderlich. Beim Tonen ist
gar kein Ueberdrucken nötig, da durch das Tonen selber das
Bild kräftiger wird. Werden die Bilder zu lange im Fixierbad
gelassen, so tritt Schwefelung ein. Aber selbst diese geschwefel-
ten Bilder sind haltbar, wenn die Schwefelung nicht zu lange
fortgesetzt worden ist.
Die Empfindlichkeit der Emulsion kann durch den Zusatz
einer kleinen Menge Citronensäure noch gesteigert werden. Setzt
man der Phosphatemulsion gewöhnliche Bromsilberemulsion
hinzu, so kann man bei dem Lichte einer Petroleumlampe aus-
drucken.
Die nach dem neuen Verfahren hergestellten Papiere können
auch als Entwickelungspapiere benutzt werden. Es ist selbst-
redend, dass ihre Herstellung für den Fall nur bei völlig nicht-
aktinischem Lichte vorgenommen werdenikann. Das Verfahren ist
in allen Kulturstaaten patentiert.
Zum Schlüsse möchte ich noch einige Worte zur Abwehr
einer Kritik sagen, die in der Ausgabe des ** British Journal of
Photography' * vom 17. November 1898 erschienen ist. Die Er-
findung von Dr. Meyer wird als die Wiederentdeckung eines der
ältesten Druckverfahren, nämlich desjenigen von Dr. Fyfe, hin-
gestellt, und dem Erfinder wird der Vorwurf ungenügender
Kenntnis der einschlägigen Literatur gemacht. Hätte Dr.
Meyer um die früheren Versuche von Dr. Fyfe und M. Lyte ge-
wusst, so wäre er vielleicht irregeführt worden; sein Eifer wäre
Vereins- Protokolle, 131
erlahmt und seine schöne Erfindung nicht gemacht worden. Der
wohlwollende Kritiker ist jedoch im Irrtum, wenn er Dr. Fyfe^s
Verfahren als nicht wesentlich von dem eben patentierten hinstellt,
womit er Dr. Meyer' s meint. Zur Stütze seiner Ansicht führt er
eine ganze Reihe von Stellen aus Hunt's ^'Researches on Light**
an, das im Jahre 1854 veröffentlicht wurde. Ich lasse denselben
Verfesser sprechen. Er sagt in '*A Populär Treatise on Photo-
graphy'*, Glasgow 1841, Seite 21:
**Dr. Fyfe scheint der erste gewesen zu sein, der Silberphos-
phat als photographisches Material vorgeschlagen hat. Ich muss
indess gestehen, dass es in meinen Händen nicht zu den Erfolgen
geführt hat, wie, seiner Beschreibung gemäss, in den seinen.*'
Und wörthch dieselbe Stelle findet man in Hunt's **Manual
of Photography" London und Glasgow, 1854, auf Seite 120.
Was hat nun Dr. Fyfe im Jahre 1839 gemacht? Soweit
reichen nämlich seine Arbeiten zurück. Er that folgendes :
i) Er sfchlug in den Fasern des Papiers Silberphosphat nie-
der, durch doppelte Umsetzuug zwischen Natriumphosphat und
Silbernitrat.
2) Er tränkte Papier mit einer Lösung von Silberphosphat
in Ammoniak oder Ammoniumcarbonat.
3) Er bestrich Malerleinwand mit einer Paste, die er aus
Silberphosphat (bei Lichtabschluss getrocknet), Terpentinöl und
Canadabalsam bereitete.
Aber nirgends finden wir den leisesten Hinweis auf die so
bedeutungsvolle Vereinigung von Silberphosphat mit organischer
Säure. Und wäre Dr. Fyfe's Verfahren lebensfähig gewesen, so
wäre es wohl nicht so spurlos verschwunden. Mich will es be-
dünken, als ob die beiden Verfahren recht wesentlich von einan-
der abwichen, besonders aber wenn man sie nach den erzielten
Erfolgen beurteilt.
Der Vorsitzende dankte dem Redner für seine interessanten
Ausführungen und entstand hierauf eine längere Diskussion, in
der Herr Dr. Schüpphaus, sowie der anwesende Erfinder dieses
neuen Verfahrens, Herr Dr. J. Meyer, die an sie gestellten
Fragen in liebenswürdigster Weise beantworteten.
Nach Schluss der Versammlung hielt eine gesellige Unter-
haltung die Mitglieder und Gäste noch mehrere Stunden zusam-
men und trennte man sich mit dem Bewusstsein, einen genussrei-
chen Abend, der ein beredtes Zeugnis von der Leistungsfähig-
keit des Vereines ablegte, verlebt zu haben.
A1.FRED Hoffbauer, Sekretär.
132 Mitteilungen des D. A, 7, V.
Technischer Verein von New York, N» Y»
Regelmässige Versammlung am 13* Januar (900*
Anwesend: 15 Mitglieder und die Herren J. Neubecker und
F. Frenkl als Gäste.
Vorsitzender: Joseph Aue, Präsident.
In den Verein wurden aufgenommen: Herr A. W. Hoppen-
stedt, Chem., durch Abstimmung in der letzten Sitzung und Herr
F. Frenkl in der heutigen Sitzung.
Herr John Schaefer ladet die Mitglieder des Vereines zur
Besichtigung der topographischen Karte von der Stadt New York
ein. Es ist dies eine grosse, gründlich ausgearbeitete Karte von
*'Greater New York," die speziell für die Weltausstellung in
Paris von dem New Yorker topographischen Bureau angefertigt
wurde. Sie ist in dem grossen Saale der Arion-Halle in New York
ausgestellt.*)
Es wird beschlossen, Mittwoch, den 17. d. M., am Abende
gemeinschaftlich hinzugehen.
Hierauf erhält Herr Nemo Roehrich das Wort zu seinem
Vortrage über:
* ' Hett's lithographische Mehrfarbendruckpresse. ' '
Von diesem Vortrage wird in einer der nächsten Nummern der
Mitteilungen ein Auszug erscheinen. Es soll an dieser Stelle nur
der von Herrn J. Aue angefertigten und während des Vortrages
vorgeführten, überaus zahlreichen Skiopticonbilder gedacht sein,
die den Vortragenden wesentlich unterstützten und den Zuhörern
ein klares Bild der Maschine gaben.
Da Herr J. Aue mit der Vorführung der den Vortrag beglei-
tenden Schattenbilder vollauf beschäftigt war, übergab er den
Vorsitz an den Vize-Präsidenten, Herrn J. Schäfer, welcher, nach
Schluss des Vortrages und der sich anschliessenden Diskussion,
Herrn N. Roehrich für die eingehende Beschreibung dieser
genial durchdachten und ohne Rücksicht auf die Kosten aus-
geführten lithographischen Presse den Dank des Vereines
aussprach.
Auf die Anfrage des Vorortes (T. V. Baltimore, Md.), ob der
Verein damit einverstanden sei, dass Herr Freygang für Kansas
City, Herr G. L. Luetscher für St. Louis und Herr M. W.
Alexander für Chicago als korrespondierende Mitglieder auf-
genommen werden sollen, wird beschlossen, diese Anfrage in
bejahendem Sinne zu beantworten.
W. C. WACHH01.TZ, prot. Sekr.
*) Zur Besichtigung der für die Pariser Weltausstellung bestimmten topo-
graphischen Karte von New Yorkr hatten sich am Mittwoch, den 17. Januar d. J.,
eine grosse Anzahl Mitglieder in der Arion-Halle eingefunden. Nach der Besich-
tigung trafen sich die meisten der beteiligten Mitglieder im Restaurationssaale der
Arion-Halle und blieben noch einige Stunden bei einem g^ten Glase Bier beisammen.
Besondere Genugthuung verschaffte es den Anwesenden, dass die Namensliste
der Techniker, die diese Karte in der kurzen Zeit von 5 Monaten anfertigten, zum
grössten Teile deutsche Namen enthält.
Vereins- Protokolle, 133
Technischer j Verein von Philadelphia, Pa»
Regelmässige Versammlung am 9. Dezember J899»
Anwesend: 29 Herren und 9 Damen.
Den Vorsitz führt Herr H. Schmaltz, Präsident.
Nach Eröffnung der Versammlung durch den Vorsitzenden
erhält der Sekretär das Wort zur Verlesung des Protokolles vom
25. November 1899; dasselbe wird ohne AenderuDg angenommen.
Alsdann erfolgt Verlesung der Korrespondenzen:
Herr Dr. E. Fahrig teilt mit, dass er ein neues Aluminate
gefunden habe, welches von ihm Bauxogen getauft wurde.
Der Redakteur der Verbands- Mitteilungen zeigt den
Redaktionsschluss für die zweite Nummer auf den 15. Dezember
d. J. an.
Der Verbands- Vorort fordert zur Zahlung der i. Umlage auf.
Der Schatzmeister wird autorisiert, $70.00 an den Verbands-
Schatzmeister einzusendtn.
Als Mitglied wird aufgenommen: Herr Carl Feddern. M. E.
Als Mitglied ist vorgeschlagen: Herr Gustav Fiedler,
Mechaniker.
Hierauf erhält Herr A. Schumann das Wort zu einem Vor-
trage über:
«'Wasserreinigung durch Sandfiitration."
Die Versammelten belohnten Herrn A. Schumann für seinen
Vortrag durch Beifall und der Präsident dankt demselben im
Namen des Vereines.
An der Diskussion beteiligten sich die Herren: H. Schmaltz,
G. F. Ott, B. Petsche, W. Stein, E. Collins jr. und P. Ehlers.
Da sich niemand mehr zum Wort meldet, erfolgt Vertagung,
woran sich noch ein gemütliches Beisammensein anschliesst.
Regelmässige Versammlung am 23* Dezember t899*
Anwesend: 23 Mitglieder und 2 Gäste.
Der Vorsitzende, Herr H. Schmaltz, eröj0fnet dieVersammlung,
worauf der Sekretär das Protokoll vom 9. Dezember d. J. verliest,
das ohne Aenderung genehmigt wird.
Sodann erfolgt Verlesung der Korrespondenzen:
Hierauf erhält Herr A. Schumann das Wort zu einem kurzen
Bericht "Aus der Sammelmappe", woran sich eine kurze Debatte
anschliesst, an welcher sich die Herren E. Collins jr., O. Lüthy
und W. Trinks beteiligen.
Da jedoch der Weihnachts-Kommers um ^^9 Uhr beginnen
soll, so erfolgt Vertagung.
134 Mitteilungen des D, A, 7\ V,
Geschäftliche Versammlung am 6» ]2Lnis?it t900*
Anwesend sind 22 Mitglieder.
Die Versammlung wird durch den Präsidenten, Herrn H,
Schmaltz, eröffnet, worauf der Sekretär dasProtokoU derVorstands-
Sitzung vom 9. Dezember, sowie die Protokolle vom 23. und 30.
Dezember 1899 verliest, welche hierauf angenommen werden.
Ferner macht der Sekretär bekannt, dass Herr Gustav Fiedler
als Mitglied aufgenommen und die Herren R. Pongs und F.
Weber als Mitglieder vorgeschlagen wurden.
Herr A. Schumann legt ein Schreiben vom Techn. Vereine
Brooklyn vor, welcher eine Sammlung zum Ankauf einer Nische
im dortigen Crematorium, behufs Beisetzung der Ueberreste des
verstorbenen Herrn G. W. Wundram, vorschlägt. Herr A. Schu-
mann berichtet hierzu, dass er bereits vor einigen Wochen zu
diesem Zwecke $18.00 gesammelt und an Herrn E. L,. Heusner
abgesandt habe.
Herr A. Schumann liest hierauf die Berichte über den
Weihnachts-Kommers und das am 30. Dezember 1899 abgehaltene
Weihnachtsfest vor. Herr A. Heilbrunn teilt im Namen des nicht
anwesenden Herrn M. Uhlmann mit, dass die Unkosten für diese
beiden Veranstaltungen durch die Einnahmen vollständig ge-
deckt seien.
Herr H. Schmaltz dankt im Namen des Vereines sämtlichen
Herren, welche an dem gelungenen Weihnachtsfeste so aufopfernd
mitgewirkt haben.
Hierauf verliest der Präsident einen von Herrn A. Schumann
an den Vorstand des Vereines gerichteten Antrag, welcher dahin
geht, dass § 30 der Verbands-Statuten abgeändert werden sollte,
und zwar desshalb, weil, wenn Stimmengleichheit vorliege, der
genannte § 30 unklar sei. Es wird beschlossen, diesen Gegenstand
auf dem nächsten Technikertage zur Sprache bringen zu lassen.
Herr H. Schmaltz macht bekannt, dass gegen Ende des
Monates ein Kinderfest arrangiert werden würde; ferner dankt er
Herrn B. Petsche für das dem Techn. Vereine gemachte Weih-
nachtsgeschenk, bestehend in 8 prächtigen Tischdecken.
Regelmässige Versammlung am iZ. Januar (900«
Anwesend: 26 Mitglieder und ein Gast.
Den Vorsitz führt Herr H. Schmaltz.
Nach Eröffnung der Sitzung durch den Vorsitzenden verliest
der Sekretär das Protokoll der Versammlung vom 6. Januar d. J.,
welches angenommen wird.
Herr W. I. Bokum, Maschinen-Techniker, hat eine Anmel-
dung zur Aufnahme als Mitglied vorgelegt. Es erfolgt hierauf
Verlesung der Korrespondenzen, worunter eine Einladung vom
Techn. Vereine Baltimore, wodurch die Mitglieder mit ihren
Damen zu einer am 24. Februar d. J. stattfindenden Abendunter-
haltung eingeladen werden. Der Präsident berichtet hierzu einen
bereits gefassten Vorstandsbeschluss, welcher dahin lautet, oben
genannter Einladung nachzukommen und einen gemeinschaft-
Vereins- Protokolle, 135
liehen Ausflug naeh Baltimore zu arrangieren und die auf den
24. Februar d. J. fallende wissenschaftliche Versammlung auf den
17. Februar d. J. zu verlegen.
Nunmehr erhält Herr W. Trinks das Wort zu seinem Vortrag
über:
** Express-Pumpen und Kompressoren."
Der Bau der Kolbenpumpen hat sich aus den alten Bergwerks-
pumpen entwickelt, welche nur 3 oder 4 Hübe in der Minute
machten. Die Umlaufszahlen der Pumpen sowohl für Bergwerks-
ais Wasserwerke stiegen allmählich, doch galten noch bis vor
wenigen Jahrzehnten Umlaufszahlen von 20 bis 30 in der Minute
als hoch. Erst in den letzten Jahrzehnten hat man durch richtige
Wasserführung, Anwendung leichter, federbelasteter Ventile und
unmittelbar an den Ventijen angebrachter, geräumiger Windkessel
gelernt, die Umlaufszahlen auf 60 bis 70 in der Minute zu bringen.
Eine weitere Steigerung gestattete die Anwendung gesteuerter
Ventile. Ob Professor A. Ried 1er der Erfinder der gesteuerten
Ventile ist, steht nicht fest, jedenfalls aber ist ihm die Verwirk-
lichung dieses Gedankens in praktisch ausführbaren Konstruk-
tionen zu verdanken, welche seinen Namen über die ganze Erde
verbreitet haben. Das Riedlersche Princip der Pumpensteuerung
besteht darin, dass die möglichst leichtgehaltenen Ventile selbst-
thätig geöffnet und unter Einschaltung eines elastischen Ueber-
tragungsgliedes zwangläufig geschlossen werden. Die Anwendung
dieses Principes hat es ermöglicht, Pumpen mit über 100 Umdreh-
ungen in der Minute zu bauen, welche mit wenigen Ausnahmen
anstandslos mit dieser hohen Geschwindigkeit laufen.
Diese Entwickelung der Kolbenpumpen bedeutet einen ge-
waltigen Sprung vorwärts. In den letzten zwei Jahren sind
Pumpen mit bis zu 400 Umdrehungen in der Minute gebaut
worden. Der Erfinder dieser Pumpen ist Ingenieur Stumpf
(früher bei Fräser & Chalmers, Chicago, 111., jetzt Professor in
Berlin, Deutschland), welcher im Verein mit dem reichen Kon-
struktionstalente Riedlers eine äusserst eigenartige Pumpenkon-
struktion (die Express-Pumpen) entworfen und ausgeführt hat.
Diese Pumpen haben selbstthätige Druckventile und ein vom
Kolben gesteuertes Saugventil, welches ringförmig um den
Tauchkolben gelagert ist. Der Kolben schliesst am Ende des
Saughubes vermittels einer ebenfalls ringförmigen Feder das
Ventil, so dass von aussen keine Steuerungsteile wahrnehmbar
sind. Das Saugventil ist ausserordentlich leicht gehalten und
besteht in einem blecharmierten Holzringe. Ferner ist der Was-
serspiegel im Saugwindkessel höher als der Pumpenkasten gelegt
und Professor Stumpf behauptet, dass in demselben das Wasser
während der Saugpause ansteigt, um dann während der Saug-
periode unter statischer Druckhöhe in die Pumpe zu fallen. Auf
diese Weise ist liebevoll dafür gesorgt, dass dem Wasser der
Eintritt in die Pumpe so leicht als möglich gemacht wird, es mag
dann selber zusehen, wie es wieder hinaus kommt. Herr Stumpf
geht von dem richtigen Grundsatze aus, dass zum Ansaugen nur
136 Mitteilungen des D, A. T, V,
der Luftdruck, zum Hinausdrücken aber die Kraft der Pumpe zur
Verfugung steht. Aus diesem Grunde steuert er das Druckventil
nicht, sondern wendet die in letzten Jahren allgemeiner ange-
wandten leichten federbelasteten Ringe an. Als Federbelastung
dient für jeden Metallring ein Gummiring von gleichem Durch-
messer, welcher den Metallring nach beiden Seiten überdeckt und
so gleichzeitig als Ventildichtung dient. Durch die starke Ventil-
belastung wird der Wirkungsgrad der Pumpe etwas herabgedrückt,
jedoch ist bei Ueberwindung so grosser Druckhöhen, wie sie in
Bergwerksbetrieben auftreten, die Vergrösserung der Druckhöhe
infolge der hohen Geschwindigkeit im Druckventil nur ver-
schwindend gering.
Expresspumpen laufen in Deutschland seit etwa i>4 Jahren,
teils direkt, ohne Uebersetzung, mit Elektromotoren gekuppelt,
teils durch schnellgehende Dampfmaschinen getrieben und haben
nur zu nebensächlichen Ausstellungen Veranlassung gegeben.
Die Pumpen werden, soweit dem Redner bekannt, auch in diesem
Lande und zwar von Frases & Chalmers in Chicago gebaut. Ihr
Vorteil liegt in den geringen Anschaffungskosten und der Raum-
ersparnis bei hohem Gütegrad.
Bei Wasserpumpen ist das Saugventil der schwierige Teil,
bei Gebläsen und Kompressoren (d. h. Luftpumpen), bietet das
Druckventil Schwierigkeiten dar. Die Druckventile sollen sich
da, wo die Kolbengeschwindigkeit am grössten ist, nämlich nahe
der Hubmitte, mit einem Ruck voll öffnen und sich dann allmäh-
lich gegen das Hubende einschliessen. Da die Ventile Masse
haben, öffnen sie sich nicht augenblicklich und die Folge ist ein
Arbeits Verlust durch die weiter sich fortsetzende Kompression.
Es entsteht dann der bekannte **Kameelrücken" in den Kom-
pressordiagrammen. Schwierigkeiten bewirkt femer die leben-
dige Kraft (kinetische Energie ) des auffliegenden Ventiles. Bei
Anwendung metallischer Hubbegrenzung zerschlagen sich die
Ventile in kurzer Zeit; bei Anwendung starker Federn tritt das
unangenehme Flattern und Schnarren der Ventile ein; bei An-
wendung eines Luftbuffers wird einerseits die Masse des Ventiles
vergrössert und andererseits die Ventilbewegung träge gemacht,
so dass die Ventile nicht rechtzeitig, sondern nach dem Hubende
mit einem Schlag schliessen, was dann wieder die Zufügung eines
besonderen Schliessungsbuffers notwendig macht.
Auch für Kompressoren und Gebläse ist das Riedlersche
Prinzip mit Erfolg angewandt worden, jedoch haben die Riedler-
kompressoren bei weitem nicht die Verbreitung gefunden wie die
Riedlerpumpen. Erst in neuester Zeit ist, wieder durch Professor
Stumpf, ein bedeutender Fortschritt zu verzeichnen, durch die
Einführung der von Riedler und Stumpf ausgearbeiteten **rück-
läufigen Druckventile." Diese Druckventile öffnen sich in das
Innere des Cylinders und werden vom Kolben unter Einschaltung
einer Feder am Hubende geschlossen. Erreicht wird diese eigen-
tümliche rückläufige Venlilbewegung durch die Gestalt der
Ventile. Dieselben bestehen aus dem eigentlichen Ventilteller,
einem grösseren Teller und einer Verbindungsröhre zwischen
Vereins- Protokolle , 137
beiden. Die im Cylinder komprimierte Luft tritt durch die Röhre
hinter den grossen Teller und drückt infolge der Differenzialwir-
kung das Ventil nach innen auf. Dabei wird der Raum auf der
Rückseite des grossen Tellers als Pufferraum benutzt, so dass das
Ventil aufgefangen wird. Die Pufferwirkung kann von aussen
durch eine Schraube eingestellt werden. Die mit diesen Ventilen
ausgestatteten Kompressoren (Express- Kompressoren) gestatten
eine ausserordentlich hohe Umlaufszahl (mehr als 250 Umdrehun-
gen in der Minute). Ueberraschend ist die Thatsache, dass selbst
bei den höchsten Geschwindigkeiten das auftreffen der im Kolben
eingebauten Feder auf das Ventil vollständig unhörbar ist, wobei
die Ventilerholungsdiagramme ein fast augenblickliches Oeffnen
und ein ebenso rasches Schliessen erkennen lassen.
Infolge der Eigenschalt dieser Ventile, sich für hohe Ge-
schwindigkeitenvorteilhaft anwenden zu lassen, hat man dieselben
für Gebläsemaschinen benutzt, welche durch Gasmaschinen ange-
trieben werden (letztere arbeiten am besten bei ca. 130 Umdreh-
ungen in der Minute) und damit entschiedene Erfolge erzielt.
Der Vorteil der Expresskompressoren liegt wieder wie bei den
Expresspumpen in den geringen Kosten und in der Raumersparnis.
Ob sich dieselben im jahrelangen Dauerbetriebe bewähren, muss
abgewartet werden. Jedenfalls gehören die Riedler- Stumpf sehen
Konstruktionen zu den interessantesten der Gegenwart. Ein-
gehende Informationen über dieselben mit zahlreichen Abbildun-
gen liefert Professor Riedler's Werk ''Schnellbetrieb", im Verlage
des Vereines Deutscher Ingenieure, Berlin, Charlottenstrasse, Preis
incl. Porto circa $4 00.
Dem Redner wird nach Beendigung dieses interessanten
Themas seitens der Zuhörer hohe Anerkennung zuteil und ihm
vom Präsidenten Namens des Vereines Dank gesagt. An der die-
sem Vortrage sich anschliessenden Diskussion beteiligten sich die
Herren H. Schmaltz und B. Petsche. Nachdem nun noch durch
den Vorsitzenden auf die von Herrn P. Schemm ergangene Ein-
ladung zur Besichtigung seiner Bildergallerie hingewiesen war,
erfolgte Vertagung.
Regelmässige Vcf Sammlung am 27. Januar J900.
Anwesend 30 Mitglieder und 5 Gäste.
Den Vorsitz führte Herr A. Schmaltz; derselbe erteilt nach
Eröffnung der Versammlung dem Sekretär das Wort zur Verle-
sung des Protokolles vom 13. Januar d. J.; dasselbe wird ange-
nommen.
Der Sekretär macht bekannt, dass die Herren Rob. Pongs,
Maschinen- Ingenieur, W. I. Bokum, Maschinen-Techniker und
F. Weber, Fabrikant, als Mitglieder aufgenommen worden sind.
Herr Franz Blail wurde gestrichen.
Zufolge einem Schreiben vom Vororte Baltimore, wird der Auf-
nahme der vom Technischen Vereine Pittsburg vorgeschlagenen
korrespondierenden Mitgliedern Herrn G. L. Luetscher, St. Louis,
Herrn A. Freygang, Kansas City und Herrn M. W. Alexander,
138 Mitteilungen des D. A. T. V.
Chicago, nach Absatz I des Delegaten-Protokolles der 15. Dele-
gaten- Versammlung, zugestimmt.
Hierauf erfolgte Verlesung der Korrespondenzen :
Auf die vom Technischen Vereine New York ergangene
Einladung zu seinem 25jährigen Jubiläumsfeste, welches am heuti-
gen Abende gefeiert wird, wurde beschlossen, ein Glückwunsch-
Telegramm abzusenden, zu dessen Abfassung der Präsident die
Herren G. Paulus und E Collins jr. ernennt
Hierauf verliest Herr H. Schmaltz den im Druck erschier e-
nea Wirtschaftsbericht über die Einnahmen und Ausgaben im
Klubhause. Es wurde sodann beschlossen, auf nächsten Samstag,
den 3. Februar d. J., eine Spezial- Versammlung einzuberufen,
um über die Klubhausfrage zu beraten
Nunmehr ergreift Herr H. Schmaltz das Wort zu den für
heute Abend vorzubringenden technischen Mitteilungen.
Redner kommt auf die in letzter Zeit stattgehabten grossen
Brände zu sprechen und schildert einige Etablissement, bei denen
grosse Gefahr für Menschenleben bei einem etwa ausbrechenden
Brande vorhanden sei und wirft schliesslich die Frage auf: "Wie
sind Gebäude, in welchen eine grössere Anzahl Menschen be-
schäftigt sind, feuersicher zu konstruieren, um das Leben der-
selben, sowie das materielle Eigentum bei einem Brande geschützt
zu wissen?" An der sich hierzu anschliessenden Diskussion
beteiligen sich die Herren E. Collins jr., O. Lüthy, A. Schumann,
I. Sachs, W. Trinks und A. Heilbrunn. Herr A. Schumann
erhält hierauf das Wort zu einer Mitteilung über Schwebebahnen;
an der sich anschliessenden Diskussion beteiligen sich die Herren
W. Stein, Aug. Stein, G. Landsmann und R. Pongs.
Herr B. Schwarz gibt hierauf eine Erklärung, auf welche Art
und Weise die Verständigung mittelst des Heliographen möglich
ist. Wegen vorgerückter Zeit erfolgt sodann Vertagung.
Spezial'Vetsammlung am 3* Febnsar 1900*
Anwesend sind 30 Mitglieder.
Vorsitzender: Herr H. Schmaltz.
Nach Eröffnung der Sitzung durch den Vorsitzenden, verliest
derselbe ein Abschiedsschreiben des deutschen Konsuls Herrn
Rat Marheinecke, welcher in freundlicher Weise der Stunden ge-
denkt, welche er in unserem Vereine verlebt hat.
Hierauf gelangt ein von Herrn A. Schumann eingereichtes
Schreiben zur Verlesung, welches sich auf die heute Abend vor-
liegende Angelegenheit, Klubhaus betreffend, bezieht.
Nach vielem debattieren über die verschiedenen auseinander-
gehenden Ansichten, kommt man zu dem einzig möglichen
Schlüsse, die vorliegende Frage dadurch zu lösen, dass ein An-
trag auf Erhöhung des Mitgliedbeitrages gestellt werde, um das
mit dem deutschen Klub seither geführte Klubhaus in derselben
Weise wie bisher beibehalten zu können. Mit diesem Vorschlag
sind alle Anwesenden einverstanden.
J. Sachs, Sekretär.
Vereins- Protokolle 139
Technischer Verein von Pittsburg, Pa*
4« Regelmässige Versammlung am 12« Januar 1900*
Anwesend: 32 Mitglieder und 5 Gäste.
Die Versammlung wurde durch den Vize-Präsidenten, Herrn
H. I^aub, eröflfnet. Nach Begrüssung der anwesenden Gäste wurde
-das Protokoll der 3. regelmässigen Versammlung vom 8. Dezember
d. J. veilesen und angenommen.
An Korrespondenzen waren eingelaufen : Ein Gruss des
Herrn R. Skalweit in Magdeburg, Deutschland, an den T.V. von
Pittsburg.
Auf Empfehlung des Vorstandes wurden die Herren: C. P.
Nachod, vorgeschlagen von den Herren Ph. A. Lange und W. I.
Reich; J. V. Knoth, vorgeschlagen von den Herren O. Lewan-
dowski und H. W. Bernard; A. Hatlanek, vorgeschlagen von
den Herren F. H. Kindl und A. Kusebauch, ohne Abstimmung
als Mitglieder in den Verein aufgenommen.
Komitee-Berichte: Herr J. M. Deforth, Vors. des wissen-
schaftlichen Komitees, macht auf den Mangel an Vorträgen
aufmerksam und richtet an die jüngeren Mitglieder die Bitte, dem
Komitee entweder Vorträge oder geeignete Themata für Dis-
kussionen zur Verfügung zu stellen.
Von dem Komitee für Stellenvermittelung lag kein Bericht vor.
Das Komitee für gesellschaftliche Unterhaltungen, Vors.
O. H. Rosenbaum, stellt auf den 21. Februar d. J. ein Winterfest,
bestehend aus dem üblichen Bankett mit darauf folgendem Gala-
Ball, in Aussicht.
Herr H. A. Strauss ergreift darauf das Wort zu einem
Vortrage über:
**Das Marconische Telegraphen -System."
Nach einer Einleitung, in welcher der Vortragende eine
Erklärung der Wellenbewegung des Aethers und der, durch die
längere oder kürzere Form der Aetherwelkn bedingten, Erschei-
nungen gab, welche uns als Wärme, Licht und Elektrizität
bekannt sind, ging der Redner auf sein eigentliches Thema über
und bot an der Hand von Skizzen ein klares Bild der Einrichtung
des Marconischen Systemes, sowie eine Erklärung der in Anwen-
dung kommenden Apparate.
Durch einen historischen Ueberblick wurde sodann die
allmähliche Entwicklung derjenigen Theorien gezeigt, auf
welchen das heutige, sogenannte "Marconische" System auf-
:gebaut ist. Beginnend mit Faraday's ersten Versuchen, welche
später durch den englischen Physiker und Mathematiker Maxwell
mathematische Begründung erhielten, gelangte man namentlich
auch durch Untersuchungen von Helmholz zu der Annahme,
dass auch die Elektrizität, wie die Wärme und das Licht, auf
pscillatorischer Bewegung des Aethers beruhe, eine Annahme,
die jedoch erst durch die epochemachenden Versuche des Prof.
140 Mitteilunge7i des D, A, T, V.
Herz, der berühmte Schüler des berühmten Meisters Helmholz^
auf das eklatanteste bewiesen wurde. Auch hier, wie in den
meisten Fällen gebührt dem deutschen Forscher das Verdienst,^
uns der Erkenntnis des Grundgesetzes der Natur näher geführt
zu haben.
Reicher Beifall lohnte den Redner für seinen interessanten
Vortrag und wurde dem Herrn H. A. Strauss durch den Präsi-
denten der Dank der Anwesenden ausgesprochen.
Nach einer längeren Debatte erfolgte Schluss der Ver-
sammlung.
5* Reguläre Versammlungf am 26* Janoar 1900*
Anwesend: 20 Mitglieder und 2 Gäste.
Präsident : Dr. R. R. G. Moldenke. Sekretär : H. W.
Bernard.
Nachdem der Präsident die anwesenden Gäste begrüsst hatte,,
wird das Protokoll der regelmässigen Versammlung vom 12,
Januar d. J. verlesen und ohne Aenderung angenommen.
An Korrespondenzen waren eingelaufen: Ein Brief des Herrn
O. H. Rosenbaum, Obmann des Komitees für gesellschaftliche
Unterhaltungen, in welchem auf das, am 21. Februar d. J. statt-
findende Winterfest besonders aufmerksam gemacht wird, und
worin die Mitglieder ersucht werden, das Fest durch ihre
persönliche Mitwirkung zu einem Erfolge zu gestalten.
Ferner, ein Brief des Sekretärs des T. V. von New York
nebst einigen Einladungen zu dem am 27. Januar d. J. statt-
findenden 25J ährigem Stiftungsfest des T. V. New York. Auf
Antrag des Herrn E. F. Härder, wird der Sekretär beauftragt, ein
Glückwunsch-Telegramm an den Verein New York abzusenden.
Das Aufnahmegesuch des Herrn A. Bjoerkman, C. E-, vor-
geschlagen von den Herren H. W. Bernard und H. Laub wurde
dem Vorstand überwiesen.
Da Herr S. Forter verhindert war, die angekündigte Dis-
kussion über das Thema: * 'Elektro- Motoren im Eisenbahnbetrieb
und deren Verhältnis zu Dampf- Lokomotiven", einzuleiten, so
wird beschlossen, die Debatte über diesen Gegenstand bis auf
weiteres zu verschieben.
Herr Dr. R. G. G. Moldenke hielt sodann einen *'ex tempore"
Vortrag über:
"Die Einrichtung der Werke der Penn'a Malleable Co. in
McKees Rocks, Pa.,"
in welchem er eine detaillierte Beschreibung der Anlage, des
Betriebes und der Gebäude gab. Nachdem der Redner auf die
Terrainschwierigkeiten hingewiesen hatte, welche bei dem Bau
der ganzen Anlage überwunden werden mussten, schloss der
Vortragende mit einer Erklärung der Methoden, welche bei der
Konstruktion, besonders derGrundpfeiler, in Anwendung gebracht
wurden.
Die den interessanten Ausführungen folgende Diskussion^
welcher erst durch die vorgerückte Stunde ein Ziel gesetzt wurde,.
VeteinS'Potokolle. 141
legte dem Vortragenden den Beweis ab für die beifällige Auf-
nahme, welche das Thema bei den Anwesenden gefunden hatte.
Hierauf Vertagung.
H. W. Bernard, Sekr.
Techniker- Verein von Washington, D* C*
Geschäftliche Versammlungf am 3« Januar 1900*
In Abwesenheit des Präsidenten führt Herr J. Jose den Vorsitz,
Die Protokolle der zwei letzten Versammlungen, sowie die des
Verwaltungsrates wurden verlesen.
Korrespondenzen : Eine Einladung des T. V. New York zu
seiner 25jährigen Jubiläumsfeier. Eine Rechnung für den Jahres-
beitrag der American Section, International Association forTesting
Materials; dieselbe wird zur Zahlung angewiesen. Ein Brief des
Herrn A. M. P. Maschmeyer, in dem er seinen Austritt aus dem
Verein anzeigt. Dadurch wird das Präsidentenamt zum zweiten
Male in diesem Vereinsjahre frei. Statutengemäss rückt der
Vize- Präsident, Herr H. Rassbach, zur Präsidentschaft vor. An
dessen Stelle tritt, laut Bericht des Verwaltungsrates, Herr J. Jos6,
und an Stelle des letzteren (Beisitzer), Herr H. Kürschner. Der
Sekretär berichtet, dass eine Revision der Mitgliederliste durch
den Verwaltungsrat die Ausscheidung folgender Namen ergeben
habe : C. F. Dickmann, Th. Hoech, A. M. P. Maschmeyer,
A. Mlodziansky, L. Olscewski, F. Schweinshaut, O. SeifFert. von
Mumm, von Wimpffen.
H. VON Bayer, prot. Sekretär.
Geschäftliche Versammltrngf am ?♦ Februar 1900»
Den Vorsitz führt der Vize- Präsident Herr J. Jos6. Das
Protokoll der letzten Versammlung, sowie die der zwei letzten
Verwaltungsratssitzungen werden angenommen.
Rechnungen im Betrage von $6.90 für Drucksachen, $5.75
für Postausgaben, $1.50 für den Weihnachtsbaum werden gut-
geheissen. Ebenso wird die Absendung der 2. Verbandsumlage
an den Vorort angeordnet. Der Schatzmeister berichtet, dass ein
Kassenbestand von $60.98 vorhanden ist. Das aus den Herren
W. Burchard und A. Gönner bestehende Revisionskomitee hat
die Bücher des Schatzmeisters geprüft und richtig befunden. Ein
Antrag des Verbaudsvorortes auf Ernennung der Herren G. L.
Luetscher, H. Freygang und M. W. Alexander zu korrespon-
dierenden Verbandsmitgliedern wird gutgeheissen. Der Beschluss
des Verwaltungsrates, den Vorabend von Washingtons Geburtstag
in Form eines Kostümfestes zu feiern, wird angenommen.
Als Kandidat für die Mitgliedschaft wird von den Herren W.
Burchard und A. Gönner empfohlen : Emil Mahlo, C E. und
draftsman, Bureau of Naval Intelligence, Navy Dept.
Paui. Bausch, prot. Sekr. p. t.
142 Müteihmgen des D. A. T. V.
Allgemeine Nachrichten und Personalien^
Besuch des T* V* von BaltinKMre beim T* V* in Washington»
Zu Ehren des Technischen Vereines von Baltimore ver-
anstaltete der Technische Verein von Washington am 20. Januar
d. J. in der schönen Sängerbund-Halle einen äusserst gemütlichen
Abend, welcher sicherlich allen Teilnehmern in angenehmer
Erinnerung bleiben wird. Nachdem die aus über zwanzig Damen
und Herren bestehende Reisegesellschaft von einer Delegation
am Bahnhofe in Washington empfangen und nach der Festhalle
geleitet war, wurden die Damen und Herren beider Vereine
gegenseitig vorgestellt. Als dann die Baltimorer Gäste das
hübsche Klubhaus besichtigt hatten, begab man sich auf Wunsch
des Vorsitzers, Herrn Wm. Burchard, in bunter Reihe, d. h. die
Baltimorer Herren mit den Washingtoner Damen und umgekehrt,
nach dem Bankettsaale, wo Herr W. Burchard die Gäste mit
herzUchen Worten willkommen hiess und dann alle Beteiligten
aufforderte, dem inneren Menschen gerecht zu werden. Sofort
und mit Entwickelung des grössten Appetites wurde dem nach-
gekommen, was auch in Anbetracht des vortrefflichen Menüs
garnicht anders zu erwarten war.
Durch ein gewähltes Programm wurden dann die Anwesenden
auf das vortrefflichste unterhalten. Instrumentale und vokale
Vorträge wechselten mit ernsten und heiteren Reden ab. Grossen
Beifall fanden Herr Ulke, seine beiden Töchter und zwei Gäste
durch ein brillant vorgetragenes Streichquintett; ebenso Fräulein
Willma Willenbücher durch ein hübsches, prächtig gesungenes
Altsolo; Herr Anton Burchard durch ein Baritonsolo und Herr
Ulmes durch ein seelenvolles Violinsolo. Mit grosser Begeisterung
wurde von der ganzen Gesellschaft, nach einigen treffenden, ein-
leitenden Worten des Herrn W. C. Willenbücher, das Transvaal-
Volkslied gesungen.
Ein von Herrn O. Heidemann verfasstes, einaktiges Lustspiel:
**Die Wahl des Stadtbaumeisters zu Ladenburg," in weldiem
Frl. Klara Ulke und die Herren Anton Burchard, H. H. Berg-
mann, G. W. Spier, Wm. Burchard, J. Ulke, J. Jos^, P. Bausch,
A. Gönner und W. C Willenbücher mitwirkten, und welches auf
das freundschaftliche Verhältnis zwischen den beiden Nachbar-
Vereinen hinwies, gab viel Stoff zum herzlichem Lachen, und
beschloss den offiziellen Teil des Programmes. Inzwischen war
auch allmählich die Stunde des AutT)ruches herangerückt und
nur ungern schied man von den freundlichen und liebenswürdigen
Gastgebern. H, Kr.
Allgemeine Nachrichten und Personalien, 143
Vom T* V* Brooklyn»
Dr. Emil E. Lungwitz, der uns im Sommer 1896 verliess, ist
zurückgekehrt. Nach einer aufreibenden, mehrjährigen Thätig-
keit im Interesse eines Berliner Syndikats in dem Omaidistrikte
von British Guiana, ging er zu seiner Erholung nach Deutschland.
Der rührige Hüttenmann hat sich bei dieser Gelegenheit den
Doktorhut mitgebracht.
Dr Robert C. Schüpphaus ist nach einem anderthalbjährigen
Aufenthalte in Europa wieder zurückgekehrt. Ein Jahr hat er im
elec-trochemischen Institute der Berliner technischen Hochschule
zugebracht.
Zum 25jährigen Jubiläum des T* V* New York
am 21* Januar I9(X)*
Nicht glänzend und rauschend, wie man sich gerne Jubiläen
gefeiert denkt, war das 25jährige Jubiläum des Technischen Ver-
eins von New York. Selbst das ausgesandte Programm für diese
Feier konnte kaum einfacher sein. Herr Leopold Kaczander,
der Vorsitzende des Arrangements-Komitees, scheint kein Freund
grosser Reklame zu sein, er hat eine feine, allem rohen und
gewaltthätigen abholde Natur, und sein Stab, die Herren Bruno v.
Bültzingslöwen, Eugene Grosz, Martin Joachimson, Leo Kiesler
und Bartolo Viola harmonierten mit ihm, jeder that seine Pflicht
und das ganze war ein schöner Erfolg. Schon die Begrüssungs-
rede des Präsidenten, Herrn Joseph Aue, brachte Stimmung in
die Festgesellschaft. Als er am Schlüsse seiner Rede die
Gäste bewillkommnete und besonders dem Herrn Otto Fuchs, Prä-
sident des Verbandes, und Herrn K.R. Sternberg für ihr Erscheinen
dankte, wurde die erste Salve des Beifalls abgegeben. Herr Paul
Goepel erhielt hierauf das Wort zur Festrede, welche hauptsäch-
lich einen, in eine Vorgeschichte, eine engere Periode, eine
erweiterte Periode und eine Verbandsperiode eingeteilten, ge-
schichtlichen Rückblick enthielt. — Als Einleitung zog er einen
Vergleich zwischen den Verhältnissen von heute und denen vor
dreissig Jahren, er beschrieb wie hilflos damals die neu einge-
wanderten, stellensuchenden Techniker waren und wie leicht es
ihnen heute gemacht wird, nicht allein eine passende Stellung
zu bekommen, sondern auch gleich nach ihrer Ankunft in einen
ihnen zusagenden Kreis deutscher Techniker eintreten zu können:
'^Damals planloses Herumirren, heute zielbewusste Vermit-
telung zur Erlangung besserer Stellen."
Herr P. Goepel kam dann auf den schon im Jahre 1862
gegründeten * 'Verein deutscher Techniker" zu sprechen und
begründete dessen Auflösung, nach einer kaum vierjährigen
Blüthezeit und einer Mitgliederzahl von hundertundfünfzehn,
dadurch, dass dieser Verein der Klubseite sich zugewendet und
die vergrösserten Erhaltungskosten nicht hätte aufbringen können.
Wie so viele andere Fachvereine, sei er an der "Klubseuche"
zu Grunde gegangen, da eine Kluborganisation zu grosse An-
forderungen an die Einzelnen stelle. Nach einer längeren Pause
144 Mitteilungen des D. A. T. V,
sei dann, im Jahre 1875 der deutsche Ingenieurklub gegründet
worden, dem nach fiin]^^^?^™' keinem speziellen Zwecke, nur
dtr Geselligkeit dienenden Dasein, durch den Eintritt der Mit-
glieder des sogenannten "technischen Tisches" neues Blut zuge-
fiihrt worden sei. Eine Revision der Statuten zur Erweiterung
der Zwecke des Vereines und die Abänderung des Namens in
"Technischer Verein von New York" sei die Folge gewesen.
Unter den neuen Statuten und bei der damaligen starken
Einwanderung deutscher Techniker habe der Verein sich rasch
und kräftig entwickelt. Die Zahl der Mitglieder sei in drei
Jahren von 25 auf 283 gestiegen, und von hier ab sei der Verein
in seine bis zum Jahre 1885 dauernden, erweiterten Periode einge-
treten. Auch in dieser Periode hätte jedoch der Verein verschie-
dene Kinderkrankheiten durchzumachen gehabt, bis allmählich
ein guter Stamm von Mitgliedern gewonnen worden wäre. Im
weiteren führte Herr Goepel an:
Im Jahre 1885 erfolgte die Gründung des deutsch-amerikaiu-
schen Techniker- Verbandes durch die technischen Vereine von
New York, Philadelphia tmd Chicago.
Seit der Gründung des Verbandes hatte der New Y'orker
Verein durchschnittlich 125 Mitglieder. Während seiner ersten,
engeren Periode blühte der Verein im Verborgenen; er trat aber,
in seiner zweiten, erweiterten Periode, unterstützt durch die Presse
vor die Oeffentlichkeit und konnte, auf Grund seiner drei Prin-
zipien : Abhaltung wissenschaftlicher Vorträge, Unterstützung
und Stellenvermittelung, und Geselligkeit, nicht allein an die
älteren und jüngeren Fachgenossen, sondern auch an das Publi-
kum im allgemeinen appellieren, so dass die natürliche Folge eine
weitere und kräftige Entwickelung des Vereines war. In diese
Periode tällt auch die Gründung des ''Versichertmgsvereines
deutscher Techniker," welche unter den Auspicien des Vereines
vollzogen wurde. Der Verein zeichnete sich durch die Abhal-
tung gediegener Vorträge, häufiger technischer Exkursionen und
wohlgelungener Festlichkeiten aus. Im Jahre 1883 stieg die Zahl
der Anmeldungen stellensuchender Fachgenossen auf 129, die
höchste Zahl, welche je in einem Jahre erreicht wurde.
Bei Gründung des D. A. Techniker- Verbandes erhoben sich
viele warnende Stimmen gegen den Beitritt des Vereines in den
Verband; doch war es der Wunsch der Majorität, sich anzu-
schliessen. Die Gründung des Verbandes brachte die Teilnahme
des Vereines und der Vereinsmitglieder an den regelmässig wie-
derkehrenden Technikertagen, die Gründung eines eigenen Ver-
bandsorganes und andere Vorteile mit sich. Dadurch wurde auch
eine erweiterte Auffassung der Vereinsthätigkeit hergestellt.
Der Redner sprach dann sein Bedauern über die Entfiremdtmg
vieler früheren Mitglieder aus, woran allerdings auch die
vielseitigen Interessen der Grossstadt schuld seien. Femer über
die Undankbarkeit solcher, die durch das Stellenvermittelttngs-
Bureau Nutzen gezogen hätten, ohne dem Vereine dafür dauernd
wieder zu nützen. Er versuchte dann ein Bild betreffe der Zu-
kunft des Vereines zu geben, und stellte das Dasein und Ge-
Allgemeine Nachrichten und Perso7ialien, 145
deihen desselben so lange in Aussicht, als noch deutsche, strebsame
Techniker vorhanden seien.
Zum Schluss zollte der Redner den Mitgliedern, welche sich
grosse Verdienste bei dem Aufbaue des Vereines erworben hatten,
seine Anerkennung, und erwähnte besonders die Herren A. Kurth,
Max C. Budell, E. A. Gieseler, G.W. Wundram, Dr. H. Endemann
und H. B. Roelker. Er betonte, dass der Verein heute in den
Händen von thatkräftigen, zielbewussten Männern sei, welche,
getreu der in den Statuten niedergelegten Grundsätzen ihn er-
folgreich der Zukunft entgegen führen würden.
Lebhafter Beifall folgte dieser, die Verbands- und Vereins-
verhältnisse so eingehend behandelnden Rede Im musikalischen
Teile des Programmes glänzten Frau Marie Goepel mit dem
Vortrage von zwei Liedern : "Die Uhr," Ballade von Löwe und
**Die Antwort'* von Böhm; Fräulein Jennie Toppler mit einem
brillanten Klaviervortrage und die Herren E. Gross und S.
Radanowits mit Gesangs vortragen. Den Schluss machte das
bekannte '*Liederkranz-Quartett mit einigen enthusiastisch auf-
genommenen Quartett- Vorträgen. In den Pausen des darauf
folgenden Bankettes spielte ein Ungarisches Orchester, und
nach 12 Uhr zum Tanze, lustige Weisen auf.
Die beim Bankette gehaltenen Trinksprüche waren, auf den
technischen Verein von Herrn H. B. Roelker, welcher zum festem
Zusammenhalt aufforderte; auf die Gründer von Dr. C. K. Böhm,
welcher an die Festrede anschloss und in seinen Ausführungen,
solchen Witz und solche Laune entwickelte, dass die Zuhörer
mitgerissen wurden, um am Schlüsse in tosenden Beifall auszu-
brechen. Herr L. M. Dieterich toastete auf die Damen mit Sar-
kasmus und Hess die Frauen hochleben. Her Professor O. Fuchs
sprach sodann über die Zeit 1862 — 1866 in der der erste Tech-
nikerverein gegründet wurde. Er gehörte zu den Gründern und
betonte, dass den damaligen Mitgliedern die Sache der Wissen-
schaft und der Technik ernst und heilig gewesen sei, und wenn
der Verein nicht hätte fortbestehen können, so hätten die Zeit-
verhältnisse, die den deutschen Techniker nicht günstig waren,
am meisten damit zu thun gehabt.
Vom Technischen Verein New York*
Aus Sosnowice, an der Westgrenze Russlands sendet Victor Kops, und
aus Wien schickt Julius Spiro herzliche Grüsse an alle Freunde. William
Mueser ist seit mehreren Wochen im Westen, um in den Städten Des Moines,
Indianapolis, Grand Rapids, Cleveland etc. in "Melanbrückenbauangelegen-
heiten" thätig zu sein.
Herr Gustav Deisler, Architect, T. V. New York, früher in der Firma
Buchanan & Deisler, hat sich mit James T. Stevenson unter der Firma
Deisler & Stevenson als Bauunternehmer etabliert. Das Bureau ist im
James Building, Broadway und 26th St. , New York.
I4Ö Mitteilungen des D, A, T. V,
Weihnachts-Kommers des Technischen Vereines von Philadelphia»
Am 23. Dezember 1899 feierte der Verein in seinem Klub-
hause den üblichen Weihnachts- Kommers. Der Saal war durch
das Vergnügungs-Komitees prächtig geschmückt worden; auch
der nach deutschem Brauche und deutscher Sitte gewohnte Weih-
nachtsbaum fehlte nicht.
Der Kommers wurde durch Herrn W. Trinks geleitet. Zur
Unterhaltung trugen die Kommerslieder, einige Solo^s, vorge-
tragen von Herrn L. Eichhorn und Herrn F. Valtier, sowie die,
ebenfalls von letzterem vorgetragene Parodie auf Schiller 's Bürg-
schaft bei.
Grosse Freude erregte das plötzliche erscheinen unseres
werten Mitgliedes Herrn John Meyer aus Washington. Herr
Meyer drückte nach einigehi verweilen seine Freude darüber aus,
dass die seit seiner Uebersiedelung nach Washington dem Tech-
nischen Vereine beigetretenen jüngeren Mitglieder sowohl auf
wissenschaftlichem wie auf geselligem Gebiete dem Vereine
förderlich seien.
Was die Beteiligung an diesem Feste betrifft, so muss gesagt
werden, dass dieselbe eine regere hätte sein können.
Die Feier endete gegen 12 Uhr.
Weihnachtsfest 1899*
Am 30. Dezember 1899 feierte der Technische Verein von
Philadelphia im Klubhause, 532 N. 4. St., im Kreise seiner Mit-
glieder und Freunde, nebst Damen, sein Weihnachtsfest.
Zur festgesetzen Zeit, }4g Uhr Abends, nahm das Fest seinen
Anfang; der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt, die Deko-
ration desselben war geschmackvoll ausgeführt.
Der Präsident, Herr H. Schmal tz hielt eine herzliche Be-
grüssungsrede und wünschte, dass die Anwesenden einen ver-
gnügten Abend verleben mögen. Hierauf wurden verschiedene
Lieder gesungen, welche zur allgemeinen Heiterkeit lebhaft
beitrugen. Es waren für den Abend fünf neue Lieder (von Ver-
einsmitglidern verfasst) gedruckt worden, wovon einige die
Tugenden resp. Untugenden vieler Mitglieder humoristisch be-
handelten, was die Anwesenden im höchsten Grade amtisierte.
Die übrigen Lieder waren gelungene Weihnachtslieder.
Als Hauptgegenstand zur Unterhaltung resp. Belustigung^
wurde ein Theaterstück aufgeführt. Es stellte dar, wie sich ein
Sachse und ein Berliner auf den Alpen treffen und schliesslich die
Bekanntschaft einer Sennerin machen. Herr A. Schumann hatte
die Ausstattung der Bühne übernommen, dieselbe war geradezu
überraschend schön; da aber die Bedeutung mancher der Scene-
rien für die Anwesenden etwas dunkel war, erklärte Herr A.
Schumann die dargestellten Gegenden und Umgegenden in
freundlicher Weise.
Die Hauptrollen in diesem schönen Stücke wurden von Herrn
L Eichhorn als Sachse, Herrn A. Heilbrunn als Berliner und
Allgemeine Nachrichten und Personalien. 147
Herrn F. Valtier als Sennerin gespielt. Die Vorstellung fand
allgemeinen Beifall und nach ihrer Beendigung wurde den Mit-
wirkenden reicher Applaus gespendet.
Nach einer Weile erschien Herr A. Heilbrunn auf der Bühne
und sang eine von ihm verfasste Vereins-Chronik, welche die
Anwesenden in hohem Masse amüsierte, indem auch hier wieder
gar manchem sein Verdienst ausbezahlt wurde.
Hierauf wurde ein Lunch serviert. Herr A. Fries, ein ge-
schickter Künstler der Kochkunst, hatte ihn hergerichtet und
bewies auch diesmal wieder, dass er etwas Delikates herstellen
kann.
Als man sich nun für das Kommende wieder gestärkt hatte,
wurden die Lichter am Weihnachtsbaum angezündet und das
neu gedichtete Weihnachtslied gesungen, worauf der Weihnachts-
mann in Gestalt eines Postboten erschien, um die von den An-
wesenden mitgebrachten Geschenke zur Verloosung zu bringen;
dabei gab es viel zu lachen und mancher musste gute Miene zum
bösen Spiele machen.
Nach diesem Vorgange verkündete Herr A. Schumann die
Verlobung des Mitgliedes Herrn F. Valtier mit Frl. Elsa Sachs
und brachte auf das anwesende Brautpaar ein Hoch aus, in wel-
ches die Anwesenden mit einstimmten.
Der Präsident, Herr H. Schmaltz, dankte hierauf im Namen
des Vereines den Herren A. Schumann, L. Eichhorn, A. Heilbrunn,
B. Schwarz, W. Trinks und F. Valtier, welche als Arrangeure
des Festes ihre Aufgabe so schön erledigt haben, und erklärte das
officielle Fest für beendigt.
Leider wurde erst spät bekannt, dass unser wertes Mitglied
Herr B. Petsche dem Vereine die an diesem Abende aufgelegten
prächtigen neuen Tischdecken zum Geschenk gemacht hatte.
Herr A. Schumann ergriff das Wort, um Herrn B. Petsche vor-
läufig den Dank auszusprechen.
Erst lange nach Mittemacht löste sich die letzte Gruppe der
Gesellschaft auf.
Kinderfest des Technischen Vereines Philadelphia*
Am Sonntag, am 28. Januar d. J. , fand das im Anschluss an
das Weihnachtsfest seit Jahren eingeführte Kinderfest statt und
hatte auch in diesem Jahre wieder einen befriedigenden Erfolg.
Eine grosse Kinderschaar hatte sich eingefunden, ebenso
waren auch viele Eltern und Kinderfreunde erschienen, um an den
Freuden der Kleinen teilzunehmen. Die Vorbereitungen waren
derart getroffen, dass ohne Unterbrechung unterhaltendes geboten
werden konnte. Mit Aufmerksamkeit lauschten die Kinder den
hübschen Gesängen, welche Frau Buergermeister in liebens-
würdiger Weise vortrug, sowie den Klaviervorträgen des Herrn
W. Trinks
Die Tochter des Herrn A. Suter spielte auf der Zither einige
Volkslieder, welche bei Klein und Gross lebhaften Beifall fanden-
148 Mitteilungen des D, A. T. V,
Selbstverständlich war das Marionetten-Theater für die Kinder
die grösste Belustigung und erregte stürmische Heiterkeit.
Mit grosser Spannung wurden die Lichtbilder, welche ver-
schiedene Städte Europas zeigten, von den Kindern verfolgt.
Der Schluss, der den Kindern viel zu schnell herbeikam,
bildete ein von Herrn A. Heilbrunn arrangierter Mützenmarsch,
bei dem den Kleinen der eigenartige Kopfschmuck vielen Spass
machte.
Der Anfang und Schluss der Vorträge wurden durch den
Berggeist, (abwechselnd dargestellt von den Brüdern Robert und
Hermann Schmaltz) in passender Weise durch Deklamation
verbunden.
Vom Technischen Vereine Pittsburgf, Pa*
Der Weihnachtskommers fand Freitag, den 22. Dezember
d. J., im Vereinshause statt. Das Komitee hatte den Beginn auf
* 'präzis" 8 Uhr festgesetzt, es war aber beinahe 9 Uhr, bevor die
Sache anfing. Abgesehen von dieser Unkenntnis einer berech-
tigten Pittsburger Eigentümlichkeit, hatte das Komitee seine
Vorbereitungen vorzüglich getroffen. Das Phoenixbier war wohl
temperieret, die Halle geschmackvoll mit Kiefern und Hemlocks
i^pinus sylvestris und Pseudotsuga canadensis), ausgeschmückt
und die Hauskapelle, (Herr Konzertmeister Falkner) spielte gut
und nicht allzu häufig. Sie verstand sich sogar dazu, die Be-
gleitung dem Gesänge anzupassen, und versuchte es nicht,
bierehrliche Burschen zum Singen vierstimmiger Männerchöre
ä la Schäfers Sonntagslied zu erziehen. Vor allem aber war die
Temperatur in der Halle gemütlich und so war auch bald Stim-
mung da.
Der Kommers wurde, wie üblich mit einem Salamander auf
das ewige vivat, crescat, floreat des Technischen Vereines von
Pittsburg eröffnet. Nachdem einige Lieder gesungen waren,
wurde die Bierzeitung verlesen, zu der viele Mitglieder Beiträge
eingeschickt hatten.
Die Wiener Konzertsänger ergötzten das Volk durch einen
Jahrmarkt, der einzelne Mitglieder zur Zielscheibe harmlosen
Spottes machte, und das auswärtige Mitglied von Vandergrift gab,
wie gewöhnlich, in vorgerückter Stunde und unter dem Einfluss
des "Phoenix" eine Mordgeschichte zum besten.
Die Bilder zu diesen Auffuhrungen hatte Herr Walter (der
kleine) künstlerisch gemalt, ebenso das Titelbild zur Bierzeitung
und die Orden zum Ordenskapitel, das diesmal acht Mitglieder
zu Rittern schlug.
Nach dem Ordenskapitel wurde ein gesalzener und gepfef-
ferter Imbiss eingenommen. Das Komitee ist offenbar kein
Neuling auf diesem Gebiete. An den Kartoffeln waren zu viele
Zwiebeln.
Die Fidelitas dauerte lange, die letzten stolperten beim Mor-
gengrauen auf die Strasse und einige durchtobten die untere
Allgemehie Nachrichte7i und Personalien. 149
Stadt auf der Suche nach einem Nachtquartier. Das waren
natürlich auswärtige.
Leider war der Kommers nur von etwa 60 Teilnehmern
besucht, darunter 20 Gästen, und der Präses des Komitees sah
sich genötigt, um eine ausserordentliche Umlage zu bitten, damit
kein Defizit entstehe. Diese wurde bereitwilligst entrichtet und
er war somit seiner Sorgen ledig. Es ist betrübend, dass ein
Verein von der Stärke Pittsburgs seine Feste nicht aus eigener
Kraft abhalten kann, sondern zu ihrer erfolgreichen Durchführung
auf Fremde angewiesen ist. Dies liegt zum grossen Teil an
einer gewissen einseitigen Geschmacksrichtung vieler Mitglieder.
Manche gehen nur zum Kommers, andere tanzen nur, wieder
anderen ist ein Bankett **ein Mittel zum brechen", und vielen ist
die ganze Geselligkeit ein Gräuel und sie leben nur der Wissen-
schaft.
Die Mitteihuigen des D. A. T. V. sind das einfachste Mittel,
jedes Mitglied zu erreichen und über diese Sachlage aufzuklären,
die eine bedenkliche Bestätigung dafür bildet, dass der innere Zu-
sammenhang auch äusserlich blühender Vereine vielfach zu wün-
schen übrig lässt.
Vom Technischen Vereine Washington^
Der Verein Washington feierte in althergebrachter Weise am
28. Dezember 1899 sein Weihnachtsfest mit Weihnachtsbaum,
Bescheerung, Tanz und Bankett. Beim letzteren hielt Herr W.
Burchard eine sehr schöne Rede, in welcher er des scheidenden
Jahrhunderts, seiner Errungenschaften und besonders seiner
Bedeutung für den Techniker gedachte. Das ganze Fest trug
den Stempel einer würdigen deutschen Feier im Kreise guter
Freunde. P, B.
Am 20. Januar d. J. folgten etwa 30 Damen und Herren des
Vereins Baltimore einer Einladung des Vereins Washington zu
einem geselligen Abend in der Bundeshauptstadt. Die Gäste
sowie die Einheimischen genossen mit sichtlichem Vergnügen das
vom Vergnügungskomitee gebotene. Die Stimmung der zahl-
reichen Gesellschaft war vorzüglich und fand in unglaublich
vielen ernsten und heiteren Reden ihren Ausdruck. Diese zwei
Nachbarvereine haben die Gepflogenheit, sich alljärlich zu be-
suchen, und mit jedem Male wird das Zusammenkommen ein
herzlicheres. Möge es immer so bleiben. P, B,
I50
MUteÜHngen des D, A. 71 l\
Bcricht^isngen :
In Nummer 2, Vol 5, 6sx Mitieilun^en^ auf Seite iir, Uadt^
25, lies ''Braumeister** an Stelle von ''Manager/'
In derselben Nummer, Seite 75, Linie 15, sollte es statt:
** welche 3cxx> Tonnen pro Tag liefern kann'* faeissen: "welche
3000 Tonnen Rüben pro Tag verarbeiten kann/*
AdwaMoauidttttiigBn •
Tcihniscncr Vertin von Philadelphia :
A. Hp:ilbri NN, 02^ Fairmount Ave., Philadelphia, Pa.
W. M. Stbin, 2635 Oxford St.,
H. ScHLLiv.E. 71«; Venango St.,
G. B<JERJCKJS, Priraos, Del. County. Pa.
H. B. Ter.ne, ausgetreten.
Technischer Verein von Metv York:
Er«iENE (Jrosz, 512-524 W. 4ist St., New York. N. V.
Technikum ^ Mittweida,
KöoJsraidi
Höhere tecbniscbe Lehranstalt
für Ausbildung in der Electrotecfanik und im gesammten Maschin»ibau«
Das Tecimlkum Mittweida erhielt anlässUch der Sicllsi8Gii»Tlltirilis-
schen-lBdiastrie- land Qew^ be-Aiisstelhuig zu IMpaig. 18^ die höchste
Auszeichnung des Köiiigl. Sachs. Staatsmed|dlle.
32. Schuljahr C 1898-99) 1689 Besucher.
Aufnahme im April und Oktober.
Programm und Jahres-Bericht der Anstalt, sowie nähere Auskunft erhält
man unentgeltlich auf Verlangen vom Sekretariat des Ti^chnikums
MiiTWEiDA. 44-
':'.!'£ nlw Y'-'iu:
VoL V. . April, J900. No. 4.
MITTEILUNGEN
des
Deutsch-Amerikanischen
Techniker-Verbandes.
(National Association of German-American Technologists.)
PUBL15HED BI-MONTHLY.
INHALT:
Seite
Ueber die Bedürfnisse der technischen Erziehung, von Professor A. Riedler,
Berlin-Charlottenburg -- 153
Verbandsprotokolle - - 163
Vereinsprotokolle: T. V. Baltimore, Md. 165
T. V. New York, N. Y. 167
T. V. Philadelphia, Pa. 167
T. V. Pittsburg, Pa. 170
T. V. Washington, D. C. 177
Allgemeine Nachrichten und Personalien:
William Mueser — J. Spiro — J. Aue — J Schaefer — W. C. Wachholtz
V. Bültzingslöwen - - - 178
Familienabend des T. V. Baltimore. — Ph. H. Lange und Gattin - - 178
R. A. Skalweit — ; August Skalweit - 178
G..L. Luetscher - - - _ . i7(^
Kostümfest des T. V. Washington - 179
Technikum Mittweida - - - -179
Veränderungen im Mitgliederstande ------ . iSo
Annoncen.
REDAKTION:
PAUL GOEPEL, 290 Broadway, New York, N. Y.
MITTEILUNGEN
des
Deutsch-Amerikanischen
Techniker »Verbandes.
(National Association of Gernnan-American Technologists.)
Vol. V, APRIL, igoo. No 4,
Ueber die Bedürfnisse der teclinischen Erzieliung.*
Auszug aus einem Vortrage des Prof. A. RiP:r)LP:R, Berlin-Charlottenburg»
gehalten in der Versammlung des Oesterr. Ingenieur- und Architekten-
Vereines am 7. Jan. 189g.
Massgebend sind die Forderungen, die die heutigen Lebens-
bedingungen an unsere Erziehung stellen; sie sind anders wie
vor vielen Jahren. Gewaltige Kräfte und gewaltige Wirkungen
haben diese Lebensbedingungen verändert; eine richtige Erzieh-
ung darf mit diesen Lebensbedingungen nicht im Widerspruch
stehen. Die Erziehung soll doch im Grossen und Ganzen nicht
einzelnen Kreisen, sondern der produktiven Thätigkeit dienen,
und damit dem nationalen, staatlichen Interesse. Die Ursachen»
die Erscheinungen, die Kennzeichen der neuen Anforderungen
an die heutige Erziehung, soweit sie aus den geänderten Lebens-
bedingungen hervorgehen, sind dabei zu berücksichtigen Aus
ihnen ergeben sich schliesslich die Folgerungen von selbst.
Die jetzigen Lebensverhältnisse im Zusammenhange mit den
grossen Erziehungsfragen lassen sich zunächst kennzeichnen
durch die unendliche Mannigfaltigkeit in der Ausbildung der
Wissenschaften, die trotzdem erst am Anfange einer unabseh-
baren Entwicklung stehen. Wer in dieser unaufhaltsamen
Entwickelung nur eine Vermtfhrung des Wissen Schaftsstoffes
sieht, der kann auch nichts anderes fordern, als dass jeder neue
Wissensstoff einen neuen Professor und neue Unterrichtsstunden
zugewiesen erhält. Die Menschen werden aber kaum so lange
leben, dass sie schliesslich den ganzen Wissensstoff in sich auf-
nehmen können. Davon kann keine Rede sein. Ebensowenig,
wie sich im Unterricht ein Specialistentum ausbilden soll, so
wenig ist es denkbar» alles das zu lernen, was die Wissenschaft
bietet.
Gegenüber dieser Thatsache der unendlichen Entwickelung
der Wissenschaft, im weitesten Sinne verstanden, gibt es nur
*) Entnommen der Zeitschrift des Oesterr. Ing.- u. Arch.- Verein es in Wien.
154 Mitteilungen des D. A. 71 V.
einen Weg: die Arbeitsteilung und eine Erziehung, die von
vorherein auf Selbständigkeit, auf möglichste Einfachheit, auf
Erfassung des Wesentlichen und Vertiefung in einem Gebiete
hinarbeitet. Das ist ein Weg, der nur möglich ist, wenn die
Beherrschung der wissenschaftlichen Grundlagen verbunden
wird mit deren Anwendung. Undenkbar ist es, mit der blossen
theoretischen Spekulation Nennenswertes zu leisten.
Eine weitere Wirkung der neuen Lebensbedingungen möchte
ich dahin kennzeichnen, dass wir heute über Bildungsmittel
gebieten, die unendlich mannigfaltiger sind, als in früherer Zeit.
Früher war der ganze Born der Weisheit in einem Hefte hand-
schriftlicher Aufzeichnungen enthalten und konnte nur vom
Katheder herab gelehrt werden; dieser längst überwundene
Standpunkt herrscht aber jetzt noch im Unterricht und in den
Unterrichtsmitteln. Vor etwa 400 Jahren lehrte Melanchton
Theologie, Philosophie, Naturkunde und Mathematik. Das er-
klärt sich dadurch, dass Theologie und Philosophie identisch
waren, Naturkunde die Uebersetzung des Aristoteles und Mathe-
matik die Uebersetzut^ des Euklid war. Wer die Kenntnisse
der alten Sprache hatte, war fähig, diese Fächer zu lehren.
So wird heute noch Manches auf den Lehrstühlen als Weis-
heit verkündet, was nur Kenntnis einiger Methoden und wissen-
schaftlicher Hil&mittel ist und den heutigen Büdnngsstand und
die gegenwärtigen Büdungsmittel nicht berücksicht^.
Yyvt modernen Büdungsmittel sind tmendlich mamxig^tiger
gewc«:den, als unser heutiger noch immer scholastischer Schul-
betrieb es vermuten lässt Es ist erstaunlich, wie uralte und
längst veraltete Schuleimrichtungen sich erhalten und fiM-Ü)e-
stehen, als ob es noch keine Buchdruckerkunst gäbe, als ob die
Weisheit nur aus bestimmten Kathederqueüen zu holen wäre.
Heute noch herrscht eine ungeheure Ueberschätzung der
Gelehrsamkeit gegenüb^ der Anwendung der Erkenntnis, da:
meist keine hervorragende Bedeutung zugesprodien wird; noch
heute besteht die Sucht, alles geschichtlich zu behandeln; dabei
ist die Geschichte oft nur eine Geschichte von Irrtümern, und
mit diesen Irrtümern wird die Jugend geplagt, statt zur klaren
Einsicht geführt za werden.
Die technischen Methoden sind auf allen Gebieten noch viel
zu wenig gewürdigt. Diese Methoden gipfeln im Bestreben, für
jede Erkenntnis den einfachsten und anwendungsföhigsten Aus-
druck und die grösste KJarheit und Uebersichtlichkeit zu bieten.
Ich erwähne, dass man jetzt erst anlängt, in Universitätskreisen
mit technischen Methoden Lorbeeren zu ernten, mit Methoden,
die uns geläufig sind, aber in Gelehrtenkreisen bisher keine Be-
achtung gefunden haben.
Ein weiteres Kennzeichen der geänderten Lebensbedingungen
ist die Forderung, dass der Inhalt der Bildung heute ein andiöper
sei. Das Streben nach höchster Bildung war in früherer Zeit auf
einem einseitigen Wege; es lief darauf hinaus, für das Denkge-
bäude eine Disciplin zu finden; die alles zusammenfasst. Das hat
Ueber die Bedürfnisse der technischen Erziehung, 155
zu den merkwürdigsten Verirrungen, insbesondere in philo-
sophische Spekulationen geführt.
Auf denselben Lehrstühlen, auf welchen die Unfehlbarkeit
dieser Spekulation gepredigt wurde, sitzen heute die Vertreter
der Naturwissenschaften. Dem ist gegenüberzustellen, dass die
wirkliche Bildung heute untrennbar verknüpft sein muss, mit
dem Bewusstsein, dass jede sogenannte * 'allgemeine Bildung'*,
wie auch jede individuelle Bildung ein Stückwerk sein muss.
Wer diese Ansicht nicht hegt, hat keinen weiten Gesichtskreis.
Wirkliche Bildung liegt heutzutage nicht im Vielwissen, auch
nicht im Wissen auf überlieferten gelehrten Gebieten, sondern in
dem Verständnisse des Zusammenhanges der einzelnen Erkennt-
nisgebiete und in einer gewissen Wahrhaftigkeit des Denkens,
die die Grenzen der Einsicht würdigt; sie liegt aber nicht in dem
eingebildeten Glauben an die Unfehlbarkeit eines einzelnen
Erkenntnisgebietes.
Für die wahrhafte Bildung gibt es keinen anderen Boden als
den Boden der Wirklichkeit. Das Hindernis für die Entwick-
lung richtiger Denkweise ist die herrschende falsche Erziehung,
die sich zum grössten Teile auf Dogmen stützt, die man blind
glauben muss. Mit den Dogmen fallt das ganze Lehrgebäude.
Ich weise nur hin auf die ungeheure Ueberschätzung des sprach-
lichen oder richtiger, grammatikalischen Unterrichtes.
Dann gehört hieher die falsche Lehrerausbildung. Jeder
wird nur ausgebildet für ein bestimmtes Fach; der Unterricht ist
nur eine Wiedergabe des Wissensstoffes und in die Kopie der
Studierenden wird todte Wissenslast, aber nicht Erkenntnis der
Wirklichkeit verpflanzt: Schulweisheit, die möglichst bald zu
verlernen, sehr zu empfehlen ist.
Ein weiteres, schweres Hindernis ist das Studium für Be-
rechtigungen, worauf leider sehr viele Studieneinrichtungen zu-
geschnitten sind; auch das Absitzen von Berechtigungen und der
Glaube wenn man sie absitzt, habe man die Berechtigung und
Befähigung, andere zu regieren und zu kritisieren — ein Glaube,
der in der heutigen Jugend rasch um sich greift. Berechtigungs-
studium, * 'Versorgung'* und ** Wirkungskreis" sind Vielen zu
Leitsternen geworden.
Ein noch viel grösseres Hindernis sind die lebenden Vor-
büder; sie wirken noch mehr als das gesprochene oder gedruckte
Wort. Das schlimmste Vorbild ist die Herrschaft von unprak-
tisch Erzogenen, die keine Ahnung haben von produ*ktiver
Thätigkeit und die diese Herrschaft auch so ausüben, dass sie
den Ehrgeiz und die Schaffenslust derjenigen, die wirklich arbei-
ten, auf das ärgste schädigen. Da allerdings drängt sich der Ver-
gleich mit dem Auslande insbesondere mit Amerika auf.
Deutschland hat einen Vergleich mit Amerika in vielen
Punkten nicht zu scheuen, soweit der Volksgeist in [Betracht
kommt. Die Deutschen, das Volk der Träumer, waren eigent-
lich ein ackerbautreibendes Volk bis in die neueste Zeit hinein.
Mit der Entwickelung der Technik ist in ihnen auch das Be-
wusstsein ihrer Kraft erwacht. Die deutsche Nation hat sich
156 Mitteilungen des D, A, T, V,
eines Weihnachtsgeschenkes zu erfreuen gehabt, wie es die Jahr-
hunderte nicht oft bringen, der ^/Gedanken und Erinnerungen"^
Bismarcks. Da spricht ein Geistesriese zu seiner Nation, und in
seinen Worten liegt ein belehrendes Moment, welches auf Jahr-
hunderte nachwirken wird. In diesen Erinnerungen kommt
auch besonders zum Ausdrucke, dass das Gedeihen einer Nation
nicht zu trennen ist von einem gewissen gesunden Eigennutz, der
aber nie hinausgehen soll über das, was Bedürfnis ist, nicht in
Herrschafts- oder Machtbestrebungen ausarten darf. Es ist
traurig, dass die deutsche Sprache kein anderes Wort kennt für
Eigennutz; der ist ein Naturgesetz wie der Kampf ums Dasein
und hat keinesweges bloss die verächtliche Bedeutung. Es gibt
einen notwendigen, nicht zu unterdrückenden Eigennutz im
Leben der Völker, der ihre Grösse bedingt.
Erst auf gesundem Eigennutz können sich die Bestiebungen
entwickeln, die für das Gedeihen einer Nation und für alle
schaffende Thätigkeit unerlässlich sind. Er ist notwendig im
Staatsinteresse, weil auf diesem Boden allein die Selbstständigkeit
und die Selbsthilfe erwächst.
Es hilft bekanntlich der Herrgott nur demjenigen, der sich
selbst hilft, und um wie vielmehr erst die Regierung. Ueber-
haupt werden an die Regierung zeitweilig Anforderungen gestellt,
die sie beim besten Willen und wenn sie die besten Kräfte hätte,
nicht erfüllen kann. Eine gesunde Entwicklung ist nur möglich
durch Selbstständigkeit und Selbsthilfe.
Eine weitere Eigenschaft spielt die allergrösste Rolle; die
Anpassungsfähigkeit. Individuen ebenso wie die Völker altem,
wenn sie aufhören, sich veränderten Verhältnissen anzupassen.
Das kann kein Staatsgebilde wünschen; es muss alles gethan
werden, um diese wichtigste Eigenschaft zu fördern.
Die Anpassungsfähigkeit steht im Zusammenhange mit der
richtigen Erkenntnis gegenüber den Wahrscheinlichkeiten des
Lebens. Es giebt im Leben sehr wenig absolut gewisses; die
blosse Wahrscheinlichkeit ist die Regel auf allen Gebieten, und
es ist selbstverständlich, dass gewisse Verhältnisse überhaupt
nicht, oder nicht rechtzeitig erkannt werden können. Bei allen
.praktischen Aufgaben ist massgebend die Vielheit der Beding-
ungen, und das Schwierige der Aufgaben ist: mit dem ganzen Kom-
plexe der gegebenen Bedingungen fertig zu werden, sammt ihren
Widersprüchen und Schwierigkeiten, die überwunden werden
müssen und auch überwunden werden können bei entsprechender
Anpassungsfähigkeit.
Ich brauche in diesem Kreise nicht hervorzuheben, dass in
der erwähnten Eigentümlichkeit die Hauptschwierigkeit und
die höchste Aufgabe der Ingenieurthätigkeit liegt. Es giebt
keine Ingenieurthätigkeit, bei der man alles wie bei einer mathe-
matischen Aufgabe ausrechen kann. Jede Thätigkeit hat mit der
Vielheit der Bedingungen, mit einer ganzen Reihe von Wahr-
scheinlichkeiten zu thun. Die richtige Berücksichtigung der
Wahrscheinlichkeiten; die richtige Schätzung gegenüber be-
stimmten Verhältnissen, wird gewöhnlich Spekulation genannt.
Uebet die Bedürfnisse der technischen Erziehung, 157
Damit hat die Industrie nicht allein zu thun, sondern jede
schaffende Thätigkeit, am allermeisten diejenigen, die regieren
wollen, ob hochoben oder anderswo. Regieren heisst voraussehen,
nicht dekretieren* Wer vorraussehen will, muss mit der ganzen
Summe von Wahrscheinlichkeiten, die das praktische lieben in
komplicierten Verwicklungen bringt, zurecht zu kommen wissen.
Je weiter die Arbeitsteilung vorschreitet, desto grösser wird
die Abhängigkeit der einzelnen Erkenntnisgebiete von einander.
Das ist unvermeidlich. Eine Hindernis für richtige Erfassung
gegebener Verhältnisse ist die Ueberschätzung des Wissens, auch
des fachlichen.
Jede schaffende Thätigkeit ist nicht Selbstzweck, sondern
Mittel zu bestimmten wirtschaftlichen Zwecken. Die technische
Thätigkeit ist nur ein Glied der schaffenden Thätigkeit. Wer
das Bauen als Selbstzweck auffasst, geht fehl. Fachliche Eng-
herzigkeit, die die Abhängigkeit der einzelnen Gebiete von ein-
ander verkennt, führt zu Misserfolgen.
Die Erziehung der heranwachsenden Ingenieure darf deshalb
keine einseitig falsche sein, sondern muss eine wirtschaftlich-
technische sein; jeder Ingenieur, der schaffend thätig sein will,
muss sich bewusst sein, dass er ein Glied in der Kette schaffender
Arbeit sei.
Es ist selbstverständlich, dass in diesem Zusammenhange der
technisch schaffenden Thätigkeit mit der wirtschaftlichen Ent-
wicklung die ganze Zukunft liegt, dass also auch jeder Unter-
richt, insbesondere an Hochschulen, dieser Richtung Rechnung
tragen muss. Die Zeit ist vorüber, wo die rein wissenschaft-
liche Ausbildung den Anforderungen genügte.
Der gegenwärtige Zustand ist noch sehr unbefriedigend. Die
ganze Vorbildung entspricht den Anforderungen nicht, in ihr
spielt die technische Einsicht keine Rolle. Dazu kommt, dass an
den Hochschulen selbst vielfach die Anschauung herrscht, dass
die rein abstrakte wissenschaftliche Befähigung ausschlaggebend
sei. Es gibt an Hochschulen massenhaft fachwissenschaftliche
Lehrer, die noch nie selbst in verantwortlicher Weise Erfahrun-
gen gemacht, nichts selbst geschaffen haben und keinen Einblick
in die Verhältnisse des heutigen Zusammenlebens besitzen; diese
sind nur imstande, auf Grund eines oberflächlichen Wissens
Kritik zu üben und wieder nur Kritiker auszubilden.
Sehr unbefriedigend ist die ganze Schulorganisation, auf die
technisch gebildete Leute keinen Einfluss haben; ja selbst an
technischen Hochschulen führen nicht Fachleute das Wort, son-
dern Vertreter abstrakter oder fremder Fächer.
Ein weiteres Kennzeichen der heutigen Lebensbedingungen
ist das Schwinden der Autorität. Der Einfluss der Autorität auf
allen Gebieten ist im starken Rückgange begriffen, nicht nur die
Autoritäten der Vergangenheit und Alles, was sich darauf stützt,
sondern auch der Gegenwart, insbesondere auf socialen und
politischen Gebieten. Was sich früher mit dem Autoritätsglau-
ben auf der einfachsten Weise lösen Hess, ist heute unmöglich.
158 Mitteilungen des D, A. 71 V,
Damit steht im Zusammenhange eine völlige unauthaltsame
Wirkung: die fortschreitend demokratisierenden Wirkungen aller
Einrichtungen; sie wird gefördert durch die modernen, tech-
nischen Einrichtungen. Was früher verschlossen war, ist jetzt
für jedermann Allgemeingut. Anschaulich zeigt sich dies auf dem
Gebiete des Unterrichtswesens an den heutigen Unterrichts- und
Belehrungsmitteln im Vergleiche zu den alten Klosterschulen.
Es gibt viele Bestrebungen, welche daraufhinauslaufen, trotz der
Neuzeit und ihrer zahllosen Bildungsmittel, unhaltbare, überlebte
Einrichtungen zu erhalten. Im Unterrichtswesen ist viel ge-
schichtliche Ueberlieferung vorhanden, insbesondere in der
klassischen Bildung, in der sprachlichen Bildung überhaupt. Der
Streit hat sich vielfach auf falschem Boden bewegt. Es handelt
sich nicht immer darum, die Ueberlegenheit dieser oder jener
Erziehungseinrichtung nachzuweisen, denn dann wäre der Streit
auf vielen Gebieten entschieden.
Die Sache liegt anders. Die überlieferte Begrenzung wird
nicht der Sache, sondern der Vorrechte wegen vertheidigt; statt
des überlieferten Unterrichtes würden es andere Einrichtungen
auch thun, wenn sie nur als vornehm gälten, wenn sie Berechtig-
ungen gestatteten und nicht jedem zugänglich wären, eine Abge-
schlossenheit gestatteten, in welcher eine Entwickelung von Son-
derinteressen möglich wäre. Ich glaube deshalb nicht, dass der
Streit, der vielfach so lebhaft geführt wird, je ausgetragen werden
wird auf sachlichem Boden. Der Kampf um 's Vorrecht ist es,
der so erbittert geführt wird.
Das herrschende Unterrichtssystem ist zu sehr Sprachunter-
richt, blosse Form, während der Inhalt nebensächlich ist; es
verleitet zu Wortverstand und Besserwissen und unfruchtbarer
Kritik. Eine Folge der herrschenden Schulbildung ist die, dass
die jungen Herren nicht das Bewusstsein haben, dass es auf die
Richtigkeit des Gedankens vor allem, statt auf die Form allein
ankommt. Wer die Form beherrscht, besteht in der Schule, die
anderen gelten als "untähig".
Der mathematische Unterricht ist leider auch nicht viel
anders, als der sprachliche; er wird auch zu sehr losgelöst von
aller Anwendung, so dass die unvermeidliche Folge bei der heran-
wachsenden Jugend die ist, dass alles wie eine mathematische
Schulaufgabe zu lösen versucht wird; was sich nicht so lösen
lässt, wie eine Schulaufgabe, wird einfach vernachlässig^. So
hat sich auch der Glaube ausgebildet, dass sich alles **exakt"
lösen lasse; da wird denn hauptsächlich mit mathematischen
Formeln gearbeitet und den wirklichen Schwierigkeiten, die sich
mathematisch gar nicht anfassen lassen, aus dem Wege gegangen.
Es wird der Glaube grossgezogen, dass das keine wissenschaft-
lichen Fragen seien, die sich mathematisch nicht lösen lassen,
und dass alles, was man wünscht, sich wie ein x aus einer Gleich-
ung ergäbe. Wenn es besser werden soll, dann muss das ganze
Unterrichtssystem mit richtiger technischer Bildung, mit tech-
nischem Geiste durchdrungen werden, das ist der Geist der rich-
tigen Anwendung und der Verantwortung. Die Lehrer dürfen
Ueber die Bedürfnisse der technischen Erziehung, 159
nicht rein abstrakt gebildet, sondern sie müssen selbst befähigt
sein, ihr Wissen anzuwenden; sie müssen selbst Sinn haben für
die Behandlung von Wahrscheinlichkeiten, von Fehlern; sie
müssen das Bewusstsein von Fehlem wecken. Das läuft hinaus
auf die Erkenntnis der schaffenden Thätigkeit, der Vielheit der
praktischen Bedingungen; dass dabei die blosse -Kritik zu kurz
kommt, halte ich für einen grossen Gewinn.
Weiter ist solche Lehre und solcher Lehrbetrieb erforderlich,
dass bei der Nation diejenigen Eigenschaften ausgebildet wer-
den, die sie nicht hat und nicht diejenigen, die schon im Blute
stecken. Das ist der wunde Punkt: das Spintisieren, das Grübeln
wird grossgezogen und dasjenige, was andere Nationen auszeich-
net, spielt in unserem Unterrichtsbetriebe eine sehr geringe Rolle.
Endlich ist es selbstverständlich, dass bei Erfüllung dieser For-
derungen es möglich sein muss, Schüler heranzuziehen, welche
selbst ständiger arbeiten, als bisher.
Reformen führen, wegen Vorrechten und Vorurteilen, immer
zu erbittertem Kampf. Dafür lassen sich die Beispiele in der
Geschichte massenhaft anführen und nachweisen, dass Einrich-
tungen, die längst schon hinfällig waren, verteidigt wurden bis
auf den letzten Blutstropfen. Es handelt sich dabei stets um
einen Kampf der Vorrechte. Wer zur Förderung richtiger Bild-
ung an die Aenderung von Unterrichtseinrichtungen schreiten,
Reformen fördern will, wird unfehlbar dem erbittertsten Wider-
stände begegnen, und zwar zunächst dem Widerstände der
geistigen Trägheit. Dieses ist ein Naturgesetz wie die Massen-
trägheit; dann kommt der Widerstand aller Beschränkten und
Bevorrechteten, und da giebt es eben einen harten Kampf Dieser
darf nicht Selbstzweck sein, sondern muss ein Ziel haben, und
das Ziel ist eine richtige Erziehung, deren die Nation zu ihrem
Gedeihen bedarf. Ich möchte hervorheben, dass es mit der
Schulreform durchaus nicht gethan ist.
Auch den weitgehendsten Erfolg vorausgesetzt, kann ein
solches Ziel nur erreicht werden durch das Zusammenwirken aller
Faktoren, und der Ingenieurberuf muss hiebei auch seine Arbeit
mit aller Kraft selbst zur Geltung bringen. Ich bedaure, her-
vorheben zu müssen, dass bei diesem Faktor, noch vieles reform-
bedürftig ist. Der Corpsgeist lässt viel zu wünschen übrig,
gegenüber demjenigen der Juristen und Mediciner. Fachhcher
Ehrgeiz steht noch immer zu hoch. Es wird Kritik geübt an
Ingenieurwerken von solchen, die dazu nicht berufen sind. Es
hat sich insbesondere ein wenig erfreuliches Gutachterwesen aus-
gebildet. Weiter wäre viel zu wünschen in der Schaffung solcher
Institute, welche Standesinteressen besser vertreten können als
vielköpfige Vereine. Ich erinnere an die Thätigkeit der Aerzte-
kammern. Wir haben keine ähnliche Einrichtung.
Zu schaffen wäre ferner eine höchste Instanz für technisch-
wissenschaftliche Angelegenheiten. Die Hochschulen sind keine
Instanz. Wohl aber wäre als eine solche oberste Instanz zu be-
trachten: eine Akademie der technischen Wissenschaften. Die
preussische Akademie des Bauwesens ist nicht damit zu ver-
i6o Mitteilungen des D. A. T, V.
wechseln; sie ist eine Hilfsbehörde des Bautenministeriums, die
nur vom Minister gefragt wird» wenn er es für gut findet.
Dann gehört hieher der Schutz des Ingenieurberufes. Das
sind bekannte Bestrebungen, die grossen Wert haben. Aber sie
sind nicht immer auf den richtigen Wegen. Die Bezeichntmg
* 'Ingenieur*' ist so in Misskredit gebracht worden, dass ich nicht
glaube, dass dieser Titel sofort allgemein geschützt werden kann;
erst im Laufe der Zeit wird dies möglich sein.
Das Hindernis sind staatliche Mittelschulen, die ^*Inge-
nieure" ausbilden. Diese Mittelschulen im deutschen Reiche
unterstehen verschiedenen Regierungen, und ich glaube nicht,
dass sie insgesammt auf diesen Titel ohne weiteres verzichten wer-
den Ganz besonders ist der Ingenieurtitel in Misskredit ge-
bracht worden durch das preussische Bautenministerium. Das-
selbe hat Betriebsingenieure geschaffen ohne akademische Bild-
ung.
Ich glaube, dass es ein anderes Mittel gibt, einen einzigen
gangbaren Weg, um den Berufsschutz herzustellen, das ist der
Doktortitel. Dieser hat socialen Wert, er kennzeichnet die
Ueberlieferung, und er ist ein wichtiges, kräftiges Kampfmittel
für die Gleichberechtigung in weiten Kreisen. Einst haben die
Theologen geherrscht, die Juristen haben sie abgelöst, und die
noch später Hinzugekommenen, bis auf die Chemiker, sie wurden
stets von den Alten mit Misstrauen und Kampf empfangen. Ich
sehe nicht ein, warum die Ingenieure einen anderen Weg gehen
sollten? Auch der Ingenieur soll sich von der Ueberlieferung
nicht lossagen, denn in der Ueberlieferung liegt die wertvolle
Beglaubigung eines bestimmten Bildungsganges und die Be-
wertung nicht bloss der überlieferten, sondern jeder neuen Rich-
tung. Wird aber der Weg gegangen, dem Ingenieur den
**Doktor*' zu verschaffen, so halte ich auch die Sicherung des
Ingenieurtitels für möglich; auf einem anderen Wege kaum.
Gegenüber dem unvermeidlichen Kampfe ist die Frage,
welcher praktische und strategische Weg soll in diesem Kampfe
eingeschlagen werden. Ein Weg ist: von unten anzufangen und
und oben aufzuhören, bei der Schule zu beginnen, bei der Vor-
bildung, bei der Lehrerausbildung, dann kommen die Hoch-
schulen. Dieser Weg führt zu dem grossen Widerspruch aus
Kreisen, die für unsere Bestrebungen kein Verständnis haben,
und erfordert viele Jahrzehnte mühsamster Arbeit.
Ich bin der Meinung, der richtige Weg ist die Reform von
oben, und zwar ganz oben angefangen. Wir technisch Gebildete
müssen den regierenden Kreisen Verständnis für unsere Bestreb-
ungen beibringen, Verständnis für die Notwendigkeit, die tech-
nische Bildung zu fördern; die regierenden Kreise hievon zu
überzeugen, das ist unsere Pflicht.
Das grösste Hindernis ist die Teilnahmslosigkeit derjenigen
unserer Fachgenossen, die eine hervorragende Rolle spielen und
die sich in der Höhe ihres Schaffens, inmitten ihrer fachlichen
Erfolge nicht Zeit noch Mühe nehmen, sich hinein zu denken in
Ueber die Bedürfnisse der technischen Erziehung, i6i
die Mühen und Sorgen von Berufsbestrebungen, die sich auch
nicht in das Denken der Jugend hineinfinden können.
Unsere Bestrebungen werden jetzt schon sehr ernst genom-
men; die technischen Hochschulen finden Würdigung in Kreisen,
wo man sie früher überhaupt nicht kannte. Auch die Univer-
sitäten, die es an Geringschätzung nicht haben fehlen lassen,
fangen an, nachdenklich zu werden, und es gibt schon ein paar
Ketzer, die ganz auf unserer Seite stehen. Ein grosser Erfolg ist
die in grossem Masstabe durchgeführte Ausbildung der Unter-
richtslaboratorien. An der technischen Hochschule in Berlin
sind für die Abteilung für Maschinenbau etwa 1Y2, Millionen
Mark bewilligt worden. Die süddeutschen Staaten sind diesem
Beispiele gefolgt. Württemberg hat eine Million Mark, Baden
fast dieselbe Summe, nur für Maschinenbau und elektrotechnische
lyaboratorien gewidmet Damit ist der Anfang gemacht. Die
anderen Hochschulen werden nachfolgen. Dass damit der ganze
Unterrichtsbetrieb auf einen anderen Boden kommt, ist selbst-
verständlich.
Ein weiterer, grosser Erfolg ist die Gründung neuer tech-
nischer Hochschulen, u. a. in Danzig. Die Gründung ist in der
vorigen I^andtagssession von der Regierung angekündigt worden
und von allen Parteien ohne Ausnahme mit grosser Freude be-
grüsst worden. Die Verhältnisse in Danzig sind schwierig. Die
Kultur im Osten ist anders als in den westlichen Provinzen. Die
Regierung ist sich klar, dass der Besuch in Danzig sehr schwach
sein wird, die Hochschule wird trotzdem in grossem Masstabe
ins Leben gerufen als vollständige Hochschule. Ich möchte
erwähnen, sie wird ungefähr dieselbe Anzahl von Lehrkräften
erhalten, wie die Wiener Hochschule. Ausserdem ist der ganze
Schiffbau mit 4 Lehrstellen vertreten, und der Maschinenbau hat
3 Lehrkräfte mehr als hier.
Die Gründung einer technischen Hochschule in Breslau, die
vielfach angeregt wurde, hat noch keine Aussicht auf Verwirk-
lichung, obwohl dort der Boden sehr günstig wäre. Die Ver-
treter der technischen Hochschulen mussten die Gründung, trotz
des Bedürfnisses für Schlesien t bekämpfen, und zwar deshalb,
weil eine Strömung sich geltend machte, einzelne technische Ab-
teilungen an die Universität anzugliedern Das ist ein Bestreben,
welches die technischen Wissenschaften nicht fördert, sondern
hemmt. Im Rahmen einer Universität würden die technischen
Zweige verkümmern. Das Bedürfnis nach neuen technischen
Hochschulen ist ein so grosses, dass unabhängig von den Univer-
sitäten mehrere Hochschulen erstehen müssen.
Mit höchster Befriedigung und mit aufrichtigem Danke muss
jeder deutsche Ingenieur des deutschen Kaisers gedenken, der
in ausserordentlicher Weise sich für die Technik interessiert und
für die Interessen der Techniker eingetreten ist. Das spielt sich
nicht nur auf dem Gebiete der Marine ab, sondern hängt zusam-
men mit einem wirklichen Verständnis für die technische
Wissenschaft, mit einer Einsicht, die erstaunlich ist. Der deutsche
Kaiser hat bisher dreimal unsere technische Hochschule mit
i62 Mitteilunj^efi des D. A. T, V,
seinem Besuche beehrt. Mir ist nicht bekannt, dass anderwärts
ähnliches geschehen wäre. Allgemein bekannt ist die persönliche
Initiative des Kaisers bei der Berufung der drei preussischen Ver-
treter der technischen Hochschulen in das Herrenhaus. Auch
erinnere ich an eine gewaltige Initiative des deutschen Kaisers,
die zwar gescheitert ist, an die Schulreform; aber die Gedanken,
die damals ausgesprochen wurden, sind die einzig richtigen. Der
Grundgedanke, mit dem Studium der Gegenwart zu beginnen und
bei der Vergangenheit aufzuhören, das ist dasjenige, was not-
thut. Die Initiative zur Gründung einer Hochschule in Danzig
ist gleichfalls vom Kaiser selbst ausgegangen. —
Nun, meine Herren, es ist so spät geworden, dass ich weitere
Einzelheiten bei mir behalten muss. Ich konstatiere nur noch
mit Befriedigung: es geht ein kräftiger, erfrischender Zug durchs
Reich. Wenn behauptet wird, dass die Welt vergeben sei und
der Ingenieur wie der Dichter zu kurz gekommen sei, so ist das
für den Ingenieur unrichtig. Im Gegenteil, in einer neuen
Welt und ihren neuen I^ebensbedingungen ist der Ingenieur un-
entbehrlich, und ich glaube, dass der Ingenieur im 20 Jahr-
hundert eine grössere Rolle spielen wird, als der Jurist im
19. Jahrhundert spielte.
Ich schliesse mit dem bekannten Ausspruch Hutten's:
* 'O Jahrhundert, o Wissenschaften ! Es ist eine Freude zu
leben, obgleich man noch nicht ermüden darf. Jetzt blühen die
Wissenschaften, blühen die Talente auf. Nimm, alte Barbarei,
den Strick und suche einen anderen Zufluchtsort.''
Diese Barbarei lebt aber noch immer ! Sie ist der alte Zopf,
sie muss bekämpft werden, der Kampf ist unerlässlich, aber er
gilt einer grossen Zukunft.
Vorort: T. V, Baltimore, Md, 163
Deutsql^-^meril^apisql^erTeql^pIKer-l/erbapd
Vorort: T. V. Baltimore, Md-
Verbandsjahr 1899/ WOO.
9* Vorotts- VorstandsrÄtzung am 8* März I900*
Anwesend : O. Fuchs, J. Maiberg, H. Krekel und Rieh.
Sandlass.
Vorsitzender : Herr Professor O. Fuchs.
Das Protokoll der letzten Vororts- Vorstands-Sitzung vom
li Februar d. J. wird verlesen und genehmigt.
Eingelaufene Korrespondenzen :
H. Freygang (Kansas City), erklärt, dass er das Amt eines
korrespondierenden Mitgliedes annehme, wenn ihn der Vorort
dazu ernenne. Der Vorort beschliesst, Herrn H. Freygang zum
korrespondierenden Mitgliede zu ernennen.
T. V. New York, 9. Februar d. J.
T. V. Pittsburg, 10. und 11. Februar d. J.
T. V. Philadelphia, 9. und 10. Februar d. J. Veränderun-
gen in seiner Mitgliederliste anzeigend.
Der T. V. Philadelphia warnt durch ein Schreiben vom
2. März d. J. vor einem Herrn, der sich unter dem fälschlicher-
weise angenommenen Namen R. Sandlass den Mitgliedern des
T. V. Philadelphia vorgestellt habe.
Weitere Briefe liegen vor von Herrn W. C. Willenbücher
(T. V. Washington), i. März d. J.; von Herrn Paul Goepel, 3.
und 9. Februar, und i. März d. J. Herr P. Goepel legt einen
Kostenanschlag für die noch zu erscheinenden Nummern der
Mitteilungen vor, nach welchem sich die Kosten für die Heraus-
gabe derselben wie folgt stellen würden : Für No. 3 $60.00;
No. 4 $90.00, No. 5 $60 00 und No. 6 $90.00. Es wird be-
schlossen, diesen Kostenanschlag anzunehmen.
Folgende Rechnungen wurden zur Zahlung angewiesen : L.
C. Schneidereith für Herstellung der Verbands Broschüre $84. 10;
J. Maiberg, Auslagen für Porto, $15.50.
Hierauf Vertagung.
164 Mitteilungen des D. A. T, V.
10* Vofotts-Vorstands-Sitzungf am 5. April I900.
Anwesend: O. Fuchs, Th. Zwermann, J. Maiberg, H.
Krekel und K. Häfele.
Vorsitzender : Herr Prof. O. Fuchs.
Das Protokoll der letzten Vororts- Vorstands-Sitzung vom 8.
März d. J. wird verlesen und genehmigt.
Eingelaufene Korrespondenzen:
American Society of Civil Engineers und American Statistical
Association danken für Zusendung der Verbands-Broschüre.
Von Herrn Paul Goepel 2 Postkarten vom 26. und 29. März
d. J. sowie ein Schreiben vom 30. März d J., die Aufnahme einer
Notiz in die Mitteilungen betreffend.
A. W. Alexander (Chicago.), 21. März d. J., teilt mit, dass
demnächst eine Versammlung behufs Konstituierung eines neuen
Techniker- Vereines in Chicago stattfinden werde. In einem
weiteren Schreiben vom i. April d. J. zeigt Herr A. W. Alexander
an, dass die Gründung eines solchen Vereines unter dem Namen
* 'Techniker- Verein Chicago,*' am 27. März d. J. stattgefunden
habe.
Weitere Briefe liegen vor von Herrn J. Sachs (T. V.
Philadelphia), 26. März d. J. G. ly. Luetscher (St. Louis),
21. März d. J. Letzterer wünscht als korresp. Mitglied für Cleve-
land, Ohio, ernannt zu werden. Diesem Wunsche wird durch
Beschluss entsprochen.
H. Freygang (Kansas City), 23. März, dankt für seine Er-
nennung zum korrespondierenden Mitgliede.
Herr A. Schumann (T. V. Philadelphia), unterbreitet dem
Vororte den Vorschlag, Preissausschreibungen unter den Mit-
gliedern des Verbandes wieder in's Leben zu rufen. Der Vor-
schlag soll in Erwägung gezogen und in nächster Sitzung be-
sprochen werden.
Folgende Rechnungen wurden zur Zahlung angewiesen:
J. Oehler, 700 Exemplare der Mitteilungen, Vol. V,
No. 3 $78.28
K. Kaelble, Auslagen i .65
Wm. Knöpke, Porto- Auslagen (Expedition) 5.53
Hierauf Vertagung.
Kari. HAEFEI.K, prot. Verbands-Sekretär.
Vereins- Protokolle, 165
Vereins^Protokolle.
Technischer Verein von Baltimore, Md*
Geschäfts-Sitzung am I5. Februar I900*
Anwesend: 12 Mitglieder und i Gast.
Der Präsident, Herr Prof. O. Fuchs, eröffnet die Sitzung.
Das Protokoll der letzten Versammlung wird verlesen und
genehmigt.
An Korrespondenzen sind eingelaufen:
Ein Brief des Herrn Paul Goepel.
Eine Einladung des T. V. Washington zu einer Unterhal-
tung am 22. Februar d. J.
Ein Schreiben des Herrn A. Burchard (T. V. Washington),
die Einladung zu unserem Familienabende betreffend.
Das Arrangements- Komitee für den F^jnilien-Abend berich-
tet, dass alle Vorkehrungen für denselben getroffen worden
seien.
Hierauf folgt eine längere Besprechung über Vorbereitungen
für den nächsten Techniker-Tag, und wird der Vorschlag des
Herrn K. R. Sternberg, ein Komitee zu ernennen, welches ein
provisorisches Programm ausarbeite und dem Verein vorlege,
angenommen.
Das Komitee besteht aus den Herren: Th. Zwermann, K. R.
Sternberg, F. Mayer, J. Maiberg und H. Krekel.
Hierauf Schluss.
Geschäfts-Sitzung am I* März 1900«
Anwesend: 11 Mitglieder.
Herr Prof. O. Fuchs führt den Vorsitz.
Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und ge-
nehmigt.
Hierauf folgt Verlesung einiger Korrespondenzen.
Das Komitee für den Familien-Abend erstattet sodann Be-
richt. Der Präsident dankt demselben für seine Thätigkeit.
Als Mitglied ist vorgeschlagen: Herr Constantin Keller.
Das Komitee für Einreichung eines provisorischen Pro-
grammes für den nächsten Techniker-Tag legt ein solches vor;
es wird dasselbe verlesen und beifällig aufgenommen.
Nach einem Antrage des Prof. O. Fuchs sollten 4 Komitees
ernannt werden, und zwar: ein Press- Komitee, ein Arrange-
ments-Komitee, ein Finanz-Komitee und ein Empfangs-Komitee.
Dieselben sollten einem Exekutiv- Komitee unterstellt sein. Die
Ernennung dieser Komitees könnte in der nächsten Sitzung statt-
finden
Hierauf Vertagung.
i66 Mitteilungen des D. A. T. V.
Wissenschaftliche Versammlunsf am 15« März 1900«
Anwesend: 9 Mitglieder und i Gast.
Der Vize-Präsident, Herr Th. Zwermann, eröflFnet die Ver-
sammlung. Das Protokoll der letzten Geschäfts-Sitzung wird
verlesen und genehmigt.
Die Ernennung der verschiedenen Komitees für den nächsten
Techniker-Tag findet hierauf statt und hat folgendes Resultat:
Empfangs- Komitee: Kurt Rud. Stemberg, Fred. J. Mayer,
Rud. Stuehler, Charles Zies, Henry Malabre, Fred. H. Wagner.
Arrangements-Komitee: Hubert Krekel, John Maiberg,
Theodor Zwermann, August Loeser, Melchior Lenke.
Press-Komitee: Theodor Zwermann, L. C. Schneiderei th,
Kurt Rud. Sternberg, Karl Häfele, Henry Sandlass.
Finanz- Komitee: Rieh. C. Sandlass, William A. Wansleben,
John B. Adt, Otto Boettger.
ExekutiV'Komitee: Otto Fuchs, John Maiberg, Kurt Rud
Sternberg, Hubert Krekel, Theodor Zwermann, Richard Sand-
lass.
Hierauf Vertagung.
Geschäfte-Sitzung am 5« April 1900.
Anwesend: 14 Herren.
Den Vorsitz führt Herr Prof. O. Fuchs, Präsident.
Nach Eröffnung der Versammlung erfolgt die Verlesung des
Protokolls der letzten wissenschaftlichen Versammlung vom
15. März d. J.
Der T. V. Philadelphia sendet eine Einladung zu seinem
Stiftungsfeste, am 4. Mai d. J.
Das Arrangements-Komitee für den nächsten Techniker-
Tag erstattet Bericht. Dasselbe legt dem Vereine ein gut aus-
gearbeitetes Programm vor und ersucht, nach demselben vorgehen
zu dürfen. Die Einteilung des Programmes wird gutgeheissen,
und das Komitee ermächtigt, mit den Vorarbeiten zu beginnen.
Als Mitglied wird aufgenommen: Herr Constantin Keller.
Als Mitglied ist vorgeschlagen: Herr Willy Schäppig.
Herr Fred. H. Wagner meldet für die nächste * 'Wissen-
schaftliche Versammlung" einen Vortrag über Cement- Fabrika-
tion an.
Da sonst nichts Geschäftliches vorliegt, wird Schluss der
Sitzung erklärt, worauf eine gemütliche Kneipe folgt.
Kari, Haefkm, prot. Sekretär.
Veteins-Potokolle, 167
Technischer Verein von New York, N* Y*
Regelmässige Versammlung am 14« April 1900«
Anwesend: 14 Mitglieder und Herr D. Eckstein als Gast.
Vorsitzender: Joseph Aue, Präsident.
Das Protokoll der letzten Versammlung wird verlesen und
angenommen.
Der Technische Verein Philadelphia ladet zu seinem
28. Stiftungsfeste auf Freitag, den 4. Mai d. J., ein.
Aufnahme neuer Mitglieder:
Die Herren H. Hoereth, C. E.; H. Dann, Chem.; J. Misko,
M. E., und Ignatz Rosenberg, C. E., wurden in der regelmässigen
Sitzung am 10. März d. J. aufgenommen.
Die Herren Siegfried Droop, M. E.; Willie Dohrmann,
Arch.; Henry Schladitz, M. E., und Paul Metzler werden in der
heutigen Sitzung als ordentliche Mitglieder aufgenommen.
Herr W. M. Wachholtz wird als Vorsitzender eines Komitees
für Exkursionen und Vergnügungen ernannt und soll najch Vor-
schrift der Statuten die geeigneten Kräfte aus den Vereins-
mitgliedern auswählen.
Der auf heute angekündigte Vortrag des Herrn B. Viola
über ** Destillier werke in Dry Tortugas*' wird mit seinem Einver-
ständnis auf Samstag, den 28. April d. J., verlegt.
W. C. WACHH01.TZ, prot. Sekr.
Technischer Verein von Philadelphia, Pa*
Regelmässige Versammlung am 10* Februar 1900*
Anwesend: 25 Mitglieder und i Gast.
Vorsitzender: Herr H. Schmaltz.
Die Versammlung wird durch den Vorsitzenden eröffnet und
dem Sekretär das Wort zur Verlesung der Protokolle vom
27. Januar und 3. Februar d. J. erteilt, welche angenommen
werden.
Der Sekretär macht bekannt, dass Herr E. Schlichting,
Chem., als ordentliches Mitglied aufgenommen wurde. Der
Vorort hat einen Kassenbericht eingesandt und die zweite Umlage
eingefordert. Der Redakteur der Mitteilungen zeigt an, dass der
Redaktionsschluss für das dritte Heft auf den 15. Februar d.J. fest-
gesetzt wurde. Herr M. Uhlmann berichtet, dass das bei Ab-
haltung des am 28. Januar d. J. stattgefundenen Kinderfestes ent-
standene Deficit von 4 Dollars 20 Cts., aus der Kasse für Ver-
gnügungszwecke gedeckt worden ist. Nach Erledigung anderer
Vereinsangelegenheiten wird nunmehr zu den technischen Mit-
teilungen übergegangen und berichtet Herr P. Ehlers über die
Konstruktion einer Art hölzerner Dachträger. Herr A. Schmaltz
i68 Mitteilungen des D. A. T. V.
berichtet über einen fahrbaren Krahnen und rühmt dessen Vor-
teile. Derselbe sei in den Franklin Crane & Hoist Works in
Franklin, Pennsylvania, gebaut worden. Herr G. F. Ott habe
einen solchen in seiner Fahr k und zolle der Konstruktion hohe
Anerkennung. Hierauf wird die Sitzung vertagt.
Regelmässige Versammlung am !?♦ Februar I900»
In Folge des an diesem Tage herrschenden Unwetters war
nur eine geringe Anzahl von Mitgliedern erschienen und wurde
desshalb diese Sitzung, in welcher eine sehr wichtige Angelegen-
heit (Erhöhung des Mitglieds-Beitrages) behandelt werden sollte,
auf Samstag den lo. März d. J. verlegt.
Regelmässige Versammlung am 10« März 1900*
Anwesend: 28 Mitglieder.
Der Präsident eröffnet die Versammlung und erteilt dem
Sekretär das Wort zur Verlesung der Protokolle vom 10. und 17.
Februar d. J., welche hierauf angenommen werden. Sodann
erfolgt Verlesung der Korrespondenzen. Hierauf berichtet Herr
A Heilbrunn über den Besuch bei dem Technischen Vereine in
Baltimore am 24. Februar d. J. anlässlich einer Abendunterhalt-
ung. Derselbe kann nicht genug Worte finden, um das freund-
schaftliche Entgegenkommen zu beschreiben, das den Besuchern
von ihren Kollegen in Baltimore dargebracht wurde. Herr H.
Schmaltz dankt Herrn A. Heilbrunn für seinen Bericht und
schlägt vor, denselben dem Archiv einzuverleiben, was angenom-
men wird. Nach vorausgegangener Erklärung durch den Vor-
sitzenden erfolgt nunmehr die Nomination zur Nachwahl eines
Vice- Präsidenten. Es werden die Herren F. Bergami, O. Lüthy,
J. Paulus, C. D. Rinald, A. Schumann und Aug. Stein nominiert.
Hierauf werden die durch Vorstands- Beschluss bereits ernannten
Komitee-Mitglieder, Herr B. Petsche für das Hauskomitee und
H. A. Heilbrunn für das Vergnügungs-Komitee des deutschen
Clubs, bestätigt. Herr H. B. Terne meldet seinen Austritt an.
Nunmehr wird zur Abstimmung der am 10. Februar d. J. ge-
stellten Anträge auf Erhöhung des Mitglieds- Beitrages geschrit-
ten und der Antrag, den Mitglieds-Beitrag für ordentliche Mit-
glieder, vom I. April 1900 ab, auf 8 Dollars und für korrespon-
dierende Mitglieder auf 5 Dollars zu erhöhen, angenommen.
Der Bibliothekar Herr L. Eichhorn berichtet, dass Herr E.
Collins, Jr., der Vereins- Bibliothek 2 Bände und HerrB. Schwarz
eine Karte von Philadelphia, dedicierten, wofür den Spendern
Dank ausgedrückt wird. Hierauf erhält Herr Olaf Heiweg das
Wort zu einem Vortrage über:
**Excavatoren."
Redner erklärte die verschiedenen Konstruktionen und deren
Handhabung, Bauart etc. Nach Schluss dieses interessanten
Vortrages wird ihm von den Zuhörern reicher Applaus zuteil,
sowie vom Präsidenten Dank gesagt, worauf die Sitzung vertagt
wird.
Vereins- Protokolle, 169
Regelmässige Versammlung am 24« März 1900*
Anwesend: 29 Mitglieder und i Gast.
Die Versammlung wird durch den Präsidenten eröffnet.
Der Sekretär verliest das Protokoll vom 10. März d. J., wel-
ches genehmigt wird. Femer macht derselbe zwei Anmeldungen
zur Mitgliedschaft bekannt, nämlich die des Herrn Paul Schön-
hardt, Mechaniker, und Herrn Joseph Cauffmann, Chemiker.
Hierauf wird zur Ersatzwahl des Vize-Präsidenten ge-
schritten. Herr J. Paulus wird als Vize- Präsident gewählt.
Nunmehr wird zu den technischen Mitteilungen über-
gegangen. Herr H. Schmaltz berichtet über einen neuen Motor;
sodann über eine neue Art Heisswasser-Heizung. Herr Stierlin
berichtet über einen besonderen Fall eines Schwungradbruches.
Nachdem noch Herr H. Schmalz auf die Sehenswürdigkeiten
in der *'Academy of National Sciences'' an der 19. und Race Str.
hingewiesen hatte, wird die Sitzung vertagt und zur gemütlichen
Unterhaltung übergegangen. Es wurden wieder einmal die alten,
schönen Lieder gesungen, bei deren Auswahl der Vorsitzende
eine bewundernswürdige Unermüdlichkeit resp. Geschicklichkeit
bewies; auch wurde durch die Solo-Vorträge der Herren Mit-
glieder L. Eichhorn und F. Valtier viel zur Unterhaltung beige-
tragen. Unser wertes Mitglied Herr M. Neurath aus Chicago,
welcher auf einer Europareise begriffen ist, erschien noch bei dem
letzten Actus in unserer Mitte und überbrachte uns die freudige
Mitteilung, dass am 27. März d. J. in Chicago ein neuer tech-
nischer Verein gegründet werden soll, und überreichte dem
Präsidenten, Herrn H. Schmaltz, die auf genannten Datum resp.
für diesen Zweck ergangene Einladung.
Nach Verlesung derselben wurde seitens der Versammlung
beschlossen, dass der Sekretär dem jungen technischen Vereine
zu Chicago am 27. März d. J. ein Glückwunschschreiben senden
soll. Auf das Blühen und Gedeihen des neuen Vereines wurde
ein Salamander gerieben.
Geschäftliche Versammlung am 7* April 1900*
Anwesend: 18 Mitglieder und i Gast.
Der Präsident eröffnet die Versammlung, worauf das Proto-
koll vom 24. März d. J. verlesen und genehmigt wird; ferner wer-
den das Protokoll der Vorstands-Sitzung vom 28. März d. J. und
die vorliegenden Korrespondenzen verlesen.
Der Vorsitzende berichtet über die Beschlüsse für das dies-
jährige Stiftungsfest, nämlich, dass das Stiftungsfest am 4. Mai
d. J. im Klublokale, ähnlich wie im vorigen Jahre, gefeiert wer-
den soll. Diesem Beschlüsse wird zugestimmt.
Der Sekretär macht bekannt, dass Herr Joseph Cauffmann
und Herr Paul Schönhardt als Mitglieder aufgenommen worden
sind, sowie dass Herr H. Weiss gestrichen wurde.
Der Bibliothekar berichtet, dass Herr J. Paulus der Vereins-
Bibliothek ein Werk von Wilh. Busch zum Geschenk gemacht
hat. Dem Spender wird von dem Präsidenten und dem Biblio-
thekar der Dank ausgedrückt.
I70 Mitteilungen des D, A, T. V.
Res:elmässis:e Versammltins: am 1 4« April 1900*
Anwesend: 27 Mitglieder und 3 Gäste.
Nach Eröflfnung der Versammlung durch den Präsidenten
wird das Protokoll vom 7. d. M. verlesen und genehmigt; sodann
erfolgt Verlesung der Korrespondenzen.
Herr Paul Schnell zeigt seinen Austritt an, da er wieder nach
Deutschland zurückkehrt.
Hierauf erhält Herr E. Murjahn das Wort zu einem Vortrage
über:
"Die Enfstehuns: und Oenesis des Asbests in Verlrindung mit
Amphibolin."
Dem Herrn Redner wurde nach Beendigung seines interes-
santen Vortrages lebhafter Beifall zuteil, ebenso wurde ihm vom
Präsidenten Dank ausgesprochen.
J. Sachs, Sekretär.
Technischer Verein von Pittsburg, Pa*
6« Regelmässige Versammlung am 9* Feturuar 1900«
Anwesend : 20 Mitglieder.
Präsident: Dr. R. G. G. Moldenke; Sekretär: H. W. Bemard.
Das Protokoll der 5. regelmässigen Versammlung vom 26.
Januar wird verlesen und angenommen.
Auf Empfehlung des Vorstandes wird Herr A. Bjoerkman,
C. E., vorgeschlagen von den Herren H. Laub und H. W. Ber-
nard, als Mitglied in den Verein aufgenommen.
Das Aufnahmegesuch des Herrn A. Schneider, C. E., vor-
geschlagen von den Herren J. M. Deforth und Theo. Vollkommer,
wird dem Vorstand überwiesen.
Herr Phil. A. Lange überbringt dem Vereine die Grüsse der
Vereine Philadelphia und Washington.
Der Präsident erteilt sodann Herrn Dr. K. F. Stahl das Wort
zu seinem Referat über die folgenden Fragen :
I, Welche Zukunft hat die Verwendung flüssiger Luft ?
Der aus flüssiger Luft zu erzielende Vorteil könnte, nach den
Ausführungen des Vortragenden, nur dann von Bedeutung sein,
wenn man im Stande wäre, erstens, die Luft billig zu verflüssigen
und zweitens die verflüssigte Luft beliebig lange aufzubewahren;
zwei Prämissen, welche sich bis jetzt noch nicht bewahrheitet
haben. Sind nämlich theoretisch nur o. 3 H. P. nötig, um i kg.
flüssiger Luft herzustellen, so zeigt das bisher günstigste Resul-
tat ein Verhältnis von 2 H. P. zu i kg. flüssiger Luft, obgleich
allerdings die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, dieses Ver-
hältnis etwas günstiger gestalten zu können. Die Kosten der
Herstellung betragen vor der Hand noch etwa i Cent pro engl.
Pfund.
Vereins- Protokolle. 171
Die grösste Schwierigkeit bereitet aber die Frage der Aufbe^
Wahrung; da nämlich der kritische Punkt der flüssigen Luft sehr
niedrig liegt, bei etwa 140^ C, so kann dieselbe bei höherer
Temperatur nicht mehr im flüssigen Zustande existieren, ein Auf-
bewahren derselben in geschlossenen Stahlflaschen, wie dieses
bei anderen Gasen, Kohlensäure, schweflige Säure, Ammoniak,
etc., möglich ist, wäre also ausgeschlossen. Flüssige Luft muss
aus diesem Grunde stets auf einer unter 140° C. liegenden Tem-
peratur gehalten werden, welche man nur dadurch erreichen
kann,^ dass man offene Getässe soviel wie möglich gegen Wärme-
aufnahme von aussen schützt und durch die Verdunstungskälte
der verdampfenden Luft den übrigen Teil des Vorrates flüssig
erhält. Die Thatsache, dass diese Verdunstung ziemlich schnell
vor sich geht (gewöhnliche Blechgefässe mit Filz oder Schaf-
wolle verkleidet, lassen ungefähr /\.% pro Stunde verdampfen),
macht die Verschickung flüssiger Luft auf grössere Entfernungen
zur Unmöglichkeit.
Die Anwendung flüssiger Luft zerfällt in drei Gebiete.
1. Benutzung der niedrigen Temperatur der flüssigen Luft.
2. Verwendung derselben für mechanische Arbeit.
3. Ihre Fraktionierung bei der Verdampfung in sauerstoff"-
reiche Gase.
Da die in flüssiger Luft gebundene, verfügbare Kälte ca.
50 mal soviel Arbeitsaufwand zur Herstellung erfordert, als die
durch Kältemaschinen erzeugte Kälte, so kann die niedrige Tem-
peratur der flüssigen Luft nur da Verwendung finden, wo es sich
um spezielle Zwecke handelt, also für introtechnische und Luxus-
Zwecke, (zum Frappieren von Champagner etc.)
Auch die Verwendung flüssiger Luft zur Leistung mechani-
scher Arbeit kann wegen des hohen Kostenpreises nur sehr be-
schränkt sein und ist mit einigem Erfolg wohl bis jetzt nur in Ver-
bindung mit Petroleum-Motoren und als Sprengmittel versucht
worden.
Die Eigenschaft flüssiger Luft, beim Verdampfen mehr Stick-
stoff" als Sauerstoff" entweichen zu lassen, so dass beim Ver-
dampfen der Luft, welche bekanntlich aus 23. 2^ Sauerstoff" und
76.8^ Stickstoff" besteht, antänglich ein Gasgemisch von 92^
Stickstoff und 8^ Sauerstoff" gebildet wird, hat bei gleichzeitiger
Benutzung der Verdunstungskälte ein Verfahren ermöglicht,
durch welches man in den Stand gesetzt wird, ca. i cbm. Gas
mit 50^ Sauerstoff" pro Stunde zu erhalten; dieses, nach ihrem
Erfinder ' Xinde-Luft' ' benannte, Gasgemisch hat sich besonders
bei der Darstellung hochwertiger Generator- Gase vorteilhaft
gezeigt.
2, Welche Metalllegierung verbindet den niedrigsten Schmelz-
punkt mit grösster Zähigkeit und Härte, Schmelzpunkt
nicht über 600^ F,=3J3^ C. f
Unter Legierung versteht man eine Mischung oder Verbin-
dung von zwei oder mehr Metallen in den verschiedensten Ver-
172 Mitteilungen des D, A, T, V,
hältnissen. Bei Legierungen, die aus Metallen bestehen, deren
Schmelzpunkte weit auseinander liegen, kann sich das schwer-
schmelzbare Metall mit einem Teile des anderen Metalles ver-
binden und der Rest des leichter schmelzbaren Metalles kann
abfliessen: ein Beweis, dass die Kenntnis der chemischen Zusam-
mensetzung nicht immer genügt, um eine bestimmte Legierung
herzustellen.
Die physikalischen Eigenschaften der Legierungen, also
Schmelzpunkt, Farbe, Härte, Dehnbarkeit etc., weichen meistens
von dem ab, was man von ihren Bestandteilen erwarten könnte:
der Schmelzpunkt liegt niedriger als die Rechnung ergibt, die
Härte ist gewöhnlich grösser, ebenso das spezifische Gewicht, als
die der einzelnen Metalle, während ihr Leitungsvermögen für
Wärme und Elektrizität kleiner ist.
Zur Darstellung einer Legierung schmilzt man das streng-
flüssige Metall zuerst und setzt sodann die übrigen Metalle hinzu;
das Mischen geschieht mit einem Stabe aus trockenem Holze.
Lagermetalle, denn solche sind es wahrscheinlich, aufweiche
obige Frage Bezug hat, zerfallen in zwei Hauptgruppen:
i) Solche mit einem Kupfergehalt von 73^ bis 84^, der Rest ist
gewöhnlich Zink und Zinn, auch manchmal etwas Eisen.
2) Solche mit wenig Kupfer, etwa bis zu 14^ mit Zink, Zinn,
Antimon, Blei und Eisen; die Legierungen dieser Gruppe, auch
unter dem Namen **Babbitmetair' bekannt, sind in der Regel
metallweiss, sowie weicher und leichter schmelzbar als die Legie-
rungen der ersten Gruppe.
Da Angaben über die Schmelzpunkte der Legierungen sich
in den meisten Fällen nicht finden lassen, so kann die Frage nicht
ganz beantwortet werden; doch ist als ziemlich sicher anzu-
nehmen, dass die meisten der untenstehenden Legierungen unter-
halb der angegebenen Grenze schmelzen.
Die zur Herstellung der Legierungen verwendeten Metalle
haben folgende Schmelzpunkte:
Zinn 228O C. Blei 335° C.
Antimon . . 432^ C. Kupfer. . 1090^ C.
Zink 41 2^ C. Eisen
Legierungen No. i und No. 2 sind solche, welche an preussi-
schen Eisenbahnen Verwendung finden. No. 3 und 4 sind
englisches Babbitmetall. No. 5 ist sogenanntes Magnoliametall.
No. 6 ist ein Lagermetall mit einem Schmelzpunkt von 255° C.
No. I. No. 2. No. 3. No. 4. No. 5. No. 6.
Zinn
83^
^^i
19^
44.4^
5-9^
84.0!
Antimon.
II
15
3
14.0
16.0
6.5
Zink ....
6g
. • • •
Eisen —
, ,
. .
O.I
0.3
0.1
Blei ....
5
40.2
77-7
0.7
Kupfer. .
6
II
4
I.O
0.2
8.5
Total . 100^ 100^ 100^ 99-7^ 100. i^ 99.^
Vereins- Protokolle. 173
Antimon und Kupfer erhöhen den Härtegrad der Legierung,
da aber Kupfer gleichzeitig auch einen höheren Schmelzpunkt
der Legierung zur Folge haben würde, so dürfte No. i den
Bedingungen der Frage wohl am besten entsprechen.
Nach einer lebhaften Debatte über die angeregten Fragen
erfolgt Schluss der Sitzung.
7* Regelmässige Versammlung am 9* März 1900*
Anwesend: 23 Mitglieder und i Gast.
Präsident: Dr. R. G. G. Moldenke; Sekretär: H. W. Bernard.
Nach Begrüssung des Gastes wird die Sitzung durch den
Präsidenten eröffnet.
Das Protokoll der 6. regelmässigen Versammlung vom
9. Februar d. J. wird verlesen und ohne Aenderung ange-
nommen.
Herr A. Schneider, C. E., vorgeschlagen von den Herren
J. M. Deforth und Theo. VoUkommer, wird auf Empfehlung des
Vorstandes aufgenommen.
Herr E. Weinberger, vorgeschlagen von den Herren A.
Fessler und A. F. Hatlanek, ersucht um Aufnahme in den Verein;
sein Aufnahmegesuch wird dem Verstand zur Begutachtung
überwiesen.
An Korrespondenzen waren eingelaufen:
Eine Einladung des T. V. von Baltimore zu dem am
22. Februar d. J. stattfindenden Bankett des Vereines.
Ein Brief des Herrn Jos. Sohn aus Mannheim, in welchem
Schreiber den Mitgliedern des Vereines Grüsse sendet.
Nach einem kurzen Bericht des Herrn Phil. A. Lange, über
seinen kürzlichen Besuch bei den Vereinen von Philadelphia,
Washington und Baltimore, erhält Herr J. M. Deforth das Wort
zu einem Vortrag über:
««Die Stabilität der Bauwerke."
Die Untersuchung der Standfestigkeit eines Bauwerkes
erstreckt sich gewöhnlich auf die Ermittelung des Widerstandes
gegen horizontale oder geneigte Kräfte, deren Grösse und
Angriffspunkte entweder annähernd berechnet werden können,
wie bei Wasser- oder Erddruck, oder Horizontalscheiben in
Gewölben und Brücken, oder die nur zutällig wirken, wie Wind-
druck und Stoss.
Die schädliche Eigenschaft der Athmosphärilien sucht man
durch passende Auswahl und Kombination der Materialien
möglichst zu verhindern, während die Horizontalkräfte durch
die Steifigkeit und den Verband der Konstruktion aufgenommen
und auf das Fundament übertragen werden müssen.
Obgleich das Stabilitätsmoment ein Kriterion liefert für die
Standfestigkeit niedriger und massiver Bauwerke, wie Futter-
mauern, Abschlussmauern, Widerlager, Brückenpfeiler und
Bögen, so gibt uns dasselbe doch keinen Aufschi uss über die-
jenigen Stosswirkungen, denen hohe und leicht konstruierte
Bauwerke ausgesetzt sind. In solchen Fällen sollte die dyna-
174 Mitteilungen des D. A. T, V.
mische Stabilität, d. h. diejenige Kraft zu einem Maximum
gemacht werden, welche erforderlich ist, um den Schwerpimkt
in die labile Gleichgewichtslage zu drehen.
Die Stabilität eines Körpers steht in direktem Verhältnisse
zu seinem Gewicht und zur Unterstützungsfläche, und im umge-
kehrten Verhältnisse zur Höhe seines Schwerpunktes.
Eine Brücke, deren Fahrbahn in der Höhe der Auflager liegt,
ist daher stabiler als eine solche mit höher liegender Fahrbahn
und vertikalen Endpfosten; am stabilsten sind die Hängebrücken,
vorausgesetzt, dass dieselben genügend gegen seitliche Kräfte
und zur Uebertragung partieller Belastungen versteift sind, wäh-
rend Bogenbrücken infolge der hohen Schwerpunktslage durch
kräftige Horizontal- und Querverbände gesichert werden müssen.
Steinerne Viadukte sind stabiler als hölzerne oder eiserne
von derselben Tragfähigkeit, wegen des tiefer liegenden Schwer-
punktes der Massen; bei Fachwerkspfeilern ist eine Sicherung
oft nur zu erreichen durch einen gewissen Anlauf (Neigung) der
Pfosten und deren Verankerung mit dem Fundamente.
Am wenigsten scheint der Stabilität in Fabrikgebäuden
Rechnung getragen zu werden, die oft ohne alle Rücksicht auf
die Erschütterungen und Stösse durch Maschinen, durch Dreh-
und Lautkrahnen konstruiert werden. Kniestücke unter den
Dachbinden sind hier unerlässlich, und da diese mitunter
bedeutende Spannungen auf die Dachbinden und Pfosten über-
tragen, so sollte man die betreffenden Konstruktionsglieder nicht
zu knapp dimensionieren und gegen Zerknicken berechnen. Am
besten ist es, alle Fundamente für Maschinen von den übrigen
zu trennen, um die Erschütterungen direkt in den Erdboden zu
leiten.
Viele unserer hohen Gebäude leisten nur durch ihre Masse
und Unterstützungsfläche Widerstand gegen Umsturz, sind aber
wegen Mangel eines Diagonalverbandes bei Stürmen stets
Schwankungen unterworfen, die oft sehr beträchtlich sind und
zu den grössten Befürchtungen für den Bestand solcher Gebäude
Anläss geben können.
Nachdem der Präsident dem Vortragenden den Dank des
Vereines ausgesprochen hatte, erfolgte Schluss der Sitzung.
8* Rcgfclmässigfc Vcrsammlangf am 23* März J900*
Anwesend : 24 Mitglieder^
Präsident: Dr. R. G G. Moldenke; Sekretär: H. W. Bernard.
Nach Eröff'nung der Sitzung durch den Präsidenten werden
das Protokoll der 7. regelmässigen Versammlung vom 9. März
d. J. und die Auszüge aus den Protokollen der 5. und 6. Vorstands-
Sitzungen vom 23. Februar und 9. März d. J. verlesen.
An Korrespondenzen waren eingelaufen:
Ein Brief des Sekretärs des Vorortes Baltimore, in welchem
unter anderem die Mitteilung gemacht wird, dass Herr H. Frey-
gang, auswärtiges Mitglied des Vereines Pittsburg, zum korre-
spondierenden Mitgliede des Verbandes für Kansas City ernannt
worden sei.
Vereins- Protokolle, 1 75
Ein Brief des Herrn Luetscher, in welchem seine Ueber-
siedelung nach Cleveland (Otis Steel Co., Lt'd.) seinen Pitts-
burger Freunden mitgeteilt wird.
Herr E Weinberger, vorgeschlagen von den Herren A.
Kessler und A. F. Hatlanek, wird auf Empfehlung des Vorstandes
in den Verein aufgenommen.
Dr. R. G. G. Moldenke ergreift sodann das Wort zu einem
Vortrage über:
'«Feuerfeste Thone."
Unter feuerfestem Thon versteht man diejenigen Thonsorten,
welche sich in Folge ihres hohen Schmelzpunktes und ihrer
Feuerbeständigkeit hauptsächlich zur Herstellung von feuerfesten
Ziegeln, Gasretorten, Schmelztiegeln und dergleichen eignen
Thon im allgemeinen findet seinen Ursprung in verwittertem
Granit und ist, seiner chemischen Zusammensetzung nach, als
Aluminumsilikat zu betrachen. Ausser Aluminiumoxyd und
Kieselsäure enthält jedoch Thon Kali, Magnesia^ Kalk, Eisen-
oxyd, gebundenes und freies Wasser, sowie organische Substanzen,
doch sollen die besten Thonsorten nicht über 4^ schmelzbare
Substanzen enthalten; ein Kalkgehalt ist als ungünstig zu be-
trachten und zerfallen die Thone mit Rücksicht auf Kalk- und
Eisengehalt in folgende drei Gruppen:
1. Kalkfreie Thone, mit hohem Thonerde- und geringem
Eisengehalt.
2. Kalkfreie Thone, mit niederem Thonerde- und höherem
Eisengehalt.
3. Kalkhaltige Thone, mit niederem Thonerde- und höherem
Eisengehalt.
Zur ersten Gruppe gehören die eigentlichen feuerfesten
Thone, deren Schmelzpunkt ^w mindestens 1200° C. sich befindet-,
zu der zweiten Gruppe rechnet man die lehmartigen Thone, mit
einem Schmelzpunkt unter 1200^ C. welche Verwendung zu
Töpfergeschirr, Terra Cotta, Bausteinen, etc. finden, während
die am verbreitesten dritte Klasse, mit einem Schmelzpunkt
unter 1000° C. wegen ihres Kalkgehaltes nur zur Herstellung von
Ziegeln geringerer Qualität verarbeitet werden kann.
Bei der chemischen Untersuchung des Thones handelt es
sich darum, eine Analyse seiner elementaren Bestandteile anzu-
stellen und zugleich eine Kenntnis seiner rationellen Zusammen-
setzung zu .erhalten und es sind ferner bei der Beurteilung zu
berücksichtigen, Farbe, spezifisches Gewicht, Struktur, Porosität,
plastische Eigenschaften, Schmelzpunkt, Magerungsstoffe, d. h.
Gehalt an Quarz, Sinterungspunkt beim Trocknen und beim
Brennen, Zusammenhang^sfestigheit im trockenen Zustand sowie
seine Zerfallbarkeit im Wasser.
Der Vortragende erläuterte an der Hand von chemischen
Analysen verschiedener Thonsorten die besonderen Eigentüm-
lichkeiten derselben. Eine lebhafte Debatte schloss die interes-
santen Ausführungen.
Darauf Schluss der Sitzung.
176 Mitteilungen des D. A. T, V.
9. Regelmässigfe Versammlung am 13* April 1900*
Anwesend: 24 Mitglieder und 2 Gäste.
Präsident: Dr. R. G. G. Moldenke; Sekretär: H. W. Bernard.
Nach Vorstellung und Begrüssung der anwesenden Gäste,
wird die Versammlung durch den Präsidenten, Dr. R G. G.
Moldenke eröffnet und das Protokoll der regelmässigen Ver-
sammlung vom 23. März d. J. verlesen.
Korrespondenzen: Eine Einladung des T. V. New York zu
einem am 28. d. M. stattfindenden geselligen Abend.
Eine Einladung des T. V. Philadelphia zu dem am 4. Mai
stattfindenden Stiftungsfeste des Vereines.
Ein Schreiben des korr. Sekretärs des Vorortes Baltimore, in
welchem die Mitteilung gemacht wird, dass Herr G. L. Luetscher
zum korrespondierenden Mitglied des Verbandes für Cleveland, O.
ernannt worden sei; gleichzeitig wird der Verein auf einen
gewissen Warner, welcher gegenwärtig Philadelphia, unter dem
Namen des Verbands-Schatzmeisters Sandlass, unsicher macht,
aufmerksam gemacht.
Fernerwirdd^r Verein benachrichtigt, dass am 27. Märzd.J.
in Chicago eine Versammlung abgehalten wurde behufs Gründ-
ung resp. Wiederbelebung des technischen Vereines Chicago.
Herr J. M. Deforth stellt auf die nächste Sitzung am
27. April d. J. einen Vortrag des Herrn C. Duerfeld über Essig
und Essigfabrikation in Aussicht.
An Stelle des Herrn O. Rosenbaum, welcher sein Amt als
Obmann des Komitees für gesellschaftliche Unterhaltungen nie-
dergelegt hat, wird vom Präsidenten Herr S G. Brigel ernannt.
Herr R. A. Skalweit gab sodann seine ''Reiseerlebnisse'' zum
besten und führte die Anwesenden an der Hand vorzüglicher
Photographien, Ansichten und Pläne in raschem Fluge durch
Deutschland und Italien. Der Vortragende bewies in mehr als
einem Punkte seine gute Beobachtungsgabe und erzählte in
eigenartiger Weise seine Erlebnisse, welche teilweise bei den
jüngeren Mitgliedern des Vereines besonderes Interesse erregten
und zu stürmischen Beifallsäusserungen Anlass gaben.
Darauf Schluss der Versammlung.
H. W. Bernard, Sekretär.
Vereins-Protokolle, 177
Techniker- Verein von Washington, D* C*
Geschäftliche Versammlung: am 7* März J900*
Den Vorsitz führt Herr Jacob Jos6. Das Protokoll der letz-
ten VersammluQg wird ane^enoinmen. Folgende Korresponden-
zen liegen vor : Eine Einladung vom Techniker- Verein in
Baltimore zu einer Abendunterhaltung auf den 24. Februar d. J.
(Dieser Einladung sind drei Herren und drei Damen unseres
Vereines nachgekommen.) Die Austrittserklärungen der Herren
Mathias Hendges und Emil Stück werden angenommen. Eine
Mitgliedskarte der *' International Association for Testing
Materials'*.
Der Schatzmeister berichtet einen zufriedenstellenden Kassen-
bestand. Der vom Vorstand empfohlene Herr Emil Mahlo, C.
E. and Draftsman, Oifice of Naval Intelligence, Navy Depart-
ment, wird durch Abstimmung in den Verein aufgenommen.
Auf Vorschlag des Vergnügungskomitees wird beschlossen, am
9. April d. J. ein Tanzkränzchen zu veranstalten. Auf Vorschlag
des Herrn G. W. Spier wird beschlossen, dem '* Washingtoner
Sängerbund*' zu seinem bevorstehenden Stiftungsfeste als Zeichen
der Anerkennung seiner Gastfreundschaft einen Humpen zu
stiften. Herr G. W. Spier wird mit der Anschaffung desselben
betraut.
Geschäftliche Versammlung am 4« April 1900«
Vorsitzender: Herr Jacob Jose. Das Protokoll der letzten
Versammlung wird angenommen. Eine Rechnung für Druck-
sachen wird zur Bezahlung angewiesen. Herr Jacob Jos6 berich-
tet, dass die entgiltige Abrechnung für den Empfangsabend vom
6. Februar d. J. einen kleinen Ueberschuss ergeben habe, so dass
der aus der Vereinskasse bewilligte Beitrag grösstenteils wieder
in die Kasse zurückfliesst. Herr G. W. Spier berichtet, dass er
einen sehr schönen Humpen mit sechs zugehörigen Krügen und
schwerem, eichenem Servierbrett für das dem '* Washingtoner
Sängerbund'' zu stiftende Ehrengeschenk ausgewählt habe, und
nennt den Preis. Die nicht unbeträchtliche Summe wird a tempo
durch freiwillige Beiträge der Anwesenden aufgebracht.
Paui. Bausch, prot. Sekretär, p. t.
178 Mitteilungen des D. A. T. V.
Allgemeine Nachrichten und Personalien*
Vom Technischen Vereine New York»
In der engeren Konkurrenz für **The Washington Memorial
Bridge'* über den Potomac-Fluss bei Washington, D. C, erhielt
den ersten Preis Herr William H. Burr, Professor. Der preis-
gekrönte Entwurf zeigt eine Melan-Brücke, 3400 Fuss lang und
60 Fuss breit. Die Kosten zur Ausführung dieser Brücke dürften
auf etwa vier Millionen Dollars kommen.
Die Melan Arch Constructipn Co. ist identisch mit unserem
New Yorker Mitgliede Herrn William Mueser, welcher ausser-
dem in letzter Zeit eine Reihe bedeutender Erfolge im Westen
hatte. Es ist daher kein Wunder, dass der Storch mit lustigem
Geklapper in der Familie einkehrte und einen kleinen Melan-
Brückenbauer mitbrachte^^
Herr Julius Spiro ist gegenwärtig in Paris, um die Interessen
der Papierfabrik der Gebrüder Spiro in Krumau auf der Welt-
ausstellung zu vertreten. Er ladet alle Freunde ein, nach Paris
zu kommen, jedoch nicht vor Juni. Von den New Yorkem
machen die Herren Joseph Aue, John Schaefer, W. C. Wachholtz
und V. Bültzingslöwen Gebrauch von dieser Einladung, d. h. sie
gehen im Laufe des kommenden Sommers nach Europa.
Vom Tcchnifcer-Vef eine Baltimore, Md»
Samstag den 24. Februar veranstaltete der Techniker- Verein
Baltimore, in der Germania Männerchor -Halle einen gemüt-
lichen Familien-Abend. Eine grosse Anzahl von Mitgliedern
der T. Vereine Philadelphia und Washington halten sich mit
ihren Damen eingefunden; Auch von Pittsburg kam zur giössten
Freude aller Teilnehmer Herr Ph. Lange nebst Gattin herbei,
um einige vergnügte Stunden im Freundeskreise zu verbringen.
Im ganzen nahmen 78 Personen an dem wohlgelungenen
Feste teil. H. Kr.
Vom Technischen Vereine Pittsburgf, Pa»
Herr Richard A. Skalweit kehrte am 10. März d. J. von einer
sechsmonatlichen Tour durch Frankreich, Deutschland und
Italien zurück und wurde ihm von seinen Pittsburger Freunden
ein herzlicher Empfang bereitet. Leider erhielt er, wenige Tage
später, am 15. März eine Depesche, welche ihn von dem Hin-
scheiden seines Vaters, des, besonders in technischen Kreisen
Deutschlands, wohlbekannten Geheimen Regierungsrates August
Skalweit, in Kenntnis setzte.
Herr August Skalweit legte in den Ingenieurwissenschaften
sein Staats-Examen ab. Im Jahre 1862 wurde er von der preussi-
schen Regierung zum Commissar für die Weltausstellung in
London, welche im Jahre 1862 stattfand, ernannt.
Nachdem er sich auf dem Gebiete des Eisenbahnbaues einen
Namen errungen hatte, trat er als Betriebsingenieur in den
Dienst der preussischen Regierung ein und nahm später als
Allgemeine Nachrichten und Personalien, 179
Direktor der Königl. Preussischen Eisenbahnen in Magdeburg
seinen dauernden Aufenthalt. Der Verstorbene wurde mehrfach
dekoriert und erhielt von dem jetzigen Kaiser den Titel eines
Geheimen Regierungsrates.
Von Herrn G. L. Luetscher geht uns die Mitteilung zu, dass
er in Cleveland, O. (Otis Steel Co. Ltd.) seinen Aufenthalt ge-
nommen hat. Er ladet seine Pittsburger Freunde ein, bei einem
gelegentlichen Besuche Clevelands, ihn in seiner Wohnung,
813 Cedar Ave., aufzusuchen.
Vom Teclmischen Vereine Washingfton, D* C*
Am 21. Februar d. J. hielt der Techniker- Verein Washing-
ton an Stelle seines früher um diese Jahreszeit veranstalteten
Maskenballes ein Kostümfest ab, welches die Darstellung einer
Deutschen Bauernhochzeit zum speziellen Vorwurf hatte. Die
grosse Mehrzahl der zahlreichen Anwesenden war programm-
gemäss in deutscher Bauerntracht erschienen, und der **Stadt-
leute'* waren wenige. Auch spezielle Dorfcharaktere waren ver-
treten, wie das Dorfschulmeisterlein, der Nachtwächter, der
Förster, ja sogar ein Graf und eine Gräfin. Das Programm be-
gann mit der Aufzeichnung des Heirats-Kontraktes nach dem
üblichen Feilschen um die Mitgift. Daran schloss sich direkt
das Einladen der Gäste durch den Hochzeitsbitter, welcher seine
Rolle in überaus zierlicher Weise durchführte. Gleich darauf
kam der Gang zur Kirche und die Trauung. Der Pastor mit
seiner rotunden Form und seiner wohlklingenden Bassstimme
schürzte den Knoten mit grossartiger Salbung und unter Ein-
flechtung kaum bemerkbarer, aber feiner Witze. Es war gerade-
zu göttlich. Nach der Trauung kam der Tanz, zu welchem drei
als Dorfmusikanten verkleidete Herren des Vereines speziell ein-
studierte, altmodische Bauernmelodien aufspielten. Der Tanz
war ebenfalls eine wohlvorbereitete Reihenfolge verschiedener
Figuren und Reigen, unter Beobachtung der richtigen bäuer-
lichen Etiquette. Zuletzt kam noch der Hochzeitsschmaus mit
einer Anrede des Brautvaters und der Ueberreichung der Hoch-
zeitsgeschenke. Die letzteren waren natürlich komischer, manche
stark komischer Natur. Von Namennennung mag füglich Ab-
stand genommen werden, mit Ausnahme des Anregers und
Leiters des Festes, Herrn G. W. Spier. P, B.
Das Technikum Mittweida, ein unter Staatsaufsicht stehendes höheres tech-
nisches Institut zur Ausbildung von Elektro- und Maschinen-Ingenieuren, Tech-
nikern und Werkmeistern, zählte im vergangenen 32. Schuljahre 2600 Besucher
und- zwar im Sommersemester 1898: 1246 und im Wintersemester 1898-99: 1354.
Der Unterricht in der Elektrotechnik ist auch in den letzten Jahren erheblich er-
weitert und wird durch die reichhaltigen Sammlungen, Laboratorien, Werkstätten
und Maschinenanlagen etc. sehr wirksam unterstützt. Das Sommersemester begann
am 24. April, und es fanden die Aufnahmen für den am 27. März begonnenen
unentgeltlichen Vorunterricht von Anfang März an wochentäglich statt. Ausführ-
liches Programm mit Bericht wird kostenlos vom Sekretariat des Technikum
Mittweida (Königreich Sachsen) abgegeben. Das Technikum Mittweida erhielt
anlässlich der Sachs. -Thür. Ausstellung zu Leipzig die höchste Auszeichnung, die
Königl. Sächsische Staatsmedaille, für hervorragende Leistungen im technischen
Unterrichtswesen.
i8o Mitteilungen des D. A. T. V.
Veränderungen im Mitgliederstande*
(Die mit * bezeichneten Namen sind neu aufgenommene Mitglieder.)
Technischer Verein von Baltimore, Md.
^Keller, Constantin, M. E., 724 St. Peter St., Baltimore. Md.
♦Wagner, Fred, tl., 1608 E. Madison Ave., Baltimore, Md.
Technischer Verein von New York, N. Y.
Brendlin, W., 116 W. 109. St., New York, N. Y.
♦Dann, Hermann, Chem., 11 Bartlett St., Brooklyn, N. Y.
Deisler, Qustav, Arch., Broadway & 26. St., New York, N. Y.
♦Droop, Siegfried, M. E., 217 W. 42d St., New York. N. Y.
Feldhusen, Fred., E. E., 465 E. 26th St., Fiatbush, Brooklyn, N. Y.
Frenkl, Felix, Chem., Farmers Cooperation, Beet Sugar Co., Dundee, Mich.
♦Hoereth, Hans, C. E., 411 Dodd St., West Hoboken, N. J.
Laky, Anton, M. E. Duquesne, Pa., General Delivery.
♦Metzier, Paul, M. E., 432 Dittmars Ave., Long Island City, L. I.
Mortensen, W., Arch., 47 Cedar St., New York, N. Y.
♦Schladitz, W. Henry, M. E., 231 W. 34th St., New York, N. Y.
Technischer Verein von Philadelphia, Pa.
♦Cauffmann, J., Chem., 435 School Lane, Philadelphia, Pa.
Harl>eck, M., M. E., 606 Tafel St., Cincinnati. O.
♦Schönhardt, P., Mech. 1733 Warnock St., Philadelphia, Pa.
Valtier, Franz, M. E., 714 Franklin St., Philadelphia, Pa.
Technischer Verein von Pittsburg, Pa.
Bernard, H. W., 1300 Esplanada St., Allegheny, Pa.
Ctiristmas, A., M. E., 1017 South Ave., Wilkinsburg, Pa.
Fessler, A., M. E., Carnegie Building, I5th Floor, Pittsburg, Pa.
Fischer, E. Dr., Pittsburg, Pa.
Qudmundson, Q., C. E., c/o H. Laub, Murtland Building, Pittsburg, Pa.
Hatlanek, H., C. E., Union R. R. Co., Carnegie Building, Pittsburg, Pa.
Knoth, J. V., Arch., Homestead, Pa.
Laub, H., C. E., Murtland Building, Pittsburg, Pa.
Luetscher, 0. L., Otis Steel Co. Ltd., Res. 813 Cedar Ave., Cleveland, O.
Steffenauer, J., Arch., 1020 Braddock Ave. , Braddock, Pa.
Stein, W. M., Primos, Delaware Co., Pa.
Wagner, H. von, 45 Avery St., Allegheny, Pa.
Weinberger, E., 810 Arch St., Allegheny, Pa.
Technischer Verein von Washington, D. C.
Math. Heodges & Emil Stuck, ausgetreten.
Burchard, Wm., 141 7 R St., N. W., Washington, D. C.
Heidemann, Otto, Petworth Subdivision, Washington, D. C.
♦Mahio, Emil, C. E., Bureau of Naval Intelligence, Navy Dept.,
Washington, D. C.
VoLV. Joni, J900.
MITTEILUNGEN
des
Deutsch-Amerikanischen
Techniker-Verbandes.
(National Association of German-American Technologists.)
PUBLI5HED BI-MONTHLY.
INHALT:
Seite
An die Mitglieder des D. A. T. V. 182
Vorläufiges Programm für den XVI. Techniker-Tag - - - - 182
Die Entstehung und Genesis des Asbests in Verbindung mit Amphibolin,
Vortrag von Eduard Mur Jahn, (Philadelphia, Pa.) - - - - 183
Verbandsprotokolle - - 192
VereinsprotokoUe: T. V. Baltimore, Md. 193
T. V. New York, N. Y. - - - - - - 195
T. V. Philadelphia, Pa. 201
T. V. Pittsburg, Pa. 205
T. V. Washington, D. C. 208
Aligemeine Nachrichten und Personalien:
Zur besonderen Beachtung. — Besuch des Philadelphiaer Stiftungsfestes
durch Mitglieder des T. V. Baltimore 209
f Dominik Linden thal 210
Ausflug des T. V. New York nach Silver Lake, S. 1 212
28. Stiftungsfest des T. V. Philadelphia - - 212
f Frau des Präs. Hermann Schmaltz 213
Julius Ulke. — H. v. Bayers Sohn f. — Max Franke 213
Beamten- und Mitgliederliste des T. V. Chicago, 111. - - - - 214
Veränderungen im Mitgliederstande - - - - r - -215
Annoncen.
Die Reproduktionszeichnungen zu den Abbildungen auf Seite 196 und 197
sind von B. v. Bültzingslöwen angefertigt worden.
REDAKTION:
PAUL GOEPEL, 290 Broadway, New York, N. Y.
Den Bemühungen des Herrn M. W. Alexander (seit i. Feb.
1900 korr. Mitglied des Verbandes in Chicago) ist es gelungen
am 27. März d. J. die Gründung des Technischen Vereines von
Chicago zu veranlassen.
Diesem höchst erfreulichen Erfolg wurde noch die Krone auf-
gesetzt, indem der junge Verein durch seinen Sekretär, Herrn M.
W. Alexander, am i. Juni unter Beobachtung aller durch die
Verbands-Statuten vorgeschriebenen Bedingungen bei dem Vor-
orte um Aufnahme in den Verband nachsuchte. Binnen ganz
kurzer Zeit erfolgte die Zustimmung sämmtlicher Verbands-
Vereine und der Vorort konnte bereits am 13. Juni d. J. die Auf-
nahme des neuen Vereines in den Verband erklären.
Es braucht wohl kaum versichert zu werden, dass dieserneue
Zuwachs zum Verbände höchst willkommen ist und dass wir dem
jungen und wie es. scheint, schon recht thatkräftigen Vereine eine
rasche Entwicklung und glänzende Zukunft wünschen zu seinem
Nutzen und zur Ehre des Verbandes.
An anderer Stelle (siehe Seite 214) befindet sich die Beamten-
und Mitgliederliste des neuen Verbands- Vereines.
John Maiberg, Sekretär.
Vorläufiges Programm für den XVL Technikertagt
zu Baltimore, Md., vom i. bis 5. September 1900.
Samstag, den i. September: Empfang der Gäste.
^Bonntag:, den 2. September:
Vormittai^s g.jo bis 12.J0. Wagenfahrt durch die Stadt. Mittagessen.
Nachmittags j Uhr. Fahrt nach dem Electric Park mit Trolley-Cars über
Mt. Washington. Abendessen und Unterhaltung im Electric Park.
Montag, den 3. September:
Vormittags. Bootfahrt die Bay hinunter; Landung in Annapolis, zurück
nach Baltimore. Abends 8 Uhr Bankett.
Dienstag, den 4. September:
Vormittags g Uhr. Allgemeiner Techniker-Tag.
Nachmittags. Besichtigung der Sparrows Point Werke (mit Damen).
Abends 8 Uhr: Kommers.
Mittwoch, den 5. September : Ausflug nach Washington, D. C.
Hauptquartier: EuTAW HouSE, Baltimore & Eutaw Streets. American Plan.
-^^' Preise : $3.00 für eine Person, $5.t)o für zwei Personen (in einem
Zimmer) per Tag.
MITTEILUNGEN
des
Deutsch-Amerikanischen
Techniker »Verbandes.
(National Association of Gernnan-Annerican Technologists.)
Vol. V. JUNI, igoo. No 5.
Die Entstehung und Genesis des Asbests in
Verbindung mit ^^Amphibolin^
tr
Vortrag des Mitgliedes Eduard Murjahn, gehalten im Technischen
Vereine von Philadelphia am 14. April 1900.
Nachdem sich an dieser Stelle schon so manche Mitglieder
unseres Vereines, durch ihre interessanten Vorträge, um die
wissenschaftlichen Zwecke desselben verdient gemacht haben,
glaubte ich es meiner Mitgliedschaft schuldig zu sein, auch mein
Scherfiein zum Nutzen und Frommen der Zwecke des Vereines
beitragen zu sollen. Ich thue dies umso lieber, als ich mir, ohne
gerade unbescheiden zu sein, gestehen darf, dass ich die Zeit und
Aufmerksamkeit meiner Hörer nicht ganz nutzlos in Anspruch
nehmen werde, denn in dem, was ich zu sagen habe, handelt es
sich nicht nur um das Ergebnis meiner, heute zirka zwanzig-
jährigen Forschungen, sondern auch um instruktive Beiträge zur
mineralogischen Wissenschaft, für welche ich den Anspruch
absoluter Neuheit begründen kann und werde.
Ich will über die Entstehung und Genesis des Asbests, in
Verbindung mit **Amphibolin" sprechen, kann es dabei aber
nicht vermeiden, meine persönliche Beteiligung mehr als es
sonst bei sachlichen Vorträgen üblich ist, in Erwähnung zu
bringen, denn der Kernpunkt meiner sachlichen Darstellungen ist
mit meinem persönlichen Wirken eben untrennbar verkettet.
Sie werden dies aus meinen nachfolgenden Erörterungen
leicht selbst erkennen. Aus angeführten parlamentarischen
Gründen muss ich daher den Herrn Vorsitzenden zunächst bitten,
mich wegen der unvermeidlich persönlichen Färbung meines
Vortrages, nicht etwa "zur Sache*' rufen zu wollen. — In erster
Linie habe ich auf die Thatsache hinzuweisen, dass es, soweit
ich feststellen konnte, bis heute noch kein wissenschaftliches
Werk giebt, in welchem über die Entstehung und genetische
i84 Mitteilu7igen des D, A. T, V,
Zugehörigkeit des Asbests irgendwelcher Anhaltspunkt zu finden
wäre. Alle mir bekannten Werke dieser Art, behandeln ledig-
lich die analytische Beschaffenheit und das örtliche Vorkommen
der verschiedenen Sorten des Asbests. beobachten aber in Bezug
auf den Ursprung dieses nützlichen Naturproduktes ein beredtes
Schweigen in allen Sprachen. — Und doch dürfte gerade der
Ursprung des Asbests — als Verbindungsglied zwischen dem
Tier-, Pflanzen- und Mineral-Reich — , sowohl für die Wissen-
schaft, als auch für die Industrie von besonderem Interesse sein.
Wie ich nun dazu gekommen bin, in dieses bisherige Dunkel
einiges lyicht zu bringen und meine heutigen Resultate unan-
zweifelbar festzustellen, das will ich Ihnen nicht nur erzählen,
sondern auch beweisen. Das dazu erforderliche Beweismaterial
habe ich mir zu diesem Zwecke vom Schauplatze meiner früheren
Thätigkeit verschafft und hier zur Stelle gebracht. — Im
Jahre 1879, also vor zirka 21 Jahren, war ich zum ersten Male
hier in den Ver. Staaten und lernte bei dieser Gelegenheit die
Idee eines porösen Steines kennen, welcher aus einer Mischung
von Thon und Sägespähnen unter hydraulischer Pressung herge-
stellt werden sollte.
Die Idee an sich, konnte mir zwar nicht neu erscheinen, denn
schon die alten Aegypter hatten Thon mit vegetabilischen Stoffen
vermischt und daraus auf dem Brennwege ein poröses und
spezifisch leichtes Steinmaterial erzeugt.
Immerhin aber vertiefte ich mich seiner Zeit in diese Idee
und fand bald, dass durch eine andere Mischung ein besseres
Fabrikat auf billigerem Wege hergestellt werden konnte.
Um aber für diese meine Erfindung einen Patent- Anspruch
begründen zu können, bedurfte ich eines neutralen Zusatzstoffes
und als diesen wählte ich den Asbest, wonach ich denn auch
Patente in Deutschland, Oesterreich, Frankreich und England
erhielt.
In Folge dessen gingen eine Menge von Offerten zur Liefe-
rung von Asbest bei mir ein, unter welchen sich auch eine solche
zum Ankaufeines angeblichen Asbest- Vorkommens im hessischen
Odenwald befand.
Da diese Offerte von dem Gutachten eines königlichen
Markscheiders begleitet war, in welchem dieser die Ertragsfähig-
keit des betreffenden Vorkommens auf sage zirka 12 Millionen
Mark bezifferte, so fiel es mir nicht schwer, ein Syndikat für die
gewerbliche Ausbeute dieser anscheinenden Goldgrube zu bilden
und ich begab mich darauf behufs näherer Inspektion an Ort und
Stelle.
Dort stellte es sich allerdings bald heraus, dass die betreffende
Offerte lediglich plumper Schwindel war, denn es Hess sich da-
selbst nichts anderes entdecken, als eine zirka i Cm. starke
Schnur von minderwertigem Asbest, die sich noch dazu im an-
stehenden Gestein sehr bald verlor.
Der königliche Herr Markscheider hatte auf Grund dieser
zirka i Cm. starken Schnur den ganzen Gebirgs-Komplex auf
Asbestgehalt einfach kubiziert, wozu er ohne Zweifel triftige
Die Entstehung und Genesis des Ashests, 185
Gründe gehabt haben musste, wenn solche auch mit den Inte-
ressen des möglichen Käufers wenig in Einklang zu bringen
waren.
Mein Zorn über diese Entdeckung war ebenso gross wie
meine Enttäuschung, denn das von mir ad hoc gebildete Syndikat
musste ja nun wesenlos werden.
Da wurde mir plötzlich die Kunde überbracht, dass in einer
nahe gelegenen Ortschaft ein anderes, reicheres Asbest- Vor-
kommen zu finden sei und bei meinen sofort angestellten Unter-
suchungen fand ich daselbst in Verbindung mit einem allerdings
reichhaltigeren Vorkommen des Faser- Asbests, eine aridere
Gesteinsart, die sofort mein höchstes Interesse in Anspruch nahm.
Auf den geologischen Karten des Grossherzogtums war diese
Gesteinsart zwar nur unter dem inferioren Namen "Grünscbiefer"
verzeichnet, der in fachmännischen Kreisen als wertlose Horn-
blende klassifiziert wurde. Aber die Art des Auftretens dieses
Gesteins, seine Struktur und Verbindung mit dem anstehenden
eruptiven Gestein (Gabbro), sowie das dazwischen erscheinende
Auftreten des Faser- Asbests, reiften in mir den Gedanken, dass
zwischen diesen verschiedenen geologischen Erscheinungen ein
ursächlicher Zusammenhang bestehen könnte.
Nachdem ich durch mir befreundete mineralogische Chemiker
der technischen Hochschule zu Darmstadt in meiner Annahme
bestärkt worden war, Hess ich zuerst das anstehende Gestein —
Gabbro — sowohl in festem, als auch in verwittertem Zustande,
dann den dazwischen auftretenden Faser- Asbest und schliesslich
noch den Grünschiefer selbst, mit Salzsäure behandeln und den
salzsauren Auszug aller vier Körper quantitativ analysieren.
Das Resultat dieser vier Analysen ergab eine geradezu ver-
blüffende Identität, woraus mit Berechtigung der Schluss zu
ziehen war, dass alle vier Körper in einem ursächlichen Zusam-
menhange mit einander stehen mussten, resp. der eine aus dem
anderen hervorgegangen war.
Das anstehende vulkanische Gestein — Gabbro — als ur-
sprüngliche Lava — hatte also in seinen verwitterten Spalten
durch den Ausschwitzungsprozess und unter Mitwirkung der
Atmosphärilien, Tagewasser, Schnee und Eis den Grünschiefer
erzeugt, der sich im Laufe der Zeiten bis zum reinen Asbest ent-
wickelt, wie dies an einzelnen Punkten seines Vorkommens auch
bereits geschehen war.
Die geologische Logik dieser Schlussfolgerung war und ist
nicht zu bestreiten, denn jeder Zweifel daran wurde sehr bald
durch die übereinstimmenden Thatsachen gehoben, dass sich
erstens: durch den Auskochungsprozess des Grünschiefers in
konzentrierter Salzsäure ein reines, weisses Asbestpulver erzielen
Hess, zweitens aber auch noch dadurch, dass die von mir veran-
lassten quantitativen Analysen des an Ort und Stelle vorkommen-
den Faser-Asbests, sich mit denjenigen der meist entwickelten
Grünschiefersorten als ziemlich übereinstimmend erwiesen, sodass
also zwischen den beiden Produkten zwar wohl eine physische
Verschiedenheit bestehen, chemisch aber nahezu eine Identität
i86 Mitteilungen des D, A, T, V.
festgestellt werden konnte. — Damit hatte sich nun der bisher
als wertlos angesehene **Grünschiefer" als das Muttergestein des
Asbests klar erwiesen, welches sich durch seinen geschilderten
Entwickelungsgang nach und nach bis zum Faser-Asbest ver-
edelt. Dieses '*Nach und Nach" bedeutet allerdings Hundert-
tausende, ja vielleicht Millionen von Jahren, eine Ziffer, die bei
den Geologen bekanntlich nicht zu den ungewöhnlichen gehört
Ich will Ihnen gleich hier den Beweis für die Richtigkeit
meiner Hypothesen ad oculos demonstrieren. Sie finden unter
meinen vorliegenden Proben zunächst das vulkanische Gestein
*'Gabbro" (ursprünglich I^ava) sowohl in festem, als auch in
verwittertem Zustande vertreten. Ferner dessen Ausschwitzungs-
produkt — den Grünschiefer — in drei verschiedenen Entwick-
lungsstadien, nämlich: "Nieder-Modau", *' Frankenhausen*' und
**Balkhausen", und endlich den zwischen diesen Gesteinsarten
auftretenden "Faser- Asbest". Nach Massgabe beiliegender
Analysen, die ich mir für meinen heutigen Zweck eigens ver-
schafft habe, beziffert sich der Gehalt der hier vorgelegten drei
Sorten Grünschiefer an ''Kieselsaurer Magnesia" — als Haupt-
bestandteil des Faser- Asbests — wie folgt:
Nieder-Modau -35,1752 Prozent
Frankenhausen 49,5645 *'
Balkhausen 63,7803 **
und wenn man damit die bekannten Analysen verschiedener
Faser- Asbestsorten vergleicht, so braucht man nur noch in
Betracht zu ziehen, dass der Grünschiefer — als erste Entwick-
lungsstufe des Asbests — naturgemäss an alkalischen Verun-
reinigungen reicher sein muss, als das vollentwickelte Faser-
Asbestprodukt, um danach zu meinem berechtigten Schlüsse zu
gelangen, dass zwischen dem Grünschiefer und dem Faser- Asbest
eine ursächliche enge Verwandtschaft bestehen muss.
Ich möchte in Parenthese noch darauf aufmerksam machen,
dass über die Entstehung der Diamanten in neuerer Zeit wissen-
schaftliche Feststellungen in die Oeffentlichkeit gelangt sind, die
hier schon deshalb ein besonderes Interesse beanspruchen dürften,
weil in diesen Feststellungen eine gewisse Analogie mit der
Entstehung des Asbests gefunden werden kann.
Nachdem u. A. von den Chemikern Moissard und Majorana
über die Entstehung der Diamanten Theorien aufgestellt waren,
die sich in ihrem Kernpunkt darum drehten, dass die Abkühlung
einer reichlich mit Kohlenstoff gesättigten, flüssigen Eisenmasse
unter hohem Drucke für die Entstehung der Diamanten ursäch-
liche Bedingung sei, ohne dass diese Theorien in der Praxis
aufrecht erhalten werden konnten, ist es neuerdings dem Che-
miker Friedländer gelungen, durch eine Skala praktischer Ver-
suche festzustellen, dass Diamanten auch durch glühende vulka-
nische Gesteinmassen in Verbindung mit Kohlenstoff ohne Druck
entstehen können.
Friedländer brachte nämlich die verflüssigte Masse eines
Stückchens * 'Olivin" — einer vulkanischen Gesteinsart — mit
Die Entstehung und Genesis des Asbests, 1S7
Kohlenstoff in Gestalt von Graphit in Verbindung und fand an
allen den Stellen, wo diese Verbindung stattgefunden hatte, nach
der Abkühlung, eine bedeutende Anzahl von mikroskopischen
Kryställen vor, die sich bei näherer Untersuchung als Diamanten
erwiesen.
Hiemach musste sich die Schlussfolgerung rechtfertigen,
dass dereinst eine flüssige vulkanische Masse, ähnlich wie OHvin,
Angit oder Gabbro, Kohlenstoff-, resp. Graphit-haltige Gesteins-
schichten auf eruptivem Wege durchbrochen und dabei in der
Abkühlung einen Teil des Kohlenstoffes zu Diamanten umge-
wandelt hatte.
Zwischen der Entstehung der Diamanten und derjenigen des
Asbests besteht mithin insoweit eine Analogie, als beide Natur-
produkte **Deriväte" vulkanischer Gesteinsmassen sind und
familiär nur darin von einander abweichen, dass das eine — der
Diamant — den Kohlenstoff, das andere — der Asbest — die
Kohlensäure der Luft nebst Schnee und Eis etc. zu seiner physi-
schen Entwickelung bedarf.
Man könnte hiernach den sogenannten * 'Diamanten'* mit
ziemlichem Recht auch * -Krystall- Asbest' ' nennen.
Ich fahre nun in meiner Geschichtserzählung fort. — Nach
den vorerwähnten Feststellungen stand ich zunächst der Aufgabe
gegenüber, meine Entdeckung, von welcher die hinzugezogenen
Fachleute immer nur Bruchstücke erfahren hatten, einer prak-
tischen Ausbeute entgegen zu führen. Ich musste daher nicht
nur das Geheimnis streng bewahren, sondern auch darnach
trachten, mir das Vorkommen des Grünschiefers an Hand der
geologischen Karten des Grossherzogtums, soweit als nur irgend
möglich, zu sichern.
Dieser letztere Teil meiner Aufgabe war wohl das mühe-
vollste und kostspieligste Werk, das ich je in meinem lyeben
ausgeführt habe und noch ausführen werde.
Es nahm zirka dreizehn Jahre — von 1880 bis 1893 — ^^
Anspruch und bestand kurz gesagt darin, dass ich mit meinen
angeworbeneü Bergleuten fast ununterbrochen im I^ande herum-
schürfen musste und nachdem die einzelnen Schürfproben analy-
tisch als passend befunden waren, Mittel und Wege zu finden
hatte, um mir die Ausbeute des betr. Vorkommens bis zu seiner
Erschöpfung kontraktlich zu sichern.
Da der Grünschiefer als solcher leider nicht zum ** Berg-
regal'* gehört, so hatte ich es in jedem einzelnen Falle entweder
mit bäuerlichen Privat- Grundbesitzern oder Gemeinde- Vor-
ständen zu thun, die bekanntlich stets von der Ueberzeugung
beseelt sind, dass ihnen der Andere ihr pures Gold für eitel Blei-
wert abschwindeln will und schon diese, wohl allgemein bekannte
Thätsache dürfte genügen, um die Schwierigkeiten meiner Auf-
gabe ziemlich greifbar zu veranschaulichen.
Einen dieser Kämpfe will ich hier speziell erwähnen, weil er
zugleich ein charakteristisches Merkmal für die absolute Neuheit
meiner Entdeckung — selbst in bergamtlichen Kreisen — klar
veranschaulicht.
i88 Mitteilungen des D. A, T. V.
Die Gemeinde Nieder Beerbach, eine der ersten, mit der ich
Kontrakt zu machen versuchte, war in ihrem diesbezüglichen
Vorgehen von der Begutachtung der Bergbehörde in Darmstadt
abhängig imd verweigerte mir die Ausfertigung des zwischen
uns schlussfertig aufgestellten Kontraktes, weil der Herr Bergrat
Tecklenburg vom Bergamt in Darmstadt gutachtlich erklärt
hatte, **dass ich in einem geologischen Irrtum befangen sei,
**wenn ich das an Ort und Stelle vorkommende Gestein roit
* 'Asbest in Verbindung bringen wolle, denn dasselbe sei in
"Wirklichkeit nichts als wertlose Hornblende/'
Zwei Jahre später wurde dieser selbe Herr Bergrat Tecklen-
burg — übrigens ein Muster von persönlicher Liebenswürdigkeit
und weltbekannt wegen seiner geologischen und mineralogischen
Schriften — oflSziell zu mir entsendet, um die zahlreichen, von
mir getriebenen Schächte auf ihre bergpolizeiliche Sicherheit zu
prüfen.
Nach vorgenommener Prüfung und nachdem ich ihm meine
Analysen vorgelegt hatte, fragte ich ihn geradezu, wie er denn
nun über das Vorkommen eines asbesthaltigen Gesteins im Oden-
walde dächte ? Darauf kratzte sich der Herr Bergrat hinter den
Ohren und sagte wörtlich folgendes:
**Mein Gott, Sie glauben nicht, was ich darum geben würde»
mein Gutachten in der Nieder-Beerbacher-Affaire ungeschehen
machen zu können. Aber eine Entschuldigung habe ich doch
dafür und die besteht darin, dass Niemand je zuvor den Grün-
schieter auf seinen eigentlichen Ursprung und auf seine genetische
Zugehörigkeit untersucht und dementsprechend erkannt hat.
Dieses Verdienst gebührt Ihnen allein und sie haben damit unser
mineralogisches Wissen um eine wertvolle Klasse bereichert. ' '
Aus dem Munde einer so hochstehenden wissenschaftlichen
Autorität — wie es der Herr Oberbergrat Tecklenburg aner-
kanntermassen ist, — dürfte eine solche Erklärung auch wohl
für die übrige Fachwelt etwas Ueberzeugendes haben. Natürlich
wurde mir der Nieder- Beerbacher Kontrakt kurz darauf unter der
Devise **auf höhere Weisung" angeboten und kam alsdann
prompt zum Abschluss.
Auch in auswärtigen Fachkreisen erregte meine Entdeckung
ein gewisses Aufsehen, wie z. B. der hier beiliegende Vortrag
eines Herrn Oberlehrers Hang im Naturwissenschaftlichen Verein
zu Spaichingen i. B. beweist, nachdem sich dieser Herr die nöti-
gen Daten dazu von mir beschafft hatte.
Von den Minen-Kontrakten, die ich im Verlaufe der dreizehn
langen Jahre mit Ortsgemeinden, Privat-Grundbesitzem und
Staatsbehörden abgeschlossen habe, ist hier eine Anzahl im
Original zu Ihrer Einsicht vorliegend und Sie können sich dabei
vergegenwärtigen, dass an jedem einzelnen dieser Kontrakte
sozusagen mein "geistiges Blut klebt'*.
So habe ich es dreizehn lange Jahre treiben miissen, bis ich
endlich das Netz des visiblen Vorkommens so ziemlich in meiner
Hand geschlossen und damit meinen Grundzweck erreicht hatte.
Daneben aber hatte ich noch eine andere Hauptaufgabe zu er-
Die Entstehung und Genesis des Asbests, 189
füllen, die darin bestand, dass ich für das von mir entdeckte
Gestein eine nutzbringende Verwertung in der Industrie aus-
finden musste, die mich für meine aufgewendeten Mühen und
Kosten bezahlt machen sollte.
Der Grünschiefer als solcher, mit seinen alkalischen Verun*
reinigungen, war für die Industrie und Technik natürlich wert-
los. Es galt daher, ihn soviel als möglich zu purifizieren, d. h.
seinem natürlichen Entwickelungsprozess auf künstliche Weise
vorzugreifen und zwar, ohne dass dabei die Suppe teurer wie der
Braten wurde. Ich sah bald ein, dass ich dieses Ziel auf dem
Originalwege, der Behandlung mit Salzsäure, niemals erreichen
konnte, denn dabei wäre eben die Suppe viel teurer als der Braten
geworden.
Nach grossen Mühen gelang es mir endlich, ein Verfahren
herauszufinden, mittelst dessen ich das Rohprodukt des Grün-
schiefers ohne überwiegende Kosten soweit purifizieren konnte,
um es in feinster Pulverform für verschiedene industrielle Zwecke
verwendbar zu machen und diesem gänzlich neuen Fabrikate gab
ich den Namen **Amphibolin'*, weü das Rohprodukt desselben
der Klasse der sogenannten Amphibol-Gesteine entstammte, die
bekanntlich Aktinolit und Tremoli t zugleich enthalten.
Jetzt trat der dritte Teil meiner Herkulesaufgabe an mich
heran, nämlich: das neue Produkt in den Verbrauch der Indu-
strie einzuführen, resp. einen Absatz dafür zu suchen und ich
brauche Ihnen wohl kaum zu beschreiben, welchen Schwierig-
keiten, Mühen und Kosten ich mich bei dieser Aufgabe aufs
Neue gegenübergestellt fand.
Wenn ich heute von einem Gelingen dieses dritten Teiles
meiner schweren Aufgabe reden kann, so darf ich dabei doch
nicht verschweigen, dass sich dieses Gelingen in den meisten
Fällen auf einen rein theoretischen resp. laboratorischen Nach-
weis der Brauchbarkeit meines Produktes beschränken musste,
denn die Kosten für einen praktischen Nachweis auf den ver-
schiedenen Industriegebieten wären geradezu unerschwinglich
gewesen.
Theoretisch und laboratorisch habe ich nachgewiesen, dass
sich das Amphibolin-Pulver als Füllstoff, z. B. für die Thon-
Papier-Stuccatur, Gummi, Elektrizität und Farben-Branche mit
Erfolg verwenden lässt, aber nur für die Farben-Branche konnte
ich — aus schon erwähnten Gründen — die praktische Nutz-
anwendung meines **Amphibolins" selbst in die Hand nehmen.
Auf Gnmd eines hier beiliegenden Bücher- Auszuges erwähne
ich beiläufig, dass die praktische Verfolgung dieses einen Zieles
in der Farben-Branche allein einen Kapitalaufwand von zirka
einer halben Million Mark benötigt hat — ganz abgesehen von
dem Werte meiner persönlichen, zirka zwanzigjährigen Mühe-
waltungen, — und daraus mag leicht der Grund zu erkennen
sein, warum ich alle anderen theoretisch und laboratorisch nach-
gewiesenen Nutzanwendungen meines *'Amphibolins" notwendig
ausser Acht lassen musste.
I90 Mitteilungen des D, A. T. V.
Zum Glück hat das von mir bisher in der Farben-Branche
allein erzielte Resultat genügt, um die aufgewendeten Kostet
und Mühen vollauf zu rechtfertigen. Meine **Amphibolin"-
Farbenprodukte sind heute nicht allein in Deutschland, sondern
auch hier in Amerika bei den Behörden und technischen Privat-
Autoritäten derart eingeführt und beliebt, dass ich dem Reste
meines arbeitsreichen Lebens mit einer gewissen Zuversicht in
das Cyclopen-Auge blicken darf und das glaube ich, nach allem
was vorangegangen ist, redlich verdient zu haben.
Auf der Kieler Ausstellung im August 1894 wurde meinen
**Amphibolin''-Farbenprodukten die goldene Medaille und das
Ehrendiplom als einzige Auszeichnung in dieser Branche zuer-
kannt und hier in Philadelphia habe ich die Genugthuung, meine
"Amphibolin*' -Farbenprodukte von städtischen Behörden und
Instituten, wie z. B. Bureau of Highways, Bureau of Surveys,
Fairmount Park Transportation Co., Drexel Institute, Phila-
delphia Bourse, City Hall Architects etc., etc., sowie von einer
grossen Anzahl prominenter Architekten und Kontraktoren an-
dauernd spezifiziert, d. h. in deren Kontrakten obligatorisch vor-
geschrieben zu sehen.
In Deutschland geschieht dies nicht 'allein von städtischen
Behörden und Instituten, sondern auch abseiten der sonst so
unzugänglichen Eisenbahn-, Marine- und Militär-Behörden, wie
aus hier beiliegenden Original Certifikaten ersichtlich ist und das
andauernde Interesse dieser Behörden hat in Deutschland wohl
den Grund zu der heutigen Popularität meiner *'Amphibolin"-
Farbenprodukte gelegt.
Ein Vergleich zwischen dem Grünschieferprodukt —
'"Amphibolin" — und dem vollentwickelten ''Faser- Asbest'*,
bezüglich deren nützlicher Anwendbarkeit für die Industrie,
wird zu Gunsten des "Grünschiefer-Amphibolin'' ausfallen
müssen und zwar aus folgenden Gründen:
Der Faser-Asbest lässt sich in der Hauptsache nur zu Spinn-
und Webezwecken und ausserdem unvermischt noch da verwen-
den, wo es sich um Isolirschichten und Packungen für Dampf-
röhren handelt.
Füi die Farben-Branche und überall da, wo eine uniforme
Masse auf dem Misch wege hergestellt werden soll, ist der Faser-
Asbest gänzlich ungeeignet, weil er als in Säuren unlöslicher
Körper völlig renitent, d. h, der Möglichkeit beraubt ist, mit
irgend einem anderen Stoffe eine chemische Verbindung einzu-
gehen, resp. die ihn auszeichnenden Eigenschaften auf andere
Stoffe in seiner Umgebung übertragen zu können. Er wird selbst
in der feinstmöglichsten Pulverform unter der lyoupe immer noch
faserig bleiben und so in jeder denkbaren Mischung mit anderen
Stoffen stets einen chemisch abgesonderten Körper bilden. Da
nun erwiesenermassen bis jetzt kein Bindemittel existiert, wel-
ches den feuer- und wetterbeständigen Eigenschaften des Asbests
gleichkommt, so sind alle Verbindungen dieser Art und nament-
lich jene, die unter dem Namen * 'Asbestfarben" in den Handel
Die Entstehuno^ und Genesis des Ashests, 191
gebracht werden, insoweit Utopien, als von ihnen die Eigen-
schaften und Wirkungen des Asbests behauptet werden.
Es verhält sich mit diesen sogenannten Asbestfarben ähnlich
wie z.. B. mit einer Mischung von feuerfestem Thon und Säge-
spähnen. Unter Einfluss des Feuers werden letztere verbrennen
und nur die unverbrennliche, poröse Steinmasse zurücklassen,
welch' letztere freilich trotz ihrer Porosität noch zusammenhalten
wird, während von einer sogenannten Asbestfarbe nach Ein-
wirkung des Feuers nichts anderes zurückbleiben wird, als —
* "loses Asbestpulver" ' .
Mit dem Grünschieferprodukt **Amphibolin" verhält es sich
anders.
Obwohl seine Verwendung für Spinn- und Webezwecke
natürlich ausgeschlossen ist, lässt sich dasselbe nicht allein mehl-
förmig pulverisieren, sondern vermöge seiner teilweise alkali-
schen Beschaffenheit auch mit anderen Stoffen in kohärierende
Verbindungen bringen, die dem Effekt des reinen Faser-Asbests
weit näher kommen, als es durch irgend eine Mischung dieses
renitenten Körpers mit anderen Stoffen zu ermöglichen ist.
Es ist und bleibt daher für die Verwendung des * 'Grün-
schiefer- Amphibolin'* auf den verschiedenen Gebieten der Indu-
strie ein grosses Feld offen.
In Bezug auf das geologische Vorkommen des Grünschiefers
— als Muttergestein des Asbests — habe ich noch zu erwähnen,
dass dasselbe in erster lyinie an eine eruptive resp. vulkanische
Bodenformation gebunden ist, während es sich im Uebrigen als
mit meiner Ursprungstheorie genau übereinstimmend beobachten
und verfolgen lässt. — Der Grünschiefer erscheint nämlich nur
an der Oberfläche, in der sogenannten Dammerde, geht mit der
Thalsohle rasch aus und ist nur dort ausbeutungswürdig zu fin-
den, wo es sich um hügeliges, bergiges Terrain, oberhalb der
eigentlichen Thalsohle, handelt.
Diese thatsächliche Beobachtung deckt sich genau mit meiner
theoretischen Ursprungs-Schi ussfolgerung, wonach sich die einst
flüssige lyava der Erdoberfläche in unregelmässigen Strömen mit-
geteilt und dadurch Spalten erzeugt haben muss, in denen sich
durch Ausschwitzung des vulkanischen Gesteins: der Grün-
schiefer als erste Entwickelungsstufe des Asbests gebildet hat.
Quod erat demonstraftdum.
Ich bin hier am Schlüsse meiner Darstellungen angelangt
und möchte nur noch dem Wunsche Ausdruck geben, dass sich
der Eine oder der Andere der hier anwesenden Vertreter wissen-
schaftlicher Industriezweige berufen fühlen möchte, eine nutzen-
bringende Verwertung des neuen Produkts "Amphibolin" für
seine spezielle Branche auszufinden und einzuführen.
Mit diesem Wunsche, der für die etwas biographisch ab-
schweifende Form meines Vortrages eine Erklärung und Ent-
schuldigung zugleich sein mag, schliesse ich.
Sollte irgend Einer meiner geduldigen Hörer über einzelne
Punkte meiner Darstellungen spezielle Autklärung wünschen,
so stehe ich mit Vergnügen zu Diensten.
192 Mitteiltingen des D. A. T. V.
Deüt8(:l7-^meriKa9i8(;l?erTe(:l?9iKer-\/erba9d
Vorort: T* V* Baltimore, Md*
Verbaadsjabr 1899/1900,
\\* Vororts- Vorstands-Sitzun^ am 26* April 1900*
Anwesend sind die Herren: Prof. O. Fuchs, Th. Zwermann,
J. Maiberg, H. Krekel, K. R. Stemberg und K. Häfele.
Vorsitzender: Prof. O. Fuchs.
Das Protokoll der letzten Vororts- Vorstands-Sitzung vom
5. April d. J. wird verlesen und genehmigt.
Eingelaufene Korrespondenzen:
H. W. Bernard (T. V. Pittsburg), vom 10. April d. J.
H. W. Alexander (Chicago), die Aufnahme des dort neu-
gebildeten Technischen Vereines in den Verband betreffend.
A. Hoffbauer (T. V. Brooklyn), 20. April, Veränderungen
in der Mitgliederliste betreffend.
P. Bausch (T. V. Washington), 12. April, ebenfalls Ver-
änderungen in der Vereinsliste betreffend.
Der korr. Sekretär, Herr J. Maiberg, teilt mit, dass ihm bis
jetzt vom Redakteur der Mitteilungen, Herrn Paul Goepel, für
Annoncen $50.00 zugegangen sind, und zwar von:
John Oehler $10.00
E. Steiger & Co 10.00
Dreses, Müller & Co 20.00
Goepel & Raegener 10.00
Summa $50.00
Der Vorschlag des Herrn A. Schumann (T. V. Philadelphia),
Ausschreibungen von Preisaufgaben betreffend, kommt zur
Besprechung. Es wird beschlossen, diese Angelegenheit den
Delegaten des nächsten Techniker-Tages zu unterbreiten. Der
korresp. Sekretär, Herr J. Maiberg, wird angewiesen, die dritte
(letzte) Umlage von den Verbandsvereinen einzufordern.
Hierauf Vertagung.
12* Vororts-Vorstands-Sitzungf am 31» Mai 1900»
Anwesend : Prof. O. Fuchs, J. Maiberg, Ph. Zwermann,
H. Krekel und K. Häfele.
Das Protokoll der letzten Vororts- Vorstands-Sitzung wird
verlesen und genehmigt.
Vorort'. T. V, Baltimore , Md. 193
Eingelaufene Korrespondenzen:
H. W. Alexander (T. V. Chicago), vom 17. Mai d. J. Als
Einlage ein Schreiben des Herrn J. Neuert an Herrn H. W.
Alexander enthaltend und Verbandseigentum, bestehend aus
Bücherschrank, Büchern u. s. w. des früheren Vereines, betreffend.
K. Kaelble (T. V. New York), Veränderungen in der Mit-
gliederliste und Einzahlung der Umlage betreffend.
ly ly. Luetscher (Cleveland, O.), 27. Mai d. J., bezüglich seiner
Ernennung zum korresp. Mitglied.
Ein Brief des Herrn P, Goepel vom 25. Mai d. J. Derselbe
enthält als Einlage ein Schreiben des Vereines Deutscher In-
genieure an den Vorort. Der Verein Deutscher Ingenieure ladet
diejenigen Mitglieder des D. A. T. Verbandes, welche die Pariser
Weltausstellung besuchen, ein, bei dieser Gelegenheit auch
Deutschland zu besuchen und seine industriellen Werke zu be-
sichtigen, sowie der 41. Hauptversammlung des Vereines deut-
scher Ingenieure beizuwohnen.
Der korresp. Sekretär, Herr J. Maiberg wird angewiesen, den
Inhalt dieses Schreibens den Verbands- Vereinen zur Kenntnis zu
bringen.
Herr Paul Goepel sendet für die Annonce von Keuffel & Esser
deren Check im Betrage von $20. Hierauf Vertagung.
Kari. Haefelb, prot. Verb.-Sekr.
Vereins-Protokolle.
Techniker- Verein von Baltimore, Md.
Wissenschaftliche Versammlungf am 19» April i900*
Anwesend : 18 Mitglieder und 2 Gäste.
Der Präsident, Herr Prof. O. Fuchs, eröffnet die Sitzung.
Das Protokoll der letzten Geschäfts-Sitzung wird verlesen
und genehmigt.
Nach Verlesung der eingelaufenen Korrespondenzen erteilt
der Vorsitzende Herrn F. Wagner das Wort zu seinem Vortrage
über:
<*Cetnent-Fabrikatioii."
Redner schildert in klarer, eingehender Weise die ver-
schiedenen, bei der Cement-Fabrikation vorkommenden Prozesse,
sowie die dabei in Anwendung kommenden Apparate. Er
erläutert seinen Vortrag durch Skizzen und Bilder, sowie durch
Vorzeigen von Proben des Rohmaterials sowohl, als auch solcher
von Ceraent bis zum feinsten Grade. Die Anwesenden folgten
den Ausführungen des Vortragenden mit grossem Interesse und
lohnten denselben durch reichen Beifall. Der Vorsitzende dankte
Herrn Wagner im Namen des Vereines für seinen interessanten
Vortrag.
194 Mitteilungen des D, A, T, V.
Herr Melchior Lenke zeigt dem Vereine an, dass er Baltimore
verlassen und nach New York tibersiedeln werde; bis auf
weiteres aber noch Mitglied des Vereines zu bleiben gedenke.
Nach erfolgter Vertagung wurde im Verlaufe der Fidelitas
noch manches Glas auf das fernere Wohlergehen des scheidenden
Herrn Lenke geleert.
Geschäfts-Sitzung am 5* Mai 1900.
Anwesend : 1 1 Mitglieder.
Nach Eröffnung der Versammlung durch den Präsidenten
wird das Protokoll vom 19. April d. J. verlesen und genehmigt.
Hierauf folgt Verlesung der Korrespondenzen.
Herr Haus Buhe und Herr Chas. Hillgärtner werden als Mit-
glieder aufgenommen. Hierauf Vertagung.
"Wissenschaftliche Versammlung am \T. Mai 1900»
Anwesend : 19 Mitglieder.
Der Präsident eröffnet die Versammlung. Das Protokoll
der letzten Geschäfts-Sitzung vom 5. Mai d. J. wird verlesen und
genehmigt.
Herr Prof. O. Fuchs berichtet über den Besuch des Stiftungs-
festes des T. V. Philadelphia, dem mehrere Mitglieder unseres
Vereintes beiwohnten.
Das Exekutiv-Komitee für den nächsten Techniker-Tag
erstattet Bericht und teilt der Vorsitzende desselben mit, dass die
verschiedenen Komitees in voller Arbeit sind.
Herr H. Krekel stellt einen Vortrag für einen der nächsten
wissenschaftlichen Abende in Aussicht.
Herr Albert Fluegel wird als Mitglied aufgenommen.
Herr Charles Schneider ist als Mitglied vorgeschlagen.
Herr Prof. O. Fuchs ladet den Verein zum Besuche der Aus-
stellung der Schüler- Arbeiten des Maryland Institutes ein. Es
wird beschlossen, die Ausstellung in Corpore zu besuchen.
Geschäfts-Sitzungf am 7. Juni 1900»
Anwesend : 12 Mitglieder.
Herr Professor O. Fuchs führt den Vorsitz.
Nach Verlesung des Protokolls der letzen Sitzung vom
17. Mai d. J., welches ohne Einwand genehmigt wird, erfolgt die
Verlesung einiger Korrespondenzen, .darunter eines Schreibens
des T. V. Chicago, welcher den Vorort um Aufnahme in den
D. A. T. Verband ersucht. Die damit eingesandten Statuten
und Nebengesetze werden verlesen und ist nach Beschluss der
T. V. Baltimore für Aufnahme desT. V. Chicago in den Verband.
Herr Charles Schneider wird als Mitglied aufgenommen.
Herr W. Wansleben wird an Stelle des ausscheidenden
Herrn K. R. Sternberg zum Stellenvermittelungs-Kommissär
ernannt. Eine Rechnung von ly. C. Schneidereith für Druck-
sachen wird zur Zahlung angewiesen.
Angelegenheiten bezüglich des nächsten Techniker-Tages
werden sodann besprochen worauf, die Sitzung vertagt wird.
K. Haefele, prot. Sekr.
Vereins- Protokolle . 195
Technischer Verein von New York, N» Y»
Rcg:clmässigfc Vcrsammlungf am 28. April t900»
Anwesend: 15 Mitglieder und Herr Henry Engel als Gast.
Vorsitzender: Joseph Aue, Präsident.
Herr John Schultz, M. E., wird als ordentliches Mitglied in
den Verein aufgenommen.
Der T. V. Philadelphia ladet die Mitglieder des Vereines zu
seinem Stiftungsfeste ein.
Herr Paul Goepel schenkt der Vereinsbibliothek das Pracht-
werk "The Dewey Reception", wofür ihm der Dank des Vereines
ausgedrückt wird.
Hierauf erhält Herr B. Viola das Wort zu seinem Vor-
trage über:
<< Destillierwerke in Dry Tortugas."
Da diese Anlage nach dem Prinzipe der trockenen oder
Oberflächen- Kondensation ausgeführt ist, will ich in Kurzem eine
Erläuterung über dieses System geben. Eine trockene oder
Oberflächen-Kondensation entsteht, wenn dem Dampfe eine
"trockene*' Fläche zur Abkühlung, nebst Temperaturgefälle,
dargeboten wird. Das ist der Fall, wenn die Kühlfläche vom
Dampfe durch eine feste Wand abgesondert ist.
Die in diesem Falle zu entziehende Wärmemenge des Dampfes
habe ich bereits in meinem Vortrage über: *'Die nasse Konden-
sation" ausführlich beschrieben.
Die Anwendung der Oberflächen-Kondensation hat sich über-
haupt bei den Dampfanlagen der Seeschiffe bewährt, da das See-
wasser wegen seines hohen Gehaltes an mineralischen Stoffen
eine sehr schnelle Inkrustierung der inneren Kesselflächen ver-
ursacht. So eine Kruste erschwert nicht nur den Durchgang
der Wärme, sondern ist auch die Ursache der schnellen Abnutz-
ung der Kessel wände, da infolge des schlechten Wärraeleitungs-
vermögens desselben, die Wände bis zum Glühen erhitzt werden
müssen.
Um diese Uebelstände zu vermeiden, wurde der von Horn-
blower im vorigen Jahrhundert vorgeschlagene Oberflächen -
Kondensator wieder in Anwendung gebracht. Natürlich konnte
sich dieses System infolge seiner hohen Herstellungskosten bei
Landanlagen nicht verbreiten und daher den nassen Kondensator
nicht verdrängen. — Im Jahre 1837 konstruierte Hall seinen
verbesserten Oberflächen - Kondensator, welcher nach vielen
Hindernissen gegen Ende der fünfziger Jahre allgemein in der
Marine angewendet wurde. Ein solcher Apparat besteht im
wesentlichen aus vielen engen Röhren, durch welche der Exhaust-
,dampf der Dampfmaschine geleitet wird. Er wird an der Aussen-
seite durch einen stetig zirkulierenden Wasserstrom abgekühlt.
Der so kondensierte Dampf wird dann durch eine nasse Luft-
196
yiitteilungen des D. A, T, V.
pumpe abgezogen und zum Keseelspeisen wieder verwendet
Dadurch wird dasselbe Wasser immer von neuem wieder zum
Speisen der Kessel verwendet. Dieses Verfehr^i hat aber den
Uebelstand, dass die Kesselwandungen durch Speisen mit destil-
liertem Wasser eine rasche Zerstörung durch Korrosion (Zersetz-
ung) erleiden, was dem Mitreissen der Fettsäuren durch den
Dampf zuzuschreiben ist. Um dies zu v^ermeiden, pflegt man bei
direktem Speisen mit Seewasser sich eine dünne Schichte Kessel-
stein bilden zu lassen und dann die Speisung durch distilliertes
Wasser fortzusetzen. Ein zirka vierstündiges, regelmässiges und
teilweises Ablassen ist auch zweckmässig; fem«" wird das Ein-
hängen von Zinkplatten in den Dampfkessel empfohlen, müssen
jedoch im Verlaufe von 9 bis 12 Monaten ersetzt wa-den. Das
Resultat ist sehr zweifelhaft. Sehr angezeigt wäre es, das destil-
FlG. I.
lierte Wasser erst einer chemischen Reinigung zu unterwerfen,
ehe es zur Kesselspeisung verwendet wird, ähnlich wie bei Land-
anlagen durch sogenannte Wasserreinigungs-Anlagen.
Trotz der erwähnten Nachteile werden die Oberflächen-
Kondensatoren infolge anderer Vorteile in der Marine allgemein
angewendet. Bei dem Oberflächen- Kondensator strömt in einen
Raum der von der Dampfmaschine abgehende Dampf, verteilt
sich durch die vielen Röhren, worin er zu Wasser kondensiert
wird und samt der enthaltenden Luft durch eine nasse Luftpumpe
vom Sammelraume abgezogen wird. Das Kühlwasser, durch eine
Pumpe vorwärts getrieben, strömt unten ein. Bei guten Aus-
führungen solcher Kondensatoren soll die Oberfläche der Röhren
etwa 0,25 — 0,36 w? pro indizierte Pferdekraft haben.
Ein anderer Apparat ist der Vorwärmer, den ich noch kurz
erwähnen will, da er auch einen Teil des Destillierwerkes bildet.
Dieser besteht aus zwanzig schmiedeisernen Dampfröhren A,
Vereins- Protokolle.
197
9 Fuss lang und 4'' Durchmesser.
Durch jedes Dampfrohr, wie in
Fig. I ersichtlich ist, läuft ein
Kupfer- Rohr 10'— 10" lang und
3" Durchmesser, durch welche
das Seewasser passiert, dieses
tritt bei "£*" ein, durchströmt
sämtliche Rohre in der Richtung
der Pfeile. Der Dampf circuliert
zwischen dem Eisen und Kupfer-
rohr, wodurch das Seewasser zur
erwünschten Temperatur vorge-
wärmt wird.
Der dritte wichtige Apparat
dieser Anlage ist ein "lyillie"
Triple-Effect, dessen Beschrei-
bung ich seinerzeit in meinem
Vortrage über Vacuum- Pfannen
gegeben habe.
Die Destillier- Werke in Dry-
Tortugas wurden zur Zeit des
Spanisch-Amerikanischen Krie-
ges für die U. S. Navy gebaut,
um die Kriegsschiffe in der Nähe
des Operationsplatzes rasch mit
Speise-Wasser für die Dampf-
kessel und Trinkwasser für die
Mannschaft versehen zu können.
Die ganze Anlage besteht aus
den folgenden Apparaten:*)
1. Drei Babcock - Wilcox
Röhrenkessel mit je 125 H. P.
und 160 ft) Ueberdruck pro Qua-
dratzoll.
2. Ein 'Xillie'» Triple-
Effect, enthaltend drei Ver-
dampf - Apparate mit einem
Durchmesser von 30'' und einem
12 Fuss langen Oberflächen -Kon-
densator, st. einer Duplex-
Vacuum-Pumpe 9X 12X10", um
im drit. Effect Vacuum zu hal-
ten und Dämpfe zu condensie-
ren; 4 Centrifugal- Pumpen, je
eine für jeden Verdampfkörper
und eine, um den Kondensator
zu speisen, sämtliche auf einer
gemeinsamen Welle montiert und
*) Die Daten entnehme ich aus dem
Reporte des R. K. Crank, Lieutenant,
U. S. N.
198 Mitteilungen des D. A, T, V.
direkt getrieben durch eine 8X8>^" Westinghouse Dampf-
maschine.
3. Drei Blake' sehe Duplex Plunger-Pumpen, von welchen
zwei 7)^X4X6" und eine 7}4X4j4Xio"y welche als Kesselspeise-
Pumpen, oder aber zum Speisen resp. Durchdrücken des See-
wassers durch die Vorwärmer verwendet werden.
4. Drei Röhrenwärmer (ersichtlich in Fig. i) zum Vor-
wärmen des See Wassers, je mit einem Wasserfänger versehen, um
den condensierten Dampf aufzunehmen .
5. Ein Druckreduzier-Kessel mit einem automatischen
Hahn versehen, um das von den Vorwärmern eindringende Salz-
wasser immer auf gleicher Höhe zu erhalten.
6. Zwei automatische Regulier-Hähne st. den Behältern,
um das Speise wasser zu den Kesseln und das Einziehen des See-
wassers zu regulieren.
Die *Xillie" Verdampfer enthalten je 106 Verdampfungs-
rohre mit je 3" Durchmesser und 5' — 2j4" Länge.
Die Wirkung dieser Anlage ist folgende:
Das durch die Pumpe eingezogene Seewasser wird durch die
Vorwärmer gedrückt, wo es durch, von den Dampfkesseln oder
Druck-Reduzier- Kessel kommenden, Dampf auf 300°F. oder mehr
erwärmt wird; von da geht es zum Druck- Reduzier- Kessel, wo
ein Druck von 10— 151b. erhalten wird. In Folge des niedrigen
Druckes und der hohen Temperatur wird natürlich ein Teil des
Wassers sofort verdampfen. Sämmtlicher Exhaust-Dampf der
Hülfsmaschinen wird ebenfalls in diesen Kessel geleitet. Bereits
der ganze sich hier entwickelte Dampf wird zur Heizung des
ersten Vorwärmers verwendet, durch welche das frische See-
wasser passiert. Der nichtverdampfte Teil des Wassers wird
dann in den ersten Verdamplkörper geleitet, bei der schon
bekannten Methode, durch die Centrifugal-Pumpe. Zu dessen
Heizung wird direkter Kesseldampf und Dampf vom Druck-
Reduzier-Kessel entnommen. Ein Teil des Seewassers wird hier
wiederverdampft und zur Heizung des nächsten Verdamptkör-
pers verwendet. Der nichtverdampfte Teil des Seewassers vom
ersten Körper fällt auf den Boden, von wo es durch die Centri-
fugalpumpe wieder über die Verdampfröhre geschleudert wird
und rieselt dann herunter. Der Verlust, welcher durch Ver-
dampfung entstanden ist, wird immer automatisch aus dem
Druckreduzierkessel ersetzt. Das wird in jedem Körper fortge-
setzt, bis das Seewasser die nötige Dichtigkeit erreicht hat und
das Salzwasser abgezogen wird. Die Dichtigkeit kann natürlich
nach Belieben gemacht werden.
Ich will nur noch bemerken, dass das Arbeiten nicht mit
frischem Seewasser direkt geschieht, sondern zu den Vorwärmern
jenes geleitet wird, welches schon beim Oberflächen- Kondensator
zur Kühlung der Dämpfe verwendet war und so schon auf einen
gewissen Grad vorgewärmt ist.
Indessen ist der Betrieb deutlich ersichtlich aus der in Fig. 2
sichtbaren Zusammenstellung der Anlage.
Vereins- Protokolle. 199
Die Rchrverbindungen sind so arrangiert, dass durch das
ganze System eine chemische Lösung durchlaufen kann, um die
angesetzten Rückstände entfernen zu können. Durch die Vor-
wärmer wird Sodalösung (Na2 C03) bei gl eich massiger Beheizung
durchgedrückt; dies wirkt auf den unlöslichen Absetzungen,
meist schwefelsaurer Kalk (CaSo4) so bildet sich
Ca So4+Na2 Co3=Na2 So4+Ca C03
Das Schwefelsaure Natron is löslich und fliesst mit dem
Wasser ab, doch muss dann der kohlensaure Kalk entfernt
werden, was durch Salzsäure möglich ist:
Ca C03-f 2 (HCl)=:Ca CI2+C O2+H2 O
Das sind alles lösliche Salze, welche mit der Lösung ab-
laufen.
Vom ganzen gewonnenen Wasser wird yi zum Speisen der
Dampfkessel verwendet.
Herrn B. Viola wird für diesen Vortrag der Dank des
Vereines ausgedrückt.
Regelmässige Versammlung am 12« Mai 1900«
Anwesend: 19 Mitglieder und die Herren H. Engel und H.
Kaiser als Gäste.
Vorsitzender: John Schaefer, Vize-Präsident.
Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und ange-
nommen.
Herr Paul Goepel stiftet der Vereinsbibliothek * 'Beiträge zur
Geschichte des Maschinenbaues" von Theodor Beck. Der korr.
Sekretär wird beauftragt, Herrn Goepel für dieses Geschenk den
Dank des Vereines zu erstatten.
Herr Leopold Kaczander teilt mit, dass unter mehreren
wissenschaftlichen Vereinen New Yorks eine Bewegung zur Er-
bauung eines gemeinschaftlichen Vereinshauses im Gange sei,
und dass unser Verein befragt werde, ob er sich dieser Sache an-
schliessen wolle. Nach einiger Diskussion, in der betont wurde,
dass unser Verein keinerlei Verpflichtungen übernehmen könne,
mit dem Projekte jedoch sympathisiere, wird beschlossen, Herrn
L. Kaczander als Vertreter des Vereines aufzustellen und ihn zu
ersuchen, dem Verein von Zeit zu Zeit zu berichten. Herr Joseph
Aue erhält sodann das Wort zu seinem Vortrage über:
**Gas- und Petroleummaschinen."
Der Vortragende gibt einen kurzen geschichtlichen Ueberblick
über die Entwickelung dieser Motoren und geht dann über auf
die modernen Konstruktionen, die er eingehend behandelt. Eine
überaus grosse Zahl guter Skioptikonbilder hatte Herr Aue für
seinen Vortrag angefertigt, die, mit den nötigen Erklärungen,
den Zuhörern das Wesen und die Bedeutung dieser Art Motoren
klarlegen. Der Vorsitzende dankt im Namen des Vereines
Herrn Aue für seinen Vortrag und speziell noch für die mühe-
volle Anfertigung der Bilder.
200 Miiieilun^en des D. A. T, V,
Ausserordentliche Versammlung am 9* Juni I900^
Anwesend: 12 Mitglieder und Herr R.Ludwig, CE., alsGast.
Das Protokoll der letzten Versammlung wird angenommen.
Vom Vororte ist das vorläufige Programm für den nächsten
Techniker-Tag eingelaufen. Das Begleitschreiben, das verlesen
wird, fordert zur Wahl des Delegaten, des stellvertr. Delegaten und
die Feststellung der Besuchsziffer der voraussichtlich den Tech-
niker-Tag besuchenden Mitglieder auf. Es wird beschlossen, da-
mit bis nach dem Erscheinen der Juni-Nummer d^T Mitteilungen
zu warten, da diese Nummer, die jedes Mitglied erhält, das Pro-
gramm und die Aufforderung zur Beteiligung enthalten wird.
Der Vorort unterbreitet dem Vereine das Aufnahmegesuch
des Technischen Vereines Chicago, 111 , in den Verband. Ein-
stimmig ist der Verein für die Aufnahme.
Ein Schreiben des Vereines deutscher Ingenieure wird ver-
lesen, wonach die Mitglieder des Verbandes bei einem allenfall-
sigen Besuche der Pariser Weltausstellung eingeladen werden,
auch Deutschland zu besuchen und bei der 41. Jahresversamm-
lung des V. D. Ingenieure in Köln gegenwärtig zu sein.
Der Vorsitzende verliest die dem Herrn R. Ludwig, C. E.
auf seinem Wunsch ausgestellte Unterstützung seiner Bewerbung
als Mitarbeiter bei der deutschen Reichskommission auf der
Pariser Weltausstellung angestellt zu werden und wünscht, dass
der Verein diese Unterstützung gutheissen möge.
Nach längeren Erörterungen, bei welchen Herr Ludwig um
Abänderung verschiedener Stellen in dem Schreiben ersucht,
wurde beschlossen, den Wünschen des Herrn Ludwig Rechnung
zu tragen, und zur endgültigen Abfassung des Schriftstückes,
dieses Herrn Paul Goepel zu übergeben.
Darauf macht der Vorsitzende die traurige Mitteilung, dass
das frühere, so sehr thätige Mitglied, Herr Dominik Lindenthal,
C. E., in Santiago de Cuba am 7. d. M. in unerwarteter und be-
trübender Weise ums Leben gekommen sei. Die Anwesenden
ehren das Andenken an den zu früh Dahingeschiedenen durch
Erheben von den Sitzen.
Herr H. Engel, M. E., wird als ordentliches Mitglied in den
Verein aufgenommen. W. C. Wachholtz, prot. Sekr.
P, S. Die Vorträge unseres Mitgliedes B. Viola finden
überall solchen Anklang, dass wir nicht umhin können, besonders
darauf hinzuweisen. Sein Vortiag über ** Verdampfung im
Vacuum und Vacuumanlagen" (No. 5 und 6, Vol. IV.) wurde
nicht allein ins Englische übersetzt (Beet Sugar Gazette),
sondern bildete in mehreren amerikanischen Fachgesellschaften
die Grundlage für Diskussionen. (The Louisiana Planter.)
Herr B. Violo wurde von der Redaktion der Beet Sugar Gazette
ersucht, dieses Thema in mehr eingehender und erweiterter Weise
für diese Zeitung zu bearbeiten. Dieser Erfolg ist der durch und
durch fachmännischen Behandlung des Gegenstandes zuzuschrei-
ben; etwaige Mängel in der formellen Behandlung dürften dabei
kaum in Betracht kommen.
Veteins-Potokolle. 20 1
Technischer Verein von Philadelphia^ Pa»
Regelmässige Versammlung am 2Z* April I900^
Anwesend : 46 Personen, wovon 9 Damen.
Den Vorsitz führt Herr H. Schmaltz, welcher nach Eröffnung
der Versammlung dem Sekretär das Wort zur Verlesung des
Protokolles vom 14. April d. J. erteilt, worauf dasselbe genehmigt
wird. Nach Erledigung der Korrespondenzen berichtet Herr
A. Schumann, dass er bei dem Vororte einen Antrag auf Preis-
ausschreibungen eingebracht habe, doch sei derselbe abgelehnt
worden.
Hierauf erhält Herr A. Schumann das Wort zu einem
Vortrage:
"üebersicht über den Wohnstättenbau."
Der Redner leitet seinen Vortrag mit einer launigen
Bemerkung über die Nichtkenntnis der Behausung des ersten
Menschenpaares ein; er erwähnt dann kurz die Höhlenwoh-
nungen der alten Völker und geht darauf auf die Pfahlbauten
etwas näher ein, welche von Herodot bereits erwähnt werden und
deren Herstellung nachweislich eine Jahrhunderte dauernde
gewesen sein muss. Es werden dann Mitteilungen angeschlossen
über die deutschen und schweizerischen alten Bauernhäuser,
denen heute von den Architekten Deutschlands viel Aufmerk-
samkeit geschenkt wird. Der Vortragende weist auf die styli-
stische Verschiedenartigkeit in den Gegenden hin, wo dieselben
errichtet werden. Ueber die Blockhäuser der Russen wird
alsdann das Wesentlichste mitgeteilt und die Verschiedenheit
der alten Holzgebäude gegenüber den in Amerika üblichen
Främhausbauten besprochen. Redner geht hierauf zurück auf
die ältere Zeit. Ueber den Wohnhausbau der Egypter und
Muhamedaner werden kurze Andeutungen gemacht und die
Wohnstätten der Griechen, Etrusker und Römer eingehend
behandelt. Aus der Zeit des Mittelalters bespricht Herr Schu-
mann die Bauten der romanischen, gothischen und Renaissance-
Epochen und beschreibt die Ritterburgen dieser Zeit in ausführ-
licherer Weise. Hiernach geht Redner auf die Wohnhaus-
bauten der neueren und neuesten Zeit über und klassifiziert die
verschiedenen Typen der modernen Wohnhäuser. Zum Schluss
geht derselbe noch ein auf die Schaffung der Wohnstätten für
Arbeiter und kleinere Beamten und streift hierbei das national-
ökonomische und soziale Gebiet. Herr Schumann hat selbst-
geschaffene Zeichnungen ausgehängt, welche seine Ausfüh-
202 Mitteilungen des D, A. T. V,
rungen illustrieren und viel zum leichteren Verständnis des
Besprochenen beitragen. Wiederholter Beifall lohnt den Vor-
tragenden für seinen fleissig ausgearbeiteten Vortrag, der in
knappester und doch anschaulicher Form die alte und neue
Geschichte des Wohnhausbaues schildert.
Hierauf werden noch die Gäste: Herr A. L- Koch aus
Pittsburg, Herr R. A. Wenz aus Philadelphia und Herr P. A.
Loeblich aus Berlin, vom Vorsitzenden vorgestellt, worauf die
Sitzung geschlossen wird.
Regelmässige Versammlung am 12« Mai 1900«
Anwesend: 28 Mitglieder und 6 Gäste.
Der Präsident eröffnet die Versammlung, worauf der Sekretär
das Protokoll vom 28. April verliest, welches angenommen wird.
Herr B. Schwarz berichtet hierauf über den finanziellen Teil des
Stiftungsfestes, was mit allseitiger Zufriedenheit entgegen-
genommen wird. Der Präsident dankt hierauf im Namen des
Vereines Herrn B. Schwarz für seine Mühe und Thätigkeit und
verliest sodann das Resignationsschreiben des Herrn A. Heil-
brunn als Vorsitzender des Stellenvermittelungs-Komitees, wel-
cher wegen auswärtiger Stellungannahme sein Amt niederlegt.
Der Weggang des Herrn A. Heilbrunn wird allgemein bedauert,
und die Versammlung beschliesst, demselben in Anbetracht seiner
vielsaitigen und wertvollen Verdienste um den Verein, ein
Dankschreiben zugehen zu lassen.
Nunmehr wird zu den technischen Mitteilungen überge-
gangen.
Herr W. Trinks berichtet über einen Motor mit hydrau-
lischem Drucke.
Herr P. Ehlers fragt an: wie kann verhindert werden, dass
in Bergwerken das Pumpwerk Elektrizität erzeugt, so, dass
Explosionen verhindert werden? Herr P. lyoeblich gibt eine
Erklärung über vorhandene Vorrichtungen.
Herr B. Petsche fragt an, ob Jemand über das neue Ge-
schoss, welches angeblich die dicksten Panzerplatten durch-
schlagen soll, etwas näheres wüsste, worauf Herr O. Heiweg
diesbezügliche Auskunft gibt und die Form des Geschosses be-
zeichnet.
Es. ist die Frage gestellt: welche Verwendung haben alte
Eisenbahnschienen; sind diese im Handel, oder bei Errichtung
von Bauten resp. baulicher Anlagen im Gebrauche? Diese Frage
wird von den Herren Aug. Stein und Walter Stein beantwortet.
Herr J. Sachs macht Mitteilung über Wahrnehmungen bei
einem 2035 Fuss tiefen artesischen Brunnen, welcher sich im
Kesselhause der Union Traction Co. an Ridge Ave. und 13 Str.
befindet.
Herr E. Collins jr. hat dem T. V. Philadelphia ein präch-
tiges Bild von den Niagara- Fällen zum Geschenk gemacht, wofür
Herr H. Schmaltz Namens des Vereines Herrn Collins herzlich
dankt.
Vereins- Protokolle, 203
Regelmässige Versammlung am 26« Mai 1900«
Anwesend: 43 Mitglieder und 5 Gäste.
Nach Eröffnung der Versammlung durch den Vorsitzenden
wird das Protokoll der Versammlung vom 12. Mai d. J. verlesen
und genehmigt.
Hierauf erfolgt Verlesung der Korrespondenzen.
Der Verein Pittsburg zeigt an, dass unsere seitherigen Mit-
glieder Herr A. Burchard und Herr C. Halm dem dortigen Ver-
eine beizutreten wünschen.
Der Verein New York hat Einladung zu einem Familien-
Ausfluge am 2. Juni d. J. gesandt.
Der Verein Baltimore hat in Bezug auf den Besuch einiger
Damen und Herren bei unserem letzten Stiftungsfeste dahier, ein
Dankschreiben gesandt.
Hierauf erhält Herr O. Heiweg das Wort zu einem Vor-
trage über:
''Die öffentlichen Ländereien der Vereinigten Staaten."
Redner schilderte, in welcher Weise die Einteilung des
Landes, die Bezeichnung und Vermessung der einzelnen Grund-
stücke und die Vermarkung fixierter Punkte, auch wie die Abgabe
der Stücke in den Minen-Distrikten erfolgt und erklärte dieses
durch verschiedene Zeichnungen, sowie durch Skizzen, an der
Tafel. Dem Herrn Vortragenden wurde nach Beendigung seines
Themas seitens der Versammelten hohe Anerkennung zu teil,
und vom Präsidenten Dank ausgedrückt.
Regelmässige Versammlung am 9^ Juni I900^
Anwesend: 24 Mitglieder und 3 Gäste.
Die Versammlung wird durch den Präsidenten eröffnet und
der Sekretär verliest hierauf das Protokoll vom 26. Mai d. J.,
welches angenommen wird. Alsdann werden die vorliegenden
Korrespondenzen verlesen. Der Verein Deutscher Ingenieure
hat die Mitglieder des Deutsch-Amerikanischen Techniker- Ver-
bandes eingeladen, falls solche diesen Sommer die Pariser Welt-
ausstellung resp. Deutschland besuchen sollten, auch der Haupt-
versammlung des Vereines Deutscher Ingenieure, welche vom
I. bis 4. Juli in Köln a. R. stattfindet, einen Besuch abzustatten.
Der Vorort hat ein vorläufiges Programm für den nächsten
Techniker-Tag nebst diesbezüglichem Schreiben gesandt. Es
liegt ein Antrag um Aufnahme des am 27. März d. J. gegründe-
ten Technischen Vereines von Chicago in den Verband, vor. Die
Aufnahme wird einstimmig beschlossen.
Als ordentliche Mitglieder sind folgende Herren aufgenom-
men: M. M. Stüven, P. A. F. Löblich, E. W. S. Tingle, H. C
Carpenter, R. Froriep und R. A. Wenz.
Nunmehr wird zur Wahl des Vorsitzenden für das Stellen-
vermittelungs-Komitee geschritten. Es wird aus den nominierten
Kandidaten (Herrn W. Bürgermeister, C. D. Rinald, J. Weil und
W. Trinks) Herr W. Trinks erwählt.
204 Mitteilungen des D, A. T, V,
Hierauf erhält Herr J. Sachs das Wort zu einem Vortrage
über:
•'Die Vermarkuns: und Vermessung des Orundeis:entums in den
deutschen Staaten im Anscliluss an die Landes-Triansulation."
Redner schilderte wie schon bei den Egyptern das notwen-
dige Wiederherstellen verloren gegangener Grenzmale vorge-
nommen und wie auf diesem Gebiete Fortschritte gemacht wur-
den; wie nach Bildung der Feldgerichte, (auch in manchen Staa-
ten Feldgeschworene genannt) dieselben das Setzen der Grenz-
steine bewirkten, wobei sie sich einer geheimen Unterlage be-
dienten; femer wie man später anfing Grenzprotokolle, mit ange-
gebenen Winkeln und Entfernungen, aufzustellen, auch wurden
sogenannte Flurbücher angelegt, in welche die Form, Länge und
Breite eines einzelnen Grundstückes eingetragen war. Doch als
man vielfach bei mehreren zusammenhängenden Grenzpunkten,
welche durch irgend ein Ereignis verloren gegangen waren, oft-
mals auf grosse Schwierigkeiten stiess, wobei es auch an Unlieb-
samkeiten nicht fehlte, so sann man auf Mittel, eine Vermessung
im Zusammenhange auszuführen, deren Basis auf untrüglichem
und unzerstörbarem Material festgelegt war. Es wurde daher
von mehreren Landes- Regierungen beschlossen, gemeinschaftlich
eine Triangulation ausführen zu lassen, um dann an dieses trigo-
nometrische Netz die sogenannte Parzellen- auch Stückver-
messung genannt, anzuschliessen.
Für Berechnung der Coordinaten dieser hierbei trigonome-
trisch bestimmten Punkte, hat jedoch jeder Staat seinen eigenen
Nullpunkt resp. seine eigene Basis gelegt.
Im Laufe des letzten Jahrhunderts hat man auf dem Gebiete
der Vermessung grosse Fortschritte gemacht. In den höheren
Gibirgs-Distrikten hat man es bei der reinen Parzellen- Ver-
messung nebst Anlage von neuen Gewann- resp. Zufuhrwegen
bewenden lassen, indem der Unterschied in der Bonität
selbst auf kurze Entfernungen zu bedeutend ist, doch in den
Ebenen, wo der Bodenunterschied nur sehr gering ist, hat man
bei der Neumessung das Konsolidations- Verfahren angewandt
und zwar zur allgemeinen Zufriedenheit der Bürger, vorausge-
setzt, dass die Kommission und der Feldmesser nicht parteiisch
waren. Auch hat man in manchen Gegenden bei der Neumes-
sung das Separations- Verfahren ausgeführt, doch selten zur Zu-
friedenheit, da, wenn eine solche Gemarkung nicht von gleich-
massiger oder wenigstens ziemlich gleichmässiger Bodenbe-
schaffenheit in Bezug auf Güte des Bodens waren, Unzufrieden-
hviiten bei Zuteilung des neuen Besitzes nicht zu vermeiden sind.
Nach Schluss dieses Vortrages wird dem Redner Applaus
der Zuhörer sowie Dank des Präsidenten gespendet.
J. Sachs, Sekretär.
Vereins- Protokolle, 205
Technischer Verein von Pittsburg, Pa»
lO^ Regelmässige Versammlungf am 27» April I9(X)^
Anwesend : 23 Mitglieder und i Gast.
Präsident: Dr. R. G. G. Moldenke; Sekretär: H. W. Bemard.
Nach Eröffnung der Sitzung wird das Protokoll der 9.
regelmässigen Versammlung vom 13. April d. J. verlesen und
angenommen.
Korrespondenzen liegen nicht vor.
Herr Jos. VoUkommer, M. E., vorgeschlagen von den Herren
Theo. VoUkommer und A. Kessler, ersucht um Aufnahme in den
Verein; das Aufnahmegesuch wird dem Vorstand überwiesen.
Herr S. Brigel, Obmann des Komitees für gesellschaftliche
Unterhaltungen teilt mit, dass für Freitag, den 4. Mai d. J., ein
Kaliko-Kränzchen in Aussicht genommen sei und dass ferner im
nächsten Monat die übliche Besichtigung und Inspektion der
Phoenix-Brauerei stattfinden werde.
In einem Vortrag über:
««Essig und Essigfabrikation"
giebt Herr K. Duerfeld eine Erklärung der Essiggährung und
beschreibt unter Hinweis auf diejenigen Umstände, welche für
dieselbe von der grössten Wichtigkeit sind, die Einrichtung einer
modernen Essigfabrik.
Die Versammlung bekundete dem Vortragenden ihren Dank
durch lebhaften Beifall und der Präsident sprach demselben im
Namen des Vereines hohe Anerkennung aus.
Nach einer eingehenden Debatte über das angeregte Thema
erfolgte sodann Schluss der Sitzung.
11 • Regelmässige Versammlung am !!♦ Mai I9(X)^
Anwesend : 18 Mitglieder und 3 Gäste.
Präsident: Dr. R. G. G. Moldenke; Sekretär: H. W. Bemard.
Nach Begrüssung und Vorstellung der Gäste wird das
Protokoll der 10. regelmässigen Versammlung vom 27. April d. J
verlesen und ohne Aenderung angenommen.
An Korrespondenzen waren eingelaufen :
Ein Schreiben des Vorortes Baltimore, den Kassenbericht
des Vorortes, vom i. Feb. bis 26. April 1900, enthaltend.
Eine Einladung der **Academy of Science and Arts" zu
einer am 11. Mai d. J. stattfindenden Sitzung und Preisverteilung
der photographischen Sektion.
Auf Empfehlung des Vorstandes wird sodann Herr Jos.
VoUkommer als Mitglied in den Verein aufgenommen; das Auf-
nahmegesuch des Herrn F. Ruoff, Prediger, vorgeschlagen von
den Herren Dr. R. G. G. Moldenke und Dr. K. F. Stahl, wird
dem Vorstand überwiesen.
2o6 Mitteilungen des D, A, T. V.
Berichte der Komitees :
Dr. K. F. Stahl, Obmann des Komitees für Stellenvermittel-
ung teilt mit, dass eine Stelle für einen Maschinen-Ingenieur
vakant sei und bittet um Offerten resp. Adressenangaben.
Herr S. G. Brigel, Obmann des Komitees für gesellschaft-
liche Unterhaltungen, berichtet über den Verlauf der letzten
Abendunterhaltung und teilt mit, dass ein Ueberschuss erzielt
worden sei; gleichzeitig wird mitgeteilt, dass an Stelle der
^^Besichtigung'* der Phoenix- Brauerei eine Bootfahrt stattfinden
werde.
Herr H. Schreck ergreift sodann das Wort zu einem Vortrag
über:
''Fortschritte im Hochofenbau,"
in welchem der Vortragende nach einem historischen Ueberblick
die allmähliche Entwickelung der Hochöfen schildert und die
Einrichtung eines Hochofens modernster Konstruktion durch
Skizzen veranschaulicht.
Nach einer Diskussion, welche den beifällig aufgenommenen
Auseinandersetzungen des Vortragenden folgt, tritt Vertagung
ein.
\2* Regelmässige Versammlungf am 25^ Mai I900^
Anwesend : i6 Mitglieder und 4 Gäste.
Präsident: Dr. R. G. G. Moldenke; Sekretär: H.W. Bernard.
Das Protokoll der 11. regelmässigen Versammlung vom
II. Mai d. J. wird verlesen und angenommen.
Korrespondenzen : Eine Einladung des T. V. von New York
zu einem am 2. Juni d. J. stattfindenden '^Familien- Ausflug"
nach Silver Lake, Staten Island.
Der Präsident teilt mit, dass Herr P. Kreuzpointner die
Vereinsbibliothek mit einigen Abhandlungen über "Normal-
Stahl" bereichert habe.
Herr S. G. Brigel, Obmann des Komitees für gesellschaft-
liche Unterhaltungen, teilt mit, dass die Bootfahrt definitiv auf
den 9. Juni d. J. festgesetzt sei.
Herr Dr. K. F. Stahl bittet um rege Teilnahme an dem am
29. Mai stattfindenden Konzert des Vereines ''Frohsinn".
Da keine weiteren Geschäfte vorliegen, so erfolgt Schluss der
Sitzung.
I3^ Regelmässige Versammlung am 8* Juni I900^
Anwesend : 16 Mitglieder.
In Abwesenheit des Präsidenten und seines Stellvertreters
übernimmt Herr E. F. Härder den Vorsitz. Sekretär: H. W.
Bernard.
Das Protokoll der 12. regelmässigen Versammlung vom
25. Mai d. J. wird verlesen und angenommen.
Eingelaufene Korrespondenzen:
Ein Schreiben des Vorortes Baltimore, die Statuten und Mit-
gliederliste des T. V. von Chicago enthaltend. Es wird be-
Vereins- Protokolle. 207
schlössen, die Aufnahme des T. V. Chicago in den Verband dem
Vorort zu empfehlen.
Ein Rundschreiben des ** Vereines deutscher Ingenieure", in
welchem an die Mitglieder des Verbandes die Einladung gerichtet
wird, bei einem gelegentlichen Besuch der Pariser Weltaus-
stellung auch Deutschlands industrielle Werke zu besichtigen
und, wenn möglich, an der 41. Hauptversammlung des Vereines
Deutscher Ingenieure, welche vom i. bis 4. Juli d. J. in Köln
stattfindet, teilzunehmen.
Es wird beschlossen, dem genannten Vereine den Dank der
Mitglieder des T. V. von Pittsburg für die Einladung auszu-
sprechen.
Herr H. von Wagner teilt mit, dass er sich gegenwärtig auf
einer Tour nach Europa befindet und sendet allen seinen Freun-
den im Vereine ein herzliches Lebewohl.
Eine Einladung der "Academy of Science and Art" zu ihrer
am 7. Juni stattfindenden General- Versammlung.
In einem ferneren Schreiben des Vorortes wird das vorläufige
Programm für den 16. Techniker-Tag, welcher am t. September
d. J. in Baltimore stattfindet, dem Vereine zur Kenntnis gebracht.
Auf Empfehlung des Vorstandes wird Herr F. Ruoff als Mit-
glied in den Verein aufgenommen.
Darauf Schluss der Sitzung.
I4^ Regelmässige Versammlung am 22^ Juni I900»
Anwesend: 16 Mitgheder.
Präsident: Dr. R. G. G. Moldenke; Sekretär: H. W. Bernard.
Das Protokoll der 13 regelmässigen Versammlung vom
8 Juni d. J. wird verlesen und angenommen.
Dr. K F. Stahl, Obmann des Stellenvermittelung Komitees,
bittet um Nachweis einer Stelle für einen Maschinen- und Schiffs-
bau-Zeichner
Der Obmann des Komitees für gesellschaftliche Unterhaltun-
gen teilt mit, das bei der Bootfahrt des T. V. von Pittsburg am
9. d. M. ein erheblicher Ueberschuss erzielt worden sei und dass
sich in Folge dessen einige fünfzig Dollars in der Verguügungs-
kasse betänden; ferner, dass das diesjährige Stiftungsfest am
Sonnabend, den 20. Juli in gewohnter Weise durch ein Familien-
Picknick gefeiert werden soll.
Die Versammlung schreitet nun zur Wahl der Delegaten für
den XVI. Techniker-Tag. Es werden einstimmig Herr H. W. Ber-
nard als Delegat und Dr. K. F. Stahl als stellvertretender Delegat
gewählt.
Sodann werden die den Delegaten zu erteilenden Instruktio-
nen besprochen und beschlossen, die folgenden Anträge zum Vor-
schlag zu bringen:
i. Die nächsten Techniker-Tage in die ersten Wochen des
August, anstatt wie bisher üblich in die ersten Tage des Sep-
tembers zu verlegen.
2. Den nächsten Techniker-Tag in Buffalo, N. Y., abzu-
halten.
2o8 Mitteilungen des D. A. T. V.
3. Darauf hinzuwirken, dass die Redaktion der Mitteilungen
auch während des nächsten Vereinsjahres in den Händen des
Herrn Paul Goepel verbleibt.
Da dies die letzte Versammlung des T. V. von Pittsburg vor
den Sommerferien ist, so erfolgt Vertagung bis zum 14. Septem-
ber d. J.
H. W. Bernard, Sekr
Techniker- Verein von Washington, D» C»
Attsserordentliciie Versammlung: am t8^ April J9(X)*
Anwesend : 7 Mitglieder.
Vorsitzender : Herr Jacob Jos6. Der Sekretär verliesst zwei
Briefe vom Vorort, betreffend einen beim letzten Besuch des
Baltimorer Vereines augeregten Ausflug der Teilnehmer des
bevorstehenden Techniker-Tages nach Washington. Der Prä-
sident, Herr Jos6, detailliert ein vom Verwaltungsrate vorberate-
nes Programm für diesen Ausflug. Die Versammlung erklärt
sich damit einverstanden. Der Sekretär wird beauftragt, den
Vorort zu ersuchen, die Mitglieder des Verbandes zu diesem
Abstecher einzuladen, und die Herren Jacob Josd und Paul
Bausch werden zum Finanz-Komitee für diese Angelegenheit
ernannt.
Geschäftliche Versammlung am 2* Mai I900*
Vorsitzender : Herr Jacob Jos6.
Rechnungen für Drucksachen und Postausgaben werden zur
Bezahlung angewiesen. Das Sommer- Programm, sowie das
Programm für den Empfang der Verbandsmitglieder am 5. Sep-
tember d. J., werden ausführlich besprochen.
Das Finanz-Komitee berichtet Erfolg.
Die Versammlung war schwach besucht.
Ausserordentliche Versanunlungf am 8* Juni I900*
Vorsitzender : Herr Jacob Jos^.
Tages-Ordnung: Gesuch des Techniker- Vereins Chicago um
Aufnahme in den Verband. Dem Gesuch wird nach Prüfung der
Statuten und der Mitgliederliste des neugegründeten Vereines
willfahren. Ausserdem liegen vor: Eine Einladung des ** Vereines
Deutscher Ingenieure*' an die Mitglieder des Verbandes. Eine
Brochüre, enthaltend einen Vortrag des Herrn Paul Kreuzpoint-
ner über rätselhafte Erscheinungen im Stahl. Eine Einladung
vom Verein Baltimore zum Besuche des bevorstehenden Tech-
niker-Tages mit dem vorläufigen Programm und der Bitte um
baldige Angabe der Beteiligung und des Delegaten. Die Er-
mittelung der Beteiligung wird dem korrespondierenden Sekre^
tär übertragen. Als Delegat wird Herr W. C. Willenbücher
und Herr Paul Bausch als Ersatzmann ernannt.
Paul Bausch, p. t.
Allgemehie Nachrichten und Personalien, 209
Allgemeine Nachrichten und Personalien*
Zur besonderen Beachtung«
Unter dieser Ueberschrift stehen auf Seite 67 des zweiten Jahrganges
der Mitteilungen^ zwei wichtige Regeln für die Mitarbeiter unserer Zeitung.
1. Vorträge müssen in vollkommen druckfertigem Zustande eingereicht
werden.
2. Zeichnungen für etwaige Illustrationen müssen in Schwarz
und die Ausführung muss eine solche sein, dass sofortige Repro-
duktion möglich ist.
Ist ein Schriftstück oder eine Zeichnung zur Wiedergabe in einer
Zeitung bestimmt, so müssen beide in ihrer Form und Ausführung
gewissen Gesetzen und Regeln entsprechen. Beim Schreiben ist Klarheit,
Sauberkeit und Korrektheit im Ausdrucke absolute Notwendigkeit. Genau
dasselbe gilt aber auch für Zeichnungen, die zur Vervielfältigung bestimmt
sind. Ein guter Ratgeber für Schreibende ist G. Wustmann mit seinem Buche
••Allerhand Sprachdummheiten", das für 60 Cts. bei Steiger (siehe Annonce)
zu haben ist.
Eine Anleitung zum sauberen und korrekten technischen Zeichnen,
nicht allein für Reproduktionen, hat unser New Yorker Mitglied Herr
Charles Reinhardt, Chief Draughtman an der Engineering News, in New
York, herausgegeben. Charles Reinhardt hat mit seiner Art zu zeichnen
Schule gemacht. Um nun damit in die weitesten Kreise zu kommen, hat er
seine Kunst in einem Buche niedergelegt, das von der Engineering News
N. Y., für $1.00 zu haben ist.
Vom Techniker- Vereine Baltimoret Md*
Der freundlichen Einladung des Technischen Vereines
Philadelphia zu seinem Stiftungsfeste am 4. Mai, folgten von
hier aus vier Herren und zwei Damen. Die schon seit längerer
Zeit zwischen den beiden Vereinen bestehenden freundnachbar-
licheu Beziehungen fanden wieder einen erfreulichen Ausdruck
in dem herzlichen Empfang und der echt deutschen Gastfreund-
schaft, welche den Besuchern zuteil wurde. Die festlich ge-
schmückten Räume des Klubhauses, die grosse Anzahl der Teil-
nehmer und der reiche Damenflor machten auf die Gäste den
angenehnisten Eindruck. Was in geistiger und leiblicher Be-
ziehung geboten wurde, steht vielleicht an anderer Stelle
geschrieben, nur das eine möchten wir bemerken: an tüchtigen
Arrangeuren und poetischen Talenten ist im Technischen Vereine
Philadelphia k^in Mangel. Einige der Besucher genossen die
Gastfreundschaft verschiedener Mitglieder des T. V. Philadelphia
noch mehrere Tage, während andere ihr Geschäft schon am
frühen Morgen von dannen rief; allen aber bleiben die besten
Eindrücke von dem schönen Feste zurück. Hoffentlich hat
anderseits auch die spezielle Einladung des Verbands-Präsidenten
an die Herren und Damen des Philadelphier Vereines zum
Besuche des nächsten Techniker-Tages den wünschenswerten
Eindruck gemacht. J. M.
2IO
Mitteüinigen des D, A. T, V,
t Dominik Lindenthal, C. E. Einer der Pioniere, welche
in den letzten Jahren ausgesandt wurden, um die reichen, aber
noch unentwickelten Gegenden Cubas dem modernen Kultur-
leben zu eröffnen, war unser früheres, langjähriges Mitglied
Dominik Liudenthal. Leider ist er den Strapazen, Entbehrungen
und den sonstigen unwirtlichen Verhältnissen, die mit seiner
Mission verbunden waren, zum Opfer gefallen. Dominik Linden-
thal starb am 7. Juni etwa 50 Meilen von Santiago de Cuba im
besten Mannesalter von 34 Jahren.
Dominik Lindenthal wurde am 10. Oktober 1866 in Brunn,
Mähren in
Oesterreich,
als jüngstes
Kind in der
Familie ge-
boren. Er
zeigte früh
Neigung
zum humani-
stischen Stu-
dium, er be-
suchte das
Gymnasium
in Brunn und
die Gewerbe-
schule in
Triest. an
welch' letzte-
rer Anstalt
sein Bruder
Ernst Pro-
fessor war.
Nach Able-
gung des
Abiturien-
tenexamens
diente er als
einjährig
Ac^yU^^^
Freiwilliger
in der öster-
reichischen
Armee. Er
widmete sich
dann eine
Zeit lang
demStudium
der Medicin
und besuchte
zu diesem
Zwecke die
Universität
in Wien. Im
Sommer 1887
wanderte er
nach Nord-
Amerika aus,
woselbst zwei
seiner Brü-
der, Gustav
und Rudolf,
beide Mit-
glieder des
T. V. von
New York,
bereits ansäs-
sig waren.
Hier, von der Picke auf dienend, arbeitete ersieh, seiner Neigung
folgend, zu einem tüchtigen Civil-Ingenieur auf und bekleidete
dann verschiedene verantwortungsvolle Stellungen.
Seine erste Anstellung fand er bei der Bethlehem Iron
Company in Bethlehem, Pa. Nach Ablauf eines Jahres ging er
nach Cuba, wo er zwei Jahre lang bei Vermessung der ersten
Eisenbahn von Santiago de Cuba als Surveyor thätig war. Nach
den Vereinigten Staaten zurückgekehrt, ging er zunächst als
Assistent zu seinem Bruder Gustav, dem bekannten Brückenbau-
Ingenieur, nach Pittsburg, Pa. Später nahm er Stellung als
* 'Division Engiheer" in Geneva, N. Y., bei der Lehigli Valley
R. R. Co., dann als Betriebs-Ingenieur am neuen Croton Aquä-
dukt bei den Herren Coleman & Coleman, welche ihn später in
Allgemeine Nachrichten und Personalien. 211
gleicher Eigenschaft bei der Bahnbauerhöhung innerhalb der
Stadt Boston, Mass., beschäftigten. Zu dieser Zeit verheiratete
er sich mit einer Tochter des Malers Henry Keck in New York.
Nach einer weiteren Thätigkeit als Assistent seines mittler-
weile nach New York übergesiedelten Bruders Gustav, acceptierte
er im Herbste 1899 eine in mancher Hinsicht sehr schmeichel-
hafte Offerte der Cuba Steel Company, welche etwa fünfzig
Meilen von Santiago de Cuba grosse Eisenerzminen und eine
neue Eisenbahnlinie dahin eröffneten. Als Ingenieur der Gesell-
schaft baute er neben anderem auch ein Erzverladedock, und
schon im Dezember wurde ihm der Antrag gestellt, die Leitung
der gesamten Minen, Eisenbahn- und Dock- Anlagen als Manager
zu übernehmen. Obwohl die Bedingungen der schmeichel-
haftesten Art waren, so waren doch andererseits die Verantwort-
lichkeiten ungewöhnlich schwere, die teilweise in den örtlichen
Verhältnissen, teilweise in dem vollständigen Mangel an kompe-
tenten Assistenten und in dem schlechten, zum Teil bösartigen
Arbeitermaterial begründet waren. Seine peinliche Gewissen-
haftigkeit reifte in ihm den Gedanken, die ihm erdrückend
erscheinende Last abzuschütteln und die Stellung aufzugeben.
Vor etwa zwei Monaten kam er deshalb nach New York,
um mit seinem Bruder Gustav die Sache zu besprechen.
Er entschied sich schliesslich, am i. Juli seinen Abschied zu
nehmen und bis dahin auf seinem Posten in Cuba zu bleiben.
Kurz vor Ablauf dieser Frist, und schon im Besitze seiner
Fahrkarte nach New York, ereilte ihn leider das Schicksal so
vieler Pionier-Ingenieure, und wurde er am 7. Juni tot aufge-
funden.
Dominik Lindenthal war seit Dezember 1892 Mitglied des
Technischen Vereines von Pittsburg und trat im Jahre 1897 zum
Technischen Vereine von New York über.
Seine Energie und sein Fleiss machten ihn bald zu einem
sehr wertvollen und geschätzten Mitarbeiter im New Yorker
Vereine. Keine Aufgabe, die ihm von selten des Vereines ge-
stellt wurde, war ihm zu schwer und keine Arbeit zu zeitraubend,
als dass er sie nicht mit der grössten Gewissenhaftigkeit gelöst
oder ausgeführt hätte, wenn immer er die Durchführung über-
nahm.
Während der Jahre 1898 — 99 war er eines der thätigsten
Mitglieder des Redaktionskoinitees der Mitteilungen und viele
Reformen in denselben sind seiner Initiative zu verdanken. Die
neuen Statuten des New Yorker Vereines sind auf seinen ausge-
dehnten Untersuchungen basiert, und ist die endgültige Fassung
derselben fast ausschliesslich seine Arbeit. Er nahm an den
Geschicken des New Yorker Vereines ein sehr intensives Inte-
resse und waren seine Bestrebungen fast zu ideal, um unter
hiesigen Verhältnissen Ausführung finden zu können.
Der New Yorker Verein verlor deshalb durch seine Abreise
nach Cuba in ihm einen sehr wertvollen Mitarbeiter, und viele
Mitglieder durch seinen frühen Tod, einen lieben Freund.
212 Mitteilungen des D. A, T, V.
Ausserdem war Dominik Lindenthal Mitglied der Gesell-
schaft amerikanischer Civil-Ingenieure (M. Am. Soc. C. E.)
. Er hinterlässt seine schwergeprüfte Frau und ein Kind im
Alter von drei Jahren.
Das umstehende Bild Dominik Lindenthars mit Pacsimile
Unterschrift, wird als willkommenes Andenken von seinen vielen
Freunden geschätzt werden. W, M.
Vom Technischen Vereine New York»
Der Technische Verein New York unternahm am Samstag,
den 2. Juni d. J., Nachmittags, einen Ausflug nach dem Silver
lyake auf Staten Island. Die Teilnehmer trafen sich um 2 Uhr
an der South Ferry, zum grossen Teile mit Bürden schwer beladen,
denn die Damen hatten sich für die Kuchen -Konkurrenz wohl ge-
rüstet und /iie Herren waren durch die Preise, Feuer werkskörper,
Kodacks etc. bis zur Elasticitätsgrenze belastet. Nach einer
etwa dreiviertelstündigen Fahrt zu Wasser und zu Lande, kam
man vergnügt an dem herrlichen, im Walde gelegenen See an,
doch wurde die Gesellschaft bereits beim Kaffee, der sofort
serviert wurde, durch Jupiter Pluvius mit einem nicht programm-
mässigen Feuerwerk und Freibad überrascht. Doch wurde hier-
durch die Gemütlichkeit nicht gestört und die Spiele fanden im
Tanzsaale statt, der späterhin noch seiner eigentlichen Bestim-
mung alle Ehre machte. Gegen Abend langte noch eine Anzahl
Nachzügler an, sodass etwa 40 Personen am Nachtessen teil-
nahmen. Da sich das Wetter wieder geklärt hatte, konnte die
beabsichtigte italienische Nacht auf dem See dennoch stattfinden
und bildete bei allgemeiner Teilnahme einen schönen Abschluss
des Festes. Erst zu sehr später Stunde wurde an die Heimfahrt
gedacht. Jeder hatte einen sehr angenehmen Tag verbracht und
dem Vergnügungs Komitee wurde allgemeiner Beifall gezollt.
Jochen,
28jähriges Stiftungsfest des T^ V^ Philadelphia*
Am 4. Mai d. J. feierte der Verein in seinem Club-Hause
sein alljährliches Stiftungsfest. Die Räume waren festlich mit
Blumen und Palmen geschmückt. Um 8 Uhr nahm das Fest mit
einem Bankett seinen Anfang; es waren iio Personen anwesend.
Auch unsere Freunde resp. eine Anzahl Mitglieder des Techni-
schen Vereines Baltimore, waren mit ihren Damen erschienen und
trugen durch ihre Gegenwart nicht wenig zur Verschönerung
unseres Festes bei.
Zu Anfang begrüsste der Präsident Herr H Schmal tz die
Gäste in herzlichster Weise, später gedachte derselbe in einer
Rede der deutschen Techniker in Amerika und deren Beziehun-
gen zu einander und schloss mit einem Hoch auf dieselben. Ein
zweiter Toast wurde von Herrn A. Schumann auf die Damen
ausgebracht und ein dritter von Herrn A. Heilbrunn auf
die Gäste und den Verband. Herr Heilbrunn gedachte unter
anderem unserer werten Freunde, der Mitglieder des Technischen
Allgemeine Nachrichten und Personalien. 213
Vereines Baltimore und pries die guten und freundschaftlichen
Beziehungen zwischen ihnen und uns.
Der Präsident des Techniker- Vereines Baltimore, Herr Prof.
O. Fuchs, hielt hierauf eine schwungvolle Erwiederungs-Rede und
schloss mit einem Hoch auf den Technischen Verein Phila-
delphia.
Nach Beendigung des Bankettes wurde die Operette **Der
Taucher'* aufgeführt, welche unter den Zuschauern grosse Hei-
terkeit hervorrief und den Darstellern reichen Applaus eintrug.
Herr B. Schwarz als König, Herr A. Heilbrunn als Kunigunde
und Herr W. Trinks als August vertraten die Hauptrollen und
führten dieselben zur grössten Zufriedenheit durch. Nach dieser
Aufführung wurde zum Tanze übergegangen, der durch einen
von Herrn A. Heilbrunn arrangierten Cotillon eröffnet wurde.
Hierauf wurde dem Tanze und der Belustigung freier Lauf
gelassen, was bis zur frühen Morgenstunde währte.
Während des Abends waren von dem Technischen Verein
New York ein Glückwunsch-Telegramm und von dem Techni-
schen Verein Washington ein Schreiben eingegangen, welche von
dem Präsidenten verlesen wurden.
Am 22. Juni d. J. starb nach kurzer Krankheit die Frau
unseres werten Präsidenten, Herrn Hermann Schmaltz, im Alter
von 38 Jahren. Die Verstorbene, welche durch den unerbittlichen
Tod den Ihrigen so frühzeitig entrissen wurde, war eine wahre,
treue und sorgsame Gattin und Mutter, deren ganzes Denken und
Sinnen dem Gatten und ihren Kindern galt. Ehre ihrem Andenken.
Vom Tcchnikcr-Vcrcmc Washington^
Herr Julius Ulke, der vielseitige und joviale Nestor des Tech-
niker-Vereines, hat sich nach mehr denn vierzig! ährigem Aufent-
halt in der Bundeshauptstadt entschlossen, sich daselbst **per-
manent" niederzulassen. Er wird von nun an in seinem eigenen
Hause, No. 1427, U St., N. W. wohnen, und wie wir hoffen noch
recht, recht lange.
Im Hause unseres lieben Freundes und Kollegen H. von
Bayer, ist der Todesengel eingekehrt und hat den jüngsten hoch-
begabten und vielgeliebten Sohn im Alter von 13 Jahren zu sich
genommen. Der Fall ist überaus traurig und die zahlreichen
Freunde der Familie hegen die aufrichtigsie Teilnahme für die
schwergeprüfte Familie.
Am 15 Juni verschied nach längerem Leiden Herr Max
Franke, Hydrograph und Kupferstecher, ein längjähriges Mit-
glied des Techniker- Vereines. Geboren im Jahre 1844 zu
Bückeburg, war er ursprünglich Landschaftsgärtner, wanderte
aber schon in jungen Jahren nach Amerika aus. Seine Gewandt-
heit im Zeichnen verschaffte ihm Anstellung in der U. S. Hydro-
graphie Office, wo er sich im Laufe von über zwanzig Jahren zu
einer geachteten Position emporarbeitete. Das Kartenstechen
214 MiiUiimmgrm des D. A. 71 V.
kmteer erst ^ter, bradite es aber zu s^^her Fertigkeit, dass er
diese besser honorierte Kunst zuletzt ausschli^slicfa ausübte. Er
lebte beinal» nur seiner Arbeit und seiner Häuslichkeit und er-
sdiien sdten im Vereine. Sein Ende kam nic^t unerwartet; er
hinterlasst eine wohlversorgte FamiHe. P. B.
Beamten- und MitgKederliste des T. T. ?od CMcago, 111.
iGegrüaAtt am 27. Min igooc)
Beamte fitr das Jahr I900i
Präsident: F. B. Badt.
Vue-Präsid€nt: L- Qaeazci.
Sikretär: M. W. Alexaader.
Sielh. Sikretär: C WÜCT.
Sikatzmiist^: Q. M. Mayer.
BiblUtiukar: C Freyta^-
Kofüftecs»
Vorträgt und -zcisstHschaftH^ht Exkmrsimun: W. H. AlrfM>tt.
SUlUnvcrmittilumg: O. M. Mayer.
Mhs^ieder des Voehics. (Sämmtliche in Chicago, Dl.)
Ai>lM»tt, W. H., Siemens &: Halske Ekctric Co.
Alexaader, M. W., General Electric Co., Lrnn. Mass.
Badt, F. B., 1504 Monadnock Block.
Barthel, Bemh., 1S14 N. Hamilton Ave.*
Ender, J. S., 355 Larrabee St.
Freytas:, C, Illinois Steel Co., Soath Works, South Chicago, 111.
Qooailian« J.» 6S9 Orchard St.
Goltz, W.y 1504 Monadnock Block.
Ouenzel, L., 1601 Ashland Block.
Hanstein, H., 361 Mohawk St.
Hamburs:er, E. F., 7621 Coles Are.
Huxman, Dr. T., 75S X. Park Ave.
Kandeler, Th., 1616 Monadnock Block.
Kandier, Ed., in E. Madison St.
Kutsch, L. W., 10 Custom House PL
Lewaodowski, Theo., 537 Oakdale Ave
Mayer, Q. M., 1401 Monadnock Block.
Moser, R. T., 571 N. Clark St.
Netiert, J., 438 Dayton St.
Neurath. M. M., 1444 Monadnock Block.
Redlich, Dr. H., 375 N. Clark St.
5iehel, Prof. Dr. F., 424 Montana St.
5iehel, Jr., Dr. F., 424 Motana St.
Schmucker, C. F., 424 Montana St.
Schmidt, E-, 1466 Wellington Ave.
Treakher^t, F., 277 Canal St.
Wiler, C, 489 Bowen Ave.
WoH, Fred. W., 139 Rees St.
Veränderungen im Mitglicderstande . 215
Veränderunsfen im Mitsfliederstande des D* A* Techmcker-
Verbandes*
Technischer Verein von Philadelphia :
Ädressen-A ender ungen :
H. C. Carpenter, 233 S, 4th St., Philadelphia, Pa.
J. Feilner, 1733 Hollywood St., Philadelphia, Pa.
R. Froriep, 402 Wanamaker St., Philadelphia, Pa.
P. A. F. LoEBLiCH, 3132 N. Camac St., Philadelphia, Pa.
M. M. Stueven, 1727 N. 17. St., Philadelphia, Pa.
E. W. S. Tingle, 233 S. 4th St., Philadelphia, Pa.
F. Valtier, 1142 Daly St., Philadelphia» Pa.
W, Trinks, 834 N. 7th St., Philadelphia, Pa.
R. A. Wenz, 3132 N. Camac St., Philadelphia, Pa.
A. BURCHARD,
C. Halm,
!■ zum T. V. Pittsburg übergetreten.
COBSON, \
NELL, !-
INE, )
Ch. Jacobson
P. Schnell, [- ausgetreten.
H. Tern
Technischer Verein von Pittsburg^ Pa,
Nene Mitglieder:
A. BuRCHARD, Westinghouse Electric and Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
Jos. Vollkommer, 229 N. Fairmount Ave., Pittsburg, Pa.
C. Hahn, Westinghouse Electric and Mfg. Co., Pittsburg, Pa.
F. RuoFF, 411 Sixth Ave., Pittsburg, Pa.
A ddressen-A ender ungen :
A. Hatlanek, 237 Atwood St., Pittsburg, Pa.
A. Schneidf:r, Ohio Steel Co., Sharon, Pa.
H. Schreck, Edgar Thomson Steel Works, Bessemer, Pa.
M. W. Alexander, General Electric Co., Lynn, Mass.
O. Gressly, Ohio Steel Co., Sharon, Pa.
A. L. Koch, Philadelphia, Pa., P. O. Box 3404, Station "O."
J. Sohn, Benz & Co., Mannheim, Deutschland.
A. Ackenheil, 603 Liberty St., Allegheny, Pa.
Dr. E. Fischer, 5704 Baum St., E. E. Pittsburg, Pa.
G. Kurtz, 435 Wood St., Pittsburg, Pa.
A. H. Mathias, 440 Diamond St., Pittsburg, Pa.
J. Etschmayer, Edgar Thomson Steel Works, Bessemer, Pa.
Die Adresse des prot. Sekretärs des Vorortes, ist von jetzt ab, Mr. Karl
H^efele, c/o. Bartlett, Haywood&Co., McHenry and Scott Sts., Baltimore, Md.
Mitteilungen des D, A. T. V,
Pur den Annoncenteil :
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New York, N. Y.
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MITTEILUNGEN
des
Deutsch-Amerikanischen
Techniker-Verbandes.
(National Association of Gernnan-Annerican Technologists.)
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INHALT:
Seite
An die Mitglieder des D. A. T. V. 218
Einladung zur XVI. Jahresversammlung , 219
Programm für die XVI. Jahresversammlung ------ 220
Entwurf zu Wettbewerbgrundsätzen des D. A. T. V. - - - - 223
Verbandspro tokoUe - - 224
Vereinsprotokolle: T. V. Baltimore, Md 226
•* T. V. Chicago, 111. 227
T. V. New York, N. Y. - 229
T. V. Philadelphia, Pa. 230
T. V. Washington, D. C. 231
Allgemeine Nachrichten und Personalien:
Zur Frage der Wettbewerbe im D. A. Techniker- Verband. — Philipp A.
Lange und Frau — Kommers des T. V. Baltimore . . - 232
Ausflüge des T. V. New York nach dem New Dorp Beach Hotel resp.
nach dem Schtitzenpark, Williamsbridge ----- 233
Hans Beutele — Abreise mehrerer Mitglieder des T. V. New York
nach Deutschland — William Mueser - - - - - 234
Inhaltsverzeichnis des fünften Bandes 1899/1900 235
Annoncen.
REDAKTION:
PAUL GOEPEL, 290 Broadway, New York, N. Y.
2^ ♦ An die • »^s;
Mitglieder des D.A. Techniker- Verbandes l
Mit dieser Nummer schliesst der fünfte Jahrgang der
Mitteilungen des Verbandes.
Trotz der Empfehlungen der vorjährigen Delegaten-Ver-
sammlung, die Mitteilungen monatlich erscheinen zu lassen,
haben die Verbandsvereine diesen Vorschlag abgelehnt. Da-
durch blieb die zweimonatliche Veröflfentlichung, sechs Nummern
im Jahre, bestehen
Leider war der zur Verfügung stehende Betrag nicht gross
genug, um die einzelnen Nummern so auszustatten, wie die der
früheren Jahrgänge. Es war desshalb nötig, sich den Verhält-
nissen anzupassen und das möglichst beste^iunter diesen Verhält-
nissen zu leisten. In wie weit dieses gelungen ist, müssen wir
dem individuellen Urteile der Verbandsmitglieder anheimstellen.
Die Redaktion empfiehlt jedoch von neuem, die Zahl der
jährlich auszugebenden Nummern von sechs auf zehn zu erhöhen
und zwar monatliche Nummern von Oktober bis Mai und
zusammen zwei Nummern von Juni bis Oktober. Dieses würde
die Verbandsraitglieder in regelmässigerem und daher regerem
Verkehre mit dem Verbandsorgane halten, es würde die Vereins-
Vorgänge rascher und frischer zur Kenntnis der Mitgliederbringen.
Durch etwas veränderten Umfang der einzelnen Nummern,
etwa nur in der Stärke der vorliegenden sechsten Nummer (ohne
Register) würden nicht allein die Arbeiten der Redaktion ver-
ringert, sondern vereinfacht und verteilt werden. Die Kosten der
Her.stellung würden dabei nicht nennenswert yergrössert. Ein
monathclies Erscheinen würde erhöhte Einnahmen durch Inserate
bringen, so dass von dem Verbände geringere Opfer verlangt
würden.
Den Beamten des Vorortes für ihre wohlwollende Förderung
und Unterstützung der Redaktion in der geschäftlichen Führung,
sowie Herrn Karl Kaelble für seine thätige Mithilfe in der
Redaktion und Expedition der Mitteilungen^ drücke ich meinen
besten Dank aus.
Vor allem aber sage ich aufrichtigen Dank den Sekretären
der Verbandesvereine, denen es nicht blos Pflicht, sondern
Herzenssache ist, an dem Emporblühen und Gedeihen der
Mitteilungen zu arbeiten, um sie dem Ziele ihrer idealen Be-
strebungen näher zu bringen.
PAUL GOEPEU Redakteur.
New York, August 1900.
MITTEILUNGEN
des
Deutsch-Amerikanischen
Techniker »Verbandes.
(National Association of German-Annerican Technologists.)
Vol. V, AUGUST, igoo. No 6,
Einladung zur XVI. Jahresversammlung des D. A. Techniker- Verbandes
in Baltimore, Md., vom /. bis 5, September 1900,
Mit den aufrichtigsten Gefühlen der Freude und froher Er-
wartung erlassen wir heute unsere Einladung an alle Verbands-
raitglieder und deren Damen und Freunde zur Beteiligung an
dem XVI Technikertage in Baltimore, Md.
Obgleich wir uns sagen müssen, dass die Teilnehmer an
früheren Techniker tagen, namentlich in den letzten Jahren, durch
die grossartigen Naturschönheiten und bedeutenden industriellen
Anlagen, die sie zusehen Gelegenheit hatten, etwas verwöhnt sein
möchten, glauben wir dennoch hoffen zu dürfen, dass es uns
gelingen wird, auch in unserer bescheidenen Stadt und deren
Umgebung genügend Interessantes und Schönes zeigen zu
können, um den Besuchern für die Strapazen und Kosten der
Reise einigermassen Ersatz zu bieten.
Dazu kommt noch der besondere Vorzug, welcher allen
Technikertagen eigen ist, nämlich : das Wiedersehen alter
und die Gewinnung neuer Freunde, welches im Verein mit den
Gefühlen der Zusammengehörigkeit und des gleichen Wirkens
und Strebens, den Jahresversammlungen des D. A. Techniker-
Verbandes einen solch idealen und hohen Reiz verleiht.
Wir geben uns deshalb der frohen Hoffnung hin, dass unsere
Einladung eine günstige Aufnahme seitens der Verbands-Mit-
glieder finden werde und dass uns die Freude vergönnt sein
möge, eine recht grosse Anzahl unserer Kollegen, sowie deren
Damen und Freunde am i. September in unserer gastlichen
Stadt Baltimore begrüssen zu dürfen.
Wir unterbreiten Ihnen das umstehende Programm mit dem
Wunsche auf eine fröhliche Vereinigung in Baltimore.
Der Verbands- Vorort,
Otto Fuchs, Präsident.
John Maibkrg, Sekretär.
220 Mitteilungen des D, A. T, V.
für die
üfl. JaliresTersafliolufli; ies Usch-kMiiiker-Terliailss
in Battimore, Md*, amt.,2^,3^,4^u. 5. September 1900.
Hauptquartier : Eutavr House, Baltimore St Eutavr Str.
Samstag, den L September 1900:
Empfang der Verbands-Mitgtieder und deren Damen und Gäste
im Euta^Q) House*
Sonntag, den 2. September 1900:
g Uhr Vormittags: Wagenfahrt durch die Stadt, Patterson Park und
Druidhill Park; Besichtigung der neuen Mount Royal Pumping
Station.
I Uhr: Mittagessen im Euiaw House.
2 Uhr jo Nachmittags: Delegaten-Sitzung.
5 Uhr Nachmittags: Gemeinschaftliche Fahrt vom Eutaw House nach
dem Electric Park.
Abendessen und Unterhaltung in dem speziell ' für die Festteilnehmer
reservierten, grossen Casino des Parkes.
Gemeinschaftliche Rückfahrt nach dem Eutaw House.
Montag, den 3. September 1900:
y Uhr JO Vormittags: Delegaten-Sitzung.
g Uhr Vormittags: Dampferfahrt auf der Chesapeake Bay ; Abfahrt vom
Pier No. 4, Light St., per Salon-Dampfer **Tred. Avon** der
Baltimore, Chesapeake & Atlantic Railway Co., welcher für den
ausschliesslichen Gebrauch der Verbands-Mitglieder und deren
Damen und Freunde gemietet wurde.
Landung an der Regierungswerfte in Annapolis.
Besichtigung der Naval-Academie.
Rückfahrt nach Baltimore ; Ankunft daselbst ungefähr um 5 Uhr Abends.
Fahrkarten $1,00 per Person.
Mahlzeiten werden im Speisesaale des Dampfers zu jo Cents per Person
serviert.
8 Uhr Abends: Bankett im Eutaw House,
Programm für die i6. Jahresversammlung. 221
Dienstag, den 4. September 1900:
8 Uhr Vormittags: Delegaten-Sitzung.
g Uhr Vormittags:
AHgemeinep TechnikePtag.
Berichte der Beamten des Vorortes und der Centralstelle für Stellenver-
mittelung.
Verlesung der Beschlüsse der Delegaten- Versammlung.
Vorträgew
12 Uhr jo: Mittagessen,
2 Uhr Nachmittags: Eisenbahnfahrt nach Sparrows Point. Besichtigung
der Werke der Maryland Steel Company.
8 Uhr Abends: Kommers in der grossen Halle des Germania Männer»
Chors (gegeben vom T. V. Baltimore).
Zu derselben Zeit: Abendunterhaltung für dis Damen in der kleinen Halle
des Germania Männerchors.
Mittwoch, den 5. September 1900 :
g Uhr 4.0 Vormittags: Fahrt nach Washington, D. C, von Camden
Station aus.
Besichtigung des Capitols und der Congressional Library etc.
I Uhr: Gemeinschaftliches Mittagessen,
j Uhr Nachmittags: Ausflug mittels elektrischer Strassenbahn nach
Cabin John Bridge (Steinbogen-Brücke mit grösster bekannter
Spannweite).
J^ ji Abschiedsfest im Sommergarten des Cabin John Hotels, Jt Jt
gegeben vom T. V. Washington, D. C.
Preise im Eutaw House: $2.50 bis $3.00 per Tag und Person für
Zimmer und Verpflegung.
Bankett: $2.00 per Gedeck, ohne Wein.
Die Teilnehmer werden ersucht, den Bekanntmachungen, welche für
jeden einzelnen Tag noch speziell an dem Anschlagebrett im Hauptquartier
angeheftet werden, gefällige Beachtung zu schenken.
Wir bitten dringend, die Anmeldungen sobald wie möglich machen zu
wollen; dieselben sind an die resp. Herren Vereins-Sekretäre zu richten.
Ebenso nimmt Herr John Maiberg, 1708 N. Bond St., Baltimore, Md.,
Sekretär des Arrangements-Komitees, Anmeldungen entgegen.
Festabzeichen und Liederbücher werden vom Arrangements-Komitee
verteilt.
222
Mitteilungen des D, A, T. V.
l. c. schneidereith.
Fred. J. Mayer.
BmptangS'Komitee:
RUD, Stueler.
Chas. Zies.
Henry Mallebre.
Fred. H. Wagner.
ArrangementS'Komitee:
Hubert Krekel. Theo. Zwermann.
John iVlAiBERG. Aug. Loeser.
PresS' Komitee :
Theo. Zwermann. L. C. Schneidereith. Hubert Krekel.
Karl Haefele. Henry Sandlass.
RiCH. C. Sandlass.
Fi nanx' Komitee :
Fred. Brumshagen.
Otto Boettger.
Otto Fuchs.
John Maiberg.
Bxeicativ'Komitee :
L. C. Schneidereith.
Hubert Krekel.
Theo. Zwermann.
RicH. C. Sandlass.
Damen-Komitee :
Frau F. Faltl, Frau F. J. Mayer. Frau Th. Zwermann.
Frau R. C. Sandlass, Frl. E. Loeser.
Frau R. Stueler. Frau J. Maiberg.
DELEGATEN.
Techniker- Verein von Baltimore, Md, :
John Maiberg; Stellvertreter: Aug. Loeser.
Technischer Verein von Brooklyn^ N, V. :
E. L. Heusner; Stellvertreter: Theo. Lungwitz.
Technischer Verein von Chicago, IlL:
F. B. Badt; Stellvertreter: M. W. Alexander.
Technischer Verein von New York, N. V.:
Karl Kaelble; Stellvertreter: William Mueser.
Technischer Verein von Philadelphia, Pa,:
A. Schumann; Stellvertreter: W. Trinks.
Technischer Verein von Pittsburg, Pa,:
H. W. Bernard; Stellvertreter: Dr. K. F. Stahl.
Techniker- V^ er ein von Washington, D. C .*
W. C. Willenbuecher; Stellvertreter: Paul Bausch.
Entwurf zu Wettbewerbgrundsätzen. 223
Entwurf zu Wettbewerbgrundsätzen des D. A. T. Y.
Der Verband veranstaltet alljährliche Wettbewerbe auf den
verschiedenen Gebieten der Technik nach folgenden Grund-
sätzen :
1. An den Wettbewerben können nur Mitglieder des Ver-
bandes teilnehmen.
2. Die Wettbewerbe umfassen folgende Gebiete der Technik :
Maschinenbau, Electrotechnik, Ingenieurbau, Architek-
tur, Chemie und erfolgen dieselben in der hier ge-
nannten Reihenfolge.
3. Die Aufgaben müssen derartig gestellt sein, dass die
lyösung derselben nur einen kurzen Zeitraum für die
Bearbeitung erfordert.
4. Das Preisgericht besteht aus einer hierfür von dem
geschäftsführenden Vororte berufenen Kommission.
5. Die Aufgaben werden vom Vororte gestellt und bekannt
gemacht und haben dazu einzelne Mitglieder oder die
Verbands Verein^ Vorschläge zu machen.
6. Die Preisverteilung findet am Delegatentage statt und
gelangt ein Geldbetrag in Höhe von $50 als erster Preis
und eine Anzahl von Diplomen (Medaillen etc.) zur
Verteilung.
7. Im Falle keine der eingelieferten Arbeiten als würdig
für den ersten Preis erkannt wird, bleibt der Geldbetrag
für den nächsten Wettbewerb aufgehoben und bilden
alsdann die beiden Beiträge die Mittel für zwei Geldpreise.
8. Wenn zwei oder mehrere Arbeiten als gleichwertig er-
kannt werden, kann eine Teilung des angesetzten Geld-
betrages erfolgen.
9. Der Einlieferungstermin ist vom Vororte festzusetzen.
10. Erfinderrechte sind eventuell vorzubehalten.
11. Die preisgekrönten Arbeiten bleiben Eigentum des
Verbandes.
12. Die weiteren Ausführungsbestimmungen sind dem Vorort
überlassen.
gez.: A. Schumann,
Delegat für Philadelphia.
Der obige Entwurf zu Wettbewerbgrundsätzen bildet die
Unterlage für einen Antrag, den Herr A. Schumann auf dem
nächsten Technikertage zur Abstimmung bringen wird. Seite 232
in dieser Nummer, unter dem Titel: **Zur Frage der Wettbe-
werbe im D. A. Techniker- Verbände", geht Herr Schumann
näher auf die Sache ein.
224 Mitteilungen des D. A. T. V.
Deuts^l^-^meril^apis^l^erTe^l^piKer-l/erbaijd
Vorort: T* V* Baltimore, Md*
Verbandslahr 1899/1900.
13* Vororts- Vorstands-Sitzuns: am 13« Juni 1900*
Anwesend sind die Herren: Prof. O. Fuchs, Th. Zwermann,
J. Maiberg, W. Wansleben, H. Krekel und K. HäFele.
Vorsitzender: Prof O. Fuchs.
Das Protokoll der letzten Vororts- Vorstands-Sitzung wird
verlesen und genehmigt.
Eingelaufene Korrespondenzen:
H. W. Alexander (T. V. Chicago), vom i. Juni d. J. Das
Schreiben enthält ein Gesuch des T. V. Chicago an den Vorort,
über die Aufnahme des genannten Vereines in den Verband zu
entscheiden, und unterbreitet derselbe dem Vorort, nach § 13 der
Verbandsstatuten, seine Statuten und Nebengesetze, sowie seine
Beamten- und Mitgliederlisten.
A. Hoöbauer (T. V. Brooklyn), vom 5. und 8. Juni d. J.
K. Kaelble (T. V. New York), vom 10. Juni d. J.
H. W. Bernard (T. V. Pittsburg), vom 9. Juni d. J.
Paul Bausch (T. V. Washington), vom 9. Juni d. J.
Wie aus oben genannten Korrespondenzen zu ersehen ist,
geben sämtliche Vereine ihre Zustimmung zur Aufnahme des
neugegründeten T. V. Chicago, 111., in den Verband, ebenso der
T. V. Baltimore.
Es wird einem Antrage des Herrn H. Krekel entsprechend
beschlossen, den T. V. Chicago, als in den Verband aufgenommen
zu erklären, und \«^ird der korresp. Sekretär, Herr J. Maiberg,
angewiesen, den T. V. Chicago hiervon in Kenntnis zu setzen.
Hierauf Vertagung.
14* Vororts-Vorstands-Sitzung: am 21 ♦ Juni 1900*
Anwesend sind die Herren : Prof. O. Fuchs, Th. Zwermann,
J. Maiberg, W. Wansleben, H. Krekel und K. Häfele.
Das Protokoll der letzten Vororts- Vorstands-Sitzung vom
13. Juni d. J. wird verlesen und genehmigt.
Eingelaufene Korrespondenzen:
Ein Schreiben des Herrn Paul Goepel vom 20. Juni. Der-
selbe ersucht den Verbands-Schatzmeister um Auskunft wegen
Bezahlung von Annoncen von Seite der Garvin Machine Co.,
sowie des Technikum Mitweida.
Vorort: T, V. Baltiviore, Md. 225
F. B. Bardt (T. V. Chicago), vom 17. Juni d. J., dankt im
Namen des Vereines für die Griisse und Wünsche von Seiten des
Vorortes bei Gelegenheit der Aufnahme des T. V. Chicago in den
Verband.
Zwei Postkarten von Herrn H. W. Alexander vom 13. und
18. Juni d. J.
Herr Paul Goepel sendet für Anzeigegebühren in den Mit-
teilungen die Checks von :
E. & H. Anthony & Co $10.00
Chas. A. Schieren & Co 20.00
Roessler & Hasslacher Chemical Co.. .. 10.00
Der Vorort beschliesst, die Beamten- und Mitgliederlisten des
T. V. Chicago in den Mitteilungen erscheiijen zu lassen.
Der korresp. Sekretär erhält zur Bestreitung seiner Auslagen
$10 angewiesen.
Herr Prof. O. Fuchs berichtet über Arrangements, die er mit
den Sparrows Point Werken bezüglich des nächsten Techniker-
Tages getroflFen hat.
Hierauf Vertagung.
15* Vorofts-Vorstands-Sitttmg: am 9* Augftist 1900*
Anwesend sind die Herren: Th. Zwermann, J. Maiberg,
H. Krekel, W. Wansleben, R. Sandlass und K. Häfele.
Vorsitzender: Herr Th. Zwermann.
Das Protokoll der letzten Vororts- Vorstands-Sitzung vom
21. Juni d. J. wird verlesen und genehmigt.
Eingelaufene Korrespondenzen:
J. Sachs (T. V. Philadelphia) vom 8. Juli und 5. August d. J.
Giebt die Anzahl der Teilnehmer des T. V. Philadelphia am
Technikertage und zeigt an, dass der Verein zu seinem Delegaten
Herrn A. Schumann und als Stellvertreter Herrn W. Trinks
gewählt hat.
T. V. Chicago, vom 30. Juni d. J. Sendet das klassifizierte
Mitgliederverzeichnis, sowie den Namen des Delegaten und
dessen Stellvertreters: F. B. Badt, Delegat; H. W. Alexander,
Stellvertreter.
T. V. Pittsburg, vom i. Juli d. J. Erklärt die Herren
H. W. Bernard als Delegaten und Dr. K. T. Stahl als Stellver-
treter gewählt zu haben; vom 6. August d. J., die Liste der
Teilnehmer am Technikertage enthaltend.
K. Kaelble (T. V. New York), 29. Juli d. J. Als Delegat:
Herr Karl Kaelble, als Stellvertreter: Herr W. Mueser.
Paul Bausch (T. V. Washington), 30. Juni d. J. Giebt die
ungefähre Anzahl der Teilnehmer am Technikertage an.
T. V. Brooklyn, vom 26. Juli d. J. Als Delegat: Herr
E. Heusner, als Stellvertreter: Th. Lungwitz.
Paul Goepel, 23. Juni d. J. Sendet Check von Katzen-
stein & Co., $20 für Anzeigegebühren in den Mitteilungen.
226 Afitteilungen des D. A. T. V.
Herr Paul Goepel, 27. Juni d. J., sendet die RechAungen für
No. 5 der Mitteilungen:
John Oehler $83.49
Chas. W. Reinhardt 2.86
Wm. Knoepke 5.79
K. Kaelble, Auslagen 2.43
Summa. . . : $94-57
Brief vom 24. Juli d. J. gibt die Ausstände für Annoncen an.
Briefe des Herrn Paul Goepel vom 30. Juli und 31. Juli d. J.,
sowie eine Postkarte vom 3. August d. J.
A. Hoffbauer (T. V. Brooklyn), 8. August d. J. Bezüglich
Teilnahme der Mitglieder des Vereines am Technikertage,
A. Schumann (T. V. Philadelphia) sendet ein Kneiplied für
den Kommers am nächsten Technikertage. Dasselbe wird ange-
nommen.
Hierauf Vertagung.
Karl Haefele, prot. Verb.-Sekr.
VereinS'ProtokoUe.
Techniker- Verein von Baltimore^ Md*
Wissenschaftliche Versammlung am 21* Juni 1900*
Anwesend : 16 Mitglieder
Der Präsident, Herr Prof. O. Fuchs, eröffnet die Versamm-
lung.
Das Protokoll der letzten Geschäfts-Sitzung kommt zur Ver-
lesung und wird genehmigt.
An Korrespondenzen sind eingelaufen :
I Postkarte des Herrn ly. C. Schneidereith.
Eine Einladung des T. V. Chicago zu seiner nächsten regel-
mässigen Versammlung.
Als Delegat für den nächsten Techniker-Tag ist Herr J. Mai-
berg vorgeschlagen und wird derselbe einstimmig gewählt.
Ein Antrag des Herrn Fred. Mayer, einen Sommemachts-
Kommers zu veranstalten, wird angenommen, und die Vorbe-
reitungen zu demselben, einem Komitee, bestehend aus den
Herren Fred. Mayer, W. A. Wansleben, Th. Zwermann,
H. Krekel und H. Malabr6, übergeben.
Hierauf Vertagung.
Vereins- Protokolle. 227
Geschäfts-Shzuns: am 5« Juli I90Q»
Anwesend : 9 Mitglieder.
Der Vize-Präsident, Herr Th. Zwermann, eröfihet die Sitzung.
Das Protokoll der letzten Wissenschaftlichen Versammlung
wird verlesen und genehmigt.
An Korrespondenzen sind eingelaufen :
Eine Einladung des T. V. Chicago zu seiner regelmässigen
Versammlung.
Eine Postkarte des Herrn J. Sachs (T. V. Philadelphia).
Ein Schreiben des Herrn Paul Kreuzpointner, Altoona, Pa.
Dasselbe enthält eine Petition des Vorstandes der kgl. Ver-
suchsanstalt Charlottenburg, Herrn Prof. A, Martens, welche
den Mitgliedern des Vereines zur Unterschrift unterbreitet wird.
Die Petition betitelt sich: Kundgebung für eine zeitgemässe
Reform des höheren Schulwesens in Deutschland.
Als Stellvertreter des Delegaten für den nächsten Techniker-
Tag, Herrn J. Maiberg, ist Herr A. Loeser vorgeschlagen, und
wird derselbe einstimmig gewählt.
Es folgen hierauf Berichte der verschiedenen Komitees für den
Techniker-Tag, sowie Besprechung von Angelegenheiten, den-
selben betreffend, worauf Schluss der Versammlung erklärt wird,
welchem eine gemütliche Fidelitas folgt.
Wissenschaftliche Vetsammluns: am 19« Juli 1900*
Anwesend : 1 1 Mitglieder.
Der Vize-Präsident, Herr Th. Zwermann, übernimmt den
Vorsitz.
Nach Verlesung und Annahme des ProtokoUes der letzten
Geschäfts-Sitzung, kommen verschiedene Korrespondenzen zur
Verlesung.
Das Komitee für den Sommer nachts- Kommers berichtet über
die bereits dafür getroffenen Vorbereitungen.
Der grösste Teil des Abends wurde der eingehenden Be-
sprechung von Angelegenheiten, den nächsten Techniker-Tag
betreffend, gewidmet, und erst in später Stunde folgte Uebergang
zur Fidelitats.
Karl Haefele, prot. Sekr.
Technischer Verein von Chicago, IIL
Regelmässige Versammlung am 16* Juni I90D.
Nach Eröffnung der Sitzung, Verlesung und Genehmigung
des ProtokoUes der Versammlung vom 2. Juni d. J., und Bekannt-
gabe eines Telegrammes vom Vororte Baltimore, das die Auf-
nahme des Vereines in den D. A. Techniker Verband anzeigt,
benachrichtigt der Präsident die Versammlung, dass nach dem
Scheiden des bisherigen Sekretärs, Herrn M. W. Alexander, und
auf Grund des Umstandes, dass der stellvertretende Sekretär
228 Mitteilungen des D, A. T. V.
gegenwärtig verhindert ist, Herr L. Guenzel sich bereit erklärt
hat, bis auf Weiteres die Geschäfte des Sekretärs zu erledigen.
Herr H. Hanstein teilt dem Vereine mit, dass ein Schrank
mit Inhalt, welcher der ehemaligen Polytechnischen Gesellschaft
gehört habe, sich in seinem Besitze befinde und bittet, dass über
denselben verfügt werde, da ihm zu Ohren gekommen sei, dass
der D. A T. V. die betreffenden Sachen dem neuen Vereine
überwiesen habe. Auf Antrag wird der Bibliothekar ersucht,
den Schrank und Inhalt in Augenschein zu nehmen und in der
nächsten Sitzung darüber zu berichten. Hierauf werden von vier
Herren Gesuche um Aufnahme in den Verein gestellt.
Da keine weiteren Geschäfte vorliegen, so wird zu dem in
der Einladung angeführten Vortrage über:
««Bis-, Kühl- und Kältemaschinen"
übergegangen und Herrn Otto lyuhr das Wort erteilt, nachdem
Herr Fred. W. Wolf sein Bedauern hat aussprechen lassen, dass
er durch dringende Geschäfte am Erscheinen verhindert worden
sei. Herr Luhr beschränkte sich nach einer kurzen Einleitung,
Einrichtung und Zweck von Eis- und Kühlmaschinen im allge-
meinen betreffend, auf die Erläuterung von Ammoniak-Maschi-
nen, unter Benutzung zeichnerischer Darstellungen, und erntete
für seinen Vortrag sowohl, als auch für die Liebenswürdigkeit,
mit welcher er im letzten Augenblick als Stellvertreter einge-
sprungen war, die allgemeine Anerkennung der Versammlung.
An den Vortrag schloss sich eine allgemeine, sehr lebhafte
Debatte über die Vorteile und Nachteile der Ammoniak- resp.
Kohlensäure-Maschinen, die leider der vorgerückten Stunde
wegen abgebrochen werden musste, worauf Vertagung erfolgte.
Regelmässige Versammlung am 30* Juni 1900*
Nach Eröffnung der Sitzung und Verlesung der Protokolle
der letzten Vereins- und Vorstands- Versammlung, sowie der ein-
gegangenen Briefe, erfolgt die Einreichung eines Gesuches um
Aufnahme in den Verein. Hierauf berichten der Schatzmeister
und der Bibliothekar und wird der letztere ersucht, im Vereine
mit Herrn Edw. Handler ein Verzeichnis von den im Bücher-
schranke der ehemaligen Polytechnischen Gesellschaft sich
befindenden und der Uebernahme werterscheinenden Gegen-
ständen aufzustellen.
Mit Bezug auf die für den Versammlungsabend angesetzte
Diskussion über: ^^Eis- und Kälteerzeuj3:ungsanlagen^\ sowie
über ''Isolationsmethoden'^ wird beschlossen, dieselbe auf den
7. Juli d. J. zu verlegen, da mehrere, sich für die Diskussion
besonders interessierende Herren verhindert waren, zu erscheinen.
Die Versammlung wird hierauf vertagt.
Vereins- Prolokolle, 229
Ausserordentliche Versammtungf am 7« Juli 1900*
Nachdem die Sitzung durch den Vorsitzenden eröffnet ist,
erfolgt Verlesung des Protokolles der letzten Sitzung und der
eingegangenen Briefe, worauf sofort zu der auf der Tagesordnung
stehenden Diskussion übergegangen wird, bei welcher die
Interessenten sich in der Hauptsache darauf beschränken, die
Vorzüge oder Nachteile der Kohlensäuremaschinen gegenüber
den Araraoniakraaschinen (und umgekehrt) darzuthun. Nach
ziemlich reger Beteiligung wird die Diskussion geschlossen und
die Versammlung vertagt.
Technischer Verein von New York, N* Y*
Ausserordentliche Versammlung^ am 28* Juli t900*
Vorsitzender: Herr J. Aue, Präsident.
Ein Brief des Vorortes, vom 21. Juli d. J., wird verlesen,
wodurch der Verein aufgefordert wird, das Resultat der Dele-
gatenwahl dem Vororte bald mitzuteilen.
Die heutige Versammlung ist für den Zweck der Delegaten-
wahl einberufen worden.
Gewählt werden: Herr Karl Kaelble als Delegat und Herr
W. Mueser als Stellvertreter.
Folgende Instruktionen werden gegeben:
i) § 24 der Verbandsstatuteu sollte dahin abgeändert wer-
den, dass die Beamten- und Mitgliederlisten in Zukunft
nur noch in Taschenbuchformat erscheinen werden.
2) Die Mitleilunge7i sollten monatlich herausgegeben wer-
den, mit Ausschluss zweier Sommermonate.
3) Sollte ein Antrag auf Abänderung des § 30 gestellt wer-
den, so soll der Delegat dafür stimmen, diesen Para-
graphen zu ergänzen, so dass wenn Gleichheit der
Stimmen ist. die hinter den Stimmen stehende Mit-
gliederzahl ausschlaggebend sein soll.
4) Dass ein Schrank für das Verbandsarchiv angeschafft
werden soll.
W. C. WACHH01.TZ, Sekr.
230 Mitteilunfren des D. A, T. V.
Technischer Verein von Philadelphia, Pa*
Regfelmässfgfc Versammlung^ am 23« Juni t900*
Anwesend : 28 Mitglieder und 2 Gäste.
Vorsitzender : Herr J. Paulus.
Nach Eröffnung der Versammlung durch den Vorsitzenden,
macht derselbe das plötzliche Dahinscheiden der Frau Gemahlin
unseres werten Präsidenten bekannt und fordert die Anwesenden
auf, zur Ehrung und Zeichen der Trauer um die Verstorbene,
sich von den Sitzen zu erheben. Hierauf wird wegen der Be-
teiligung an der Leichenfeier beraten, imd ein Vereinsbeschluss
gefasst, am Sarge der Verstorbenen eine Blumenspende nieder-
legen zu lassen, sowie dem trauernden Gatten ein Beileidsschrei-
ben durch den Sekretär zu senden.
Alsdann verliest der Sekretär das Protokoll vom 9. Juni d. J.,
welches angenommen wird.
Ferner verliest der Sekretär ein Schreiben von Herrn C Röd-
mann, worin derselbe dem Technischen Vereine die traurige
Mitteiluag macht, dass seine Frau nach 8 Monate langem,
schwerem Leiden, am 8. Juni d. J. gestorben sei. Ein Beileids-
schreiben ist bereits an die Hinterbliebenen durch den Sekretär
gesandt worden.
Hierauf wird zur Diskussion über deutsche und amerikani-
sche, niedere und höhere Schulausbildung der Techniker über-
gegangen. Herr W. Triuks erörtert in klarer Weise die Ansich-
ten, welche man in Deutschland bezüglich der angestrebten
Schulreform hat, und spricht auch seine Meinung darüber aus,
dass zur Zeit noch mancher Studierende mit Sachen geplagt
werde, die für seine eingeschlagene Laufbahn gänzlich wertlos
seien.
Wegen vorgerückter Zeit mnsste leider dieses Thema abge-
brochen werden, und wird die Sitzung geschlossen.
Geszh'iftliche Vetsammlungf am 7* Juli t900*
Anwesend : 24 Mitglieder.
Den Vorsitz führt Herr J. Paulus.
Nachdem der Vorsitzende die Versammlung eröffnet hat,
wird das Protokoll der Sitzung vom 23. Juli d. J. verlesen und
genehmigt.
Hierauf erfolgt Verlesung der Korrespondenzen.
Herr H Schmaltz dankt in herzlicher W^ise für das Mitge-
fühl und Teilnahme der Mitglieder des Technischen Vereines,
an dem Schicksalsschlage, der ihn unlängst getroffen hatte.
VereijiS' Protokolle, 231
Er dankt ferner für die Blumenspende, welche der Verein am
Sarge seiner verstorbenen Frau hatte niederlegen lassen.
Hierauf werden die Instruktionen für den Delegaten be-
sprochen und erteilt
Herr W. Stein stellt den Antrag : Der Delegat möge nach
bestem Ermessen, im Vereine mit den anderen Delegaten zu
handeln suchen. Dieser Antrag wird angenommen.
Herr A. Schumann legt einen Antrag vor : Es sollen in
Zukunft Ausschreibungen von Preisaufgaben in dem Verbände
stattfinden. Auch diesem Antrage wird zugestimmt.
Bei der hierauf folgenden Wahl eines Delegaten wurde Herr
A. Schumann als Delegat und Herr W. Trinks als Stellvertreter
gewählt.
J. Sachs, Sekretär,
Techniker- Verein von Washington, D* C*
Vetsammlungf am I. Augfust 1900.
Vorsitzender : Herr Jacob Jos6.
Das Protokoll der letzten Versammlung wird verlesen und
angenommen.
Rechnungen von Stähle & Friedel, Stuttgart, im Betrage
von Mark 35.00 für die Zeitung ''Baumaterialienkunde" und vom
Koch, im Betrage von $3 für Drucksachen, werden zur Bezahlung
angewiesen und zugleich beschlossen, die ''Baumaterialienkunde''
nicht weiter zu führen.
Korrespondenzen : Eine Antwort des Technischen Vereines
in Chicago auf unsere Gratulation zu seiner Gründung.
Der hauptsächliste Teil der Tagesordnung war die Wieder-
erwägung des Programmes für den Empfang der Verbandsmit-
glieder am 5. September d. J., nachdem der Sekretär des Vorortes
in einem längeren Schreiben von der Abhaltung einer Abend-
unterhaltung abgeraten hatte. Sein Brief kam zur Verlesung.
Nach längerer Debatte wurde beschlossen, einen Ausflug
nach **Cabin John's Bridge" als den Schluss des Tages zu
betrachten. Von diesem Ausfluge können dann die Gäste zu
irgend einer Stunde, je nach ihrem individuellen Bedürfnisse,
zurückkehren. Als Arrangements-Komitee für diesen Tag wer-
den die Herren Paul Bausch, H. H. Bergmann und George Spier
ernannt und denselben eine gewisse Summe zur Bewirtung der
Festgäste während des Ausflugs nach Cabin John's Bridge an-
gewiesen.
Hierauf Vertagung bis zum 15. August d. J.
Paui. Bausch, Sekr. p. t.
232 Mitteilungen des D. A. T. V.
Allgemeine Nachrichten und Personalien^
Zur Frage der Wettbewerbe im D»-A» Techniker-Verband»
In einem an anderer Stelle dieser Nummer*) abgedruckten
'^Entwürfe zu Bedingungen für Wettbewerbe des Verbandes"',
habe ich versucht, diejenigen Punkte, auf die es dabei ankommt,
zusammen zu stellen, um damit eine Grundlage zur weiteren
Besprechung der Angelegenheiten zu bieten. Vor einigen Jahren
hatte der Pittsburger Verein als derzeitiger Vorort, auf meine
Anregung hin, einen Wettbewerb ausgeschrieben, der jedoch
resultatlos verlief, da die gestellte Aufgabe ihrer Natur nach
keine Lösung finden konnte und auch wohl für Jeden, der sich
an derselben versucht hätte, zu viel Zeitverlust verursacht haben
würde. Der Fehlschlag hat mich nicht mutlos gemacht und ich
komme jetzt aufs Neue mit meinem Vorschlage, da ich Wett-
bewerbe im Verbände für ein Mittel halte, das Interesse für den-
selben rege zu erhalten. Weitere Auslassungen über den Gegen-
stand werde ich jedenfalls Gelegenheit haben, am Delegatentage
vorzubringen und ich möchte hier nur den Wunsch aussprechen,
dass die Mitglieder des Verbandes, insbesondere die Delegaten
der Vereine, sich mit Aufmerksamkeit dem Studium der in
redestehenden Sache hingeben und hoffe ich, dass alsdann ein
neuer Versuch mit Wettbewerben im Verbände gemacht werden
wird.
A. Schumann.
Herr Philipp A. Lange und Frau aus Pittsburg kamen dieser
Tage auf ihrer Durchreise nach Europa in New York an und
machten der Redaktion einen Besuch. Leider war Herr Paul
Goepel abwesend; die aufgegebenen Grüsse wurden ihm jedoch
nach Schoharie Mansion brieflich überschickt.
Vom Techniker-Vereine Baltimoret Md»
Der Techniker- Verein von Baltimore veranstaltete Donner-
stag, den 26. Juli d. J,, im West End Park, einen Kommers, zu
welchem das aus den Herren Mayer, Wansleben, Krekel, Zwer-
mann und Mallebr6 bestehende Komitee die Arrangements ge-
troffen hatte. Das von genannten Herren aufgestellte Programm
erzielte im Laufe des Abends einen so durchschlagenden Erfolg,
dass es die Mitglieder und deren zahlreiche Gäste bis zum frühen
Morgen in der gemütlichsten Stimmung erhielt. W.
*) Siehe Seite 223 in dieser Nummer.
Allgemeine, Nachrichten und Personalien, 233
Vom Technischen Vereine New Yor k^
Krame ich in der Erinnerung herrlich verlebter Tage, so
zählen die in dieser Saison von dem Vorsitzenden des Vergnü-
gungskomitees unseres Vereines arrangierten Ausflüge in die
Umgebung New Yorks zu den schönsten. Am i. Juli d. J. fand
der erste "Herrenausflug" (mit Damen) nach dem New Dorp
Beach Hotel (Staten Island) statt. Programm massig versammel-
ten sich die radelnden Mitglieder des Vereines an der 129. Strasse
und 3. Avenue und im Tempo * 'Galopp" war in kurzer Zeit die
Battery erreicht, wo ein Boot der Staten Island Ferry die mutigen
Reiter in St. George glücklich absetzte. Von hier aus wurde die
vorher bestimmte Route durchfahren und mit einer Verspätung
von I Stunde und 62^/8 Minuten war man endlich im New Dorp
Beach Hotel um 2 Uhr angelangt, wo sich eine Anzahl der Vereins-
mitglieder bereits eingefunden hatte. Auf die Frage nach dem
Grunde der Verspätung erklärte der Reiter mit der Generalstabs-
karte, dass die verflixten Stahlrösser absolut an keinem Wirts-
haus vorbei wollten, und um dieselben zu beruhigen (nämlich
die Rösser), musste halt eingekehrt werden. Nach Erledigung
der Magenfrage ging man zum Preiskegeln (ohne Preise) über,
bei welchem sich besonders einige Damen durch ihre absolute
Treffsicherheit der Kegeljungen auszeichneten. Durch das
leise Murmeln der Wellen des nahen Meeres angelockt, tummelte
sich bald alles in den Fluten, und nachdem damit die Vorbe-
dingungen für den Erhalt eines guten Appetites erfüllt waren,
ging es bald darauf zu Tisch und um 10 Uhr — nach Hause.
Ehe sich jedoch die Beteiligten trennten, wurde dem Vergnü-
gungskomitee ein heiliger Eid abgenommen, diesem Ausfluge
recht bald einen ähnlichen folgen zu lassen, und getreu diesem
Schwur wurde ein solcher am 14. Juli nach dem Schützenpark,
Williamsbridge, im Bronx Park, N. Y., abgehalten. Das Pro-
gramm hierfür war ein sehr reichhaltiges. Um 2 Uhr fuhr man
gemeinschaftlich von der 129. Strasse und 3. Avenue per Trolley
nach Bedford Ave. und erreichte nach einem herrlichen Spazier-
gang durch den Botanischen Garten den Bestimmungsort:
* 'Restaurant French Charlie", wo bereits eine Anzahl Mitglieder
mit ihren Damen eingetroffen waren. Diese hatten es wegen der
glühend heissen Zärtlichkeit der Sonne vorgezogen, einen
bequemeren Weg und ein direktes Beförderungsmittel zu wählen.
Nachdem der Kaffee * ^geklatscht" war, ging es nach dem nahe
gelegenen Schützenpark, wo wie üblich mit dem Preiskegeln
(diesmal mit Preisen) begonnen wurde. Die Damen schoben
grossartig und heimsten fast alle Preise ein. Die Abendmahls-
zeit vereinigte 55 Personen, die Gäste inbegriffen, welche beson-
ders stark vertreten waren. Hierauf ging es zu Tanz und Spiel
und der **Plumpsack" erfreute sich einer besonders regen Betei-
ligung. Hierbei muss die Behändigkeit der Damen im Hauen
und Springen erwähnt werden, — noch heute habe ich eine
schmerzlich süsse Erinnerung an meine Nachbarin, wie sie mir
triumphierend zurief: **Ihne hab' ich's aber gebbe!" Erst gegen
254 Müteilunfren des D. A. T, V,
12 Uhr war allgemeiner * 'Aufstand" und mit der Genugthuung,
einen vergnügten Tag verlebt zuhaben, steuerte alles den heimat-
lichen Penaten zu.
Soeben kommt die Einladung des Vereines New York zu
einem Familienauafliigt: auf Samstag, den ii. August d. J., nach
Freigang^s College Point Pavillon in College Point, L. I., — mit
Damen — nein wie **nüdlich" ! v. B.
Herr Hans Beutele, Mitglied des T. V. New York, ist am
I. August d. J. zum * 'Assistant Chief Engineer" der Zentral-
Eisenbahn in Mexico ernannt worden. Herr Beutele studierte
die Ingenieurwissenschaften auf dem Polytechnikui^ in Stuttgart,
ging 1880 nach Amerika, war kurze Zeit in New York und dann
I jär lang Civil- Ingenieur an der Mexican National R. R.
Am 20. Februar 1882 trat er in die Dienste der Zentral- Eisen-
bahn in Mexico und fand hier ein reiches und dankbares Feld
für seine Thätigkeit. Seine erste Arbeit war die Ausarbeitung
der Pföne für die Strecke Leon — Aguascalientes — Zacatecas.
Er war dann bis 1888 Bahnbauinspector in den Städten Agua-
scalientes und Mexico. Von 1 888-1 892 hatte erfolgende grössere
Arbeiten unter sich: die Bahnhof bauten in Guadalajara und
San Luis Potosi, die Brücken über den La Barca-, den Naza- und
deh Chubiscar Fluss. Er baute die Maschinenwerkstätten in
Chihuahua und führte noch manch andere grosse Aufträge aus.
Die letzten 8 Jahre war er erster Ingenieur im Mexicoer Kon-
struktionsbureau der Gesellschaft.
Herr Beutete ist 44 Jahre alt, im schönsten Mannesalter, und
steht in hoher Achtung bei seinen Fachgenossen, die ihm eine
weitere, glänzende Laufbahn voraussagen.
Vom T. V. New York sind der Präsident, der Vize-Präsident>
der prot. Sekretär und mehrere Mitglieder, darunter Herr Theo.
Reinhardt, nach Deutschland abgereist. Die meisten der Herren
werden nicht vor Oktober zurückkehren. Leider wird dadurch
die Teilnahme am nächsten Technikertage nicht so stark sein, als
wünschenswert wäre.
Herr William Mueser, Inhaber der Melanbrückcnbaupatente
für Nordamerika, war unlängst auf speziellen Wunsch des Cap-
tain Lansing H. Beach, U. S. A. Engineer Commissioner, wegen
üebemahme der Kontrakte für zwei Melan Concrete-Steel Bridges
in Washington, D. C. Die eine davon wird im Zoologischen
Park, die andere im Rock Creek Park errichtet werden. Herr
Mueser hat die Kontrakte abgeschlossen. Die Ausführung wird
unter der Aufsicht des Distrikt Engineers stattfinden.
Inhalt des fünften Bandes.
Oktober 1899— August 1900.
Vorträge und Abhandlungen.
a) Name der Verfasser. Seite.
Fuchs, Otto, Baltimore, Md., Entwickelung der Industrieen der Welt
während des letzten halben Jahrhunderts - - - - 64
Goepel, Paul, New York, N. Y., Der Internationale Schutz des geistigen
Eigentums - - - - - - - - - -21
Kindl, F. H., Pittsburg, Pa., Berechnung der Kraftanlagen für Hoch-
bauten - - - - - - - - - - -119
Murjahn, Eduard, Philadelphia, Pa., Die Entstehung und Genesis des
Asbests in Verbindung mit Amphibolin 183
Riedler, A,, Berlin-Charlottenburg, Ueber die Bedürfnisse der tech-
nischen Erziehung - - - - - - - -153
Schüpphaus, R., Brooklyn. N. Y., Ein neues Verfahren zur Herstellung
lichtempfindlicher Schichten - 129
Viola, B., New York, N. Y., Destillierwerke in Dry Tortugas - - 195
Trinks, W., Philadelphia, Pa., Expresspumpen und Kompressoren - 135
b) Titel der Artikel.
Asbest, die Entstehung und Genesis des Asbestes in Verbindung mit
Amphibolin, von E. Murjahn, T. V. Philadelphia, Pa. - - 183
Destillierwerke in Dry Tortugas, von B. Viola, T. V. New York, N. Y. 195
Erziehung — Ueber die Bedürfnisse der technischen, von A. Riedler,
Berlin-Charlottenburg - - - - - - - -i53
Express-Pumpen und Kompressoren, von W. Trinks, T. V. Phila-
delphia, Pa. 135
Geistes Eigentum. — Der Internationale Schutz des g. E., von Paul
Goepel, T. V. New York, N. Y. - - - - - - 21
Industrieen der Welt, die Entwickelung während des letzten halben
Jahrhunderts, von O. Fuchs, T. V. Baltimore, Md. - - - 64
Kraftanlagen für Hochbauten, Berechnung der, von F. H. Kindl, T. V.
Pittsburg, Pa. - - - - -119
Lichtempfindliche Schichten, Ein neues Verfahren zur Herstellung, von
R. Schüpphaus, T. V. Brooklyn, N. Y. 129
Wissenschaftliches aus den Vereinsprotokollen.
Bauwerke, Stabilität der. (J. M. Deforth, Pittsburg, Pa.) - - - 172
Cement-Fabrikation. (F. Wagner, Baltimore, Md.) - - - 193
Destillierwerke in Dry Tortugas. (B. Viola, New York, N. Y.) - - 195
Distance and Number of Stars. ( J. A. Brashear, Pittsburg, Pa.) - 81
Ela stizitätsgrenze im Stahl, (P. Kreuzpointner, Pittsburg, Pa.) - - 50
Eis-Kühl- und Kälte-Maschinen. (Otto Luhr, Chicago, 111.) - - 227
Essig und Essigfabrikation. (K. Duerfeld, Pittsburg, Pa.) - - 205
Excavatoren. (Olaf Hellweg, Philadelphia. Pa.) - - - - 168
Express-Pumpen und Kompressoren. (W. Trinks, Philadelphia, Pa. - 135
238 Mitteilungen des D. A. T. V\
Seite.
Gas- und Petroleum-Maschinen. ( J. Aue, New York, N. Y. ) - - 199
Gleichstrom, Wechselstrom, Drehstrom und deren Anwendung auf
Elektromotoren. (\V. Trinks, Philadelphia, Pa.) - - - 78
Hochofenbau, Fortschritt im. ( H. Schreck, Pittsburg, Pa. ) - - 206
Kraftanlagen, Die, an den Niagarafällen. (H. Krekel, Baltimore, Md.) 73
Kohlenlager. Pittsburger. (F. Z. Schellenberger, Pittsburg. Pa.) - - 80
Landereien der Vereinigten Staaten. (O. Heiweg, Philadelphia. Pa. - 203
Marconisches Telegraphen-System. (H. A. Strauss, Pittsburg, Pa. ) - 139
Mehrfarbendruckpresse Hett's lithographische. (N. Röhrich, New
York, N. Y.) 132
Pennsylvania Malleable Co., Einrichtung der Werke der. (Dr. Mol-
denke, Pittsburg, Pa. ) - - -140
Porzellan- Glass- und Emailindustrie, Herstellung and Anwendung
anorganischer Farben in der. (Th. Zwermann, Baltimore. Md.) 127
Reisemitteilungen, Technische, aus einigen Industrie-Bezirken der Ver.
Staaten von Nord-Amerika. W. Trinks, Philadelphia, Pa.) - 39
Rieselfeldanlagen und neuere Klärungsanlagen für städtische Abwässer,
Mitteilungen über. (A. Schumann, Philadelphia, Pa. ) - - 38
Rübenzuckerfabrikation, Die. (B. Viola, New York, N. Y. ) - - 74
Thone, Feuerfeste. (Dr. Moldenke, Pittsburg, Pa.) - - - - i75
Vermarkung und Vermessung des Grundeigentums in den deutschen
Staaten im Anschluss an die Landes-Triangulation. (J. Sachs,
Philadelphia, Pa. ) - - - - - - - - - 204
Wasserreinigung durch Sandfiltration. (A. Schumann, Philadelphia, Pa.) 133
Wohnstättenbau, Uebersicht über den. (A. Schumann, Philadelphia, Pa.) 201
Welche Zukunft hat die Verwendung flüssiger Luft ? Welche Metall-
legierung verbindet den niedrigsten Schmelzpunkt mit grösster
Zähigkeit und Härte, Schmelzpunkt nicht über 600^ F. =333** C?
(Zwei Referate von Dr. K. F. Stahl, Pittsburg. Pa. ) - - 1 70
Protokolle und Berichte*
Die 15. Jahresversammlung des D. A. T. Verbandes.
Allgemeiner Bericht - - 3
Bericht des Verbands-Präsidenten - 6
Sekretärs ------- 7
Protokoll der 14. Delegaten- Versammlung 10
Regulativ zur Stellenvermittelung - . - . - - 14
Statuten des D. A. T. Verbandes - - - _ _ . 1 5
Stellenvermittelung, Jahresbericht ------- 8
Verbands - Protokolle.
Vorort: T. V. New York, N. Y.
Vororts-Sitzung am 14. und 23. September 1899 - _ - - 28
Vorort: T. V. Baltimore, Md.
1. Vororts-Sitzung am 12. Oktober 1899 ----- 30
2. " ♦♦ "19. ♦« - . _ . . . _ 30
3. •• " - 23. ♦♦ -.-.-- 31
4. " ** '16. November" - - - - - - 71
Inhaltsverzeichnis,
5. Vororts- Sitzung am 2. Dezember 189-)
6. " '* "21.
7. '* " •* 18. Januar 1900
8. •' *' "I. Februar
9. *' •' " 8. März
10. " " "5. April
11. " •• - 26. -
12. *' " ♦' 31. Mai
13. ** " '• 13. Juni
14. " •* ** 2\. "
239
Seite.
72
124
124
125
163
164
192
192
224
224
Vereins-Protokolle.
Techniker- Verein
Wissenschaftliche Versammlung am
General- ' *
Wissenschaftliche
Geschäfts-
wissenschaftliche
Geschäfts- ' '
Wissenschaftliche
Geschäfts-
wissenschaftliche
Geschäfts-
Geschäfts- • '
Wissenschaftliche
Geschäfts-
wissenschaftliche
Geschäf ts-
Geschäf ts-
Wissenschaftliche
Geschäfts-
wissenschaftliche
1900 -
von Baltimore, Md.
21. September 1899
5. Oktober
19.
4. November *'
16.
7. Dezember ••
21.
4. Januar
18. "
15. Februar
I. März
15. "
5. April
19. ••
5. Mai
7. Juni
21. "
5. Juli
19. -
Tecitnisciter Verein von Brooklyn, N. Y.
General- Versammlung am 7. October 1899
Regelmässige Versammlung ** 13. Januar 1900
Teclinisclier Verein von CIticago, III.
Regelmässige Versammlung am 16. Juni 1900
- 30. - - - -
Ausserordentliche " "7- Juli
Teclinisclier Verein von New York, N. Y.
Ausserordentliche Versammlung am 23. September 1899
General- " "14. Oktober **
Regelmässige " "27. '* ••
"25. November •*
•'13. Januar 1900
"14. April •*
Ausserordentliche
12. Mai
9. Juni
28. Juli
32
32
33
73
73
126
126
127
127
165
165
166
166
193
194
194
225
225
226
34
128
226
227
227
36
37
74
74
132
167
195
199
200
228
240
Mitteilungen des D. A, T, V.
TecboiMcber Verein von Philadelphia, Pa.
Regelmässige Versammlung am 9. September 1899
*' 23. " - - -
Vierteljährliche
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Oktober
Regelmässige
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Geschäftliche * '
" 7.
Juli
Technischer Verein von Pittsburg, Pa.
Regelmässige Versammlung am 13
September 1899
<( 1.
" 27.
September •' -
General- * *
" II.
Oktober
Populär-wissenschaftliche
Versammlung am 17. Oktober 1899
I. Regelmässige Versammlung am
27. Oktober 1899
2. •*
IG. November *•
3.
8. Dezember *' -
4.
12. Januar 1900
5.
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6.
9. Februar
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9. März " -
8.
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9.
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10.
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II. Mai " -
12.
25. -
13.
8. Juni '♦ -
14.
22. '* ••
Technlker-Vereln von Washington, D. C.
General- Versammlung am 11. Oktober 1899 -
Wissenschaftliche Versammlung am 25. Oktober
Geschäftliche
2. November "
6. Dezember "
3. Januar 1900 -
7. Februar
7. März
Seite
38
39
43
45
76
77
77
133
133
134
134
137
13«
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168
169
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170
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170
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174
176
205
20s
206
206
207
51
51
83
83
141
141
177
Inhaltsverzeichnis, 241
Seite.
Geschäftliche Versammlung am 4. April \(^qo - - - - 177
Ausserordentliche Vershmmlung am 1 8. April 1 900 - - - 208
Geschäftliche '* "2. Mai •' - - - 208
Ausserordentliche •* "8. Juni •' - - - 208
••I. August '• - - - 230
Wissenschaftliche und gesellige Ausflüge.
Ausflug des T. V. New York, N. Y., nach dem Silver Lake, S. I. - 217
** •• *• '* Schützenpark - 233
•• New Dorp Heach Hotel 233
Besuch der Nationalausstellung in Philadelphia, Pa. _ - - 84
Besuch der Ausstellung in Philadelphia durch die Mitglieder der T. \\
Brooklyn und New York - - - - - - -57
Besuch des T. V. Baltimore beim T. V. Washington - - 142, 149
** Philadelphiaer Stiftungsfestes durch Mitglieder des T. V.
Baltimore ,-.---- - - 209
Unterhaltungen und Festtage der Vereine.
Tanzkränzchen und Abend-Unterhaltung des T. V. Pittsburg - - 55
Konzertabend des T. V. Philadelphia, Pa. 84
Zum 25jährigen Jubiläum des T. V. New York, N. Y. - - - 143
Weihnachts-Kommers des T. \. Philadelphia \ ,
Weihnachtsfest .*.. .. \''"" ^
Kinderfest des T. V. Philadelphia - - - - - - -I47
Weihnachts-Kommers des T. V. Pittsburg - - - - 148
Weihnachtsfest des T. V. Washington - I49
Familienabend des T. V. Baltimore 178
Familienabend des T. V. Pittsburg, Pa. - - . _ . 86
Kostümfest des T. V. Washington - - - - - - 179
28. Stiftungsfest des T. V. Philadelphia 212
Kommers des T. W Baltimore, Md., im West End Park - - 232
Personalien :
Seite. ' Seite
Alexander, M. W. . - - 56 Mueser, W. - - 145, 178, 234
Aue, J. - - - - 178 Schaefer, J. - - - 178
Bayer, H. v., John - - 2 1 3 1 Schmaltz, H., Mrs. - - 213
Bentele, H. - . _ 234, Schmitt E. - - - 57
Bültzingslöwen, B. v. - - 178 Schüpphaus, R. C. - -143
Deisler, G. - - - 145 j Skal weit, A. - - - 178
Ditten, C. A. - - - 561 Skal weit, R. A. - - - 178
Franke, M. - - - 2 1 3 ; Skalweit, R. - - - 56
Freygang, H. - - - 56 Spiro, F., - - - - 145
Fuchs, O. - - - - 53 1 Stück, E. M. - - - - 57
Gressiy, O. E. - - - 87 1 Stupakoff, S. H. - - - 87
König, F. - - - 87, 118 Spiro, J. - - - 145, 178
Kops, V. - - . - 145 ' Ulke, J. - - - - 213
Lange, Ph. H. - 178, 232! Wachholtz, W. C. - - - 178
Lindenthal, D. - - - 2 10 1 Willenbücher, W. C. - - 56
Luetscher, G. L. - - 1 79 1 Wundram, G. W. - - - 53
Lungwitz, E. E. - - 143
242
Müteüungen des D. A, T. V.
Verschiedenes :
Zum hundertjährigen Jubiläum der technischen Hochschule Berlin-
Charlottenburg --_--.---
Zur bcsondtTcn I^achtung. ( Wustmann's * 'Allerhand Sprachdumni-
hciten, ". Charles Reinhard, Anleitung zum sauberen und korrek-
ten Zeichnen) ---- - 209
Teilnahme des T. V. Philadelphia an der am 26. Oktober d. J. in der
Philadelphiaer Ausstellung abgehaltenen "Deutschen Tagfeier" - 85
Zur Frage der Wettbewerbe im D. A. T. V. - - - - - 23
Nekrologe :
Friedrich Koenig. T. \. Pittsburg, Pa. -
Dominik Lindenthal, T. V. New York, N. Y.. (mit Bild).
(ieo. W. Wundram, T. V. Brooklyn, N. Y., (mit Bild).
I]
210
Ankündigungen zur 16. Jahresversammlung.
Einladung zur i6. Jahresversammlung
Programm für die i6. Jahresversammlung
Ent^\1lrf zu Weitbewerbgrundsälzen. ( Ein Antrag).
219
220
223
Beamten- und Mitgliederlisten.
D. A. Techniker- Verbands- Vorstand . . . . . «91
T. V. Baltimore. Md. ........ 92
T. V. Brooklyn, N. Y 94
T. V. Chicago, 111. ......... 214
T. V. New York, N. Y 96
T. V. Philadelphia, Pa 101
T. V. Pittsburg, Pa 105
T. V. Washington, D. C. . . . . . . . . iio
Alphabetisches Namens- Register . . . . . 113
IMri
VORORT 1899/1900.
T^hnik^r-Verdn von Baltimore, Md*
Deatschcr TedioÜUf-Vc««! voii Eilttmc»re» Md.
Technbcber Verein von Bfoddya» N. Y.
I...i.ii1.»j-.tt. nr.vr.Mir» SV V.
. ;t'ii. J^^deii m^üt«» uuti tldtUfi F^m«laft r
T«clmlacEifir Vcfcia von New York, N, Y.
^t» Uoaito^ mil AuvaImm 4«r Monate ]:uU imj A^cuJi. P<»diM3r y ■rn«fB»|i<^iff 1
wmm ^wmg, b Am M4Q«i«d JiniiAr, April jf^U air4 OktoiHr.
Tecbßbcber Veieai toq Htiatrurg;^ Po.
4tr fattilin Uuhj^ic J i^ und Aufiui^
Kükfift&f^ H. W. BlftX4Jiji 1^5 Wibott Am« Pftitbtug, fa.
TcchflikerVcrcin, Waahtegfton* D* C
Korr. S^lcreiic! pAtit B%üsca, C. Em U. :^ Hf ^er»tc©, Tr^i«jf7 Ö^^t.
Bis*., nrürwti Si , Ut. iL-. ! '^ C,
Prot, S«tcii»l<f^ HBcron V&H li4Vti^,
SdiAUsidfteri H. H* 1i«K0K.\i>i!«; S«a«W3' Ocrmao AbibHoiu Fixt I&tümDoe
CUi Sil nll St* N. W. Ro*,, T444 »^«» $t., TT W.,
Vol. V.
Uuealberp IS??*
MITTEILUNGEN
doi DsaU^VF^^^iH^iii^^^Q
'eehniker-Verbandes.
PUBLISI-IED BI'MONTHLY BY THB
Katloul AttOfiiaUoo of 6«nBaBAaierleao Teclinologists.
PriaJifcnt:
K«m Sekrttif :
Frci«59or Orm Pvmt^,
] jmif* MaxböOi U, E;,
aaifino^, htd.
Redaktion :
Batdmdr«. Ma.
PAUL OOEPEL.
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